Cover-Bild Spiel der Macht (Die Schatten von Valoria 1)
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Fantasy
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 28.09.2018
  • ISBN: 9783551583888
  • Empfohlenes Alter: 14 bis 99 Jahre
Marie Rutkoski

Spiel der Macht (Die Schatten von Valoria 1)

Fantasy Romance mit historischem Setting - zum Mitfiebern und Dahinschmelzen!
Barbara Imgrund (Übersetzer)

Als Tochter des ranghöchsten Generals von Valoria hat die siebzehnjährige Kestrel nur zwei Möglichkeiten: der Armee beizutreten oder jung zu heiraten. Aber Kestrel hat fürs Kämpfen wenig übrig; für sie ist die Musik das kostbarste Gut. Einem plötzlichen Impuls folgend ersteigert sie den Sklaven Arin, der sie auf unerklärliche Weise fasziniert. Schon bald muss sie sich eingestehen, dass sie mehr für ihn empfindet, als sie sollte. Doch er hat ein Geheimnis – und der Preis, den sie schließlich für ihn zahlt, wird ihr Herz sein …

Romantisch, mitreißend und brillant erzählt – »Spiel der Macht« ist der erste Band der Fantasy-Serie »Die Schatten von Valoria«.

Alle Bände der international erfolgreichen Serie:

Spiel der Macht (Band 1)
Spiel der Ehre (Band 2)
Spiel der Liebe (Band 3)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2019

Hinter "Spiel der Macht" steckt mehr, als ich zu Beginn dachte

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"Spiel der Macht" konnte mich anfangs lange nicht überzeugen. Der Anfang war langatmig und ich fand keinen Zugang zu den Charakteren, allerdings änderte sich das mit dem Voranschreiten der Seiten.

Die ...

"Spiel der Macht" konnte mich anfangs lange nicht überzeugen. Der Anfang war langatmig und ich fand keinen Zugang zu den Charakteren, allerdings änderte sich das mit dem Voranschreiten der Seiten.

Die Handlung wurde mit jeder Seite spannender und faszinierender. Der Konflikt zwischen Venoria und Herrani und das damit einhergehende Problem vor dem Kestrel und Ari stehen, machte mich neugierig darauf, wie die Autorin diesen Konflikt lösen möchte und was dazwischen alles noch geschehen mag. Wie sich das Ganze entwickelt hat mir sehr gut gefallen und die Seiten dahinrauschen lassen.

Eines meiner größten Probleme mit dem Buch waren allerdings die Charaktere. Ari mit seiner verschwiegenen und geheimnisvollen Art und wie er sich langsam öffnet und seine Gefühle für Kestrel zulässt, wird schnell liebenswert. Allerdings dauert es bei Kestrel sehr. Ihre Klugheit, ihr Scharfsinn und das taktische Denken fand ich großartig, aber sie wurde mir einfach nicht sympathisch. Sie wirkte ein bisschen gefühlskalt. Ihre Verhalten ihren Sklaven gegenüber passt nicht ganz in die Geschichte ohne einen guten Grund. Sie ist viel zu freigiebig und nachgiebig mit einem Sklaven und ihr Vater, der General lässt das unkommentiert. Ihre Beziehung zu ihrem Vater fand ich wiederum gut eingearbeitet. Ich hege aber die Hoffnung, dass sie im zweiten Teil mehr Punkte bei mir sammeln kann.

Es wurde immer faszinierender, wie die Autorin die zerbrochene Beziehung zwischen Ari und Kestrel, die unvermeidlich war, und deren unüberwindbare Differenzen wieder ins Reine bringen will. Die langsame Wiederannäherung und die Entscheidungen, die zu dem Ende führen, fand ich klasse. Es ist immer der Zwiespalt zwischen der Liebe und der Zugehörigkeit zu ihrem Volk. Wie das wohl in dem zweiten Band weitergehen wird.

