Cover-Bild Der Honigbus
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Gesundheit, Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung - Umgang mit persönlichen und gesundheitlichen Problemen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 13.03.2019
  • ISBN: 9783103973822
Meredith May

Der Honigbus

Anette Grube (Übersetzer)

Ein rostiger alter Bus im Garten des Großvaters und seine Bienen werden für Meredith ihr einziger Halt. Denn sie ist erst fünf, als sie von ihren Eltern nach deren Trennung vollkommen sich selbst überlassen wird.
Der Großvater nimmt sie mit in die faszinierende Welt der Bienen – und rettet ihr so das Leben. Die Bienen werden Meredith zur Ersatzfamilie: Wenn sie sich verlassen fühlt, zeigen sie ihr, wie man zusammenhält und füreinander sorgt. Wenn sie über ihre depressive Mutter verzweifelt, bewundert sie die Bienen dafür, ihre Königin einfach austauschen zu können. Die Bienen lehren Meredith, anderen zu vertrauen, mutig zu sein und ihren eigenen Weg zu gehen.
»Der Honigbus« ist eine starke Geschichte über das Leben und die Weisheiten der Natur.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2019

eine schwierige Kindheit

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Wer zu „Der Honigbus“ greift sollte wissen, dass es sich um die autobiographisch aufbereitete Kindheit der Autorin Meredith May handelt. Diese wuchs als Scheidungskind an der Küste Kaliforniens auf und ...

Wer zu „Der Honigbus“ greift sollte wissen, dass es sich um die autobiographisch aufbereitete Kindheit der Autorin Meredith May handelt. Diese wuchs als Scheidungskind an der Küste Kaliforniens auf und musste sich mit einer depressiven Mutter und einer lieblosen Großmutter rumschlagen. Nur der Großvater und seine Bienen halfen dem Mädchen, ihre Probleme und Ängste zu überwinden und trotz aller Widrigkeiten eine starke und selbstbewusste Frau zu werden.

Meredith May beschreibt auf sehr anrührende und kluge Weise ihre Familienverhältnisse. Obwohl rüberkommt, dass sie oft unglücklich oder hilflos vor den Eskapaden der Mutter und den dogmatischen Regeln der Großmutter stand, ist es ein Buch voller Hoffnung und Zuversicht. Der Opa versucht mit Hilfe der Bienen und der Arbeit mit ihnen, Meredith und ihrem kleineren Bruder den nötigen Rückhalt und die Liebe zu geben, die sie dringend brauchen. Auch der Vater ist als positive, wenn auch selten präsente Person ein Anker, durch den die Kinder den Glauben an die Erwachsenen nicht ganz verlieren. Für mich sind zwei wichtige Erkenntnisse solcher Bücher, dass man sich seine Eltern nicht aussuchen kann. Und Eltern werden nicht als solche geboren, machen genauso Fehler und haben genauso viele Schwächen und psychische Probleme, wie jeder andere Mensch. Man hätte Meredith und ihrer Familie die dringend nötige Hilfe gewünscht, die es damals und dort wohl aber nicht gab. Und man hofft, dass heute die Menschen hellhöriger und aufmerksamer bei solchen schwierigen Familienverhältnissen geworden sind - und durch solche Bücher vielleicht noch mehr werden – so dass es nicht mehr so oft solch schwere Kindheiten wie die hier erzählte gibt.

Auch wenn es eine Familiengeschichte ist, so spielen doch die Bienen durchaus eine wichtige Rolle und man erfährt sehr viel über das soziale Leben der Tiere. Das gibt dem Leben von Meredith May aber auch der Geschichte trotz allem einen positiven Ton, der gut zum Titel und zum Cover passt.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Bienisch sehr gut

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Bienen - Honig - Hoffnung........Die Blumen auf dem Cover sehen aus, wie ein gemeinsamer Zusammenhalt mit einer sehr wunderbaren Farbenpracht dabei.?


In diesem Buch geht es um Meredith, die zunächst ...

Bienen - Honig - Hoffnung........Die Blumen auf dem Cover sehen aus, wie ein gemeinsamer Zusammenhalt mit einer sehr wunderbaren Farbenpracht dabei.?


In diesem Buch geht es um Meredith, die zunächst bei ihren Eltern aufwächst, gemeinsam mit ihrem Bruder. Die Mutter geht mit den beiden Kindern nach Kalifornien, wo die Grosseltern leben und dabei auch eine Bienenzucht im Honigbus haben. Meredith gefällt das Lebeb in Kalifornien, sie ist sehr viel mit ihrem Grossvater und den Bienenstöcken, wobei sie sehr viel von ihm über die Bienen lernt.  ....Dann taucht ihr Vater wieder auf......WIRD die Familie wieder zusammensein??? WIE wird die Zukunft von Meredith weiter gehen??? ?


Ich habe mir dieses Buch im letzten Zeitraum durchgelesen und bin sehr begeistert davon. Es ist dabei auch sehr angenehm zu lesen und mich hat dieses Buch dabei auch sehr berührt. ?


Es zeigt dabei auch, das es zwischen Menschen und Bienen oft viele Gemeinsamkeiten gibt. Die man oft nicht immer sieht. Ganz wichtig dabei ist immer der Zusammenhalt untereinander, was hierbei sehr deutlich rüberkam.?


Mein Fazit: Nach einer reiflichen Überlegung bekommt dieses Bienenbuch von mir die vollen 5 Sterne Plus ein großes Lob dazu an die nette Autorin.


Sehr empfehlen kann ich es wirklich jedem.





Veröffentlicht am 22.04.2019

Die Bienen von Big Sur

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Nach der Trennung ihrer Eltern ziehen Meredith, Matthew und ihre Mutter Sally zu ihren Großeltern Ruth und Franklin nach Kalifornien. Grandma Ruth kümmert sich aufopfernd um ihre Tochter; die beiden Enkelkinder ...

Nach der Trennung ihrer Eltern ziehen Meredith, Matthew und ihre Mutter Sally zu ihren Großeltern Ruth und Franklin nach Kalifornien. Grandma Ruth kümmert sich aufopfernd um ihre Tochter; die beiden Enkelkinder erfahren von ihr keine Zuwendung. Die bekommt vor allem Meredith von ihrem wortkargen Grandpa Franklin, der sie in die Welt der Bienen einführt.


In den Jahren 1975 bis 1987 schaue ich der Autorin über die Schulter und darf an ihrem Leben von der Trennung ihrer Eltern an bis zu dem Zeitpunkt, wo sie aufs College geht, teilhaben. In 2015 erhalte ich einen Rückblick auf die zurück liegenden Jahre. Da es sich hier um ein Memoir handelt, hat mich die Geschichte noch etwas mehr gefesselt, als ein „normaler“ Roman. Ich lebe und leide vor allem mit Meredith mit.

Die Erinnerungen der Autorin an ihre Kindheit ist geprägt zum einen an dem Fehlen einer Mutter, die zwar anwesend, aber depressiv in ihrer eigenen Welt gelebt hat und nie für sie da war.
„Irgendwo zehntausend Meter über der Mitte Amerikas hatte sie es aufgegeben eine Mutter zu sein“. Ein Satz, der die ganze Verzweiflung der kleinen 5-jährigen Meredith ausdrückt.
Ihrem sehr gutes Verhältnis zu ihrem 2 Jahre jüngeren Bruder Matthew. Ihrem emotionslosen Verhältnis ihrer Grandma gegenüber, die sich für Essen und Kleidung zuständig fühlte, aber von der es keine Liebe oder Zuwendung gab. Und vor allem zu ihrem Grandpa Franklin, von dem sie alles über die Bienen lernte und so zu ihm ein ganz besonderes Verhältnis entstand. Die zwischenmenschlichen Beziehungen spielen in dieser Geschichte eine ganz entscheidende Rolle.

Ich lese fasziniert von den Bienen, wie sie ihren Staat rund um die Königin aufbauen; wie sie durch Tanz und Flug kommunizieren; wie sie Gefahren entgegen treten; ihre Brut hegen, füttern und pflegen; alles für den Fortbestand des Bienenvolkes tun - und die Männer, die Drohnen, die nicht arbeiten, aus ihrem Stock entfernen. Hier steht aber nicht der wissenschaftliche Aspekt im Vordergrund, sondern das Verhalten der Bienen als Anschauungsobjekt, auch zu einer Familie. Durch die Bienen findet Meredith einen gewissen Halt und vor allem Ablenkung von ihrer eigenen oft traurigen Situation.
Die Bienenzucht und das Bienensterben, das immer stärker um sich greift, wird im Prolog, den ich als absolut lesenswert empfinde, behandelt.

