Cover-Bild Sieh mich an
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 01.08.2017
  • ISBN: 9783492058551
Mareike Krügel

Sieh mich an

Roman
Man kann ja nicht einfach sterben, wenn die Dinge noch ungeklärt sind. Das denkt Katharina, seit sie vor Kurzem das Etwas in ihrer Brust entdeckt hat. Niemand weiß davon, und das ist auch gut so. Denn an diesem Wochenende soll ein letztes Mal alles wie immer sein. Und so entrollt sich das Chaos eines ganz normalen Freitags vor ihr. Während sie aber einen abgetrennten Daumen versorgt, ihren brennenden Trockner löscht und sich auf den emotional nicht unbedenklichen Besuch eines Studienfreundes vorbereitet, beginnt ihr Vorsatz zu bröckeln, und sie stellt sich große Fragen: Ist alles so geworden, wie sie wollte? Ihre Musik, ihre Kinder, die Ehe mit dem in letzter Zeit viel zu abwesenden Costas? Als der Tag fast zu Ende ist, beschließt sie, endlich ihr Geheimnis mit jemandem zu teilen, den sie liebt. – Die Heldin in Mareike Krügels rasantem, klugem Roman gehört ganz sicher zu den einnehmendsten Frauengestalten in der deutschen Gegenwartsliteratur.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2017

durchwachsene Stimmung

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Die Autorin Mareike Krügel nimmt uns einen Tag mit ins Leben von Katharina, einer Mutter und Ehefrau in mittleren Jahren, die durch die Entdeckung, dass sie einen Knoten in der Brust ertasten kann, zurückgeworfen ...

Die Autorin Mareike Krügel nimmt uns einen Tag mit ins Leben von Katharina, einer Mutter und Ehefrau in mittleren Jahren, die durch die Entdeckung, dass sie einen Knoten in der Brust ertasten kann, zurückgeworfen wird auf eine intensive Betrachtung ihres Lebens. Während um sie herum das ganz alltägliche Chaos mit der schwierigen Tochter, dem nicht präsenten Ehemann und diversen kleinen und großen Problemen tobt, macht sie sich Listen über all das, was ihr Leben einzigartig oder wichtig macht, über dass was passieren sollte, wenn sie denn einen bösartigen Krebs hätte, über alles und nichts. Sie versucht sich durch den Tag zu hangeln. Sie versucht zu erkennen, welchen Weg sie sich für ihr weiteres Leben vorstellt. Sie versucht einen Sinn in all dem zu suchen und nicht den Verstand vor lauter Angst zu verlieren.

Das Buch ist trotz des gut lesbaren Erzählstils in seiner Thematik anspruchsvoll und tiefgängig. Die ungeduldige Flapsigkeit der Protagonistin ist manchmal enervierend. Teilweise scheint sie fast lethargisch zu sein, dann wieder explosiv und reizbar. Sie ist keine Heldin, die mir wirklich nahe war. Sie kommt irgendwie nie auf den Punkt ihrer Probleme. Ist es die verfahrene Ehe oder die Krankheit oder die Langeweile, die sie aus der Bahn wirft? Und wo strebt sie hin? Mir war nicht klar, worauf die Autorin wirklich hinaus will. Was will sie mir sagen?

Das Buch wird hochgelobt aber mir hat es nur mäßige Spannung beschert.

Veröffentlicht am 02.08.2017

Ernstes Thema humorvoll verpackt

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"Sieh mich an" ist der vierte Roman der Autorin Mareike Krügel,die für ihre Werke schon mit demFörderpreis der Stadt Hamburg und dem Friedrich-Hebbel-Preis ausgezeichnet wurde. Er erschien 2017 ...

"Sieh mich an" ist der vierte Roman der Autorin Mareike Krügel,die für ihre Werke schon mit demFörderpreis der Stadt Hamburg und dem Friedrich-Hebbel-Preis ausgezeichnet wurde. Er erschien 2017 im Piper Verlag.

Inhalt:
Als Katharina einen Knoten in ihrer Brust entdeckt bricht ihre Welt zusammen.Verzweifelt bemüht sie sich ihren Alltag mit 2 Kindern und einer Wochenendehe für ein Wochenende normal weiter zu führen.Während der ganz normale Alltagswahnsinn seinen Lauf nimmt, beginnt Katharina jedoch ihr Familienleben und ihre Ehe mit Costas in Frage zu stellen und sie erkennt,daß für sie alles auf dem Spiel steht.Nicht nur ihre Ehe und die Familie,sondern ihr ganzes Leben.

