Cover-Bild Blankenese - Zwei Familien
Band 1 der Reihe "Die Zeitenwende-Reihe"
(53)
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 27.01.2023
  • ISBN: 9783785728178
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Michaela Grünig

Blankenese - Zwei Familien

Licht und Schatten. Roman

Wenn ein Moment zwei Familien auf immer verbindet

Hamburg, 1919. John Casparius glaubt nicht mehr an das Gute im Menschen. Die grausamen Erfahrungen des Krieges verfolgen ihn, die einst so florierende Reederei, seit Jahrzehnten in Familienbesitz, ist durch die politischen Turbulenzen angeschlagen. Von Schuldgefühlen geplagt kreisen seine Gedanken darum, ins Wasser zu gehen. Nach einer durchgrübelten Nacht trifft er im Morgengrauen am Elbufer auf die junge Leni Hansen. Zwei Fremde, die der Zufall für einen kurzen, aber schicksalshaften Moment zusammenführt und die nicht ahnen, dass von nun an ihr Leben und das ihrer Familien über Generationen miteinander verwoben sein wird.

Michaela Grünig erzählt mit Einfühlsamkeit und Wucht von Schuld, Verlust und Menschlichkeit, die alle Schicksalsschläge überdauert

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2023

Zwei Welten und eine Liebe♥

4

Ich habe mich sehr auf das neue Buch von der Autorin gefreut, die mir durch ihre Reihe Palais Heiligendamm schon sehr vertraut war.
In ihrer neuen Reihe begibt man sich auf eine Zeitreise in schicke Villenviertel ...

Ich habe mich sehr auf das neue Buch von der Autorin gefreut, die mir durch ihre Reihe Palais Heiligendamm schon sehr vertraut war.
In ihrer neuen Reihe begibt man sich auf eine Zeitreise in schicke Villenviertel Blankenese und begleitet die beiden Familien Casparius und Hansen zwischen den Jahren 1919 und 1939 auf ihren Wegen. Nach und nach lernt man John und Leni kennen und taucht, dank des angenehmen Schreibstils tief ab in die damaligen Geschehnisse, zumindest die meiste Zeit.
Die Protagonisten wurden hier sehr gut gezeichnet, besonders Irma, Lenis Mutter hat mir besonders gut gefallen. Als Mutter und Witwe eines Kapitäns, hatte sie ein schweres Päckchen zu tragen und doch hat sie mit viel Mut und Stärke, ihr eigenes Schiff durch so manchen Sturm getragen. Und von ihr hat Leni so manches geerbt, weswegen sie auch eine ganz starke Persönlichkeit darstellt, die ich ebenfalls sehr gerne mochte.
Mit John allerdings bin ich leider nicht so richtig warm geworden, was sicherlich an manch so Handlungen seinerseits lag, die manchmal echt zum Haare raufen waren.
Aber die beiden waren definitiv ein wunderbares Paar gewesen und eine Einheit und man im Laufe des Buches spürte man einfach ihre tiefe Verbundenheit.
Und auch sein Onkel Veit stand im Sympathiekurs nicht ganz weit oben, wobei dieser dann doch für so manche Überraschung gesorgt hat.
Auf beeindruckende Art und Weise ist es der Autorin gelungen, die Situation im damaligen Deutschland unter dem starken Zuwachs der Braunen darzustellen, besonders wie sich die Stimmung nach und nach zuspitzte, was besonders die Juden im Lande zu spüren bekamen. Das hat so manches Mal für Gänsehautmomente gesorgt und für stockenden Atem, da die Geschehnisse so authentisch und lebendig dargestellt wurden. Diese vielen Schicksale, das Grauen, welches über die unschuldigen Familien hereingebrochen war, all das hat mich tief ergriffen. Die Autorin hat einfach die richtige Worte gefunden.
Besonders das Ende des Buches hat mich sehr betroffen gemacht und ich kann es kaum erwarten, endlich Band 2 in den Händen zu halten, um zu erfahren, wie es wohl weitergeht.

Was mir nicht so gut gefallen hat, das waren die Zeitsprünge gewesen, die dem Leser gerade am Anfang des Buches begleiten. Das hat mich total irritiert und hat dann auch leider dafür gesorgt, dass der Lesefluss stark gebremst wurde. Das legte sich aber ab Mitte des Buches und ein ganz tiefes absinken in das Geschehen war dann auch für mich möglich, welches dann auch bis zum Schluß anhielt.

