Cover-Bild Das Versprechen der Wüste
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 14.11.2016
  • ISBN: 9783453291843
Katherine Webb

Das Versprechen der Wüste

Roman
Babette Schröder (Übersetzer), Katharina Volk (Übersetzer)

Oman 1958: Voller Erwartungen bricht die britische Archäologin Joan Seabrook mit ihrem Verlobten Rory in die arabische Welt auf. Endlich wird sie ihr großes Idol, die betagte Entdeckerin Maude Vickery, treffen. Doch die Ankunft ist ernüchternd: Das Land befindet sich im Krieg, Maude reagiert abweisend und auch Rory zieht sich zunehmend von Joan zurück. Erst der britische Kommandant Charles Elliot nimmt sich ihrer an und legt ihr die prächtige Welt des Orients zu Füßen. Bis sie ein folgenschweres Versprechen gibt. Ein Versprechen, das Joan mitten hineinzieht in die gefährlichen Geheimnisse der Wüste …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2017

Interessante Geschichte, aber eher langatmig umgesetzt

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„Das Versprechen der Wüste“ von Katherine Webb spielt im arabischen Wüstenstaat Oman, also einer nicht alltäglichen Romankulisse.

Es gibt zwei Erzählstränge: Einer im Jahr 1909, als Maude Vickery den ...

„Das Versprechen der Wüste“ von Katherine Webb spielt im arabischen Wüstenstaat Oman, also einer nicht alltäglichen Romankulisse.

Es gibt zwei Erzählstränge: Einer im Jahr 1909, als Maude Vickery den Oman bereits, der andere im Jahr 1958, als Joan Seabrook sich auf die Suche nach Maude Vickery macht.

Beide Frauen, Engländerinnen, sind von Klein auf von der Wüste fasziniert und haben das Ziel, die Wüste zu durchqueren. Aber bei beiden verläuft die Reise anders als erwartet.

Die Geschichte ist sehr außergewöhnlich, und man kann sich gut in die Schauplätze, die von der Autorin persönlich recherchiert wurden, hinein versetzen. Das Bildhafte hat mir sehr gut gefallen und mir einen guten Einblick in das Leben in einem Wüstenstaat verschafft.

Allerdings wurde das Thema insgesamt eher langweilig umgesetzt. Mir hat es, bis auf an wenigen Stellen, an Spannung gefehlt.

Insgesamt fand ich das Buch nett zu lesen wegen der Beschreibungen des Lebens im Oman, aber die eigentliche Story hat mich nicht wirklich gepackt. Auch das Ende war meiner Meinung nach nicht überzeugend.

Veröffentlicht am 16.12.2016

Kopfkino pur! Bildgewaltiger historischer Roman, der die Story von zwei recht unterschiedlichen Frauen erzählt

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Oman 1958:

Joan Seabrook träumte immer schon davon, die Wüste mit eigenen Augen zu sehen. Denn bereits als kleines Kind, liebte sie die abenteuerlichen Geschichten aus 1001 Nacht, die ihr Vater ihr begeistert ...

Oman 1958:

Joan Seabrook träumte immer schon davon, die Wüste mit eigenen Augen zu sehen. Denn bereits als kleines Kind, liebte sie die abenteuerlichen Geschichten aus 1001 Nacht, die ihr Vater ihr begeistert und unermüdlich erzählte. Nun, erwachsen und viele Jahre später, ist ihr geliebter Vater tot und ihr jüngerer Bruder Daniel als Soldat in Bait al-Faladsch stationiert. Durch Beziehungen gelingt es ihr, zusammen mit ihrem Verlobten Rory, selbst in den Oman zu reisen, um dort ihren Bruder besuchen zu können. Doch die politische Lage ist schlechtweg brisant zu nennen und es wird Joan ausdrücklich untersagt, sich weiter von ihrem Aufenthaltsort zu entfernen; sie wohnt bei einem guten Freund ihres verstorbenen Vaters, der gute Beziehungen zum Militär genießt. Dabei hätte sie zu gerne berühmte Orte und Sehenswürdigkeiten, sowie die Wüste selbst mit eigenen Augen gesehen und erkundet. Immerhin ermöglicht ihr es der Aufenthalt im Oman zumindest, ein Idol näher kennen zu lernen. Die Forscherin Maude Vickery, die den Ruf genießt, als erste Frau, eine gefährliche Expedition durch die Wüste und diverse geheime Orte, gemacht zu haben. Doch Maude ist mittlerweile in die Jahre gekommen und entpuppt sich als scharfsinnige, aber verbitterte alte Frau, die Joan eher mürrisch empfängt. Daher wundert sich Joan über alle Maßen darüber, dass sie eine weitere Einladung der alten Dame erhält. Doch Maude scheint nicht mit offenen Karten zu spielen und schneller als es Joan lieb ist, steht sie zwischen zwei Fronten und muss sich entscheiden…

Hampshire, 1890:

Die junge Maude freut sich jedes Mal, wenn ihre älteren Brüder in der Ferienzeit zurückkehren. Und auch Nathaniel Elliott, der Sohn eines verstorbenen Freundes von Maudes Vater, ist stets bei ihnen. Nathaniel kommt aus bescheidenen Verhältnissen und wird von Maudes Vater, zumindest was schulische Dinge angeht, protegiert. Mit Nathaniel hat Maude viele Gemeinsamkeiten und was zunächst als harmlose Schwärmerei für den Jungen beginnt, wandelt sich aus Maudes Sicht im Laufe der Jahre, in Liebe. Doch Nathaniel lässt sie zunächst im Unklaren über seine Gefühle. So beginnt die abenteuerlustige Maude damit, ihre beruflichen, ehrgeizigen Pläne in die Tat umzusetzen. Sie ist viel auf Reisen und schreibt interessante Artikel über Land, Leute und ihre Erlebnisse, die auch in der Männerwelt für Furore sorgen. Doch das soll nur der Anfang sein. Maude will in die Wüste, obwohl alle Welt ihr sagt, dass das für eine Frau nicht zu schaffen sei…

Ich mag Katherine Webbs Romane sehr, weil die Autorin einfach einen sehr bildhaften Schreibstil besitzt, so dass man beim Lesen stets das Gefühl bekommt, man wäre mitten im Geschehen. Besonders stark habe ich das nun beim Lesen ihres neuen Romans „Das Versprechen der Wüste“, wahrgenommen. Man glaubt plötzlich, die beschriebenen exotischen Düfte selbst zu riechen, den heißen Sand auf der Haut zu spüren oder aber auch die grenzelose Weite der Sahara wahrzunehmen, so dass das Kopfkino hier perfekt animiert wird.

Wie immer wird die Handlung abwechselnd auf zwei Zeitebenen vorangetrieben. Der Leser lernt diesmal zwei Frauen kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Joan eine junge, naive, weltfremde Frau ist, die von Abenteuerlust gepackt wird und die auf der Suche nach sich selbst ist, verkörpert Maude alles, was eine taffe, durchsetzungsstarke Frau ausmacht. Ob bereits in jungen Jahren, oder im Alter- Maude ist eine außergewöhnliche Frau, die nur eine Schwäche hat, die ihr letztendlich zum Verhängnis wird. Zwischen Joan und Maude entspinnt sich nach und nach eine Art Freundschaftsverhältnis, doch man ahnt bereits früh, dass Maude noch einige andere Dinge im Sinn hat- sie ist der Strippenzieher im Hintergrund, der aber nebenbei auch dafür sorgt, dass Joan erwachsen wird.

Sowohl Maudes Werdegang als auch Joans Selbstfindung und Reife fand ich interessant beschrieben; allerdings hat es mich beim Lesen etwas gestört, dass es Joan oftmals so an Entschlossenheit mangelt und sie praktisch nur durch die Hilfe anderer, also auf recht passive Art und Weise und dazu sehr zufällig, dorthin gelangt, wo sie hin möchte. Nie macht sie auf offene Art „Nägel mit Köpfen“ und steht für sich ein. Stattdessen hofft zu zumeist, die Dinge würden sich einfach alleine fügen, was ich sehr schade fand.

