Cover-Bild Der fürsorgliche Mr Cave
(17)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Argon
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 23.02.2022
  • ISBN: 9783839819128
Matt Haig

Der fürsorgliche Mr Cave

Roman
Mark Waschke (Sprecher), Sabine Hübner (Übersetzer)

Wie weit geht ein Vater, um seine Tochter zu beschützen?

Nach dem tragischen Tod seines Sohnes Reuben scheint es dem Antiquitätenhändler Terence Cave endgültig, als sei seine Liebe verflucht: Seine Mutter hat den Freitod gewählt, seine Frau starb als Mordopfer. Einzig Reubens Zwillingsschwester Bryony ist noch übrig – und Terence schwört sich, seine wunderschöne Tochter mit all seiner Kraft vor den Gefahren dieser Welt zu schützen. Koste es, was es wolle. Doch die 15-Jährige fühlt sich von ihrem überfürsorglichen Vater mehr und mehr wie in einen Käfig gesperrt, der ihr die Luft zum Atmen nimmt. Als Terences Regeln immer strenger werden, bahnt sich eine Katastrophe an.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2022

Ein Buch welches lange nach hallt!

0

Auf dieses Hörbuch bin ich zufällig aufmerksam geworden. Das Cover gefiel mir sofort und auch der Klappentext klang richtig gut.
Erwartungen hatte ich eigentlich keine, aber ich war gespannt was mich hier ...

Auf dieses Hörbuch bin ich zufällig aufmerksam geworden. Das Cover gefiel mir sofort und auch der Klappentext klang richtig gut.
Erwartungen hatte ich eigentlich keine, aber ich war gespannt was mich hier erwarten würde.
Dieses Buch hat gerade Mal 256 Seiten, man könnte meinen es liest / hört sich schnell nebenher. Aber weit gefehlt, dieses Buch zieht dich in seinen Bann, es definitiv keine einfache Lektüre für zwischendurch.

Gesprochen wird das Hörbuch von Mark Waschke und ich muss sagen daß er echt die perfekte Wahl war.
Er bringt das Ganze eindringlich und emotional rüber. Bereits nach wenigen Minuten spürte und fühlte ich die Beklemmung.
Die komplette Story bewegte und berührte mich. Ich fühlte den Schmerz, die Trauer, die Angst und allen voran die Wut.
Ich fühlte mich beinahe hilflos.

Terence Cave ist ein sehr eigensinniger Protagonist den ich nicht wirklich mochte. Durch seine eigenwillige Art ist es schwierig mit ihm zu sympathisieren.

Mir war ziemlich schnell klar das es keine einfach Geschichte ist.Aber was im Verlauf noch alles geschieht machte mich tatsächlich sprachlos.
Auf der einen Seite konnte ich Terence teilweise verstehen aber auf der anderen Seite dachte ich immer öfter das er wahnsinnig und paranoid ist.
Jedes Elternteil möchte seine Kinder schützen was aber Terence macht grenzt an Wahnsinn.

Dieses Buch hat mich sehr bewegt und das Ende hat mich schier sprachlos gemacht. Definitiv ein Buch welches noch lange nach hallt. Klare Empfehlung!

Fazit:

Mit "Der fürsorgliche Mr. Cave" gelingt Matt Haig ein tiefgründiger, vielschichtiger und beklemmender Roman der psychologisch gesehen herausragend ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2022

Verstörend tiefgründig

0

Wie weit würde man gehen, um seine Kinder zu schützen? Als Mutter ist diese Frage auch in meinem Leben allgegenwärtig. Man liebt seine Kinder, möchte nur das Beste für sie und sie vor allen Gefahren schützen, ...

Wie weit würde man gehen, um seine Kinder zu schützen? Als Mutter ist diese Frage auch in meinem Leben allgegenwärtig. Man liebt seine Kinder, möchte nur das Beste für sie und sie vor allen Gefahren schützen, doch wie leicht diese Fürsorge in etwas Negatives umschlagen kann, macht Matt Haig in seinem neuen Roman nur allzu deutlich.

Mr Cave ist ein Mann, dessen Leben durch herbe Verluste gekennzeichnet ist. Erst die Mutter, dann die geliebte Frau und der Sohn. Ihm wurde das Glück vom Schicksal auf tragischste Weise geraubt und mit jedem Verlust wuchs natürlich auch der Wunsch, das einzige Glück, das ihm geblieben zu sein schien, halten zu wollen. Die Methoden, dies in die Tat umzusetzen, werden jedoch mit der Zeit immer fragwürdiger und auch gefährlicher.

