Cover-Bild Wunder
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19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 28.01.2013
  • ISBN: 9783446241756
  • Empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
R.J. Palacio

Wunder

André Mumot (Übersetzer)

August ist anders. Dennoch wünscht er sich, wie alle Jungen in seinem Alter, kein Außenseiter zu sein. Weil er seit seiner Geburt so oft am Gesicht operiert werden musste, ist er noch nie auf eine richtige Schule gegangen. Aber jetzt soll er in die fünfte Klasse kommen. Er weiß, dass die meisten Kinder nicht absichtlich gemein zu ihm sind. Am liebsten würde er gar nicht auffallen. Doch nicht aufzufallen ist nicht leicht, wenn man so viel Mut und Kraft besitzt, so witzig, klug und großzügig ist - wie August.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2018

WUNDER

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„Ärzte kommen aus entfernten Städten, nur um mich zu sehen, sie stehen an meinem Bett und glauben nicht, was sie sehen. Sie sagen, ich muss eins dieser Wunder von Gottes Schöpfung sein, und soweit sie ...

„Ärzte kommen aus entfernten Städten, nur um mich zu sehen, sie stehen an meinem Bett und glauben nicht, was sie sehen. Sie sagen, ich muss eins dieser Wunder von Gottes Schöpfung sein, und soweit sie sehen, können sie keine Erklärung geben. Ich heiße übrigens August. Ich werde nicht beschreiben, wie ich aussehe. Was immer ihr euch vorstellt – es ist schlimmer. Ich wünschte, jeder Tag wäre Halloween. Wir könnten alle immerzu Masken tragen. Dann könnten wir uns in Ruhe kennenlernen, bevor wir zu sehen kriegen, wie wir unter den Masken aussehen.“

August Pullman lebt mit seinen Eltern und seiner Schwester Olivia in New York, in North River Heights, der äußersten Spitze Manhattans. Ein mutiertes Gen führte bei ihm zu einer bislang unbekannten Art des Treacher-Collins-Syndroms. Auggie, wie der kleine Junge von seiner Familie liebevoll genannt wird, wurde in den ersten zehn Jahren seines Lebens bereits 27 Mal am Gesicht operiert und hatte aus diesem Grund bislang auch nie eine richtige Schule besucht. Nun soll Auggie jedoch in die fünfte Klasse kommen und obgleich er große Angst davor hat, willigt er in das Vorhaben seiner Eltern ein und wird in die Beecher Prep-Schule aufgenommen. Auggie ist es zwar gewöhnt, angestarrt zu werden und es ist auch nichts Neues für ihn, dass er die anderen Schüler verunsichert, dennoch wünscht er sich nichts sehnlicher, als nicht aufzufallen, ein ganz normaler Junge zu sein, Freunde zu finden. Auggie ist großzügig, klug, witzig und hat viel Mut und Kraft, doch das „Ganz-schnell-woanders-Hinschauen“ der Menschen, die ihm begegnen, lässt ihnen kaum eine Chance, sich auf ihn einzulassen, ihn frei von Vorurteilen kennen zu lernen. Der kleine August, bislang im Schoß seiner liebevollen Familie geborgen, wagt die ersten Schritte in die Selbständigkeit. Für den Jungen sind dies Stunden und Tage voller Unsicherheit und Ängste, doch auch seiner Mutter fällt das Loslassen schwer. Die ehemalige Kinderbuchillustratorin hatte ihren Beruf an den Nagel gehängt, um sich nur noch um ihre Familie zu kümmern und fürchtet nun, dass ihr Sohn der Grausamkeit seiner Mitschüler wenig entgegen zu setzen hat. Auggies Schwester Olivia, „Via“ genannt, liebt ihren Bruder über alle Maßen. Dennoch leidet auch sie unter den oftmals brüskierenden Reaktionen der Mitmenschen auf das Äußere Auggies, nur allzu oft verteidigt sie ihren kleinen Bruder und nimmt ihn in Schutz. Auggies Start in der Schule steht unter keinem guten Stern, und die Unsicherheit vieler Mitschüler äußert sich in Hänseleien, Ausgrenzung und direkte Konfrontationen. Doch Auggie geht seinen Weg – einen Weg, der sehr viele Hürden aufweist, ihn aber stärker, weiser und zum Erstaunen aller beliebter macht, als je zuvor.

