Cover-Bild INSEL
Band 2 der Reihe "Die HULDA Trilogie"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 13.07.2020
  • ISBN: 9783442758616
Ragnar Jónasson

INSEL

Thriller - Die HULDA Trilogie Band 2
Kristian Lutze (Übersetzer)

Vier Freunde auf einer entlegenen Insel, aber nur drei kehren zurück.

Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und wird zu einer abgelegenen Insel geschickt. Was ist dort in dem Haus geschehen, das von der Bevölkerung als das isolierteste Haus Islands bezeichnet wird? Huldas Ermittlungen kreuzen Vergangenheit und Gegenwart – und plötzlich ist sie einem Mörder auf der Spur, der möglicherweise nicht nur ein Leben auf dem Gewissen hat …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2021

Ein solider zweiter Band, aber schwächer als der Erste!

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Inhalt
Hulda, inzwischen Mitte 40, wird zu einer abgelegenen Insel gerufen, auf der 4 alte Freunde ihr Wiedersehen feiern wollten, doch dann ist einer von ihnen plötzlich tot. Was ist passiert?

Erster ...

Inhalt
Hulda, inzwischen Mitte 40, wird zu einer abgelegenen Insel gerufen, auf der 4 alte Freunde ihr Wiedersehen feiern wollten, doch dann ist einer von ihnen plötzlich tot. Was ist passiert?

Erster Satz des Buches
"Die Babysitterin war zu spät."
- RAGNAR JÓNASSON - DIE HULDA TRILOGIE 02 - INSEL -

Meine Meinung
Ragnar Jónassons zweiter Roman der Hulda-Trilogie konnte mich irgendwie nicht ganz so fesseln, wie es Band 1 geschafft hat - aber warum?

Grundsätzlich finde ich das Prinzip - von heute zu damals (also Band 1 - „alte Hulda“ zu Band 2 „Hulda mittleren Alters“ zu Band 1 „Junge Hulda“) - absolut grandios. Gerade wenn man den zweiten Band liest, weiß man schon viel über Huldas Leben und kennt viele ihrer Geheimnisse, sodass manche ihrer Gedanken nahezu bedrückend, fast schon beklemmend, wirken - weil man die Zukunft kennt. 

Dennoch konnte mich dieser zweite Band nicht ganz so abholen und fesseln, wie es der erste geschafft hat. Vielleicht, weil es eine Art "Übergangsgeschichte“ ist, zwischen heute und damals und sich die Geschichte weniger auf Huldas Leben - und dem als Kommissarin - bezieht, sondern tatsächlich eher auf den Kriminalfall. Eigentlich ja vollkommen okay, aber „Dunkel“ versprach und bot einfach mehr. Mehr Düsternis, mehr menschliche Abgründe, mehr Hulda, mehr Spannung. 

Der Kriminalfall an sich ist spannend und die Stimmung, die dabei aufkommt ist bedrückend. Die schon fast nüchterne Art des Autors, die Kulisse des kalten und dennoch atemberaubenden Islands zu beschreiben und dabei nebenbei einfach mal einen kaltblütigen Mord geschehen zu lassen, überrascht mich immer wieder, kann mich aber auch vollends begeistern. Auch wenn ich gegen Ende hin eine ungefähre Ahnung hatte, was die Lösung des Falls anging, empfand ich dies nicht als sonderlich schlimm und konnte dennoch gefallen an der Geschichte finden.

„Insel“ sollte zwingend in Kombination mit dem Vorgängerband „Dunkel“ gelesen werden, weil einem viele Details sonst nicht geläufig sind - und man den Charakter der Hulda schlicht und ergreifend nicht als das erfassen kann, was er ist: eine großartige Figur.

Infos zum Buch
Seitenzahl: 384 Seiten
Verlag: btb Verlag 
ISBN: 978-3-442-75861-6
Preis: 15,00 € (Broschiert) / 9,99 € (Ebook)

Reihe:
Dunkel
Insel
Nebel

Infos zum Autor
Ragnar Jónasson, 1976 in Reykjavík geboren, ist Mitglied der britischen Crime Writers‘ Association und Mitbegründer des »Iceland Noir«, dem Reykjavík International Crime Writing Festival. Seine Bücher werden in 21 Sprachen in über 30 Ländern veröffentlicht und von Zeitungen wie der »New York Times« und »Washington Post« gefeiert. Ragnar Jónasson lebt und arbeitet als Schriftsteller und Investmentbanker in der isländischen Hauptstadt. An der Universität Reykjavík lehrt er außerdem Rechtswissenschaften. Die preisgekrönte »Hulda-Trilogie« erscheint bei btb erstmals auf Deutsch. (Quelle: Verlagshomepage)

Fazit
Ein solider zweiter Band, aber nicht ganz so fesselnd und mitreißend wie der Vorgänger. 

Wertung: 4 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Ein altes Verbrechen

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Vier alte Freunde verbringen ein Wochenende auf einer entlegenen Insel. Am Ende ist eine von ihnen tot. Schon einmal standen die Freunde in Verbindung mit einem Verbrechen. Damals starb die Schwester von ...

Vier alte Freunde verbringen ein Wochenende auf einer entlegenen Insel. Am Ende ist eine von ihnen tot. Schon einmal standen die Freunde in Verbindung mit einem Verbrechen. Damals starb die Schwester von einem von ihnen in einer einsamen Hütte in den Bergen. Was haben die Verbrechen miteinander zu tun?

Der zweite Teil der Trilogie befasst sich mit Huldas Leben in ihren 50er Jahren. Als sie den Fall des gestorbenen Mädchens auf der einsamen Insel übernimmt, ahnt sie nicht, welche Wahrheiten auf sie warten.

Der Fall ist verzwickt, auch wenn man als Leser denkt, den Täter von Anfang an zu kennen. Doch das Buch wartet mit einigen unverhofften Wendungen auf, die alles in Frage stellen, was man zu wissen glaubt. Das ist richtig gut gemacht und ließ mich das Buch mit richtig viel Spaß lesen.

Immer noch finde ich die ungewöhnliche Erzählart super. Die Trilogie erzählt das Leben und die Fälle der Ermittlerin Hulda quasi falsch herum. So war der erste Fall das Ende und mit den folgenden zwei Büchern geht Huldas Geschichte rückwärts. Das fasziniert mich, weil man immer schon Dinge weiß, die im vorherigen Buch noch keine Rolle spielten. Auch hier war das so – und deshalb bin ich mehr als gespannt auf den dritten Teil „Nebel“.

Wieder spannend und verzwickt – und sehr fesselnd. Hat mich wirklich gut unterhalten!

Veröffentlicht am 19.04.2021

Liebe, Lüge und Dramatik

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1987 wird in einer Sommerhütte eine junge Frau tot aufgefunden. Ihr Vater wird verhaftet und nimmt sich später in seiner Gefängniszelle das Leben. 10 Jahre später treffen sich die restlichen vier Freunde ...

1987 wird in einer Sommerhütte eine junge Frau tot aufgefunden. Ihr Vater wird verhaftet und nimmt sich später in seiner Gefängniszelle das Leben. 10 Jahre später treffen sich die restlichen vier Freunde aus der Clique der toten Frau. Sie verabreden sich zu einem Wochenende auf einer verlassenen Insel. Als die Kommissarin Hulda Hermannsdóttir zu der Insel gerufen wird, ahnt sie noch nicht, dass dieser Fall alles verändern wird.
~
Das zweite Buch dieser Reihe ist um einiges besser als das erste. Das erste Drittel des Buches ist etwas langweilig, da sich am Schluss das meiste auf diesen Teil bezieht und alles zusammen kommt. Dennoch ist das Buch spannend und die Geschichte ist gut durchdacht. Vorallem die letzten 100 Seiten fesseln einem an das Buch. Das Cover ist wie bei Buch eins sehr gelungen und hat Charakter.🚨ACHTUNG SPOILER BUCH 1🚨: Etwas speziell ist, dass Hulda im ersten Buch zum Schluss stirbt und die Geschichte nun ca. 10 Jahre vorher spielt.🚨 Dennoch hat mir der Charakter Hulda in diesem Buch viel besser gefallen.
~
Fazit: Das zweite Buch fand ich besser wie das erste. Es war spannend, durchdacht und gut geschrieben. Genau das, was ich in Buch eins vermisst habe, wurde für mich verbessert. Nun werde ich mich dem dritten Buch dieser Reihe widmen.

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Veröffentlicht am 10.02.2021

Tödliches Wiedersehen in der Einöde

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„Die traumatischen Ereignisse von vor zehn Jahren hatten sie härter getroffen als irgendjemanden sonst. Auch Dagur war damals in die Knie gegangen, hatte sich dann aber wieder aufgerappelt.“

Inhalt

Hulda ...

„Die traumatischen Ereignisse von vor zehn Jahren hatten sie härter getroffen als irgendjemanden sonst. Auch Dagur war damals in die Knie gegangen, hatte sich dann aber wieder aufgerappelt.“

Inhalt

Hulda Hermannsdóttir steht mitten im Berufsleben, sie ist als eine hartnäckige weibliche Ermittlerin bei der isländischen Polizei bekannt, die zwar nach wie vor auf den beruflichen Durchbruch hofft, dafür aber umso sorgsamer in ihren Ermittlungen arbeitet. Als auf ihrem Schreibtisch ein neuer Fall landet, bei dem es sich auf den ersten Blick um einen tragischen Unfall handelt, nimmt sie sich der Sache voll und ganz an. Die Obduktion ergibt wenig später, dass der tödlich verunglückten jungen Frau kurz vor ihrem Sturz von der Klippe Würgemale am Hals zugefügt wurden, demnach erhärtet sich der Verdacht, dass es sich weder um einen Absturz, noch um Selbstmord handeln kann, sondern um einen Mord. Auf der einsamen Insel Elliðaey haben sich vier Freunde getroffen, die schon seit Schulzeiten eine Clique waren. Doch bald muss Hulda feststellen, dass sich zwischen den beiden Männern und den beiden Frauen längst nicht nur freundschaftliche Gefühle äußern, sondern auch diverse Spannungen bestehen. Es ist nämlich genau 10 Jahre her, als eine weitere gemeinsame Freundin ums Leben kam und das Treffen in der Gegenwart bringt alte Gefühle wieder ans Tageslicht. Hulda rollt nicht nur den aktuellen Fall auf, sondern nimmt sich der deutlichen Parallelen zu dem alten Verbrechen an und muss mit Schrecken feststellen, dass damals höchstwahrscheinlich der falsche Täter verhaftet wurde …

Meinung

Dies ist der zweite Band der Trilogie um die Ermittlerin Hulda Hermannsdóttir, die anders als gewöhnlich von ihrem Ende zu ihrem Anfang erzählt wird. Bereits der erste Band hat mir gut gefallen, obwohl ich mir dort noch mehr Spannungsmomente und etwas weniger Privatleben gewünscht hätte. Das findet man nun in diesem zweiten Teil, der gerade zu Beginn ein höheres Erzähltempo vorlegt und dafür weitere kleine Details aus dem Leben der Ermittlerin aufgreift, jedoch eher in einem Nebenstrang, der deutlich macht, wie einsam Hulda nach dem Tod der Mutter, des Mannes und der Tochter ist. Diesmal macht sie sich auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater, der ein auf Island stationierter amerikanischer Soldat war und bisher gar nichts von der Existenz einer Tochter wusste.

Der Schreibstil des Autors ist angenehm ruhig und führt mehr durch Beobachtungen und Kombination der einzelnen Sachverhalte durch den Kriminalfall. Gerade die zahlreichen Landschaftsbeschreibungen und die Wirkung der Natur bilden hier einen stimmigen Hintergrund, der dazu animiert, sich ein genaueres Bild von den Örtlichkeiten machen zu wollen. Erschreckend fand ich auch die unterschwellige Korruption innerhalb des Polizeiapparates, die hier ganz deutlich herausgearbeitet wird, nicht nur weil Hulda damit in der Rangliste der führenden Kommissare weiter nach hinten rückt, sondern weil gerade alte Fälle so schlampig, fast mutwillig manipuliert werden, nur um an den entsprechenden Stellen Erfolge einzustreichen. Eine implizierte Falschaussage führt letztlich nicht nur zur Zerstörung einer Familie und dem Selbstmord eines Mannes, sie ist auch Grund dafür, dass sich nach Jahrzehnten andere schuldig fühlen und sich erneut in der Zwangslage sehen zu handeln.