Das Buch ist eine Art Brief, der seine Tochter direkt anspricht. Eine ungewöhnliche Form, die in diesem Fall aber sehr gut passt, da die Gefühle um einiges intensiver rüberkommen. Er schildert seine Beweggründe, reflektiert seine Taten auch. Man erlebt, welche Dämonen ihn treiben, wie die Angst ihn immer tiefer zieht und er sich in blinder Liebe immer mehr verliert.

Ich muss gestehen, mir fällt die Bewertung nicht leicht, denn einerseits stößt mich das Verhalten des Vaters ab, fordert mich emotional und lässt mich fassungslos zurück. Andererseits kann ich vieles – auch wenn ich es ablehne und nicht gutheiße – zumindest theoretisch verstehen. Matt Haig löst mit seiner Geschichte viele unterschiedliche Gefühle in mir aus, wirft die Frage auf, wie hätte ich womöglich in so einer Situation reagiert … Auch wenn der ein oder andere diesen Roman als verstörend empfinden mag, ist er doch extrem tiefgründig und bietet einen unglaublich intensiven Einblick in die Abgründe der menschlichen Psyche.

Mich hat dieses Hörbuch – trotz all der gemischten Empfindungen – in seinen Bann gezogen, nicht zuletzt durch das angenehme Timbre des Sprechers.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.02.2022

Wie viel Leid kann ein Mensch ertragen?

0

Durch den Tod seines Sohnes Reuben entwickelt Terrence Cave enorme Verlustängste. Sein Beschützerinstinkt nimmt bedenkliche Ausmaße an, die Bryony nicht mehr nur einschränken, sondern ihr regelrecht ein ...

Durch den Tod seines Sohnes Reuben entwickelt Terrence Cave enorme Verlustängste. Sein Beschützerinstinkt nimmt bedenkliche Ausmaße an, die Bryony nicht mehr nur einschränken, sondern ihr regelrecht ein normales Leben unmöglich machen. Selbst die Schwiegermutter kann Terrence nicht aufhalten und so läuft alles auf eine fürchterliche Katastrophe hinaus …

Dieser Roman ist im Original schon vierzehn Jahre früher erschienen. Dennoch ist er zeitlos und auch heute noch zeitlich stimmig. Es ist eine Art Brief- oder Tagebuchroman. Terrence erzählt seine Geschichte. Sie ist an seine Tochter Bryony gerichtet und Stück für Stück setzt Haig damit das Puzzle zusammen. Die Gegenwart und die Vergangenheit werden langsam verbunden und dadurch ahnt der Leser relativ früh, dass es kein Happy End geben kann.

Terrence trägt schwer an Verlusten und mit jedem neuen wird es schlimmer für ihn. Kann er anfangs noch kämpfen, verliert er mehr und mehr die Kraft, aber auch den Bezug zur Realität. Und es kommen Schuldgefühle auf. Aber obwohl Terrence der Erzähler ist, bekommt man ein gutes Bild davon, wie es den anderen Figuren dabei geht. Man selbst erkennt, wie eingeengt Bryony wird und was Reuben, der ein auffälliges Muttermal hatte, neben seiner Zwillingsschwester erlebt und auch erlitten hat. Mehr und mehr greifen die Ereignisse der Vergangenheit der Zukunft voraus.

So hat man hier einen enorm bewegenden Roman in Händen, der zwar auch mal lächeln lässt, aber tieftraurig ist. Das ist schwer zu ertragen, dennoch mag man nicht pausieren, will Terrence und Bryony nicht allein lassen. Die Story geht extrem tief unter die Haut und schockiert auch. Aber das Buch ist dennoch – oder auch gerade deshalb – einfach wunderbar. Wenn man weiß, dass Matt Haig selbst unter Depressionen und Angststörungen leidet und damit sehr offen umgeht, dann weiß man, dass seine Bücher allesamt nicht leicht sind und sich mit diesen Themen befassen. Gerade mit diesem Buch ist ihm das meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Es ist keine Schande, sich Hilfe zu holen – und im Extremfall rettet es auch Leben. Diese Aussage ist wichtig und kann nicht oft genug wiederholt werden.