Fazit
Hinter "Spiel der Macht" steckt mehr, als ich zu Beginn dachte. Die anfangs etwas langatmige Geschichte wurde mit jeder Seite spannender und aufregend. Zwar wurde ich mit den Charakteren nicht ganz warm, aber ich hoffe, das ändert sich mit dem nächsten Band.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Guter Auftakt!

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Als Kestrel auf dem Sklavenmarkt den jungen Schmied Arin ersteigert, geschieht dies aus einem unüberlegten Impuls. Doch sie ahnt nicht, dass er ihr Leben für immer auf den Kopf stellen wird.

"Spiel der ...

Als Kestrel auf dem Sklavenmarkt den jungen Schmied Arin ersteigert, geschieht dies aus einem unüberlegten Impuls. Doch sie ahnt nicht, dass er ihr Leben für immer auf den Kopf stellen wird.

"Spiel der Macht" ist der Auftakt von Marie Rutkoskis Schatten von Valoria Trilogie, der aus den wechselnden personalen Erzählerspektiven der siebzehn Jahre alten Kestel und dem herranischen Sklaven Arin erzählt wird.

Als valorianische Frau hat Kestrel zwei Möglichkeiten: Entweder heiratet sie mit zwanzig Jahren, oder geht zum Militär. Als Tochter des ranghöchsten Generals der valorianischen Armee ist Kestrel eine begnadete Strategin, doch im Kampf zeigt sie kein Geschick. Ihr Herz geht in der Musik auf, was nicht gerne gesehen ist, da das Musizieren eher eine Tätigkeit für Sklaven ist, und nicht für angesehene Valorianer.
Kestrel mochte ich total gerne, denn sie ist sehr intelligent und handelt überlegt, auch wenn der Kauf von Arin eher eine spontane Entscheidung war.
Auch Arin fand ich sehr spannend, denn er ist nicht der, der er zu sein scheint! Als herranischer Sklave landet er bei Kestrel, um sich als Schmied nützlich zu machen. Doch mit seiner leidenschaftlichen Art schleicht er sich immer mehr ins Kestrels Herz.

Ihre Beziehung steht allerdings unter keinem guten Stern. Er ist der herranische Sklave, sie seine Herrin, das Mädchen aus der valorianischen Oberschicht. Mir hat die Entwicklung der Liebesgeschichte sehr gut gefallen, weil hier nichts überstürzt worden ist, sondern sich ganz langsam entwickelt hat. Dass die beiden aus völlig unterschiedlichen Schichten kommen, hat die Sache ziemlich interessant gemacht, weil eine Beziehung unmöglich scheint!

Ich fand es aber schade, dass man leider nur wenig über die Welt an sich erfährt. Vorne im Buch gibt es eine tolle Karte, die auch Valoria und Herran zeigt.
Seit dem Herranischen Krieg herrscht das Imperium über die herranische Halbinsel und hat die Herrani zu Sklaven gemacht. Die Valorianer legen viel Wert auf den Kampf und darauf, ihr Territorium zu halten und sogar noch zu vergrößern. Ich hatte den Eindruck, dass man hier bisher nur an der Oberfläche gekratzt hat und hoffe, dass wir im zweiten Band noch mehr über die Welt, die ein wenig an das alte Rom erinnert, erfahren werden, denn diese gefällt mir eigentlich echt gut!

Die Geschichte ließ sich besonders am Anfang sehr gut lesen, auch wenn ich fand, dass sie sich an manchen Stellen ein wenig gezogen hat. Am Ende gab es aber noch die eine oder andere Überraschung, sodass ich mich schon sehr auf den zweiten Band freue und darauf, zu erfahren, wie es mit Kestrel und Arin weitergehen wird!