Mir hat vor allem der sprachliche Ausdruck sehr gut gefallen, was bestimmt auch an der hervorragenden Übersetzung liegt. Es macht richtig Spaß, sich in die Seiten voller Lebendigkeit, voller Emotionen, wunderschönen Landschaftsbeschreibungen und auch trauriger Momente fallen zu lassen.

Alles in allem ein wunderbares Buch über die Bienen als Familienverband, als Weg zu unseren Lebensmitteln und als Honiglieferant und dem, was in einer Familie alles falsch laufen kann. Eine Lebensgeschichte, die mich stark berührt hat und die noch lange nachwirken wird.

Veröffentlicht am 28.03.2019

"Grandpa hielt Bienen, weil er verstand, was wirklich wichtig war. " (S. 237)

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Und das hat Meredith durchs Leben geholfen, denn sie hatte wahrlich eine Sch....Kindheit: Nach der Scheidung zog die Mutter mit den beiden Kindern Meredith und Matthew zu den Großeltern - von New Jersey ...

Und das hat Meredith durchs Leben geholfen, denn sie hatte wahrlich eine Sch....Kindheit: Nach der Scheidung zog die Mutter mit den beiden Kindern Meredith und Matthew zu den Großeltern - von New Jersey nach Kalifornien.

Es war längst nicht nur der Ortswechsel, der den Kindern zu schaffen machte: mit ihrer Rückkehr ins Elternhaus gab die Mutter sämtliche Verantwortung an ihre eigene Mutter ab und wurde somit wieder zum Kind.

Ihre eigenen Kinder hatten keinen Zugang mehr zu ihr. Meredith, die Autorin dieses Buches, schildert ihre Verlorenheit: denn wenn es Probleme gab, hielt die Großmutter stets zu ihrer Tochter. Sie kümmerte sich zwar um die Kinder, doch in einer lieblosen, kalten Art, die ihnen klar machte, dass sie nur ihre Pflicht erfüllte.

Aber es gab noch Grandpa, der sich aus alldem raushielt. Er war nicht der leibliche Vater ihrer Mutter, doch das erfuhren die Kinder erst sehr viel später - und dann spielte es überhaupt keine Rolle mehr. Denn Grandpa war es, der den Kindern eine neue Welt eröffnete - die Welt der Bienen.

Vor allem für Meredith war diese Parallelwelt der rettende Anker - eine Parallelwelt ohne jeglichen Hauch des Fantastischen. Eine Welt, die von anderen Wesen, eben von Bienen bewohnt wird, in der es eine klare Struktur und viele Funktionen gibt. Jede Biene hat ihre Aufgaben zu erfüllen, die sich durchaus unterscheiden.

Meredith tauchte tief ein sowohl in den Prozess der manuellen Honigherstellung und mehr noch in die Welt der Bienen: eine Welt, die sie verstand und die sie in ihrem Zusammenhalt beruhigte.

Wie auch Grandpa, der schnell zum rettenden Anker in ihrem Leben wurde: der sie in die Schule begleitete, als die Väter von ihren Berufen berichten sollten und der ihr in ihren dunkelsten Momenten beistand. Da ihr eigener Vater weit weg war, verdankte sie Grandpa ein großes Stück Hoffnung im Hinblick auf die Zukunft.

Aber um all diese Zusammenhänge in Gänze nachvollziehen zu können, sollte man dieses Buch gelesen haben. Ein Buch voller Grausamkeiten und voller Liebe. Voller Hass und voller Zuneigung. Voll von Missachtung ebenso wie von Vertrauen. Von Geringschätzung und von Wertschätzung.

Ein schockierendes Buch, das zugleich voller Wärme ist. Ich fühlte mich nach dem Lesen einerseits richtig ausgehöhlt. andererseits aber auch sehr erfüllt. Und das ist - hoffentlich - das Gefühl das auf Dauer bleibt. Die Nachwirkung eines Buches, das viele Leser verdient!