Kann ich Terrence Cave verstehen? Teilweise ja, teilweise nein. Er ist ganz tief in einer Krankheit gelandet, aus der man niemals alleine herauskommt. Er selbst hat es sicher geahnt, aber seine Umwelt fiel auf sein mühsam erarbeitetes Trugbild herein. Dass dies in einer absoluten Katastrophe enden muss, war klar. Ich kann ihm aber nicht verzeihen, dass er bis zum Ende nicht über die Konsequenzen nachdenkt. Nur – genau das ist das Problem bei Depressionen. Diesen Punkt sehen die Betroffenen eben nicht mehr. Womit ich dann wieder an dem Punkt bin, dass ich ihn nur teilweise verstehe, eben weil ich nicht in seiner Lage bin. Mir hat das Buch das Herz gebrochen und ich schäme mich nicht zuzugeben, dass Tränen geflossen sind. Dennoch – oder gerade deshalb – ist es ein wunderbares Buch. Es kann Augen öffnen und deshalb gebe ich fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2022

Diese Story ist verdammt unbequem, schmerzt , aber sie ist herausragend aus psychologischer Sicht

0

Auf der fürsorgliche Mr.Crave “ von Matt Haig bin ich eher zufällig gestoßen.
Erwartungshaltung hatte ich wirklich keine, aber ich war immens gespannt darauf, weil der Klappentext mich schon sehr neugierig ...

Auf der fürsorgliche Mr.Crave “ von Matt Haig bin ich eher zufällig gestoßen.
Erwartungshaltung hatte ich wirklich keine, aber ich war immens gespannt darauf, weil der Klappentext mich schon sehr neugierig gemacht hat.
Auch wenn dieses Buch gerade mal 256 Seiten umfasst, ist es keine Lektüre für zwischendurch.
Ganz im Gegenteil. Sie ist schmerzhaft intensiv, befasst sich mit den eigenen Dämonen, die dich verändern und irgendwann, alles zu nehmen drohen.
Ich hab das Hörbuch gehört und bin von Mark Waschke und seiner eindringlichen Art, Beklemmung hervorzurufen, unglaublich begeistert.
Man kann nicht sagen, dass er hochemotional spricht. Aber seine intensive Art, spezielle Töne zu treffen, machen die unbequeme Wahrheit und den Schmerz, nur umso greifbarer und realer.
Der Schreibstil von Matt Haig ist sehr fesselnd und einnehmend.
Zudem versteht er es gekonnt eine beklemmende, düstere und melancholische Atmosphäre zu erzeugen. Was mich sofort gefangen genommen hat.
Ich kann nicht unbedingt sagen, dass ich Terence Crave mochte.
Er ist ein sehr spezieller Charakter, der nicht loslässt. Nicht sympathisiert, aber vielleicht auch genau aus diesem Grund so eindrucksvoll erscheint.
Er ist getrieben, gefangen und zwanghaft.
Man weiß nie, ob er seine eigene Realität schafft, oder ob er wirklich alles so sieht.
Aber was man sieht ist, dass er getrieben von Schmerz und Schuldgefühlen, mit großen Verlustängsten kämpft, wodurch ihm alles immer mehr entgleitet.
Interessant fand ich hier die Erzählweise, denn er spricht quasi zu seiner Tochter Bryony. Als würde er nur ihr alles erzählen.
Vielleicht damit sie versteht, was er nicht verstehen und realisieren kann.
Darum liegt auch der Fokus allein auf Crave und er bekommt enorm viel Tiefe und Präsenz dadurch.
Die verbliebenen Charaktere, lernt man anhand von Erzählungen kennen. Was einen sehr interessanten Blickwinkel erzeugt.
In die Story kam ich sofort sehr gut hinein.
Man erfährt relativ früh, was Crave zugestoßen ist und das hinterlässt doch ein sehr beklemmendes Gefühl.
Wie soll jemand leben, wenn ihm fast alles genommen wurde?
Dabei geht Haig sehr detailliert auf die Hintergründe ein, was mich wirklich stellenweise mitgenommen hat.
Parallel dazu erleben wir Bryony, die in ihrem ganz eigenen Käfig sitzt, der sich nicht lockern lassen will, denn Crave hält die Zügel extrem stramm.
Mich hat diese Geschichte wirklich stark beschäftigt.
Matt Haig zeigt wie sehr ein Mensch durch Verluste und Schuldgefühle brechen kann und wie sehr er sich an das klammert, was ihm geblieben ist.
Gesund ist das auf gar keinen Fall. In Craves Fall zudem sehr verstörend und beängstigend.
Gar keine leichte Situation.
Denn man verliert sich in Paranoia, zwanghaften Schüben und unerträglichen Schmerz.
Crave kann nicht loslassen und das macht ihm zum Opfer seiner eigenen zerstörerischen Qualen und Ängste.
Matt Haig hat hier einige Wendungen eingebaut, die ich so nicht erwartet hätte und die mich doch stark erschüttert und schockiert zurückgelassen haben.
Es ist ein sehr unbequemes Buch, dass immer weiter in eine Abwärtsspirale mündet und mich am Ende wirklich stark getroffen hat.
Psychologisch gesehen unglaublich gut ausgearbeitet. Denn Haig setzt sich sehr intensiv mit Craves Psyche auseinander und das ist definitiv kein leichtes Feld.
Zudem ist Craves Persönlichkeit sehr komplex. Quasi der alte und der neue Crave.
Mich hat dieses Buch nicht nur emotional sehr mitgenommen.
Es ist gerade durch die Thematik sehr verstörend, weil es so viele Felder abdeckt, die man nicht unbedingt damit in Verbindung bringen würde.
Definitiv ein beeindruckendes Werk, das nachhallt.