Fazit:
"Spiel der Macht" von Marie Rutkoski ist ein guter Auftakt ihrer Schatten von Valoria Trilogie!
Ich hätte zwar gerne mehr über die Welt erfahren und fand, dass sich die Geschichte stellenweise ein wenig gezogen hat, aber ich mochte Kestrel und Arin total gerne und konnte absolut mit ihnen mitfiebern!
Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band und vergebe vier Kleeblätter.

Veröffentlicht am 20.11.2018

Hübsches Cover, hübscher Inhalt

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Charaktere:
Krestel: Krestel kennt grundsätzlich nur das Leben nach dem Krieg und anschließend in der gehobenen Gesellschaft. Daher hat sie dementsprechend auch nicht sonderlich viel Kenntnis über das ...

Charaktere:
Krestel: Krestel kennt grundsätzlich nur das Leben nach dem Krieg und anschließend in der gehobenen Gesellschaft. Daher hat sie dementsprechend auch nicht sonderlich viel Kenntnis über das Leben der Sklaven. Trotzallem lehnt sie das gesamte System der Sklaverei vehement ab und hat sich selbst damit noch nie identifizieren können. Insgesamt stellt Krestel in ihrer Gesellschaft einen ziemlichen Freigeist, wenn nicht sogar einen kleinen Rebellen, dar. Sie kann sich mit den Anforderungen der Allgemeinheit nicht anfreunden und verstößt oft ganz bewusst und mit Absicht gegen die "guten Sitten".

Arin: Arin zeigt sich meist sehr zurückhaltend und gibt wenig über sich preis. Schritt für Schritt taut er auf und man erfährt endlich etwas mehr über seine Vergangenheit. Als Sklave hat er natürlich nicht die Freiheiten, die er sich wünscht und hat schon früh lernen müssen, wie hart das Schicksal einen treffen kann. Auch für ihn ist die Musik etwas Besonderes mit einem bestimmten Hintergrund. Leider kann er auf den ersten Blick doch erstmal nur das Negative in einer Person sehen, es dauert eine Weile bis sich sein Blick klärt. Und wenn ihm etwas nicht passt, sagt er das auch ganz klar, ohne darauf zu achten, wer ihm momentan gegenübersteht.



Schreibstil:
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd von Kester und Arin aus der Er-/Sie-Perspektive. Aufgrund des ungewohnten Schreibstils dauerte es allerdings eine Weile bis ich mich in der Story wirklich verlieren konnte. Die Charaktere waren gut durchdacht und dargestellt, so dass man sie zeitweise eben mehr oder weniger mochte. Leider hatte ich bei bestimmten Emotionen und Gefühlen nicht den Tiefgang den ich mir gewünscht hätte, weshalb mich vermutlich ergreifende Szenen fast komplett kalt ließen.



Meine Meinung:
Geprägt von einem starken Hype, ging ich schon ziemlich skeptisch an "Spiel der Macht" heran. Viele lobten das Buch in den Himmel, so dass ich selbst natürlich auch schon so einige Erwartungen hatte, ohne überhaupt schon eine Seite gelesen zu haben. Eigentlich finde ich diese Einstellung ziemlich kritisch und versuche diesem aus dem Weg zu gehen, allerdings man kann seine unterbewussten Gedanken dann leider doch nicht beeinflussen.

Der Aufbau der Beziehung von Kestrel und Arin hat mir sehr gut gefallen. Sie leben auf den unterschiedlichen Seiten der Gesellschaft, weshalb Arins Gefühle Kestrel gegenüber anfangs nicht sonderlich positiv waren. Obwohl sie selbst das System hinter der Sklavenhaltung als menschenunwürdig betrachtet, ist sie bei Arins Versteigerung schwach geworden, ohne dass sie sich selbst erklären könnte warum. Dass er als Musiker angepriesen wurde, machte ihn in ihren Augen interessant, aber auch seine direkte Art fand sie gut. Ihre langsame Annäherung ist wirklich glaubhaft und nachvollziehbar. Viel zu oft liest man, dass die beiden Protagonisten sofort Feuer und Flamme sind, obwohl sie sich zuvor eigentlich aufs Blut gehasst haben. So konnte man sich selbst erst einmal mit der Freundschaft der Zwei bekannt machen und sich einen Überblick verschaffen.

