Unrealistisches und nerviges Ende
Inhalt
Endlich scheint Olivias Karriere als Tänzerin so richtig Fahrt aufzunehmen und sich damit ihr großer Traum zu erfüllen. Als Backroundtänzerin ist sie bei der Tournee von Lyla Sage dabei. Nur gibt ...
Inhalt
Endlich scheint Olivias Karriere als Tänzerin so richtig Fahrt aufzunehmen und sich damit ihr großer Traum zu erfüllen. Als Backroundtänzerin ist sie bei der Tournee von Lyla Sage dabei. Nur gibt es ein kleines Detail, das ihre Freude trübt. Choreograf und damit Trainer ist niemand geringeres als Dax Thompson. Dax, der sich wegen eines Unfalls vor Jahren mit seinem besten Freund Austin zerstritt und damit auch mit der gesamten Move District Clique. Seitdem kennt Olivia ihn nur noch als unausstehlichen und ständig missgelaunten Choreografen, dessen eigene Karriere komplett zerstört wurde. Als wäre Olivias Leben wegen Zweifeln und Familienproblemen nicht schlimm genug behandelt Dax die ganze Trainingseinheit wie den letzten Dreck und lässt alle Gefühle an den Tänzern aus. Aber nicht mit Olivia. Unter der fiesen Schicht entdeckt sie schnell den alten und liebevollen Dax wieder, in den sie sich vor Jahren verliebt hat.
Meine Meinung:
Wie schon bei Band 1 habe ich ein paar Seiten gebraucht bis ich richtig mit dem Schreibstil zurechtkam und in der Geschichte drinnen war. Beim Lesen bin ich hin und wieder trotzdem etwas gestolpert. Es kamen öfter Satz – und Wortwiederholungen vor und mich haben auch ständige Auflistungen und Personen oder Dingen aus dem Lesefluss gerissen.
Das Cover gefällt mir gut. Vom Stil ist es gehalten wie das von Band 1, aber die Blautöne passen gut und man könnte sie sehr gut mit Olivias Haarfarbe in Verbindung bringen.
Olivia war auf jeden Fall mein absolutes Highlight in dem Buch. Sie machte schon in Band 1 einen sehr sympathischen, witzigen und schlagfertigen Eindruck und das hat mich neugierig auf ihre eigene Geschichte werden lassen. Da das Buch nur aus ihrer Sicht geschrieben ist bekommt man ihre Gedanken und Gefühle mit, die ich im Großen und Ganzen sehr gut nachvollziehen konnte. Ihre Leidenschaft fürs Tanzen ist auf jeder Seite des Buches ersichtlich und man spürt die unfassbar große Liebe, die sie dafür hegt. Ich mag außerdem ihren Standpunkt sich selbst und ihre Gefühle bzw. ihre mentale Gesundheit an erste Stelle zu setzten und mochte deswegen auch ihre Reaktion, was ihre Familie angeht auch sehr gerne. Anfangs zumindest. Eine wirkliche Wandlung war mir bei Olivia allerdings nicht wirklich ersichtlich, denn sie hatte von Anfang an schon einen fast zu perfekten Anschein. Sie hatte zwar Familienprobleme, aber alles andere schien ihr zuzufliegen. Sie hat aber etwas mehr Vertrauen in sich selbst entwickelt. Ihre verletzliche und emotionale Seite konnte man öfter einmal sehen, was sie doch menschlicher gemacht hat. Ich muss allerdings auch anmerken, dass ich mir etwas mehr von ihr als ihre Tanz und Serienliebe gewünscht hätte, weil sie für mich nur daraus bestand. Trotzdem ein toller Charakter.
Dax dagegen war gar nicht mein Fall. Ich habe durch viele andere Meinungen gehört, dass er ein totaler Bookboyfriend sein soll, aber da gehöre ich wohl eher nicht dazu. Für mich hatte er 0 Charakter. Er war oberflächlich und stumpf und außer, dass er muskulös und grimmig ist, kann ich nicht viel über ihn sagen. In seiner Entwicklung war er zu perfekt und er hatte keine Ecken und Kanten für mich. Keine Probleme, Träume oder Wünsche. Einfach überhaupt nicht greifbar, damit ich ihn besser kennenlernen konnte oder das Gefühl hatte ihn einschätzen zu können. Mit ein bisschen mehr Arbeit an ihm, hätte er eine tolle Geschichte haben können, aber er wirkte eindimensional.
Gut hat mir gefallen, dass man auch Jade und Austin wiedersieht und ein bisschen was aus ihrer Beziehung erfährt. So musste man sie noch nicht ganz gehen lassen.
Genauso wie in Band 1 muss ich das geschaffene Setting sehr loben. Das Move District scheint sehr heimelig und gemütlich und ist der perfekte Ort, um mit Freunden abzuhängen und sich wohlzufühlen. Es kam eine sehr besondere und angenehme Stimmung während des Lesens auf, wenn man sich dort befand. Allgemein war die Stimmung im Buch sehr locker und irgendwie sommerlich und spaßig.
Die Handlung ist sehr tanzbezogen und voller Fachbegriffe. Ich finde es toll, wie die Autorin es schafft, das alles sehr erklärend und gleichzeitig so zu schreiben, dass man das Gefühl hat eigentlich selbst schon ein Profi zu sein. Man merkt wie sehr Maren Haase das Tanzen liebt, denn das bringt sie in der Story sehr gut rüber. Die Mischung aus Tanzszenen und anderen Aktivitäten hat mir in Band 2 sehr gut gefallen.
Was ich etwas schade fand waren die sonst fehlenden Themen im Buch. Es ging nur ums Tanzen und auch wenn das echt interessant ist, ist es nach 400 Seiten doch etwas nervig über nichts anderes zu lesen. Jede Unterhaltung drehte sich ums Tanzen und wenn nicht sofort, dann nach ein paar Seiten schon. Die Nummer 1 ist klar, aber für mich hat das Thema auch alle anderen überdeckt.
Die Chemie zwischen Dax und Olivia hab ich auch nicht wirklich gespürt. Da war kein Knistern oder Lodern, sondern nur Hin und Her. Das könnte vermutlich an Daxs fehlendem Charakter liegen, aber eine romantische Stimmung kam für mich nicht auf. Vor allem, weil es dafür auch keinen wirklichen Grund gab. Aber ich hab ihnen trotzdem gerne zugesehen, denn Olivia war so unterstützend und motivierend und hat nicht locker gelassen. Außerdem kam so eine gewisse Spannung und Dynamik auf.
Die letzten Kapitel haben das sonst noch gute Buch für Zwischendurch für mich echt ruiniert. Es hat sich langsam etwas aufgebaut und in den letzten Kapiteln wurde es mit unnötigem und echt aufgesetztem Drama zunichte gemacht. Ich konnte nur noch die Augen verdrehen. Es war, als müsste noch etwas Dramatisches passieren und noch ein paar Probleme heraufbeschworen werden, die aber überhaupt nicht zum sonstigen Buch gepasst haben. Die Entwicklung war wieder am Anfang und die vermeintlichen Lösungen der „Probleme“ wurden dann viel zu schnell und leicht gemacht. Vor allem die Sache mit Olivias Familie, aber auch Dax plötzlichen Schwierigkeiten.
Fazit
Okay, für Zwischendurch. Band 1 fand ich um einiges besser, denn hier wurde mir alles durch das verdorbene Ende zerstört. Olivia war toll Dax sehr blass. Band 3 macht mich allerdings sehr neugierig und ich hoffe, auf etwas mehr Tiefgründigkeit.