Maudes Geschichte hat es dagegen in sich. Ihre Cleverness ist sprichwörtlich, und ihre Schachzüge sind brillant, was sie zwar nicht unbedingt zum Sympathieträger in diesem Roman macht, aber doch zu einer Figur mit Ecken und Kanten, die neugierig macht, auf ihre Geschichte. Und spätestens, wenn man diese dann am Ende kennt, kann man Verständnis für Maude aufbringen.

„Das Versprechen der Wüste“, ist ein unterhaltsamer Roman, man erfährt am Rande auch etwas über die politischen Hintergründe, doch im Fokus des Geschehens stehen in Katherine Webbs Roman eindeutig die beiden weiblichen Hauptfiguren und ihr Werdegang. Ich mochte das Setting sehr, allerdings muss ich zugeben, dass die Autorin ein wenig mit Spannungsmomenten in ihrem immerhin 542 Seiten langen Roman geizt. So fand ich, hätte sie Maudes Abenteuer in der Wüste ein wenig packender und ausführlicher schildern können oder auch Joans Bergbesteigung. Das Geheimnis, das Joan Bruder mit sich herumschleppt, erahnt man dagegen recht schnell, hier hätte ich mir ein wenig mehr Fingerspitzengefühl von Seiten der Autorin gewünscht, denn die Auflösung kommt ehrlich gesagt etwas plump daher und dient eher als Mittel zum Zweck. Vor allem aber, hätte ich mir dann doch zumindest am Ende des Romans eine Aussprache zwischen Daniel und der Person gewünscht, die in dieses Geheimnis involviert war. Stattdessen bleibt vieles offen, wird zwar angedeutet, doch am Ende ist es lediglich Maudes Story, die ein befriedigendes Ende findet.

Kurz gefasst: Kopfkino pur! Bildgewaltiger historischer Roman, der die Story von zwei recht unterschiedlichen Frauen erzählt. Unterhaltsame Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt, doch leider werden manche Handlungsstränge nur oberflächlich abgehandelt. Etwas mehr Tiefgang hier und da, hätte dem Roman sicherlich gut getan. Dennoch, ein abenteuerlicher Schmöker für alle Leser mit Fernweh.

Veröffentlicht am 10.05.2018

Die Geschichte einer mutigen Frau!

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Da ich noch keines der Bücher von Katherine Webb gelesen habe, kann ich hier keinen Vergleich zu anderen Büchern anstellen, was aber auch nicht wichtig zu sein scheint, da es etwas ganz anderes ist (gemäss ...

Da ich noch keines der Bücher von Katherine Webb gelesen habe, kann ich hier keinen Vergleich zu anderen Büchern anstellen, was aber auch nicht wichtig zu sein scheint, da es etwas ganz anderes ist (gemäss anderen Rezis hier).
Ich hatte bei der Verlosung mitgemacht, da ich von Archäologie fasziniert bin (aber es beruflich nicht gepasst hätte, da meine Disziplin für das Verfassen wissenschaftlicher Berichte einfach nicht wirklich vorhanden ist ?) und auch die Wahl des Schauplatz interessant fand.
Der Schreibstil ist super - manchmal hatte ich echt das Gefühl, dass ich die Hitze und den Sand auf meiner Haut spüren konnte. Das will schon was heißen! Der Schauplatz wurde intensiv und toll beschrieben.
Die einzelnen Charakteren haben mir nicht alle gefallen. Leider! Einige hätten noch ein bisschen Tiefe bekommen können. Ach ja, und Nathaniel hat mich echt genervt und den möchte ich am Ende der Story gar nicht mehr. Das hat mich enttäuscht.
Die einzelnen Beziehungen waren mir manchmal zu flach. Was ist denn nun mit Rory und Daniel? Was läuft da noch mit Charlie? Was war wirklich mit Joan's Vater? Und was war da zwischen Joan und Salim? Schade, dass es d nur Andeutungen gab.
Enttäuscht war ich, dass die angekündigte Archäologie eigentlich kaum was mit Archäologie zu tun hatte. Ich hatte mir da mehr vesprochen. Da war die Buch Annotation vielleicht nicht so ganz passend und hat falsch Erwartungen geweckt. So war ich dann doch sehr über den Verlauf der Geschichte überrascht. Auch die teilweise grössere Langatmigkeit zu Beginn gefiel mir leider gar nicht.
Alles in allem eine gut geschriebene Story, die manchmal so intensiv beschrieben ist, dass man das Gefühl hat vor Ort zu sein (was ich toll finde), jedoch was die Charakteren und de Spannungsbogen betrifft schon noch Schwächen aufzeigt.