Besonders gut hat mir hier auch der politische und moralische/ethische Aspekt gefallen. Wer ist der Böse, wenn die Sklaven zurückschlagen wollen und ihre Unterdrücker unterdrücken? Wenn sie einfach nur ihr eigenes Land zurückhaben wollen? Kann man diese Menschen wirklich verurteilen, wenn sie nach jahrelanger Gefangenschaft, nur auch einmal einen Sieg haben wollen? Wie kann man in einer solchen Lage beurteilen, wer wirklich falsch handelt?

Allerdings gab es auch einen negativen Aspekt, der mich vor allem am Schluss genervt hat. Teilweise fand ich Kestrel ziemlich nervig. Sie selbst fand sich immer ziemlich schlau und vorhersehend. Dass sie selbst auch mal etwas nicht beachtet haben oder falsch liegen könnte, kam ihr dabei nicht mal in den Sinn. Auch ihr plötzlicher Umschwung in Bezug auf Arin konnte ich einfach nicht nachvollziehen und wirkte komplett unglaubwürdig. Ab diesem Moment ist sie mir dann ziemlich unsympathisch geworden und ich konnte sie nicht mehr ernst nehmen. Zu guter Letzt hat sie es durch ihre Handlung wieder gut gemacht, nichtsdestotrotz werden wir vermutlich keine besten Freunde mehr.

Insgesamt war es also ein gelungenes Jugendbuch, mit typischen Stärken und Schwächen. So herausragend wie es manche jedoch vorgestellt hatten, habe ich es persönlich jedoch nicht empfunden.

Veröffentlicht am 04.11.2018

Sehr guter Schreibstil, aber klischeehafte Storyline

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Meine Meinung

Einleitung

Ich war von Anfang an ziemlich skeptisch gegenüber diesem Buch, was vielleicht auch daran liegt, dass es schon 2014 erschienen ist und jetzt "erst" übersetzt wird. Aber halleluja, ...

Meine Meinung

Einleitung

Ich war von Anfang an ziemlich skeptisch gegenüber diesem Buch, was vielleicht auch daran liegt, dass es schon 2014 erschienen ist und jetzt "erst" übersetzt wird. Aber halleluja, sieht es toll aus! Als ich es zum ersten Mal am Carlsen Stand auf der FBM gesehen habe, war es Liebe auf den ersten Blick. Die Geschichte konnte mich sogar fesseln...wenn ihr mehr dazu erfahren wollt, lest gerne weiter!

Cover, Haptik, Playlists & Co.

Das Cover ist einfach der absolute Hammer. Die Blüten auf dem matten Umschlag lassen sich richtig gut anfassen und fühlen sich samtig an. Ohne den Umschlag sieht das Buch übrigens noch schöner aus - und es fühlt sich noch samtiger an! ?? Die Schrift und die Farben passen einfach perfekt zusammen. Im Inneren ist zwar keine Playlist, dafür aber eine wunderschöne, detaillierte Karte von Valoria in pink gedruckt. Außerdem sind im vorderen Teil des Umschlages ein Textauszug sowie im hinteren Teil eine Kurzbiografie der Autorin + Übersetzerin zu sehen. Das Papier fühlt sich angenehm mitteldick an und die Seitenzahlen sind in derselben Schriftart wie der Titel gedruckt.

Kurze Zusammenfassung des Anfanges (Spoiler!)