Ich kann den Auftakt zu Blankenese gerne weiterempfehlen


Fazit:
Ein sehr emotionaler Auftakt der Blankenese Sage, der zwar kleine Schwächen zeigt, mich aber dennoch überzeugt hat
4 Sterne

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Mit Höhen und Tiefen

3

Nachdem ich die „Heiligendamm“ Serie von der Autorin verschlungen habe, war ich schon sehr gespannt auf eine weitere Serie von Michaela Grünig.

Der historische Hintergrund ist wieder einmal sehr gut ...

Nachdem ich die „Heiligendamm“ Serie von der Autorin verschlungen habe, war ich schon sehr gespannt auf eine weitere Serie von Michaela Grünig.

Der historische Hintergrund ist wieder einmal sehr gut dargestellt. Das politische Geschehen wird authentisch in die Handlung eingeflochten, die Situation für die Juden in den 30er Jahren in Deutschland kommt vor allem im späteren Teil des Buches deutlich rüber und hat mich mitgenommen. Hier sind auch die Zeitsprünge nützlich; man erlebt wichtige Stellen der Charaktere über einige Jahre hinweg, sieht so, wie sie sich entwickeln, wie sich aber auch die Zeit um sie herum ändert.

Bei den Personen habe ich etwas gebraucht, um mit ihnen warm zu werden. Die Beziehung zwischen Leni und John geht am Ende sehr schnell, der Funke bei mir ist aber nicht übergesprungen, da wenig schöne Szenen zwischen ihnen beschrieben werden und sie gleich ihre ersten Herausforderungen meistern müssen.
Irma hingegen war für mich eine sehr ausgeprägte Person, mit der ich auch von Anfang bis Ende mitgefühlt habe. Sie ist eine starke Frau, die einiges im Leben durchmachen musste, sicherlich nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen hat, aber am Ende trotzdem für andere da ist und für ihre Werte einsteht.

Insgesamt also ein Buch mit Höhen und Tiefen, das mir dennoch gut gefallen hat. Ich kann es kaum erwarten, zu erfahren, wie es im nächsten Band weitergeht.

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Veröffentlicht am 23.04.2023

Blankenese

0

Blankenese ist der Auftakt einer neuen Familiensaga aus der Feder der Autoriin der Romane über das Paläis Heiligendamm. Es geht um zwei Familien die durch die Heirat von John dem Erbe einer Reederei und ...

Blankenese ist der Auftakt einer neuen Familiensaga aus der Feder der Autoriin der Romane über das Paläis Heiligendamm. Es geht um zwei Familien die durch die Heirat von John dem Erbe einer Reederei und Leni die Tochter einer verarmten Kapitänsfamilie. Es geht mit dem Jahr 1920 los, noch ist der erste Weltkrieg in den Köpfen der Menschen sehr präsent, aber alles wurde in den kommenden Jahren nicht besser. Die Weltwirtschaftkrise macht auch vor der Reederrei keinen Halt und es wird zunehmend schwieriger da John Halbjude ist und nachdem Hilter gewählt wurde geht das Chaos los.
Fazit:
Leider konnte mich der Roman nicht so überzeugen wie Heiligendamm. Vieles ist vorhersehbar und die Handlung streckenweise etwas langatmig. Hoffe die Fortsetzung wird spannender.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Zwei Jahrzehnte Zeitgeschichte

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Der Roman beginnt 1919 in Hamburg Blankenese als John Casparius, Halbjude, Sohn und Erbe einer ehemals gut gehenden Reederei von seiner Verlobten verlassen worden ist und am Strand auf die junge Leni, ...