Veröffentlicht am 27.12.2016

Tolles Setting, eher schwache Charaktere

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Es gibt einiges, was mir an "Das Versprechen der Wüste" gefallen hat. Das Setting ist wunderbar beschrieben - sehr lebendig und eindringlich, sodass man das Gefühl hat, selbst in Oman zu sein und den beiden ...

Es gibt einiges, was mir an "Das Versprechen der Wüste" gefallen hat. Das Setting ist wunderbar beschrieben - sehr lebendig und eindringlich, sodass man das Gefühl hat, selbst in Oman zu sein und den beiden Protagonistinnen durch die Wüste zu folgen -, die Atmosphäre ist gelungen und die Einblicke in das Leben der damaligen Zeit sowie in die fremdartige Kultur und die geschichtlichen Hintergründe waren interessant, vor allem, da die arabische Geschichte vergleichsweise nicht besonders oft thematisiert wird. Die dem Roman nachfolgenden Anmerkungen der Autorin geben noch einmal einen guten Einblick in die realen Ereignisse und wenn man sich weiter mit dem Thema beschäftigen möchte, kann man dies mithilfe der Literatur, die sie nennt, tun.

Das Buch erzählt zwei Geschichten gleichzeitig; eine beginnt 1890 und handelt von Maude Vickery, die davon träumt, große Forschungsreisen zu unternehmen. Die andere spielt im Jahr 1958 und stellt Joan Seabrook in den Mittelpunkt, die unbedingt ihr großes Idol Maude kennenlernen und in ihre Fußstapfen treten möchte. Leider muss ich sagen, dass ich mit beiden Frauen nicht wirklich warm werden konnte. Sie sind nicht unsympathisch, aber Maude ist verbittert und unterkühlt (was man, je mehr man über ihre Vergangenheit erfährt, sehr gut verstehen kann) und Joan ist stellenweise unglaublich naiv. Obwohl dies realistisch war, da sie ziemlich behütet aufgewachsen ist, hat mich ihr Verhalten teilweise gestört. Davon abgesehen fand ich die Geschichten der beiden Frauen fesselnd und interessant und obwohl sehr viel für mich schon schnell vorhersehbar war (gerade in Bezug auf Maudes Leben) gab es ein paar gute Wendungen, die überraschend, aber stimmig waren. Sehr schön fand ich auch die Parallelen und Gegensätze zwischen den Frauen und dass beide alles getan haben, um ihren Traum zu leben, egal, was um sie herum vor sich ging. Die Handlung selbst schreitet recht langsam voran, doch dadurch, dass Maude und Joan sich stetig weiterentwickeln und auch auf die Kultur und Geschichte des Landes recht ausgiebig eingegangen wird, ist die Geschichte für mich nicht langweilig gewesen. Sie wird einfach sehr von den Charakteren angetrieben und nicht von Ereignissen, die um sie herum geschehen.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, doch da es teils sehr vorhersehbar war und ich nicht ganz mit den Protagonistinnen warm werden konnte, gebe ich 'nur' 3,5/5 Sternen.

Veröffentlicht am 01.09.2017

Abenteuer im Nahen Osten

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Klappentext
Oman 1958: Voller Erwartungen bricht die britische Archäologin Joan Seabrook mit ihrem Verlobten Rory in die arabische Welt auf. Endlich wird sie ihr großes Idol, die betagte Entdeckerin Maude ...

