Zeitensturm | Ein fesselnder Roman über eine Generation im Aufbruch, über Ideale, Verrat und die Macht familiärer Bande – bewegend und hochaktuell
Spuren im Gestern, Hoffnung im Morgen
Hamburg, 1968. Ein Riss geht durch Deutschland, die neue Generation befindet sich im Konflikt mit der alten. Auch Ulrike Casparius, eine angehende Journalistin, sympathisiert mit der Studentenbewegung und rebelliert gegen ihre Eltern. Ihre sensible Schwester Sabine sucht verzweifelt nach Anerkennung und findet sie in einer Gruppe Hippies und Hausbesetzer, denen sie sich anschließt. Dort werden große Pläne für eine bessere Zukunft geschmiedet. Als einer ihrer Freunde erfährt, dass sie mit Kurt Jacobson verwandt ist, der für die Bundesanwaltschaft arbeitet, ruft dies die RAF auf den Plan. Und plötzlich wird aus Gedankenspielen tödlicher Ernst ...
Bester Schmökerstoff: packend, berührend, opulent
Das Finale der großen Hamburger Familiengeschichte
Dieser 3. Teil der Reeder-Familie Casparius-Koenig kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden und beginnt 1968 mit einer Beerdigung. Der beste Einstieg um alle teilnehmenden oder nicht erschienene Familienmitglieder ...
Dieser 3. Teil der Reeder-Familie Casparius-Koenig kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden und beginnt 1968 mit einer Beerdigung. Der beste Einstieg um alle teilnehmenden oder nicht erschienene Familienmitglieder vorzustellen. Das Personenverzeichnis am Anfang ist dann auch eine gute Gedächtnisstütze. Die Schwestern Ulrike und Sabine Casparius können unterschiedlicher nicht sein. Während Ulrike als angehende Journalistin in Berlin studiert und gegen den Schah-Besuch protestiert, versucht ihre jüngere, sensible Schwester Sabine in ihrer Schule zurecht zu kommen und anerkannt zu werden. Die Mitschüler hänseln sie und sie findet keine freunde. Ein Wechsel auf ein Internat soll da Abhilfe schaffen. Der Cousin von Sonja Casparius-Koenig, Kurt Jacobsen wohnt in Ludwigsburg und arbeitet für Bundesanwaltschaft. Er bemüht sich um Gerechtigkeit und möchte vergangene Kriegsverbrechen aufarbeiten. Doch dann werden die Zeiten zunehmend schwieriger und die RAF bestimmt das Zeitgeschehen.
Das Cover und der Titel passen zu den beiden Vorgängerbüchern. Die Ereignisse erfassen das Zeitgeschehen von 1968 bis 1977 und lassen auch die Geiselnahme bei den Olympischen Spielen und die Entführung einer Lufthansamaschine nicht aus. Die Handlung wird aus der Perspektive von Ulrike, Sabine und Kurt erzählt. Die Protagonisten werden sehr authentisch beschrieben und man bekommt ein sehr guten Eindruck über deren Ideale und Ziele. Die Autorin hat sehr gute Recherchearbeit geleistet und ich habe mich an viele weltbewegende Nachrichten aus meiner eigenen Jugendzeit erinnert.
Die „Palais Heiligendamm“-Reihe der Autorin habe ich regelrecht verschlungen und war mehr als begeistert davon. Als ich dann erfahren habe, dass eine weitere Reihe gibt, war ich deshalb gleich Feuer und ...
Die „Palais Heiligendamm“-Reihe der Autorin habe ich regelrecht verschlungen und war mehr als begeistert davon. Als ich dann erfahren habe, dass eine weitere Reihe gibt, war ich deshalb gleich Feuer und Flamme dafür. Und was soll ich sagen? Das Buch hat mich einfach nur umgehauen und ich konnte es nicht mehr zur Seite legen. Für mich gehört die Autorin zu den Besten aus diesem Genre! Auch wenn es der dritte Teil der Trilogie ist, hatte ich keine Probleme in die Handlung hineinzufinden, möchte jetzt aber natürlich noch die beiden Vorgängerbände kennen lernen!
Inhaltlich spielt der dritte der Reihe in Hamburg, 1968. Ein Riss geht durch Deutschland, die neue Generation befindet sich im Konflikt mit der alten. Auch Ulrike Casparius, eine angehende Journalistin, sympathisiert mit der Studentenbewegung und rebelliert gegen ihre Eltern. Ihre sensible Schwester Sabine sucht verzweifelt nach Anerkennung und findet sie in einer Gruppe Hippies und Hausbesetzer, denen sie sich anschließt. Dort werden große Pläne für eine bessere Zukunft geschmiedet. Als einer ihrer Freunde erfährt, dass sie mit Kurt Jacobson verwandt ist, der für die Bundesanwaltschaft arbeitet, ruft dies die RAF auf den Plan. Und plötzlich wird aus Gedankenspielen tödlicher Ernst.
In die Familiensaga habe ich ohne Probleme hineingefunden. Der Schreibstil ist einfach toll und genau nach meinem Geschmack: Er passt super zu der Geschichte und dem Genre, ist sehr bildlich und es ist ein wunderschöner Lesefluss gegeben, der die Seiten nur so dahinfliegen lässt. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht mehrerer Charaktere. So konnte ich mich mit deren Denken und Handeln noch viel besser identifizieren. Die einzelnen Protagonisten sind allesamt toll ausgearbeitet und interessant beschrieben, so dass ich mir ein gutes Bild von ihnen machen konnte. Es gibt sympathische Charaktere, aber auch solche die sehr unsympathisch sind. Dennoch sind die Handlungen immer nachvollziehbar geschrieben, sodass man sich auch immer gut erklären kann warum die Personen so geworden sind.
Die Geschichte bleibt spannend von Anfang bis zum Ende, unnötige Längen sucht man hier vergebens. Die Einbettung der Geschichte in die politischen und historischen Ereignisse dieser Zeit machen das ganze Buch einfach nur mitreißend, aber auch berührend. Ich finde es immer toll wie viel man ganz nebenbei von diesen tollen Romanen lernen kann und bin immer wieder verblüfft wie viel Spaß Geschichte machen kann! Lesenswert ist auch das Nachwort der Autorin den ich lese immer wieder gerne darüber was wirklich so passiert ist. Von mir erhält der Abschluss der Reihe 5 Sterne und ich habe richtig Lust auch die beiden ersten Teile zu lesen!
Michaela Grünigs Roman „Blankenese-Zwei Familien-Zeitensturm“ war für mich ein krönender Abschluss der Trilogie, der mich mit den Geschehnissen rund um die vielschichtigen Charaktere und dem geschichtlichen ...
Michaela Grünigs Roman „Blankenese-Zwei Familien-Zeitensturm“ war für mich ein krönender Abschluss der Trilogie, der mich mit den Geschehnissen rund um die vielschichtigen Charaktere und dem geschichtlichen und gesellschaftlichen Zeitgeschehen der sechziger und siebziger Jahre voll in den Bann gezogen hat! Der fesselnde, empathische und bildgewaltige Schreibstil der Autorin hat diese Geschichte zu einem ganz besonderen Leseerlebnis gemacht. Es war unglaublich spannend die nächste Generation der Familien Casparius und Jacobson auf ihren schicksalhaften Wegen zu begleiten. Wie gut wurde hier bitte auch unsere Deutsche Geschichte und der gesellschaftliche und politische Wandel der damaligen Zeit mit in ihr Leben eingebaut. Michaela Grünig ist es hervorragend gelungen sehr authentisch, realitätsnah und exzellent recherchiert, Themen wie den Kampf gegen das Vergessen und Gerechtigkeit, die 68er Studentenbewegung, die Entwicklung und die furchtbaren Geschehnisse rund um die RAF, sowie deren Verfolgung, Eindämmung und Verurteilung, die Diskussionen um den § 218, das beginnende Umweltbewusstsein und noch so vieles mehr mit den Geschehnissen und Handlungen ihrer Figuren zu verknüpfen.
Die drei sich abwechselnden Erzählstränge von Sabine und Ulrike Casparius und Kurt Jacobson sind von der Thematik und ihren unterschiedlichen Wesensarten und Facetten her so fesselnd, dass ich stetig auf die Weiterentwicklung der jeweiligen Geschehnisse hin gefiebert habe. Viele überraschende Wendungen sorgten dafür, dass ich ein Wechselbad der Gefühle durchlebte und die Geschehnisse die unterschiedlichsten Emotionen bei mir ausgelöst haben. Als sich im letzten Drittel die Ereignisse dramatisch und tragisch zu entwickeln begannen, konnte ich das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen. Tief ergriffen haben mich zum Schluss schließlich noch die Worte von Ulrikes Tochter Felicitas, die mich zu Tränen gerührt und bewegt haben.