Der Roman beginnt 1919 in Hamburg Blankenese als John Casparius, Halbjude, Sohn und Erbe einer ehemals gut gehenden Reederei von seiner Verlobten verlassen worden ist und am Strand auf die junge Leni, deren verwitwete Mutter mit einem Lokal für den Unterhalt der Familie sorgen muss. Innerhalb kürzester Zeit heiraten die beiden und der Roman erzählt in großen Zeitsprüngen ihr Leben bis 1939. Viele verschiedene Familienmitglieder sowie Freunde, Feinde und andere Menschen aus ihrem Umfeld finden in der Geschichte Erwähnung und spielen eine mehr oder minder große Rolle. Es geht um Liebe, Hass, Neid, Armut, Religion, Erziehung, die wirtschaftliche und politische Lage sowie deren Folgen. Ganz am Beginn ist schon positiv zu vermerken, dass es ein umfangreiches Personenregister gibt, was mir bei der Orientierung im Buch sehr hilfreich war. Absolut gelungen finde ich die Darstellung der Zeitgeschichte, denn nicht nur der Antisemitismus und das wirtschaftlich/politische Geschehen im Allgemeinen wird an jeder Stelle im Roman sehr gut geschildert, sondern es gelingt der Autorin dies auch immer wieder an den unterschiedlichen Figuren aufzuzeigen. Schwierigkeiten haben mir die großen Zeitsprünge bereitet, denn so blieben mir einige der Figuren recht fremd bzw konnte ich ihr Handeln nicht nachvollziehen. Die ersten Dreiviertel des Buches haderte ich damit, denn sogar John und Leni könnte ich oft nicht verstehen. Erst im letzten Viertel als die Bedrohung und das Leben für Juden Deutschland immer gefährlicher wurde, nahmen die Figuren mich emotional mehr für sich ein und ich bangte mit ihnen. Der Roman endet mit einem Cliffhanger und nun hätte ich am liebsten gleich den zweiten Teil gelesen, da ich wissen "muss" wie es den Protagonisten, die am Ende mein Herz erobert haben, ergeht. 3,5 Sterne und hätte ich nur das letzte Viertel bewertet, dann hätte es 5 Sterne gegeben.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Blankenese - Zeiten des Umbruchs

1

Michaela Grüning hat einen Roman geschrieben, der uns die Zeit des Nationalsozialismus mit all seinen Folgen wieder sehr deutlich vor Augen führt. Im Mittelpunkt des Romans steht die junge Leni, die Tochter ...

Michaela Grüning hat einen Roman geschrieben, der uns die Zeit des Nationalsozialismus mit all seinen Folgen wieder sehr deutlich vor Augen führt. Im Mittelpunkt des Romans steht die junge Leni, die Tochter eines verstorbenen Kapitäns und einer Gastwirtin. Eines Tages trifft sie den Reederei-Sohn John und beide verlieben sich ineinander. Doch für Johns Familie ist Leni nicht standesgemäß genug und John ist Halbjude.
Der Roman spielt von 1919 bis 1939 in Blankenese, welches damals noch nicht zu Hamburg gehörte. Es geht vor allen Dingen um die Familienkonstellationen und die gesellschaftlichen Ressentiments gegenüber einigen Gruppen in der Gesellschaft. Hinzu kommt das Führen einer Rederei bzw. einer Schankstube und die dazugehörigen Geschäfte.
Chronologisch mit etlichen Zeitsprüngen erzählt die Autorin die Geschichte dieser beiden Familien und dies ist genau der Punkt, der mir nicht so gut gefallen hat. Mir fehlten oft die Tiefe und die Emotionen in diesem Buch, weil etliches sehr schnell abgehandelt wird und Probleme oder Konflikte gelöst werden, indem sie im nächsten Kapitel einfach nacherzählt werden. Aber das aktive Auseinandersetzen mit Gefühlen und Problemen / Konflikten hat mir in dem Buch gefehlt und teilweise konnte ich die Emotionen und Gefühle der Protagonisten nicht nachvollziehen, weil sie mich nicht mitgenommen haben. Meist wird der Roman aus der Sicht von Leni erzählt, hier hätte ich mir auch noch eine differenziertere Sichtweise z.B. aus der Sicht von Johns Schwester gewünscht. Durch die vielen Zeitsprünge wird auch viel zeitgeschichtliches Wissen vorausgesetzt, vieles wird zwar kurz angesprochen, dennoch ist es sicherlich von Vorteil, wenn man sich mit dem Thema 20er Jahre und Nationalsozialismus etwas auskennt.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut, ich habe den Roman innerhalb von wenigen Tagen gelesen. Man fliegt nur so durch die Seiten und man möchte am liebsten gar nicht aufhören, da auch das Buch mit einem Cliffhanger endet. Der Roman ist eher dialogorientiert und es schadet auch nicht, wenn man den Hamburger Zungenschlag kennt. Ein Personenverzeichnis dient zur besseren Orientierung.
Ein Roman für alle die gerne zeitgeschichtliche Romane lesen und für die viele Zeitsprünge keine Probleme darstellen, auf nicht einmal 500 Seiten sind schließlich 20 Jahre verpackt.
Ein spannender Roman, der für mich leider ein wenig zu sehr durch die Zeitgeschichte hetzt.

7/10 P.

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