Die Geschichte dieses stark missgebildeten Kindes hat mich überwältigt. Raquel J. Palacio ist es vortrefflich gelungen, dem Leser dieses außergewöhnliche Kind in einem Balanceakt zwischen Sachlichkeit und tiefen Emotionen nahe zu bringen. Der Roman wurde in 8 Kapitel eingeteilt, in denen jeweils ein anderer Protagonist die Geschehnisse aus seiner Sicht schildert. Diese Vorgehensweise bringt klar und deutlich die Gefühle, die Motivationen und die Gedanken der handelnden Personen zum Ausdruck und man darf Auggie aus vielen verschiedenen Perspektiven kennen lernen. Die größte Aufmerksamkeit wird – natürlich – August Pullman zuteil. Die Autorin widmet sich jedoch auch sehr intensiv Auggies Schwester Olivia, die aufgrund seiner Erkrankung von jeher im Schatten ihres Bruders lebt und rasch selbständig und erwachsen werden muss. Ihre Mutter ist ihrer Ansicht nach viel zu oft „Augusts Mum“, anstatt „Vias Mum“ zu sein, sie fühlt sich vernachlässigt und entwickelt sofort darauf Schuldgefühle ob ihrer Gedanken. Via möchte von ihrer Umwelt nicht darauf reduziert werden, die Schwester eines entstellten Jungen zu sein und schämt sich oftmals für Auggie – doch auch dies bereitet ihr großes Unbehagen und stürzt sie in Gewissenskonflikte. Der flüssige Schreibstil und die spannende Art zu Erzählen brachten mich dazu, das Buch an einem Tag auszulesen, an eine Unterbrechung war nicht zu denken. Auggies Geschichte ist berührend, aber nicht rührselig. Sie erweckt Mitleid mit diesem tapferen Jungen, wurde aber nicht mitleidheischend geschrieben. Sie erzählt vom schlechten Kern der Menschen, weist aber auch auf das Gute in ihnen. Und sie erzählt davon, dass echte Größe nicht darin liegt, stark zu sein, sondern, die eigene Stärke auf die richtige Weise zu benutzen …

Dem kurzen, aber zu 100% zutreffenden Zitat des Guardian auf dem Cover kann ich nur zustimmen: es handelt sich bei „Wunder“ um ein Buch, das zum Weinen bringt. Es vermittelt Kummer, tiefe Verletzungen und ein breites Spektrum an Gefühlen. Man lacht, weint und leidet mit Auggie … aber am Ende des Buches weint man vor Freude. Die wenig ansprechende Gestaltung des Buchcovers hätte mich niemals zu dessen Lektüre bewogen. Daher freue ich mich umso mehr, mich aufgrund wunderschöner Rezensionen zum Kauf entschlossen zu haben. „Wunder“ ist ein unglaublich gefühlvolles Buch, das ich jedem Menschen ans Herz legen möchte.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Spannend, fesselnd und einfach schön! Man muss es verschlingen.

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Dieses Buch fiel mir in erster Linie durch sein Cover auf. Jeder mag Wunder und darauf macht das Cover schnell aufmerksam.
Schon die erste Seite hat mich so gefesselt, dass ich es unbedingt lesen wollte. ...

Dieses Buch fiel mir in erster Linie durch sein Cover auf. Jeder mag Wunder und darauf macht das Cover schnell aufmerksam.
Schon die erste Seite hat mich so gefesselt, dass ich es unbedingt lesen wollte. Mir haben die einzelnen Protagonisten sehr gut gefallen, es gab viel zu lachen und viel zum nachdenken. Eine Geschichte die zeigt, wie einfach das Leben doch sein könnte wenn man einfach nur freundlich und unvoreingenommen an Menschen herantritt. Sehr gut hat mir gefallen, dass man Auggies Geschichte aus 6 verschiedenen Perspektiven erzählt bekommt. Der Schreibstil ist einfach und flüssig.
Ein wundervolles Buch, bei dem man schonmal die ein oder andere Träne verdrückt.

Veröffentlicht am 27.12.2023

Ein tolles Buch!

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August ist zehn Jahre alt und lebt mit seinen Eltern und seiner Schwester Via in New York. August ist schlagfertig, witzig und sensibel. Eigentlich könnte also alles ganz normal sein in seinem Leben. Doch ...