Kestrel ist die Tochter des valorischen Generals. Seit dem die Valorianer das Land Herran vor 10 Jahren eingenommen haben, sind die Herrani Sklaven oder wurden ermordet. Durch eine plötzliche Eingebung ersteigert Kestrel mit ihrer besten Freundin Jess den Sklaven Arin zu einem völlig überteuerten Preis, da er musikalisch begabt ist und gleichzeitig für ihren Vater als Schmied nutzen könnte. Sie ist bei ihrem Vater besonders vorsichtig, da er möchte, dass sie ins Militär als Strategin geht oder einen jungen Mann heiratet. Er verbietet ihr auch, auf dem Klavier zu spielen und möchte, dass sie mit seinem Hauptmann trainiert, obwohl sie was das Kämpferische angeht, eher eine Niete ist. Nachdem Arin sich eingearbeitet und mit anderen Sklaven angefreundet hat, möchte Kestrel ihn immer öfter bei sich haben. Sei es bei einem Shopping-Trip mit ihrer besten Freundin oder einem Besuch bei einem Verehrer. Doch was Arin gar nicht abkann, sind Behauptungen, die sich auf herranische Götter beziehen und sie beleidigen. Er scheint sehr intelligent zu sein und freundet sich nach einigen Wortgefechten und Runden von "Biss-und-Stich", einem valorianischen Spiel, schließlich mit Kestrel an. Auf einem Ball dann fängt das Getratsche an, als Arin ein Buch aus dem Haus von Lord Irex stehlen möchte - es war früher, vor 10 Jahren, eigentlich sein Haus und sein Buch. Als Kestrel ihren Sklaven verteidigt, den Lord herausfordert und das Duell sogar gewinnt, verbreiten sich die Gerüchte, dass Kestrel einen Sklaven als Liebhaber halten würde, immer weiter. Sie verteidigt und verteidigt ihn, weil sie nicht ahnt, dass Arin einen Aufstand und somit die Revolution plant...ebenso, wie er das valorianische Volk ermorden kann.
Wenn ihr diesen Text spannend findet, solltet ihr euch unbedingt diesen Reihenauftakt kaufen!

Das Wichtigste: Schreibstil, Plot und Charaktere

Der Schreibstil hat mich positiv überrascht. Obwohl ich ja gar kein Freund der Erzählweise aus der dritten Person bin, konnte ich mir das Land, die Bräuche und die prächtigen Häuser sehr gut vorstellen. Marie Rutkoski erzählt abwechselnd aus der Sicht von Kestrel und Arin. Man konnte sich die Welt, die die Autorin kreiert hat, bildhaft sehr gut vorstellen. Ich persönlich habe dieses Buch sehr schnell durchgelesen. Sobald man die ersten 50 Seiten durch hat, gewöhnt man sich an diesem sehr strategisch und mit ziemlich gehobener Sprache geprägten Satzbau. Überraschenderweise gab es nicht so viele romantische Szenen, wie ich zu Beginn erwartet hätte, sondern auch packende Kampfszenen, die aber wirklich gut beschrieben waren.

Tja, die Charaktere. Nachdem ich das Buch durchgelesen habe, weiß ich immer noch nicht, was ich von Ronan und Arin halten soll, weil sie am Ende des Buches doch noch für so viele Überraschungen gesorgt haben. Meine frühe Abneigung gegen Irex war ja zum Glück gerechtfertigt :) Aber bevor ich hier mit weiteren Namen um mich werfe, stelle ich euch erst einmal die Wichtigsten vor:
Kestrel ist eine junge, aufgeweckte Frau, die weder ins Militär noch Heiraten möchte. Allerdings bleibt ihr sehr strategisches Talent vor ihrem Vater nicht unbemerkt und hilft ihr aus so manch schlimmen Situationen heraus, ebenso wie ihr Talent fürs Klavier. Sie ist außerdem eine hervorragende Biss-und-Stich-Spielerin.
Arin ist ein sehr gut gebildeter Herrani. Er besiegt Kestrel sogar in Biss-und-Stich. Außerdem singt er für sein Leben gerne. Seine Eltern wurden von den Valorianern ermordet.
Jess ist Kestrels beste Freundin, seitdem deren Mutter gestorben ist. Sie liebt es abergöttisch, Kleider auszusuchen und sich an der Gerüchteküche zu beteiligen. Am liebsten wäre es ihr, wenn Kestrel ihren Bruder Ronan heiraten würde.
Ronan ist ein glühender Verehrer Kestrels; eigentlich aber für sie eher so etwas wie ein bester Freund. Er umschmeichelt sie mit Komplimenten und ist ein guter Verlierer in Biss-und-Stich. Außerdem ist er ziemlich stolz. Somit wäre er der perfekte Ehemann für Kestrel - auch aus der Sicht seines eigenen Vaters.
Der General möchte nicht, dass seine Tochter musiziert, sondern Strategin in seiner Armee wird. Er hat seine eigene Frau umgebracht und duldet es nicht, wenn seine Tochter trauert.
Preller ist eine der überraschend wichtigsten Personen. Er ist der Sklavenhändler, der Arin verkauft und sich diebisch freut, als Kestrel für ihn bietet. Doch hinter seiner Maske steckt weitaus mehr - der Anführer der Revolution und ein eifersüchtiger, sexistischer Arsch, der immer die falschen Entscheidungen trifft.
Irex ist ein extrem schlechter Verlierer in Biss-und-Stich, weshalb er Kestrel hasst. Außerdem ist er ein sexistischer Arsch und quält liebend gerne seine Herrani-Sklaven.

Die Handlung ist nichts Neues; soviel ist schon einmal klar. Aber trotzdem muss ich anmerken, dass mich dieser Mix aus Intrigen, Macht, Liebe und Freiheitskampf sehr angesprochen hat und mich dazu gebracht hat, nach jedem Kapitel unbedingt weiterlesen zu müssen. Mein Problem war nur, dieses Buch wirklich als Fantasy zu sehen. Ich meine, es kommen keine Magie oder irgendwelche magischen Wesen vor; lediglich die Länder sind erfunden.
Mein größtes Problem in diesem Buch war einfach der Punkt, dass Kestrel sich quasi sofort in Arin verknallt hat, bevor sie ihn überhaupt mehr als fünf Sätze gesprochen hat. Dieser Punkt war einfach unglaublich klischeehaft – davon habe ich genug, seitdem ich Twilight gelesen habe. Ohne dieses Klischee wäre das Buch auch ziemlich gut angekommen.
Der „Preller“ als Charakter hat aber auch einmal aufgezeigt, was jahrelange Verbitterung als Sklave aus einem Menschen macht. Im Vergleich zu Arin, der immer an alle denkt, denkt er nur an sich selbst und seine Vergangenheit. Er hat als Bösewicht zusammen mit Lord Irex wirklich die Spannung im Buch gehalten.
Zwischendurch stellt man sich als Leser immer vor, auf welche Seite man sich stellen würde; auf die der Herrani oder die der Valorianer. Aber irgendwie kann man sich nicht entscheiden, weil man nicht alles schwarz-weiß sehen kann. Zwar haben die Valorianer die Herrani versklavt, aber ich habe so das Gefühl, dass die Herrani dasselbe mit den Valorianern machen würden. Ob ich mit dem Typen zusammen sein könnte, der fast meine beste Freundin und meinen Vater umgebracht hätte, bezweifle ich wirklich.
Diese ganzen politischen Verstrickungen haben mir sehr gut gefallen. Außerdem muss ich Kestrel als Charakter wirklich loben. Normalerweise ist die Protagonistin ja eher stark im Kampf, aber sie ist „nur“ geistig sehr stark. Trotzdem kann man mit einem Charakter wie Kestrel wahrhaftig zeigen, dass wahre, geistige Stärke und logisches Denken zum Sieg führen kann.
Zum Ende hin wurde es mit den vielen Kampfszenen wirklich spannend; nach dem Ende war man aber irgendwie unzufrieden. So ging es mir jedenfalls. Einerseits ist das Problem halbwegs gelöst worden und andererseits weiß man, dass diese Lösung nicht lange halten wird – und außerdem taucht eine vollkommen überraschende Info auf, wer der Sohn des Imperators ist, was mich wirklich extrem überrascht hat. Durch all diese Punkte bin ich doch noch ziemlich gespannt, wie es weitergeht.