Fazit

Ich vergebe 4 Lesesterne für diese gelungene Fortsetzung des Thrillers, der nach wie vor eher ein stiller Begleiter als ein absoluter Pageturner ist, was der Geschichte aber keineswegs schadet. Tatsächlich würde meine Bewertung noch höher ausfallen, wenn Ragnar Jónasson zusätzlich zu der Kerngeschichte einige Cliffhänger eingebaut hätte und insgesamt ein höheres Tempo vorlegen würde. Manchmal fehlt mir einfach die Perspektive des Täters und seine Beweggründe, die sich zwar immer aufklären, jedoch nie aus der Innensicht, sondern vorwiegend durch die Ermittlungsarbeit von Hulda.

Wer Gefallen an atmosphärischen, dichten Erzählungen findet und neben einer reinen Kriminalhandlung auch noch persönliche Empathie zu den Protagonisten wünscht, ist mit dieser Reihe bestens beraten – ich freue mich schon auf den dritten Teil, den ich zeitnah lesen werde und spreche gerne eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 28.11.2020

Eine gelungene Fortsetzung

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Inhalt: 1987: Zwei Liebende verbringen ein einsames Wochenende in Islands Westfjorde. Doch nur eine Person kehrt zurück. Der Fall wird zügig von Huldas Kollegen aufgeklärt. Doch 10 Jahre später ereignet ...

Inhalt: 1987: Zwei Liebende verbringen ein einsames Wochenende in Islands Westfjorde. Doch nur eine Person kehrt zurück. Der Fall wird zügig von Huldas Kollegen aufgeklärt. Doch 10 Jahre später ereignet sich ein weiterer Mord auf der nur für Jagdausflüge genutzten Insel Elliðaey. Dieser Fall weist Bezüge zum ersten Fall von 1987 auf, sodass Hulda den alten Fall nochmal aufrollt und zu einem ganz anderen Ergebnis kommt.

Persönliche Meinung: „Insel“ ist der zweite Band der rückwärts erzählten Trilogie um die isländische Kommissarin Hulda. Hulda tritt allerdings (von einzelnen Einsprengseln abgesehen) vergleichsweise spät auf die Handlungsbühne. Der Fokus liegt im ersten Drittel verstärkt auf der Beziehung der beiden Liebenden, ihrem Ausflug in die Westfjorde und die schroffe Landschaft Islands. Die letzten beiden Drittel thematisieren ausführlicher das Privatleben Huldas und ihre Ermittlungen im neuen Fall. Hulda tritt – wie schon in „Dunkel“ – als überaus tragische Figur auf. Die Tragik ihrer Geschichte wird insofern weitergesponnen, als dass die Leser*innen noch weitere unglückliche Facetten ihrer Vergangenheit kennenlernen. Das Tragische ist dabei allerdings nicht unglaubwürdig übersteigert, sondern fußt gewissermaßen im Alltag und ist dadurch authentisch. Dies gilt für den ganzen Fall: Die potentiellen TäterInnen sind realistisch gezeichnete Alltagsmenschen, die Tat ist nicht sonderlich blutig oder brutal, der Fall vergleichsweise wendungsarm (und dadurch realistischer), die Beweggründe, die zur Tat führen, (bis zu einem gewissen Grad) verständlich. Der Täter ist hier kein kriminelles Mastermind, sondern der Mensch von nebenan, der temporär vom Pfad der Tugend abweicht. Auch die Erzählweise ist nicht reißerisch: Huldas Schicksal und die beiden Fälle werden anschaulich, aber sachlich erzählt. Der „Thrill“ wird dadurch auch weniger durch die Grausamkeit des Falls oder die Exorbitanz der Täterfigur erzeugt, sondern durch die Alltäglichkeit des Falls, der gewissermaßen aufzeigt, dass auch die „normalen“ Menschen (unter bestimmten, ungünstigen Konstellationen) das Potential besitzen, zu Mördern zu werden. Dieser subtile „Thrill“ speist sich außerdem aus den Beschreibungen der Natur Islands, die mit ihrer Schroffheit, Einsamkeit und Verlassenheit eine latente Bedrohlichkeit ausstrahlt. Insgesamt ist „Insel“ eine gelungene Fortsetzung, der die Grundstimmung, die in „Dunkel“ angestoßen wurde, schön weiterspinnt.

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