Veröffentlicht am 28.03.2019

Die Lektionen der Bienen

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Meredith ist erst fünf Jahre alt, als sich ihr Vater David und ihre Mutter Sally wieder einmal heftig in die Wolle kriegen. Doch dieses Mal ist es ernst: Ihre Mom schnappt sich Meredith und ihren jüngeren ...

Meredith ist erst fünf Jahre alt, als sich ihr Vater David und ihre Mutter Sally wieder einmal heftig in die Wolle kriegen. Doch dieses Mal ist es ernst: Ihre Mom schnappt sich Meredith und ihren jüngeren Bruder Matthew und zieht mit den Kindern zu ihrer Mutter nach Kalifornien. Aber im Haus von Granny Ruth und Grandpa Franklin lässt sich ihre Mutter erst richtig gehen. In depressiver Stimmung überlässt sie die Kinder sich selbst. Halt gibt Meredith nur der Großvater, ein Imker, der ihr die faszinierende Welt der Insekten erklärt. So werden die Bienen zu ihrer Ersatzfamilie…

„Der Honigbus“ ist ein bewegendes Memoir von Meredith May.

Meine Meinung:
Da es sich um die persönlichen Erinnerungen der Autorin handelt, wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Meredith erzählt. Unterteilt ist das Buch in 15 Kapitel, die – wie ein Roman – von einem Pro- und einem Epilog eingerahmt werden. Mit Ausnahme des Prologs wird in chronologischer Reihenfolge erzählt. Die Kapitel sind nicht nur mit je einer Überschrift und einer Unterzeile („Eine Bienenlektion in ...“) versehen, sondern auch mit Zeitangaben. Dieser Aufbau funktioniert sehr gut.

Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm und anschaulich empfunden. Trotz des autobiografischen Charakters wird eine literarisch ansprechende Sprache verwendet, die beim Lesen leicht vergessen lässt, dass man es nicht mit einem gewöhnlichen Roman zu tun hat.

Im Vordergrund steht natürlich Meredith, deren Denken und Fühlen ich sehr gut nachvollziehen konnte. Ihre Entwicklung im Laufe der Jahre habe ich gerne verfolgt. Eine starke und sympathische Persönlichkeit, mit der ich mitgelitten habe. Als liebenswert habe ich insbesondere auch Grandpa Franklin während der Lektüre erlebt. Die übrigen Charaktere der Familie werden ebenfalls detailliert dargestellt.

Inhaltlich dreht sich das Memoir vor allem um zwei große Themen. Eine präsente Rolle nimmt die Familie ein. Eindringlich schildert die Autorin, wie sie das Desinteresse und die Vernachlässigung durch ihre Mutter, die oft kaltherzige Art ihrer Großmutter und den abrupten Verlust des Vaters zu spüren bekommen hat. Diese Aspekte machen das Buch zu einer traurigen, emotional ergreifenden Lektüre. Andererseits gibt es auch die positiven Momente, die Meredith besonders im Umgang mit den Bienen erlebt. Dabei gelingt es der Autorin nicht nur darzustellen, welche Kraft sie aus der Beschäftigung mit den Insekten gezogen hat, sondern auch interessante Informationen zum Leben der Bienen auf unterhaltsame Weise zu vermitteln. So lernt der Leser einiges dazu. Lesenswert sind in diesem Zusammenhang auch die Anmerkungen der Autorin, die Ausführungen zum Bienensterben liefert. Mit ihrem Memoir regt sie also auch zum Nachdenken an.

Das Cover ist sicherlich eine stark idealisierte Darstellung, aber optisch ansprechend geworden. Der deutsche Titel orientiert sich am amerikanischen Original („The honeybus. A memoir of Loss, Courage and a Girl Saved by Bees“) und passt inhaltlich sehr gut.

Mein Fazit:
Mit „Der Honigbus“ hat Meredith May ein eindrucksvolles Memoir geschrieben. Dabei ist ihr ein Buch gelungen, das gleichermaßen anrührend wie lehrreich ist. Eine sehr empfehlenswerte Lektüre, die nicht nur Bienenfreunde begeistern kann.