August ist zehn Jahre alt und lebt mit seinen Eltern und seiner Schwester Via in New York. August ist schlagfertig, witzig und sensibel. Eigentlich könnte also alles ganz normal sein in seinem Leben. Doch eines trennt August von seinen Altersgenossen: Sein Gesicht ist entstellt, und unzählige Operationen hat er schon über sich ergehen lassen müssen. Das ist auch der Grund, warum er noch nie auf einer öffentlichen Schule war und bisher zu Hause unterrichtet wurde. Das neue Jahr aber soll alles ändern. August wird in die fünfte Klasse der Bezirksschule gehen, und natürlich hat er Angst. Angst davor, angestarrt und ausgegrenzt zu werden. Doch August wäre nicht August, würde er nicht auch diese Herausforderung mit Bravour meistern!

R.J. Palacios „Wunder“ lag jetzt ewig auf meinem SuB. Gekauft habe ich es mir noch bevor der Film erschienen ist und dann kam doch so viele andere Bücher dazwischen. Jetzt denke ich mir, dass mir da doch sehr lange ein wirkliches Schätzchen entgangen ist.
Das Buch wurde in meinen Augen zurecht mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet und begeistert ebenso zurecht viele Leser und Zuschauer.
Auch mein Herz haben Auggie, seine Familie und Freunde wirklich im Sturm erobert.
Auggie ist ein mutiger, witziger, kluger und starker kleiner Junge, der nicht nur mit mehreren Gendefekten klarkommen muss, die sein Gesicht entstellen, sondern auch oder irgendwie vor allem, mit den Reaktionen und dem Verhalten der anderen.
Auggie geht das erste Mal auf eine richtige Schule und plötzlich sind dort gemeine Eltern, die ihn aus Klassenfotos rausretuschieren und Kinder, die ihn meiden und wirklich fies zu ihm sind.
Aber er gewinnt auch neue Freunde und lernt viel über Vertrauen aber auch Verrat.
Wir dürfen als Leser Auggies Reise und seine Entwicklung mitverfolgen und erleben, wie er immer weiter an seinen Herausforderungen wächst und mit seinen Freunden den Stürmen des Großwerdens standhält.
Der Autor nimmt uns auch mit in die Sicht der anderen Figuren. Er wechselt die Kapitel zur Sicht von Auggies großen Schwester Via, die auf ihre eigene Art von Auggies Gendefekten betroffen ist und wir wechseln zu seinen Freunden, die uns das Kennenlernen und die Freundschaft mit Auggie aus ihren Augen erfahren lassen.
Der Schreibstil ist perfekt für größere Kinder und Jugendliche aber auch als Erwachsene hatte ich meinen Spaß daran. Der Stil ändert sich je nach Figur immer ein wenig (so sind die Kapitel aus der Sicht von Vias Freund alle klein geschrieben), was dem Ganzen noch mehr Charme verleiht.
Das Ende hat mir richtig gut gefallen und war genau das Ende, was ich mir gewünscht habe. Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass es für den ein oder anderen Leser einfach zu sehr Happy End sein wird.
Ich bin wirklich begeistert von diesem Buch und kann es nur empfehlen!

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Anrührende Geschichte über ein kleines Wunder namens August

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Ich muss gestehen, dass ich dem Cover zwar schon öfter begegnet bin, aber nie wusste, um was es in dem Roman ging. Deswegen war es eher ein Spontankauf, weil mich der Klappentext sofort angesprochen hat ...

Ich muss gestehen, dass ich dem Cover zwar schon öfter begegnet bin, aber nie wusste, um was es in dem Roman ging. Deswegen war es eher ein Spontankauf, weil mich der Klappentext sofort angesprochen hat und ich nach etwas gesucht habe, das mich genauso begeistern würde wie Das Schicksal ist ein mieser Verräter. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Als Erstes hat mich der Hauptcharakter für sich eingenommen. August ist ein liebenswerter Junge, der mit all seinen Ängsten, Hoffnungen und vor allem mit seinem Witz überzeugt. Ein Junge, mit dem jeder gerne befreundet wäre, was die Ablehnung seiner Mitmenschen noch tragischer macht. Man fühlt und leidet mit ihm, gerade weil seine Umgebung so lebensnah auf ihn reagiert: Mit Geschocktheit, Demütigungen, Beschämtheit, sogar Ekel und andererseits mit der unerschütterlicher Liebe, die nur Eltern verspüren können.
Doch auch die anderen Figuren, vor allem diejenigen, aus deren Sicht die Geschichte noch geschildert ist, sind genauso wunderbar gestaltet: Wie Kinder in dem Alter zwischen zehn und fünfzehn Jahren, hin- und hergerissen zwischen dem, was sie fühlen, und dem, was andere von ihnen erwarten.


