Cover-Bild Game Changer – Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Fischer Sauerländer
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 13.10.2021
  • ISBN: 9783733604592
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Neal Shusterman

Game Changer – Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen

Science Fiction Jugendroman ab 14 Jahren │ Pageturner mit Gänsehaut-Feeling
Kristian Lutze (Übersetzer), Andreas Helweg (Übersetzer), Pauline Kurbasik (Übersetzer), Christopher Tauber (Illustrator)

Spannung bis zur letzten Seite − 'Game Changer' von Neal Shustermann konfrontiert uns in diesem Jugendroman ab 14 schonungslos mit weißen Privilegien, gesellschaftlicher Verantwortung und den unendlichen Möglichkeiten, alles falsch zu machen.
Im Blitzlicht eines Footballspiels wird Ash in parallele Dimensionen katapultiert. Er verfügt auf einmal über die Macht, die Welt zu verändern. Und genau das tut er auch. Mit jeder Entscheidung verschieben sich die Regeln der Realität, er testet die Grenzen von Gut und Böse und stellt unsere aktuellen Werte und Normen auf den Kopf. Ausversehen führt er die Rassentrennung wieder ein, und das Schrecken nimmt seinen Lauf.
Dieser Science Fiction Thriller ist perfekt für Leser ab 14 Jahren, die spannende und dystopische Abenteuer lieben und gleichzeitig zum Nachdenken angeregt werden möchten. Neal Shustermann verbindet die großen Problemen und Fragen unserer Welt auf meisterliche Art und Weise mit einer ordentlichen Ladung Spannung, Action und absolutem Gänsehaut-Feeling.
 
Mehr von Neal Shustermann's meisterlicher Erzählkunst:
»Scythe – Die Hüter des Todes« (Bd. 1)
»Scythe – Der Zorn der Gerechten« (Bd. 2)
»Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten« (Bd. 3)
»Vollendet – Die Flucht« (Bd. 1)
»Vollendet – Der Aufstand« (Bd. 2)
»Vollendet – Die Rache« (Bd. 3)
»Vollendet – Die Wahrheit« (Bd. 4)
»Dry« (zusammen mit Jarrod Shusterman)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2021

Anregender Jugendthriller um Empathie, Toleranz und Mut dank neuer Perspektiven

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Die eigenständige Geschichte ist flüssig lesbar und leicht verständlich, wie es sich für einen Jugendthriller gehört. Erzählt wird chronologisch in der Vergangenheitsform aus der Ich-Perspektive eines ...

Die eigenständige Geschichte ist flüssig lesbar und leicht verständlich, wie es sich für einen Jugendthriller gehört. Erzählt wird chronologisch in der Vergangenheitsform aus der Ich-Perspektive eines durchschnittlichen Jugendlichen aus einer US-Kleinstadt der heutigen Zeit. Das schafft Identifikationspotenzial für den Hauptadressatenkreis. Besonders ist, dass Ash beim rückblickenden Bericht seine Leserschaft direkt adressiert. Ash nimmt schubweise Veränderungen wahr an seinem direkten Umfeld, dann an der Welt, dann an sich selbst. Und versucht, verbessernd einzugreifen. Er ist dabei selbstkritisch und offen, was ihn sympathisch macht. Unterschiede bei Reichtum/Armut, Macht, Hautfarbe, Familienstruktur, sexueller Orientierung und dem Geschlecht werden beleuchtet und Auswirkungen auf das Verhalten, Fühlen und Denken greifbar gemacht.
Es ist über die gesamte Länge unterhaltsam, mit Spannung, Gefühlen, ein bisschen Humor und einigen eindringlichen Zitaten. Ich mag die Kapitellängen mit treffenden und neugierig machenden Überschriften. Große Auswirkungen kleiner Veränderungen faszinieren. Schwer durchschaubare Nebenfiguren wie z. B. Katie animieren zum Rätseln. Bestimmt super als Schullektüre, sensibilisierend und für vertiefende Diskussionen und Rollenspiele.
Als Erwachsene war ich rückblickend etwas ernüchtert, weil ganz große Gefühle und Impulse zu kurz kamen und es in Gänze betrachtet etwas zu gewollt und zu vorhersehbar geblieben ist. Werke wie „The Hate U Give“ entfalten da ganz andere Potenziale, aufzurütteln und umdenken zu lassen. Für zahlreiche Jugendliche ist es bestimmt ein wertvoller Überblick zu gesellschaftlichen Schieflagen mit Denkanstößen. Für anspruchsvolle und erwachsene Leserinnen und Leser gibt es bessere vertiefende Lektüre.

