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Veröffentlicht am 22.03.2017

Mysteriös, verwirrend, magisch und doch so grausam ist Caraval

Caraval
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Mysteriös, verwirrend, magisch und doch so grausam ist Caraval. Schon seit ihrer Kindheit träumt Scarlett davon, ihrem grausamen Vater zu entkommen und die Wunder von Caraval zu entdecken. So schreibt ...

Mysteriös, verwirrend, magisch und doch so grausam ist Caraval. Schon seit ihrer Kindheit träumt Scarlett davon, ihrem grausamen Vater zu entkommen und die Wunder von Caraval zu entdecken. So schreibt sie Jahr für Jahr Briefe an Legend, dem Master von Caraval, doch dieser Briefverkehr ist stets einseitig. Bis sie kurz vor ihrer arrangierten Hochzeit drei Eintrittskarten erhält. Merkwürdigen Zufällen wegen besucht sie Caraval, begleitet von ihrer Schwester und einem Seemann namens Julian. Dort steht sie vor der Wahl nur zuzuschauen oder bei dem diesjährigen Spiel um einen Preis teilzunehmen. Im Laufe ihres Aufenthalts blickt sie hinter den Zauber und entdeckt das wahre Gesicht Caravals.




Zunächst war mir selber gar nicht klar, was genau Caraval sein soll und was ich mir darunter vorstellen soll. Man findet auch erst im Laufe des Buchs immer mehr darüber heraus und kaum denkt man, man hat eine grobe Ahnung davon, schon wird man wieder von einem Plottwist überrascht. Mal konnte man wahre Magie nicht von Wahnsinn unterscheiden, mal scheint es klar wie Kloßbrühe. Doch diese stetige Unsicherheit bezüglich des Handlungsverlauf war überraschender Weise gar nicht verwirrend und hat auch nicht den Lesefluss gestört. Eher im Gegenteil: Nach minimalen anfänglichen Schwierigkeiten, bei denen man sich erst ein Bild von Caraval formen muss, stieg die Leselust nahe zu proportional. Je mehr ich gelesen habe und je voller das Bild wurde, desto fesselnder wurde es. So kam es dazu, dass ich mich über das Wochenende lang in mein Zimmer unter meiner Patchworkdecke verkrochen habe, um das Buch schnellstmöglich durchzulesen. Trotzdem darf man nicht den Faden verlieren oder sich in Sicherheit wiegen, dass etwas wirklich passiert ist oder wahr ist. Daher musste ich trotz allem das Buch manchmal zuklappen und alles nachvollziehen und mich ordnen.



Die Welt von Caraval ist sowohl magisch, als auch verwirrend. Verwirrend magisch sozusagen. Hinter jeder Ecke und Gasse lauern neue Überraschungen und es hat mir unheimlich Spaß gemacht, mit Scarlett gemeinsam die Wunder von Caraval zu erleben. Unvorstellbares ist hier Alltägliches und so findet man sich einer liebevoll gestalteten Welt wieder, die immer eine Überraschung bereit hält. Der Schreibstil trägt außerdem dazu bei, dass man diese Welt und dessen Wunder noch intensiver wahr nimmt: Alles ist zum Greifen nahe und beinhaltet doch immer etwas Spannung.



Dennoch hat Caraval auch wie bereits beschrieben eine dunkle Seite, die man erst im Laufe des Buchs entdeckt. Wie auf dem Cover schon gewarnt wird: "Es ist nur ein Spiel". Caraval kann auch düster sein. Caraval spielt sein Spiel mit den Spielern aber auch mit dem Verstand der Leser. Dies verleiht dem wunderbar Magischem eine gefährliche Note und einen Titsch aus dem Thrillergenre. So erhält man ein Buch mit der perfekten Mischung aus Mystery, Fantasy und Thriller, wie ich finde.



Nun zu unserer Heldin Scarlett. Im Laufe des Buches durchläuft sie einen Sinneswandel. Zunächst ist sie zwar neugierig, aber trotzdem zurückhaltend, da ja bald ihre Hochzeit ansteht. Sie wird von Kapitel zu Kapitel immer ehrgeiziger und ihre Klugheit schimmert durch.
Julien hingegen ist ein verwegener Seemann, der Scarlett dennoch beschützen möchte. Ich kann nicht genau sagen, wie er ist, aber auf jeden Fall sticht seine Mysteriösität hervor. Man möchte immer mehr von seinem wahren Gesicht erfahren und hinter seine Beweggründe und Vergangenheit blicken. Das hielt mich aber nicht davon ab, für ihn zu schwärmen und für die Beziehung der beiden mitzufiebern und zu fangirlen.



Caraval ist ein zweischneidiges Schwert: Einerseits betörend mysteriös und andererseits düster und gefährlich. Es spielt mit dem Verstand des Lesern und so kann man sich nie sicher sein, ob das was man gerade liest, die Wirklichkeit ist. Eine wundervoll gestaltete magische Welt, zwei charmante Hauptcharaktere, der Schreibstil und eine einzigartige Story sorgten dafür, dass ich das Buch am liebsten verschlungen hätte. Doch die Tiefgründigkeit lies mich alles hinterfragen und verwirrte mich so auf eine magische Art.

Veröffentlicht am 06.03.2017

Kann es nach Mein bester letzter Sommer noch besser werden?

Den Mund voll ungesagter Dinge
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Mein bester letzter Sommer war für mich lebensverändernd, wie könnte also das neue Buch von Anne Freytag sein. Natürlich nichts anders außer mindestens genauso gut!



Unsere tapfere Heldin Sophie hat ...

Mein bester letzter Sommer war für mich lebensverändernd, wie könnte also das neue Buch von Anne Freytag sein. Natürlich nichts anders außer mindestens genauso gut!



Unsere tapfere Heldin Sophie hat es nicht leicht, als sie gezwungenermaßen nach München ziehen muss. Es passt ihr alles gar nicht - Die neue Familie: blöd, das neue Haus: blöd, alles ist für sie einfach nur blöd. Dann trifft sie aber auf die Nachbarin, Alex. Schnell ist etwas zwischen den beiden, aber Sophie will sie nicht wollen und hat Angst vor ihren Gefühlen. Sophie durchläuft einen Selbstfindungsprozess in Mitten des Chaos ihrer Gefühle. Es geht also nicht nur um eine Liebesgeschichte, sondern auch um Freundschaft, Familie und das Problem der Selbstfindung bei Jugendlichen.



Wie auch schon bei ihrem letzten Buch erzählt Anne Freytag mit einen einzigartigen und wunderbar-angenehmen Schreibstil. Für mich ist dieser genau richtig: Man erhält so viel Einblick in die Gefühlswelt und in die Gedanken der Protagonistin. Und gerade bei diesem Thema ist dies wunderbar, da es das ganze Gefühlschaos noch intensiviert. Sophie hat Angst vor dem, was in ihr passiert und man kann dank des Schreibstils die Entwicklung ihrer Gefühle miterleben.

Schon lange gab es kein Buch mehr, welches mich zu lachen, grinsen und weinen bringen konnte. Geschweige denn alles gleichzeitig. Anne Freytag ist eine der wenigen Autoren, welche allein mit geschriebenen Worten solche Gefühle hervorrufen kann. Sie hat es perfektioniert, schmunzelnde Leser mit auf eine Achterbahn der Tränen zu nehmen.



Man einer wird zunächst etwas angeschreckt von der Art der Liebesschichte sein. Dennoch finde ich es wahnsinnig toll, dass die Autorin diesen Schritt mit einem gleichgeschlechtigen Liebespaar gemacht hat und es so natürlich und selbstverständlich rüberkommt wie es sein sollte. Es war keineswegs schräg oder unangenehm, eine Lesben-Liebesgeschichte zu lesen. Genau im Gegenteil, denn so süß könnte meiner Meinung nach keine Liebesgeschichte zwischen einem Mädchen und einem Jungen beschrieben werden. Natürlich ist die Liebe etwas anders als in sonstigen Büchern, aber dafür ist sie nicht weniger mitreißend.

Auch das ganze Gefühlschaos und die Unsicherheit von Sophie erschien mir herrlich realistisch und am liebsten hätte ich sie einfach nur in die Arme geschlossen und ihr gesagt, dass alles okay ist.



Noch zu erwähnen erscheint mit Lukas, Sophies bester Freund. Er wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben mit seiner Art und der fast schon überirdischen Verbindung mit Sophie. Nur zu gerne hätte ich auch so einen besten Freund. Denn jedes Mal wenn es eine Szene von den beiden Figuren gab, war ich echt neidisch auf Sophie.

Die weiteren Nebenfiguren wie beispielsweise die neue Stiefmutter von Sophie waren mindestens genauso sympathieerregend. Nur allein Sophies Vater erschien mir oftmals ungerecht. Wegen ihm hat sich Sophie mehrmals missverstanden gefühlt, sodass ich am liebsten mitgeweint hätte. Dies ist aber auch ein Beispiel für die beiden Seiten des Buches: Man hat beim Lesen immer ein lachendes und ein weinendes Auge.



Was erwartet man von Anne Freytag anderes, als ein lockenloses Gefühlschaos, welches keine Gelegenheit offen lässt, einen zum Weinen oder Lachen und Mitfiebern zu bringen? Falls ich nach Mein bester letzter Sommer noch nicht dazu überzeugt gewesen war, dass diese Autorin einfach den Dreh raus hat, dann hat es nun Den Mund voll ungesagter Dinge getan.

Veröffentlicht am 22.02.2017

Ich habe etwas anderes erwartet

Paper Princess
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Ein armes Mädchen wird aus ihrem Leben gerettet und taucht in die obere Klasse ein. Man füge etwas Liebesdrama und einen Bezug zu einem Märchen - Cinderella - und fertig ist eine gute Aufmachung. Beim ...

Ein armes Mädchen wird aus ihrem Leben gerettet und taucht in die obere Klasse ein. Man füge etwas Liebesdrama und einen Bezug zu einem Märchen - Cinderella - und fertig ist eine gute Aufmachung. Beim Herumstöbern klang es nach einem perfektem Buch für mich, mit dem genau richtigen Maß an den richtigen Dingen. Dennoch wurde ich etwas in den Rücken gefallen. Wie ich nun schon direkt am Anfang zugeben muss: Ich habe definitiv etwas anderes, viel Märchenhafteres erwartet und keine strippende 17-jährige. So fühlte ich mich durchaus hintergangen mit der Aufmachung. Anstelle des vermeintlichen Jugendbuchs mit einer Highschool-Lovestory findet man durchaus Inhalte, die von diesem Thema weit entfernt liegen. Doch hat mir wenigstens dieses Unerwartete gefallen? Jein, denn ich konnte es ungelogen an einem Tag durchlesen - Der Schreibstil ermöglichte ein unfassbar schnelles und flüssiges Lesen.

Dennoch kann ich bei dem ganzen Buch nicht so recht warm werden. Die Liebesgeschichte zwischen Reed und Ella ist mir einfach zu vorprogrammiert, stumpf und gewöhnlich. Alles schreit geradezu nach Klischees, wobei ich für gewöhnlich nur das Streifen von Klischees mag. Allein das Grundgerüst der Handlung reicht - Der Wechsel zu Glamor, Geld, Arroganz und Reichtum von heute auf morgen, die Bad Boys und die unnahbare Protagonistin. Alles kam mit zu gekünstelt vor und die Story erinnerte mich vage an eine der Badboy-Stories auf Wattpad (Der Schreibstil mal ausgenommen). Dadurch war mir das ganze nicht allzu sympathisch, da ich mit der ganzen, zu sehr in den Vordergrund gerückten, gehobene Gesellschaft nicht wirklich etwas anfangen konnte. So kam es auch dazu, dass ich kaum tiefe Charakterzüge bei den Figuren ausmachen konnte. Alles im allem ist es für meinen Geschmack viel zu oberflächlich.



Ein anderer, schon angekratzter Punkt ist die Lovestory. Eine schöne, zwar klischeehafte, aber dennoch so geliebte Entwicklung von Hass zu Liebe? Fehlanzeige, denn alles ging mir viel zu schnell. Zudem gehören für mich manche Szenen einfach nicht in dieses Buch mit ihrer Erotik. Hier kommen wir wieder zu dem Punkt "Unerwartetes". Besonders hier war ich überrascht, da ich von der ganzen Aufmachung her ein Jugendbuch erwartet hatte. Entweder ich habe irgendetwas übersehen oder ich wurde etwas Hintergangen mit der Aufmachung. 



Ich habe definitiv etwas anderes erwartet: Eine Adaption eines Märchens mit Lovestory in einem nicht Fantasy-lastigen Buch. Man kann durchaus sagen, dass ich etwas enttäuscht bin von der Oberflächlichkeit und den Klischees. Dennoch muss ich sagen, dass ich das Buch ziemlich schnell durch hatte aufgrund des Schreibstils. Für mich hört diese Reihe vermutlich hier auf, da ich mir Band 2 wahrscheinlich nicht mehr holen werde.

Veröffentlicht am 16.02.2017

Rezension

Der Kuss der Lüge
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Prinzessin, Prinzen, Attentäter, Liebesdreieck und Rebellion - Alles Abgeharkt auf der Merkmalliste der guten Bücher. Als die Protagonistin Lia an ihrer Zwangshochzeit mit ihrer Freundin Paulina flieht, ...

Prinzessin, Prinzen, Attentäter, Liebesdreieck und Rebellion - Alles Abgeharkt auf der Merkmalliste der guten Bücher. Als die Protagonistin Lia an ihrer Zwangshochzeit mit ihrer Freundin Paulina flieht, ist Drama vorprogrammiert. Als dann noch genau dieser Prinz und ein Attentäter ihr folgen - Die perfekte Grundidee. Ich muss wirklich gestehen, dass mich diese Geschichte gefesselt hat. Ich konnte gar nicht anders, als immer weiter und weiter zu lesen. Generell hat die Autorin ein Händchen dafür, den Handlungsverlauf so mit Ideen auszustaffieren, dass es zum Suchtmittel wird.

Dennoch war der Anfang etwas abrupt - Verständlich, denn die Fluch der Prinzessin ist eilig und man wird nur mitgerissen. Man ist anfangs etwas orientierungslos und wird in die Geschichte hineingeworfen. Kaum weiß man wie die Hauptfigur heißt, wo man sich gerade befindet, schon befindet man sich mit ihr auf der Flucht. Nach einigen Seiten, als sich die Aufregung etwas gemildert hat und Ruhe eingekehrt ist, bleibt Zeit für die Orientierung. Man lernt die Charaktere, die Welt und die Geschichte kennen, welche bald zur Such führt. Folglich muss man sich am Anfang nur orientierungslos mitziehen lassen, um dann später in Ruhe diese unfassbar schöne Welt zu entdecken. Man muss sich darauf einlassen und den Anfang überwinden.



Im Zentrum steht Lia und mit ihr zwei weitere Jungen. Lia selbst ist nicht die typische Prinzessin, die sie sein sollte. Sie nimmt Reiß aus und führt freiwillig ein einfaches Leben. Zudem möchte sie nicht das Bild einer hochnäsigen Prinzessin vermitteln und tut alles, um dieses Klischee aus den Kopf anderer zu verbannen. Sie ist selbstständig und nicht passiv bzw. hilflos wie es eigentlich bei weiblichen Hauptfiguren der Fall ist - Mitanpacken kann sie. All das und viele weitere kleinere Faktoren sorgten dafür, dass sie mir direkt sympathisch war.



Müsste ich mich entschieden, was das Ausschlaggebende an diesem Buch ist, dann wäre es nicht der Schreibstil - welcher aber trotzdem nicht übel ist -, sondern ihre Ideen. Wie sie einen durch die Geschichte für und die Beziehungen zwischen den Figuren entstehen lässt, hat schon etwas Übersinnliches. Schon lange hatte ich kein Buch mehr gelesen, welches mich so in seinen Bann gezogen hat. Die erzeugte Atmosphäre lasst einen wunderbar versinken. Die Welt ist nicht eine fahrige Kulisse, um Figuren in sie hinein zu setzten, sondern ein eigener Bestandteil der Geschichte. Sie ist komplex und durchsacht und fordert zum Versinken in sich auf, um sie zu entdecken.



Was fehlt noch? Natürlich die Lovestory und die Dreiecksbeziehung. Als aufmerksamer Leser ist man quasi allwissend und versteht die Zusammenhänge der Sichtwechsel, welche mit Der Attentäter und Der Prinz gekennzeichnet sind. Die Figuren an sich sind jedoch unwissend und so macht es echt fast schon Spaß zuzusehen, wie sie aneinander vorbei gehen und nichts bemerken. Erst später lüften sich die Geheimnisse - Welche dem Leser allerdings schon klar waren. In diesem Punkt wird man also nicht überrascht. Trotzdem gibt es lauter Wendungen, die den Leser auf Trapp halten.