Fazit:
„Der fürsorgliche Mr.Crave “ von Matt Haig, ist ein sehr aufwühlendes, schmerzhaftes und intensives Buch über die eigenen Qualen und Ängste.
Gefangen zwischen Paranoia und Schuldgefühlen, entgleitet die Realität immer mehr und mündet immer weiter in eine Abwärtsspirale, die alles zu nehmen droht.
Gesprochen wurde dieses Hörbuch von einem sehr eindrucksvollen Mark Waschke.
Man kann nicht sagen, dass er hochemotional spricht. Aber seine intensive Art, spezielle Töne zu treffen, machen die unbequeme Wahrheit und den Schmerz, nur umso greifbarer und realer.
Diese Story ist verdammt unbequem, schmerzt , aber sie ist herausragend aus psychologischer Sicht. Ein Buch, das definitiv nachhallt und nicht eine Sekunde loslässt

Veröffentlicht am 20.03.2022

Eine literarische Tragödie

0

Matt Haig erfreut sich einer großen Fangemeinde. Bisher hatte ich jedoch noch nicht das Vergnügen, eins seiner Werke zu lesen bzw als Hörbuch zu hören. Beim Lesen einiger Rezensionen zu seinem unlängst ...

Matt Haig erfreut sich einer großen Fangemeinde. Bisher hatte ich jedoch noch nicht das Vergnügen, eins seiner Werke zu lesen bzw als Hörbuch zu hören. Beim Lesen einiger Rezensionen zu seinem unlängst auf deutsch erschienenen Buch “Der fürsorgliche Mr Cave“, wurde mir schnell klar, dass dieses Buch die Geister scheidet: in diejenigen, die vornehmlich Unterhaltung im Lesen suchen und eher für Belletristik zu haben sind und solche Leser:innen, die sich auch gern mit Klassikern der Literatur beschäftigen.

Schon zu Beginn wird durch die ungewöhnliche Perspektive deutlich, dass das Buch anders ist: alles ist in Briefform geschrieben, von Terence an seine Tochter Bryony. Schnell wird auch deutlich, dass schlimme Dinge geschehen sind und Terence diese versucht in Retrospektive zu erklären. Auch dass Terence unter der Situation und seinem Leben leidet und dadurch psychische Probleme entwickelt hat, merkt man sehr schnell. Dadurch ist er als Erzähler auch in gewisser Weise unzuverlässig, da man nie so recht weiß, was seine Wahnvorstellungen sind und was tatsächlich passiert (ist). Gekonnt wird dadurch Spannung aufgebaut und ich wollte unbedingt wissen, was sich tatsächlich zugetragen hat.

Mark Waschke macht seinen Job sehr gut und ich habe ihm auch bei diesem Hörbuch sehr gerne zugehört.

Wer sich gerne mit Literatur beschäftigt - und ich meine hier wirklich Literatur wie von Shakespeare und co - dem werden sehr schnell Parallelen zu verschiedenen Werken auffallen. Auch an literarischen Zitaten lässt uns Matt Haig in diesem Buch teilhaben, die die Hauptfigur Terence des Öfteren zitiert. Für literarisch interessierte Hörer:innen daher wärmstens zu empfehlen. Alle anderen sollten sich womöglich lieber ein anderes Buch aussuchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere