Ach Gott...ich hab den Titel des Buches gelesen und war schon hin und weg. Märchen können ja was schönes sein, können aber auch ganz in eine andere Richtung gehen. Beziehungsweise sind Märchen ja auch hin und wieder grausam und scheußlich. Die schlimmen Details lassen wir beim erzählen jedoch immer weg....
"Und der Märchenwald birgt nichts Gutes." steht im Klappentext und ich hab mich gefragt, was wohl der Märchenwald mit den zwei Kindern und der verängstigten Frau zu tun hat. Eine blutüberströmte Frau, eine Mutter schreit, die Kinder hören sie Flüstern... Puh. Ich hab mich sofort entschieden das Buch zu lesen und mich auf die Mordermittlung von Martin Krist einzulassen. Danke Martin, dass Du mich auf Dein Buch aufmerksam gemacht hast! Es ist großartig!
Ein bewegender Roman mit Gänsehaut Effekt!
1.Kriterium: Die Idee des Buches.
Der Klappentext hat mich schon mal richtig neugierig gemacht und ich war von der Idee dahinter begeistert. Und die Idee wurde, wie auf den Cover versprochen, mit viel Intelligenz und Logik umgesetzt. Am Ende fügt sich alles, ohne Lücken zu hinterlassen, zusammen und ich konnte das Buch mit allen beantworteten Fragen getrost zur Seite legen.
Die Geschichte ist meiner Meinung nach sehr komplex aufgebaut und der Autor zeigt sein Können. Ich hab sofort gemerkt, dass es mit viel Erfahrung geschrieben wurde..
2. Kriterium: Der Aufbau der Geschichte.
Ich habe mich auf eine Geschichte eingestellt, die gerade ihren Weg geht. Es kam jedoch ganz anders, und ich war von den vielen Handlungssträngen angenehm überrascht. Viele Personen, mit den unterschiedlichsten Schicksalsschlägen und jede Erzählung ist für sich interessant.
Ich stehe solch vielen Szenenwechseln meist sehr skeptisch gegenüber, weil ich oft dadurch wahnsinnig werde. Man ist gerade richtig in die Geschichte vertieft und zack....ganz wo anders und ganz andere Personen. Deswegen bin ich bei solchen Büchern immer recht kritisch. Hier ist das jedoch nicht der Fall und die vielen Szenenwechsel haben mir richtig gut gefallen. Der Thriller gewinnt dadurch wahnsinnig schnell an Tempo und ich wurde in die Geschichte hineingezogen.
Als diese Wechsel zwischen den Personen anfing war mir sofort klar, dass sie alle etwas miteinander zu tun haben müssen. So war ich immer auf der Suche nach den Zusammenhängen und möchte hiermit gleich ein großes Lob an den Autor aussprechen, der es wirklich geschafft hat, mich fast bis zum Ende im Dunkeln tappen zu lassen.
Ich muss jedoch hier einen halben Weltentaucher abziehen, weil mich das Ende ein bisschen enttäuscht hat. Wie wenn es gekürzt worden wäre obwohl es eine längere Version gegeben hätte. Das fand ich sehr schade...
3. Kriterium: Die Charaktere.
Das war mein erstes Treffen mit den Charakteren, es gibt ja noch weitere Bücher mit diesen Ermittlern, und ich war begeistert. Die Personen waren sehr glaubwürdig und professionell aufgebaut und lassen sie dadurch sehr real erscheinen. Auch die Kinder und diese verwirrte Frau wirkten auf mich sehr echt und haben mir auch zwischendurch eine Gänsehaut herbeigezaubert.
Man durchlebt mit den Charakteren einige gewagte Situationen. Der Autor hat es geschafft, das der Leser mit diesen miteifert sowie Sorgen um sie hat. Das ist für mich bei einem Thriller sehr wichtig, denn so bleibt das Buch erst richtig bei mir hängen.
Wundervolle Charaktere, mit speziellen Schicksalen, die ich nicht so schnell vergessen werde.
4. Kriterium: Die Spannung bzw. ob mich das Buch gefesselt hat.
Es ist ein Thriller, der unter die Haut geht. Die Spannung wurde von Kapitel zu Kapitel weiter aufgebaut, weil man miträtselt und mitleidet. Auf den Spuren der Ermittler bin ich immer weiter in das Geschehen hineingetaucht. Das Finale sozusagen war wirklich richtig gut und ich kann nur einen Daumen hoch geben. Das viel zu schnelle Ende hab ich oben schon erwähnt und werde hier deswegen keine Punkte abziehen.
5. Kriterium: Die Schreibweise.
Martin Krist schreibt sehr spannend und bringt die Sache auf den Punkt! Es wird nicht viel drumherum erzählt, die Kapitel sind sehr kurz, und löst die Sprünge elegant.
Das Buch war sehr angenehm zu lesen und ich bin sehr schnell durch die Seiten gekommen, weil sich ein sehr guter Lesefluss aufbauen ließ.
Ich habe schon seit längerem keinen Thriller mehr gelesen, weil ich in diesem Genre sehr hohe Erwartungen habe. Ich gebe mich nicht mit halb gruseligen und halb spannenden Büchern zu frieden und greife deswegen nur zaghaft zu neuen Autoren. Martin Krist hat mich mit seiner Schreibweise und wie er die Spannung aufbaut wirklich sehr überzeugt. Auch die Handlung dieses Buches mit diesen vielen Erzählsträngen hat mich umgehauen! Ich kann euch dieses Buch sehr empfehlen und ich werde mich jetzt auf andere Bücher von Martin Krist stürzen! Also nochmals "Danke" an Dich Martin und an den Verlag!