Ehrlich muss ich zugeben, dass ich diesem Buch verfallen bin, wenn auch ein relativ großer negativer Punkt das Hineinwerfen am Anfang der Geschichte ist. Bei solchen - wenn auch berechtigten - Anfängen fühle ich mich immer orientierungslos und hilflos. Als ich aber festen Fuß gefasst habe, konnte ich die ganze Pracht wahrnehmen. Die Welt ist äußerst komplex und die Autorin spinnt die Handlungen wie feine Spitze. Mit dem Liebesdreieck - welches nicht unbedingt klischeehaft ist, sondern ganz richtig - ist es nahezu perfekt.

Veröffentlicht am 19.01.2017

Zurecht gehypt?

Young Elites (Band 1) - Die Gemeinschaft der Dolche
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In aller Ohr und Munde ist dieses Buch. Glücklicherweise konnte ich es auch schon lesen und mir selber ein Bild von diesem gehypten Buch machen.



Im Zentrum steht Adelina, welche nach einer großen Krankheitswelle ...

In aller Ohr und Munde ist dieses Buch. Glücklicherweise konnte ich es auch schon lesen und mir selber ein Bild von diesem gehypten Buch machen.



Im Zentrum steht Adelina, welche nach einer großen Krankheitswelle wie viele andere gezeichnet wurde. Manche erhielten besondere Fähigkeiten, es gibt sogar Gerüchte über eine Elite dieser Begabten. Wie nicht anders zu erwarten, gerät sie in die ganze Szene hinein und findet sich schnell selber als Begabte in den Reihen der Elite wieder. Doch auch dort wird sie nicht so recht akzeptiert: Denn ihre Gabe unterscheidet sich von der der anderen. Die anderen misstrauen ihr und auch sie ist gerade nicht vertrauenswürdig auf sie zu sprechen.

Dazu bei trägt aber nicht nur ihre besondere Begabung, denn sie selbst erschien mir selbst schon nach kurzer Zeit nicht wie eine gewohnt "Heldin" in dem Buch. Ich kann nicht genau sagen, ob sie gut oder böse ist, die Grenzen verschwimmen. Trotzdem würde ich sie schon fast als Schurkin einordnen. Genau das macht es aus, warum ich sie als Figur so sehr lieb gewonnen habe. Sie trifft zwar oft in meinen Augen falsche Entscheidungen, dennoch hat sie einen so ausgeprägten und einzigartigen Charakter, dass die Gewichtswaage eindeutig um schwingt. Kurz gesagt: Ich habe sie schnell lieb gewonnen und hoffe einfach, dass ihr nichts Böses widerfährt, auch wenn sie düster und böse angehaucht ist. Allein das und noch vieles andere wie unerwartete Wendungen und Verstrickungen haben mich schon hinsichtlich meiner Vor-Meinung überrascht.



Betrachtet man nur das Grundprinzip: Besondere Fähigkeiten aufgrund einer dystophietypischen Krankheit und das Stürzen eines Throns, dann wird einem schnell klar, dass diese doch so simple Mischung genau die Richtige ist. Ich für meinem Teil finde diese, gemischt mit einer Priese Liebe, Freundschaft und Hoffnung, einfach nur das Größte. Für mich war es schlichtweg flüssig zu lesen und zudem wurde mir ein lang ungeklärte Frage klar: Warum alle so gerne Legend mögen. Denn nicht nur der Schreibstil ist angenehm, sondern auch die Art und Weise wie die Autorin wie eine alteingefahrene Webern die Geschichte webt. Man kann noch so gut schreiben können, wenn man nicht weiß, wie man die Handlungen dazu bringt, fesselnd zu werden. Doch hier ist es ihr gelungen und ich wette, dass es in Legend genauso ist.



Was bringt einem ein geniales Cover und ein guter Schreibstil, wenn man nur Stuss schriebt? So hat es Marie Lu geschafft mich mit dieser Handvoll Seiten mich von ihrem Talent überzeugt. Besonders Adelina, die "Heldin" hat sie mir ans Herz gekettet und lieben gelernt beigebracht hat. Sie ist ein so ungewöhnlicher, düsterer, aber dennoch so liebenswerter Charakter, dass sie noch lange in meinem Kopf ihr Unwesen treiben wird. Große Schritte hat Marie Lu gewagt und viele mit dem Ende zur Verzweiflung gebracht, ob sie es in dem nächsten Band wieder gutmachen kann?