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Veröffentlicht am 13.11.2021

Wieder eine interessante Idee von Neal Shusterman

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"Da draußen sind immer noch viele Hexenjäger unterwegs - und manche sitzen direkt in unserem eigenen Kopf." - S.206

Inhalt:

Stell Dir vor, du könntest die Welt verändern ... Welche Entscheidung triffst ...

"Da draußen sind immer noch viele Hexenjäger unterwegs - und manche sitzen direkt in unserem eigenen Kopf." - S.206

Inhalt:

Stell Dir vor, du könntest die Welt verändern ... Welche Entscheidung triffst Du?

Ash ist ein weißer, heterosexueller cis-Junge aus der Mittelschicht. Er hält sich selbst für einen guten Kerl, aber nicht gerade für den Mittelpunkt des Universums. Bis er eines Freitags in eine andere Dimension katapultiert wird, in der er genau das ist – der Mittelpunkt des Universums! Damit verfügt ausgerechnet Ash nun über die Macht, die Welt zu verändern. Doch irgendetwas geht schief, und Ash führt - aus Versehen - die Rassentrennung wieder ein. Natürlich will er das wieder geradebiegen, aber: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen.

Meinung:

Mache Menschen wünschen sich der Mittelpunkt der Welt zu sein. Doch Ash kann denen erklären, dass das gar nicht so toll ist.

Denn Ash schafft es in eine andere Dimension zu geraten. Ungewollt, denn eigentlich ist er ein ganz normaler Junge in einer ganz normalen Welt. Doch plötzlich hat sich was geändert.

Zu genau gehe ich nicht drauf ein, um nicht zu spoilern, doch Neal Shusterman geht auf viele Vorurteile und Probleme ein, die es auf der Welt gibt oder eben auch im Inneren des Menschen da sind. Wie im Klappentext schon zu lesen zum Beispiel die Rassentrennung.

Und ich dachte, dass wäre das Hauptthema, aber schnell merkt man, das Neal Shusterman nach der Rassentrennung nicht Schluss macht. Was genau werde ich hier aus Spoilergründen nicht nennen.

Zu einem zeigt Neal damit, dass man die Welt nicht retten kann in dem man nur ein Thema bearbeitet, sondern, dass es Überall Vorurteile gibt.

Zum anderen ist das leider ein Kritikpunkt für mich, denn man hat schnell das Gefühl, dass er eine Liste abarbeitet.



Hinzu kommt, dass bis auf Ash mir die Charaktere drumherum zu blass bleiben. Ok , in der Geschichte ist Ash der Mittelpunkt des Universums, aber er hat Gefährten, die im helfen. Doch diese bleiben eben sehr blass und austauschbar. Zudem kommen noch mehr Charaktere hinzu, die immer wieder auftauchen, die ich aber lange nicht einsortieren konnte. Zu viele Namen.



Die Spannungskurve lässt im Mittelpunkt etwas nach. Zudem wird es sehr wissenschaftlich als die Eds auftauchen, was doch sehr viel Konzentration erfordert und vielleicht auch ein Verständnis für die Wissenschaft. Es klingt aber alles recht schlüßig (aus meiner Noobsicht)



Die Idee war wirklich gut und interessant zu lesen. Kein Wunder, dass Netflix direkt zugeschlagen hat. Leider hat es für mich im Mittelteil etwas den Sog verloren und auch die Charaktere blieben bis auf Ash recht blass. Daher gebe ich gerade noch 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

faszinierende Idee - Umsetzung ausreichend

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Die Idee des Buches ist wirklich faszinierend. Es gibt Parallelwelten, die immer etwas anderes als die „normale“ Welt sind, manchmal sind es nur Kleinigkeiten und manchmal sind die Veränderungen weitreichend. ...

Die Idee des Buches ist wirklich faszinierend. Es gibt Parallelwelten, die immer etwas anderes als die „normale“ Welt sind, manchmal sind es nur Kleinigkeiten und manchmal sind die Veränderungen weitreichend.
Ich bin von diesem „Was wäre, wenn …“-Szenarien wirklich angetan, da ich es total interessant finde, dass vielleicht die kleinste Änderung große Auswirkungen hat. Die Geschichte war sehr spannend und unserer Protagonist Ash sympathisch und authentisch, ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen und mit ihm mitfiebern.
Ich war mit der Umsetzung zwar nicht 100% zufrieden, da ab einem gewissen Punkt die neue Welt immer nur eine Variation der 3. Version war und ich doch gern etwas mehr Abwechslung gehabt hätte, obwohl ich nicht weiß, ob mich das dann zu sehr verwirrt hätte.
Ich bin etwas zwiegespalten, auch was das Ende betrifft, ich bin eigentlich zufrieden mit der Umsetzung und andererseits hat mir noch etwas gefehlt
Auf jeden Fall hat mich das Buch richtig gut unterhalten und mich zum Nachdenken gebracht und auch wenn ich nicht alle Aspekte mochte ist es ja trotzdem eine tolle Geschichte.

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Veröffentlicht am 23.10.2021

Ein intelligenter Sozialthriller über kleine Veränderungen und große Fragen...

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Neal Shusterman ist ein wahrer Meister was Dystopien für junge Erwachsene angeht - das hat er bereits mit seinen beiden "Vollendet" und "Scythe" sowie dem Apokalypse-Thriller "Dry" bewiesen. Auch mit ...

Neal Shusterman ist ein wahrer Meister was Dystopien für junge Erwachsene angeht - das hat er bereits mit seinen beiden "Vollendet" und "Scythe" sowie dem Apokalypse-Thriller "Dry" bewiesen. Auch mit "Game Changer" hat er mal wieder eine originelle Grundidee gesellschaftskritisch und intelligent umgesetzt und einen spannenden Sozialthriller über kleine Veränderungen und große Fragen geschrieben.

Das Cover zeigt verschwommenen Kopf eines Jugendlichen, der sich vor einem knall-orangenen Hintergrund in Staub auflöst. Zusätzlich zum weißen Titel in Großbuchstaben weisen stürzende schwarze Silhouetten darauf hin, auf welche Art und Weise der Protagonist hier zum "Game Changer" wird: durch zum Teil unkontrollierte Sprünge in fremde Dimensionen, die mal mehr und mal weniger von unserer Realität abweichen. Ob blaue Stoppschilder, die zu mehr Unfällen führen oder der Wiedereinführung der Rassentrennung - die Welt, wie Ash sie kennt ist schon bald nicht mehr wiederzuerkennen und wenn er nicht das gesamte Universum in Chaos stürzen will, muss schnell eine Anleitung für die merkwürdige Mittelpunkt-des-Universums-Sache her. Gut, dass Hilfe in Form von geklonten Skatern naht, welche man übrigens auch in einer Comic-artigen Zeichnung in den Innenseiten der Buchdeckel sehen kann. Die Edwards erklären ihm, dass er vorübergehend zum "Subjective Locus" geworden ist, welcher entscheidet, welche ungenutzen Möglichkeiten der Zukunft und der Vergangenheit zur Wirklichkeit werden. Klingt erstmal ganz vielversprechend, denn Ash hätte auch schon einige Ideen, die Welt zu verbessern. Aber wie der Untertitel schon verrät: "Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen"...


Erste Sätze: "Ihr werdet mir nicht glauben. Ihr werdet sagen, ich hätte den Verstand verloren oder zu viele Gehirnerschütterungen erlitten. Vielleicht denkt ihr auch, dass ich Euch hochnehmen will und ihr das Opfer eines ausgefuchsten Streiches seid. Das ist okay. Glaubt, was ihr wollt, wenn es euch beim Einschlafen hilft. Denn so machen wir das doch, oder? Wir bauen uns wie kleine Spinnen ein Netz aus bequemer Realität, an das wir uns klammern, um durch die schlimmsten Tage zu kommen."


Dass Neal Shusterman mit "Game Changer" nicht ganz an die rohe Intensität und Genialität seiner Vorgänger anknüpfen kann, war mir schon nach wenigen Seiten klar. Anders als bei Büchern wie "Kompass ohne Norden" oder "Vollendet - Die Flucht" hat es einige Kapitel benötigt, bis ich in die Geschichte eintauchen konnte. Der Autor lässt uns als Leser durch seinen Ich-Erzähler Ash zwar immer wieder direkt ansprechen und versucht, durch vorausdeutende Kommentare die Spannung anzuziehen, dabei verstrickt er sich aber in etliche Metaphern, mit denen ich nicht so viel anfangen konnte. Besonders die vielen Football-Verweise konnten mich persönlich nicht so gut abholen, da ich noch nicht einmal die Regeln des Football verstehe, geschweige denn über Positionen und Spielzüge bescheid weiß. Ich kann mir aber vorstellen, dass das bei amerikanischen Jugendlichen besser ankommt und dann die monologähnlichen Zwischensequenzen tatsächlich für einen besseren Einstieg in die Geschichte sorgen.


"Damals dachte ich, weil ich eine diverse Gruppe von Freunden hatte, könnte ich mein Kästchen für soziale Verantwortung abhaken. Als ob es für mich nicht mehr zu tun gäbe, als ein bisschen Braun an meinem Tisch zu haben. "Hautfarbe sollte keine Rolle spielen" – hat man mich immer gelehrt – und ich habe es immer geglaubt. Aber es gibt einen großen Unterschied zwischen dem, was sein sollte und dem was ist. Und privilegiert sein heißt, diese Kluft nicht wahrzunehmen."


Das wäre auch unbedingt sinnvoll, da auf der reinen Handlungseben erstmal erstaunlich wenig passiert. In erster Linie sehen wir dem weißen cis-Jugendlichen beim Leben zu, welches trotz der immer wieder überraschend einsetzenden Dimensionsreisen, welche durch unterschiedliche Schriftarten und das wiederkehrende Motiv einer fallenden Silhouette gekennzeichnet sind, weniger spannende Turbulenzen bereithält als erwartet. Streit mit seinem Bruder, Zukunftssorgen, eine unerwiderte Schwärmerei, Meinungsverschiedenheiten mit seinem besten Freund und Mathe-Nachhilfe sind hier statt Weltuntergang und grausamer Dystopie angesagt. Kein Wunder, dass "Game Changer" eine ganz andere Atmosphäre entfaltet als seine sonstigen Werke. Statt düster, schockierend und melancholisch ist Ashs interdimensionales Abenteuer unterhaltsam, humorvoll und mit einem selbstironischen Augenzwinkern geschrieben. Da der Schreibstil gewohnt eingängig, präzise und wunderbar zitierwürdig ist, gehe ich davon aus, dass die überraschende Leichtigkeit eine Auswirkung der Pandemie ist, während dieser der Autor das Buch verfasst hat. Denn wer will schon einen düsteren Thriller schreiben, während man selbst in einem zu leben scheint...?


"Wer sind wir wirklich? Die Wissenschaft würde uns erklären, dass wir nicht mehr sind als die Summe unserer Erfahrungen. Der Glaube würde uns sagen, dass wir ein Funke sind, der jenseits vom Drama unseres Lebens existiert. Ich habe über solche Dinge nie viel nachgedacht. Wenn Freunde in langen Nächten ganz philosophisch wurden und anfingen, darüber zu reden, dass das Universum vielleicht nur ein platt getretenes Insekt auf dem Fußboden eines viel größeren Universums war, habe ich mich nie beteiligt. Ich fand es immer sinnlos über Dinge nachtzudenken, die man eh nicht begreifen kann. Mitten in einer aktuellen metaphysischen Krise war ich mit dieser Haltung allerdings deutlich im Nachteil."


Auch wenn mir diese neue Herangehensweise gut gefällt, kommt "Game Changer" für mich aber wie gesagt lange nicht an seine Dystopien heran, da diese bezüglich Worldbuilding, Charaktertiefe und Handlungsverlauf nochmal auf einem ganz anderen Niveau sind. Beispielsweise hätten Erklärungen zum Science-Fiction-Hintergrund und der Rolle der "Edwards" für meinen Geschmack gerne noch komplexer und ausführlicher erfolgen können. Zwar verknüpft der Autor alle losen Enden sinnvoll miteinander, der etwas wirre Eindruck, verschiedene Geschichte zu lesen, während Ash unterschiedliche Leben lebt, bleibt aber dennoch bestehen. Da sich Neal Shusterman hier jedoch an ein etwas jüngeres Publikum richtet und die Science-Fiction nur als Hintergrund nutzt, um eine Botschaft zu vermitteln, ist die geringe Ausführlichkeit des Worldbuildings aber kein elementarer Mangel.


"Wenn man die ganze Zeit nur damit beschäftigt ist, die Tür einzutreten, ist man schon erschöpft und hinkt meilenweit hinter denen her, die einfach hindurchgetänzelt sind. Hältst du das wirklich für gerecht?"