Fazit

Der erste Band dieser Reihe hat es für mich ziemlich knapp als Buchschmöker geschafft. Wer einen Mix aus Klischeeliebe mit diesem typischen Liebe-auf-den-ersten-Satz-Moment, Freiheitskampf, politischen Verstrickungen und Intrigen gepaart mit einem wirklich sehr guten Schreibstil mag, dem wird dieser wunderschöne Band sehr gut gefallen!

Zitat

"Sag mir einfach nur, was los ist, Arin. Sag mir die Wahrheit." Als er sprach, klang seine Stimme rau. "Ich gehöre Euch. Wie könnt ihr glauben, dass ich Euch die Wahrheit sagen würde? Warum sollte ich?" Der Sonnenschirm zitterte in Kestrels Händen. Sie öffnete den Mund, um zu sprechen. Doch dann begriff sie, dass sie, wenn sie es tat, nicht mehr Herrin dessen sein würde, was sie sagte.
- Kestrel und Arin auf S. 189/190 -

Veröffentlicht am 31.10.2018

Überzeugt eher durch die leisen Töne

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Inhalt:

In Valoria bleiben einem jungen Mädchen nur zwei Optionen: Entweder es tritt der Armee bei oder heiratet mit nur 20 Jahren. Kestrel ist davon wenig begeistert. Obwohl sie die Tochter des ranghöchsten ...

Inhalt:

In Valoria bleiben einem jungen Mädchen nur zwei Optionen: Entweder es tritt der Armee bei oder heiratet mit nur 20 Jahren. Kestrel ist davon wenig begeistert. Obwohl sie die Tochter des ranghöchsten Generals ist, zeigt sie keinerlei Ambitionen, in die Armee einzutreten und obwohl es auch nicht an Heiratskandidaten mangelt, gefällt ihr auch diese Richtung nicht. Stattdessen gibt sie sich am liebsten voll und ganz dem Klavierspiel hin.

Doch das ist eigentlich eine Aufgabe für einen Sklaven. Ein Sklave, wie Arin, den sie aus einem völlig unerklärlichen Grund auf einer Auktion ersteigert. Was sah sie in dem jungen Mann, das sie plötzlich dazu veranlasst hat, auf ihn zu bieten? Und welches Geheimnis verbirgt Arin?

Als Kestrel herausfindet, was hinter all dem steckt, ist es für sie jedoch fast schon zu spät … .

Meine Meinung:

Auch dieses Buch hat mich auf den ersten Blick wieder total begeistert. Ich liebe das Cover und auch der Klappentext klang total vielversprechend, deshalb musste ich es natürlich sofort lesen.

Im ersten Kapitel lernt man Kestrel kennen und erfährt sofort, dass sie eine selbstbewusste, junge Frau ist, die sich nicht immer an die Regeln und Konventionen ihrer Gesellschaft hält und gerne mal ihren eigenen Kopf durchsetzt. Doch obwohl mir das an ihr sehr gut gefiel, hatte ich andererseits auch etwas das Gefühl, dass sie doch sehr egoistisch ist. Manchmal kam es mir so vor, als würde sie sich nur um ihrer selbst Willen gegen Regeln auflehnen und nicht, weil sie diese z.B. hinterfragt. Vor allem zu Beginn des Buches scheint es ihr vollkommen egal zu sein, dass ihre Sklaven selbst einmal die Besitzer ihres Landes und Heimes waren, dass sie von ihrem Volk in einem blutigen Krieg enteignet und versklavt wurden. Das Schicksal der Herrani bekümmert sie kaum, vor allem, wenn sie keinen direkten Bezug zu ihr haben. Das hat mich anfangs doch sehr an ihr gestört, weil ich eigentlich dachte, eine kluge und kritische junge Frau vor mir zu haben.