Michaela Grünig hat ihre Haupt- und Nebencharaktere unglaublich lebendig mit all ihren Schwächen und Stärken erschaffen, die mich dadurch tief in ihr Seelenleben und in ihr Handeln hineingezogen haben. Besonders getriggert hat mich Sabine, die mit ihrer Unsicherheit, ihrem fehlenden Selbstwertgefühl, ihrer Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung und dem Gefühl gebraucht zu werden, sehr gut dargestellt wurde. Ulrike, ist der Typ moderne und offene junge Frau, die den konservativen Zwängen ihrer gut situierten Familie entflieht, hilfsbereit ist, ein gutes Herz hat, ihre Bestimmung sucht und dabei gute und schlechte Lebenserfahrungen machen muss. Kurt ist ein Familien- und Herzensmensch, dem ich sehr viel Respekt gezollt habe für seinen übergroßen Einsatz im privaten und beruflichen Bereich.
Mein Fazit:
Ein vielschichtig und hervorragend erzählter Abschlussband einer Familiensaga, für den ich eine unbedingte Leseempfehlung ausspreche und 5 Sterne vergebe. Michaela Grünig versteht es wirklich sehr gut in ihrem Roman Kontraste darzustellen, ob es die Unterschiede im Familienleben sind, die Lebensweisen oder die politischen Ansichten und Überzeugungen. Das macht es spannend und abwechslungsreich für den Leser.
Michaela Grünigs Romanreihe „Blankenese – Zwei Familien“ beleuchtet eindrucksvoll die vielfältigen Beziehungen und Konflikte zweier Hamburger Großbürgerfamilien vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen ...
Michaela Grünigs Romanreihe „Blankenese – Zwei Familien“ beleuchtet eindrucksvoll die vielfältigen Beziehungen und Konflikte zweier Hamburger Großbürgerfamilien vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen und politischen Wandels der Nachkriegszeit bis in die 1970er Jahre. Die Autorin verwebt historische Ereignisse – von den Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs über die Studentenbewegung der 68er bis hin zur RAF – nahtlos mit den Lebenswegen ihrer Protagonistinnen und Protagonisten. Die Einflüsse der großen Zeitgeschichte auf das private Erleben werden dabei nicht nur behauptet, sondern in den alltäglichen Auseinandersetzungen der Figuren lebendig und nachvollziehbar gemacht.
Besonders überzeugend gestaltet Grünig die inneren und äußeren Konflikte zwischen Tradition und Moderne, familiärer Erwartung und individuellem Aufbruch. Beispielhaft dafür steht Ulrike, die als Reederstochter zunächst fest im konservativen Milieu Blankeneses verwurzelt scheint, sich aber im Zuge der Studentenproteste und ihrer Beziehung zu Lars Kessler zunehmend emanzipiert. Ebenso differenziert und realitätsnah sind auch andere zentrale Charaktere angelegt: Die Gefühlslage Sabines, geprägt von Einsamkeit trotz materiellen Überflusses, oder die deutliche Ablehnung von Lars durch Ulrikes Mutter wirken schlüssig und spiegeln authentische soziale Dynamiken wider.
Einen besonderen Stellenwert erhält im Roman das gesellschaftliche Klima der Bundesrepublik der sechziger und siebziger Jahre. Zu den zentralen Themen zählen der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit, die Rolle und Emanzipation der Frau, die Sexualmoral im Wandel, die Protestbewegungen der Studierenden, die Angst vor linkem Terrorismus und die Reibungen im Familienalltag. Grünig vermeidet dabei einfache Gegensätze, sondern zeigt vielmehr die komplexen Abstufungen individueller wie kollektiver Konflikte auf. So werden sowohl die Beweggründe von RAF-Mitgliedern als auch die existenziellen Ängste der Opfer und ihrer Angehörigen differenziert beleuchtet.
Der sprachliche Stil des Romans erweist sich als gleichermaßen anschaulich wie emotional, ohne ins Sentimentale abzugleiten. Die detaillierte Charakterzeichnung, die Einbindung in tatsächliche historische Ereignisse und die Betonung der Generationenkonflikte tragen maßgeblich zur Authentizität und zeitlosen Relevanz des Romans bei.
Insgesamt ist „Blankenese – Zwei Familien“ ein vielschichtiger Gesellschaftsroman, der nicht nur die Komplexität familiärer Beziehungen, sondern auch die großen politischen und sozialen Transformationsprozesse der deutschen Nachkriegsgeschichte überzeugend literarisch verarbeitet. Für Lesende mit Interesse an historischer Belletristik mit psychologischer Tiefe und gesellschaftskritischem Anspruch ist dieses Werk uneingeschränkt empfehlenswert.