Meine Meinung:
Mareike Krügel ist eine fantastische Erzählerin,der es mit diesem Roman gelungen ist ein sehr ernstes Thema humorvoll zu verpacken,ohne dabei ins Triviale oder gar Oberflächliche abzudriften.Die Geschichte wirkt so lebensnah und authentisch erzählt,daß sie sich genauso ereignet haben könnte.Katharina ist eine starke Persönlichkeit,die Haushalt, Familie und Beruf zu meistern versucht und dabei selbst ein wenig verloren gegangen ist.Durch den Knoten in ihrer Brust und den Tod vor Augen beginnt sie vieles in ihrem Leben in Frage zu stellen.Beim lesen wusste ich oft nicht,ob ich nun lachen oder weinen soll,denn der Autorin gelingt es durch ihren außergewöhnlichen Schreibstil das Humorvolle gekonnt mit dem Tragischen zu verknüpfen .Dadurch wird der Leser in ein unterhaltsam-bestürzendes Wechselbad der Gefühle getaucht,das nachhallt und nachdenklich stimmt.

Fazit:
Ein sehr lesenswerter Roman über das Leben und den Tod,der zwar unterhaltsam ist,den Leser jedoch auch nachdenklich zurücklässt.

Veröffentlicht am 02.08.2017

Hat mich nachdenklich gestimmt...

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Wie ist es, wenn man ein „Etwas“, einen Knoten in der Brust entdeckt, aber keinem verrät? Lässt sich das Leben ganz normal weiterleben? Genau das versucht Katharina, die uns einen Tag in ihrem Leben mitnimmt. ...

Wie ist es, wenn man ein „Etwas“, einen Knoten in der Brust entdeckt, aber keinem verrät? Lässt sich das Leben ganz normal weiterleben? Genau das versucht Katharina, die uns einen Tag in ihrem Leben mitnimmt. „Eigentlich“ ist sie eine „normale“ Mutter und Ehefrau in den 40ern mit allen möglichen Problemen und einer Vergangenheit, doch jetzt ist nichts mehr, wie es vorher war…
Die Idee hat mir sehr gefallen, aber der Schreibstil war mir über weite Strecken zu sachlich und emotionslos. An vielen Stellen empfand ich das passend, an anderen hat mich das sehr befremdet. Auch haben mir die handelnden Personen, insbesondere die Erzählerin, nicht wirklich zugesagt. Da ist die extrem schwierige Tochter, die möglicherweise ADHS hat, der dagegen aalglatte Sohn, das mangelnde Vertrauen zum Ehemann und der, auf den ersten Blick, fragwürdige Umgang mit der (möglichen) Krankheit und dem Sterben. Mitten in all den Ängsten, die die Erzählerin verständlicherweise hat, mucken auch noch Haustiere, Elektrogeräte und Nachbarn. Andererseits hat mich die Geschichte auch nicht losgelassen, gerade die Rückblicke hatten es sehr in sich und mein Mitgefühl mit Katharina wuchs, obwohl ich manches immer noch nicht ganz nachvollziehen konnte und sie mir suspekt blieb. Die Angst verändert und ich denke, wer sie noch nicht am eigenen Leib in dieser Gestalt kennenlernen musste, kann es auch nicht ganz verstehen, besonders manche Sache, die zum Finale hin mit Katharina „passiert“.
Ich denke, dass sich etliche Frauen früher oder später in der Geschichte wiederfinden können und vergebe daher, trotz aller Kritik, vier Sterne, denn die Geschichte hat mich nachdenklich gestimmt, lässt mich nicht wirklich los und die Idee war einfach sehr gut, wenn ich auch manches an der Umsetzung nicht ganz gelungen fand.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Ein ganz besonderer Tag

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Katharina ist eine ganz normale Frau in den 40ern – verheiratet, berufstätig, Mutter. Sie kämpft mit den alltäglichen Problemen: den Haustieren, brennenden Haushaltsgeräten, einer vorpubertären Tochter, ...

Katharina ist eine ganz normale Frau in den 40ern – verheiratet, berufstätig, Mutter. Sie kämpft mit den alltäglichen Problemen: den Haustieren, brennenden Haushaltsgeräten, einer vorpubertären Tochter, der kriselnden Wochenendehe, der Schwester, der Freundin, dem Studienfreund. Alles ganz normal eben. Wäre da nicht dieses Etwas, das sie in ihrer Brust entdeckt hat und das ihr verständlicherweise entsetzliche Angst macht. Seit zwei Wochen weiß sie bescheid, seit zwei Wochen schweigt sie. Doch dieser Tag, mit all seinen Ereignissen, verändert mehr, als sie sich vorstellen konnte …

Mareike Krügel hat mit „Sieh mich an“ ein wunderbares Buch geschrieben, das vielen Frauen in einer ähnlichen Situation aus der Seele spricht. Auch wer einfach nur Angst vor Krebs und den Folgen hat, wird sich in diesem Buch wiederfinden und verstanden fühlen. In solch einer Situation funktioniert man nur noch, man lebt nicht mehr. So geschehen dann Dinge, die sonst nie hätten passieren können, man wird unachtsam für das eine, aber empfänglicher für das andere. Das hat die Autorin wunderbar auf den Punkt gebracht und mit ihren Figuren sehr real dargestellt.