Mit der Zeit wird immer nämlich immer offensichtlicher, weshalb es trotz der geringeren Spannung eine gute Entscheidung war, die Geschichte langsamer und charakterzentrierter aufzuziehen: auf diese Art und Weise kann Ashs Entwicklung nachvollziehbar gestaltet und voll ausgekostet werden. Jene ist nämlich der Kern der Geschichte. Die Genialität von "Game Changer" entspringt diesmal nicht dem Worldbuilding, der Atmosphäre oder Zukunftsvisionen, sondern den kleinen Veränderungen in Ash Alltag und den Erkenntnissen, die er aus den unterschiedlichen Realitäten, Dimensionen und Gesellschaften zieht, in denen er zeitweise lebt. Mit jeder Reise verändert sich nämlich seine Perspektive und er muss sich gezwungenermaßen mit Themen auseinanderzusetzen, die er zuvor nur aus privilegierter Ferne beobachtet hat. Was haben Rassismus, Homophobie, Sexismus, toxische Beziehungen und das Drogengeschäft gemeinsam? Man kann erst so richtig darüber urteilen, wenn man mittendrin steckt und die Problematik an der eigenen Haut erfährt. Und so muss Ash mit jedem Perspektivwechsel seine Weltsicht überdenken, sich eigene Vorurteile eingestehen und sich damit auseinandersetzen, was Identität eigentlich ausmacht...


"Frauen wird häufig unterstellt, sie seien eitel. Sprache ist voller subtiler Kränkungen. Als Frauen wird von uns erwartet, dass wir uns anmalen, um einer sozialen Norm zu entsprechen - und dann wird uns genau das als Eitelkeit ausgelegt. Als Typ hatte ich nie darüber nachgedacht. Ich hätte gesagt, das sei lächerlich. Total unwichtig. Aber das ist es nicht. Und wisst ihr was? Es geht nicht nur um Frauen, es geht um jeden Menschen. Sprache stupst und schiebt uns fast unbemerkt in Hunderte Richtungen, die wir nicht erkennen, bis der einzige Ausweg, auf seine Worte zu achten, das Schweigen ist."


Auch wenn der Autor angesichts der vielen Themen nicht die Zeit findet, auf einzelne genauer einzugehen, kommt die Message eindeutig an: die Welt ist wesentlich komplexer als es auf den ersten Blick scheint und alles hängt von der Perspektive ab, aus der man sie betrachtet. Zusammen mit dem Hauptprotagonisten müssen auch wir Leser uns immer wieder hinterfragen, ob wir uns unserer Privilegen überhaupt bewusst sind und wie tolerant und offen wir der Welt tatsächlich gegenüberstehen. Und was könnte in diesen Zeiten wichtiger sein als dieser Denkanstoß...?



Fazit:


"Game Changer" entpuppte sich überraschenderweise statt als spannendes Science-Fiction-Abenteuer, mehr als intelligenter Sozialthriller, welcher gesellschaftliche Themen wie Rassismus, Sexismus, Homophobie, Diskriminierung, Privilegien und die Wichtigkeit der eigenen Perspektive in den Fokus nimmt. Um an die rohe Intensität und Genialität seiner Vorgänger anknüpfen zu können, geht Neal Shusterman aber zu wenig auf das Worldbuilding, die Nebenfiguren und die inhaltlichen Fragen ein.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Leider kein Buch für mich

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Der Klappentext klingt wirklich interessant und da ich schon "Dry" gelesen habe, war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Doch in dieses Buch bin ich einfach nicht reingekommen und habe es dann nach einem ...

Der Klappentext klingt wirklich interessant und da ich schon "Dry" gelesen habe, war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Doch in dieses Buch bin ich einfach nicht reingekommen und habe es dann nach einem Drittel abgebrochen.

Nach einem Zusammenstoß beim Football verändert sich für Ash Stück für Stück die Welt, allerdings fing hier bei mir schon das Problem an. Zum einen bin ich mit Ash und seiner erzählten Geschichte bis hier schon nicht warm geworden und dann wurde mir das Ganze zu abstrus. Ash bleibt zuerst derselbe, während sich das Umfeld extrem verändert hat. Statt Spannung und Interesse, setzte bei mir das Gegenteil ein und das alles hat dann dazu geführt, dass ich mich entschlossen habe das Buch abzubrechen.

Ja es ist ja immer schwierig Bücher zu bewerten, die man dann letztendlich nicht zu Ende gelesen hat. Trotzdem gibt es hier nur einen Stern, da ich es ja wirklich lesen wollte, mir aber der Zugang dazu gefehlt hat.

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