Der einfache Schreibstil erleichtert es einem sehr, sich in die Protagonisten hineinzufühlen. Er wechselt von Perspektive zu Perspektive, was dazu beiträgt, dass man sich schnell zurechtfindet und immer weiß, aus welchen Augen man gerade das Geschehen betrachtet. Dennoch ist dieses Geschehen wesentlich komplexer, als es anfangs den Anschein hat. Denn nicht allein die Kinder und Jugendliche verhalten sich gegenüber August grausam, sondern auch so mancher Erwachsener steckt voller Vorurteile, die an seine Sprösslinge weitergereicht werden. Deren Haltung dürfte für jüngere Leser aus Augusts Altersgruppe etwas schwer verständlich sein, weshalb der Roman meiner Meinung nach auch für Ältere sehr gut geeignet ist. Es ist zumindest lehrreich zu lesen, wie bösartig gewisse Eltern werden können, wenn etwas nicht ihren Vorstellungen entspricht.
Leider wird gerade diese Feindseligkeit ein bisschen zu leicht abgehandelt. Zum Schluss verläuft jener Handlungsstrang komplett im Sand, was ihm teilweise die Schärfe nimmt, die er eigentlich haben sollte.



Fazit


Mit Wunder ist Raquel J. Palacio ein ganz besonderes Werk gelungen: Die Hauptfigur bezaubert von Anfang an mit Witz, Unsicherheit und ihrer Tapferkeit. Der sehr gut verständliche, schnörkellose Schreibstil passt perfekt zu den liebevoll gezeichneten Charakteren, aus deren Sicht die Geschichte geschrieben ist. Allerdings ist das Buch nicht nur etwas für Kinder um die 10, sondern auch für ältere Leser geeignet, selbst wenn die negativen Reaktionen Erwachsener auf Augusts Aussehen zu schnell an Bedeutung verlieren.
Jeder, der sich für Jugendromane wie Das Schicksal ist ein mieser Verräter begeistern kann, wird diesen sympathischen kleinen Helden lieben.

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Veröffentlicht am 25.03.2021

August möchte einfach nur ein normaler Junge sein ...

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Eigentlich sind Jugendbücher nicht so meine Welt, doch an diesem Buch kommt man fast nicht vorbei. In „Wunder“ geht es um August, einen aufgeweckten, klugen und humorvollen Jungen, der langsam in die Pubertät ...

Eigentlich sind Jugendbücher nicht so meine Welt, doch an diesem Buch kommt man fast nicht vorbei. In „Wunder“ geht es um August, einen aufgeweckten, klugen und humorvollen Jungen, der langsam in die Pubertät hineinwächst. So weit so gut, sollte man denken. Doch August weiß, wie er auf Andere wirkt, besonders auf diese neuen – seine ersten – Klassenkameraden. Durch einen genetischen Defekt ist Augusts Gesicht von Geburt an deformiert. Bislang kannte er nur seine vertraute Umgebung, vor allem den Kreis seiner liebevollen und ihn schützenden Familie. Doch in der realen Welt merkt er bald, wie er angestarrt wird. Die Mitschüler sind anfangs irritiert von seinem Äußeren, reden zwar - aber nicht mit, sondern über ihn - und haben Scheu, sich näher mit ihm einzulassen. Er wird von den meisten seiner Mitschüler gemieden, denn es gehört Mut dazu, zu dem Anderssein zu stehen. So verbünden sich dann schließlich die coolen Kids gegen ihn mit einem grausamen Spiel: wer August versehentlich berührt, bekommt die Pest ...
Man fühlt sich als erwachsener Leser dieses Jugendbuchs förmlich rot werden, als sich schließlich einige Eltern einmischen und versuchen, die Versetzung Augusts in eine andere Schule zu erwirken. Ich wünsche mir noch viele Leser für dieses wunderbare Buch, dass uns den Spiegel vorhält und uns dazu animiert sich über Äußerlichkeiten hinweg zu setzen und den Menschen nach seinen inneren Werten zu beurteilen. Wer bestimmt eigentlich, was normal ist und was nicht?
Für mich ist es ein klarer Kandidat für die Schullektüre, auf dass aus unseren Kindern starke Persönlichkeiten werden, die Schwächere unterstützen, statt zu malträtieren. Ein Buch, das schnell gelesen ist doch lange nachwirkt! Ich bewerte mit vier soliden Sternen und spreche ein Lesempfehlung aus.

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