Bereits im ersten Kapitel kommt auch Arin zu der Geschichte hinzu. Er wirkt sofort sehr kämpferisch und aufrührerisch, was ich richtig gut fand und ich dachte, mit ihm würde einiges an Spannung aufkommen. Ich rechnet fest damit, dass er aufbegehren und sich lautstark gegen die Sklaverei auflehnen würde, doch leider dröppelt die Geschichte erst einmal vor sich hin und man findet sich in diversen Alltagshandlungen wieder. Arin arbeitet als Schmied, während Kestrel Gesellschaften besucht, sich mit Kleiderfragen auseinandersetzt und ihre Freunde zu einer Partie „Biss und Stich“ einlädt. Ehrlich gesagt hatte ich mir etwas mehr Action gewünscht. Doch das Buch ist eher wie das Spiel, das darin beschrieben wird: Die Protagonisten bringen langsam ihre Spielsteine in Stellung, sie überlegen, entwickeln Strategien und schließen Verbindungen mit anderen. Das läuft jedoch größtenteils im Hintergrund ab. Manchmal bekommt man kleine Einblicke, vor allem aus Sicht von Arin, doch irgendwie hätte ich das gerne präsenter in der Geschichte gehabt. Für meinen Teil lief das alles viel zu ruhig ab, es gab nicht wirklich große Überraschungen und die Spannung hat mir eigentlich gänzlich gefehlt.

Trotzdem lässt sich das Buch sehr gut lesen. Ich mochte vor allem die Idee dahinter: Es gibt zwei Völker: Die Valorianer und die Herrani. Und wie es so ist, beschließt der Herrscher der einen Seite irgendwann einfach, dass er seine Macht und sein Land vergrößern möchte und nimmt sich etwas, das ihm nicht gehört und zwar mit Gewalt. So fielen die Valorianer über die Herrani her, haben ihren Besitz beschlagnahmt und sie versklavt. Natürlich denken die Valorianer, sie wären etwas Besseres und den Herrani weit überlegen. Zwischen den Zeilen kann man wirklich sehr schön die Denkweise der Völker, aber auch der einzelnen Charaktere herauslesen. Unweigerlich muss man sich deshalb beim Lesen mit diesem ernsten Thema beschäftigen. Was macht ein Volk, einen Menschen besser oder schlechter? Kann man nicht in Frieden nebeneinander existieren, voneinander lernen und profitieren? Welche Opfer ist man bereit zu bringen und wie weit geht man für „seine Sache“? Was ist gerechtfertigt und wo sind die Grenzen? Ich finde, diese Fragen greift das Buch sehr gut auf und damit brachte es mich wirklich zum Nachdenken. Wer hätte gedacht, dass hinter der Geschichte so viel Ernst stecken würde? Damit hat mich das Buch schließlich doch noch in einen Sog gezogen, der mich nicht mehr loslassen wollte.

Am Ende werden die Karten sogar noch einmal ganz neu gemischt und ich frage mich wirklich, wie die Autorin das ganze Geschehen auflösen wird und hoffe, dass sie das Potenzial, das sich zum Schluss aufbaut, nutzen wird um mich noch einmal richtig zu überraschen.





Fazit:

„Spiel der Macht“, der erste Teil der „Schatten von Valoria“ hat für mich eine ganz andere Richtung eingeschlagen, als ich anfangs gedacht hatte. Obwohl mir etwas Action und Spannung gefehlt haben, hat es mich mit seinem ernsten Thema, den vielen hintergründigen Fragen, die es aufwirft und mit den leisen Tönen am Ende doch noch überzeugen können.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.