Dieses Buch erschien 2025 in der Bastei Lübbe AG und beinhaltet 475 Seiten.
„Spuren im Gestern, Hoffnung im Morgen“
Wir befinden uns in Hamburg im Jahr 1968. Durch Deutschland geht ein Riss, die neue Generation ...
Dieses Buch erschien 2025 in der Bastei Lübbe AG und beinhaltet 475 Seiten.
„Spuren im Gestern, Hoffnung im Morgen“
Wir befinden uns in Hamburg im Jahr 1968. Durch Deutschland geht ein Riss, die neue Generation befindet sich im Konflikt mit der alten. Ulrike Casparius ist angehende Studentin und sympathisiert mit der Studentenbewegung und rebelliert gegen ihre Eltern. Sabine, ihre sensible Schwester, sucht verzweifelt nach Anerkennung und findet diese in einer Gruppe Hippies und Hausbesetzer, denen sie sich anschließt. Da werden dann große Pläne für eine bessere Zukunft geschmiedet. Einer ihrer Freunde erfährt, dass sie mit Kurt Jacobsen verwandt ist, der für die Bundesanwaltschaft arbeitet. Dies ruft die RAF auf den Plan. Aus Gedankenspielen wird plötzlich tödlicher Ernst… Dies ist ein fesselnder Roman über eine Generation im Aufbruch, über Ideale, Verrat und die Macht familiärer Bande, der bewegend und hochaktuell ist.
Nachdem ich die ersten beiden Teile der Reihe „Blankenese - Zwei Familien“ echt verschlungen habe, musste ich nun unbedingt erfahren, was im Finale der großen Hamburger Familiengeschichte passieren wird. Wieder einmal hat es die Autorin geschafft, mich von der ersten Seite an sofort mitten ins Geschehen der Handlung zu katapultieren. Die Zeit, die hier beschrieben wurde, ist die Zeit des Aufbegehrens der Jugend. Sonja will unbedingt, dass die Reederei in den Händen der Familie bleibt. Doch leider hat der einzige Sohn überhaupt kein Interesse daran. Ulrike, die ältere Tochter ist Studentin und ehrlich, ich mag sie persönlich, ganz besonders, denn sie versucht, ihren eigenen Weg zu finden und macht genau das Gegenteil von dem, was ihre Eltern, besonders ihre Mutter, von ihr erwarten. Sabine, die jüngere Schwester hat so ihre eigenen Probleme und ich habe mit ihr gelitten, gebangt und gehofft. Immer wieder erfahre ich, dass die Kinder Sonjas und Friedrichs sehr wenig Liebe von ihren Eltern erhalten haben. Sie haben mehr mit sich zu tun, wie viele andere der Kriegs- und Nachkriegsgeneration. Niemand hätte gedacht, dass Sabine sich dann so entwickelt… Kurt Jacobsen hat eine tolle Familie, um die er sich rührend kümmert. Dabei hat er sich zur Aufgabe gemacht, für die Bundesstaatsanwaltschaft zu arbeiten und sowohl für die Gerechtigkeit der Juden als auch gegen die RAF zu kämpfen. Für ihn und seine Familie ist es sehr gefährlich. Und Michael, der „Kleine Junge aus dem KZ“ geht auch seinen Weg. Für ihn habe ich mich besonders gefreut. Doch dann geschieht ein großes Unglück… Man, was habe ich geweint. Die Tränen flossen nur so. Also, haltet unbedingt Taschentücher bereit! Mich hat dieses Finale echt begeistert und ich bin nun etwas traurig, dass diese Familiengeschichte nun leider zu Ende ist. Ich habe sehr viel über die RAF erfahren und glaube, dass es vieler Recherchen bedurfte, um so eine stimmige Geschichte zu Papier zu bringen. Es handelt sich um eine spannende, aufregende, fesselnde und packende Geschichte mit vielen Hintergrundinformationen über die Zeit von 1968 bis 1977. Ich empfehle sie sehr gern weiter. Die Autorin Michaela Grünig hat hier sehr viel Herzblut in diese Geschichte gesteckt. Das merkt man auf jeder Seite, in jeder Zeile. Die Protagonisten sind mir sehr ans Herz gewachsen und Sonja gegenüber stehe ich nun versöhnlich gegenüber. Einfach nur toll und mit einem Ende, mit dem ich nicht wirklich nicht gerechnet habe. Die Geschichte geht zu Herzen. Mich hat die Autorin Michaela Grünig auch dieses Mal wieder begeistert, fasziniert und komplett überzeugt.