Mir gefällt der Stil des Buches, ebenso die Sprache. Katharina, Kathinka, Kata, Kathi, Rina – für jeden ist sie eine andere und doch ist sie all diese Personen. Auch wenn sie meiner Meinung nach zu pessimistisch mit der möglichen Erkrankung umgeht, habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Es umfasst einen einzigen, sehr langen, sehr ereignisreichen Tag. Ob und wie Katharina am Ende mit der Erkrankung umgeht, sie übersteht, das bleibt offen. Dennoch oder gerade deshalb ist das Buch perfekt. Es zeigt den inneren Kampf einer Frau. Sie lernt so nebenbei auch, dass nicht immer alles so ist, wie sie das gesehen oder gedacht hat. Ihre Erinnerungen an diverse Ereignisse ihres Lebens sind teils amüsant, teils sehr tragisch – aber immer so erzählt, dass der Leser nach und nach versteht, warum Katharina ist, wie sie nun mal ist.

Auch wenn sehr viele außergewöhnliche Szenen, Ereignisse und Situationen im Buch geballt vorkommen, passt für mich doch alles gut zusammen und ineinander. Katharinas Leidenschaft für Listen, ihre Transgender-Nachbarn, die vermutlich an ADHS leidende Tochter Helli und der Showdown – so gerne würde ich ihr beistehen und mit ihr durch all das gehen, denn einen Menschen wie Katharina trifft man nicht oft im Leben und wenn, muss man aufpassen, ihn nie wieder zu verlieren.

Kristof Magnusson sagt die Wahrheit: dieses Buch ist wirklich klug, bestürzend, zupackend und humorvoll – manchmal auch alles zugleich.

Doch ist mir auch klar, dass man sich auf dieses Buch einlassen können muss. Nicht bei jedem wird es eine Saite in der Seele zum Klingen bringen. Was es mit dem Fuchs auf dem Cover auf sich hat, wird übrigens im Buch erklärt – eine kurze, aber besondere Stelle.

Für mich ist es aber eines der besten Bücher des Jahres 2017 – gerne bewerte ich es deshalb mit den vollen fünf Sternen!

Veröffentlicht am 30.07.2017

Überaus gelungen

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In dieser überaus gelungenen Familiengeschichte stehen die Gedanken der Mutter, die Icherzählerin ist, im Mittelpunkt. Ihr Mann ist aus beruflichen Gründen unter der Woche entfernt in Berlin und kommt ...

In dieser überaus gelungenen Familiengeschichte stehen die Gedanken der Mutter, die Icherzählerin ist, im Mittelpunkt. Ihr Mann ist aus beruflichen Gründen unter der Woche entfernt in Berlin und kommt immer nur zum Wochenende. Klar, dass das die Beziehung belastet. 

Sie arbeitet als Musikerzieherin im Kindergarten und hat zwei Kinder. Die ca. 11jährige Tochter Helli, die ADHS hat und entsprechend schwierig sein kann und der 17jährige Alex, der ruhig und ausgeglichen wirkt. 
Dann gab es mit Berenike offenbar noch ein drittes Kind, das aber nicht anwesend ist. Das ist ein Geheimnis des Romans. 

Mir gefällt wie realistisch und lebhaft die Figuren wirken. 
Durch die Erzählart kommt man der Hauptfigur ziemlich nahe. Sie ist eigentlich eine normale Mutter mit den typischen Problemen und einem Hang zur Übertreibung, obwohl Hellis ständiges “überdreht sein” natürlich wirklich Probleme macht. 
Zur Zeit steht die Protagonistin neben sich, da sie denkt, dass sie erkranken wird und hat ihre Eigenarten, zum Beispiel denkt sie viel über die Vergangenheit nach und führt diverse Listen, um sich über ihr Leben klar zu werden. 
Dann taucht mit Kilian ein Jugendfreund auf. 
Aber es widerstrebt mir, mehr über die Handlung zu verraten. Wobei es eigentlich nicht viel Handlung in dem kurzen Roman gibt. Trotzdem wird es nie langweilig. Das Buch strahlt eine eigenständige Atmosphäre aus. Ich halte Mareike Krügel für eine außerordentlich begabte Autorin, bei der es mich nicht wundern wird, wenn sie in Zukunft auf Listen zu deutschen Literaturpreisen auftauchen wird. Vielleicht ja schon mit diesem Buch!