Klappentext
Oman 1958: Voller Erwartungen bricht die britische Archäologin Joan Seabrook mit ihrem Verlobten Rory in die arabische Welt auf. Endlich wird sie ihr großes Idol, die betagte Entdeckerin Maude Vickery, treffen. Doch die Ankunft ist ernüchternd: Das Land befindet sich im Krieg, Maude reagiert abweisend und auch Rory zieht sich zunehmend von Joan zurück. Erst der britische Kommandant Charles Elliot nimmt sich ihrer an und legt ihr die prächtige Welt des Orients zu Füßen. Bis sie ein folgenschweres Versprechen gibt. Ein Versprechen, das Joan mitten hineinzieht in die gefährlichen Geheimnisse der Wüste …

Meine Meinung
Eine von steilen Felswänden eingeschlossenen Bucht, das glitzernde Blau des Meeres und eindrucksvolle orientalische Gebäude sind das Erste, das Joan Seabrock bei ihrer Ankunft in Maskat erblickt. Die Hauptstadt des Oman ist genauso faszinierend, wie sie es sich in ihren Träumen ausgemalt hat! Doch ihr großes Idol, die Abenteurerin Maude Vickery, welche sie hier zu treffen verhofft, stellt sich als weit weniger glamourös heraus. Ebenso ernüchternd ist es, dass Joan sich aufgrund des im Land herrschenden Krieges nur begrenzt in der Stadt aufhalten darf. Ein Besuch ihres geliebten Bruders, welcher für Großbritannien im Oman kämpft, scheint gleichermaßen unmöglich.

Die Verzweiflung, die Joan gleich zu Beginn ihrer Reise überkommt, ist also gut nachvollziehbar. Trotzdem gibt sie nicht auf, ein Umstand der mir sehr gefallen hat. Ihre Hartnäckigkeit wird schließlich belohnt, denn Maude Vickery taut in ihrer Gegenwart zusehends auf und rekrutiert Joan für ein gefährliches Unterfangen. Hier beweist die junge Frau erneut ihren Tatendrang und großen Mut. Doch überkamen mich mit vorranschreitender Handlung immer mehr Zweifel beim Lesen: Joans waghalsige Aktionen gehen viel zu glatt über die Bühne und irgendwann schüttelte ich nur noch den Kopf. Vieles empfand ich als sehr unrealistisch, besonders in Anbetracht der Zeit und des Landes in welchem der Roman angesiedelt ist. Auch mit guten Kontakten zu hochrangigen Politikern und Militärbossen, wäre es Joan niemals möglich gewesen gewisse Dinge zu tun und damit ohne Konsequenzen durchzukommen. Ihre Unterfangen waren aber nicht nur wirklichkeitsfremd, sondern auf 600 Seiten leider auch recht mager gestreut. Diese Umstände haben der Geschichte massiv die Spannung geraubt. Ebenso enttäuscht war ich, dass die Protagonsitin in privaten Belangen sehr naiv daher kommt und ihre Abgeklärtheit von einem auf den anderen Moment wie weggewischt war. Die seichte Liebesgeschichte der jungen Britin war für mich deshalb absolut vorraussehbar.

Hinzu kam, dass besonders im Mittelteil des Buches die Handlung nur so dahinplätscherte. Schließlich legte ich den Schmöker öfter mal bei Seite und laß dazwischen anderes, weil ich ansonsten wohl abgebrochen hätte. Gerettet wurde die Story meiner Meinung nach durch die Rückblenden, welche Maude Vickery in ihrer Jugendzeit begleiten. Diese Frau wurde absolut faszinierend gezeichnet: Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat sie als erste das Rub-al-Chali - das Leere Viertel, die größte Sandwüste der Welt durchquert. In Briefen erzählt sie dem Leser und ihrem besten Freund von ihren spannenden Abenteuern auf der ganzen Welt und besonders im Nahen Osten. Sie ist unbeugsam, starrsinnig und unglaublich ehrgeizig! Ihr Lebensweg wurde allerdings von einem schweren Rückschlag gezeichnet, weshalb sie im hohen Alter immer noch voller Wut und Enttäuschung ist. Sie wirkt auf Joan und auch auf mich als sehr verschroben, und doch war sie mir sofort sympathisch. Im Nachwort der Autorin erfährt man, dass ihre Figur an die britische Historikerin Gertrude Bell angelehnt ist.

Fazit: Kathrine Webbs angenehmer Schreibstil brachte mir die Schönheit des Nahen Ostens sehr gut näher. Leider kommt auf den fast 600 Seiten aber kaum Spannung auf und auch Joan als Protagonistin konnte mich nicht vollauf überzeugen. Einzig der besondere Charakter von Maude Vickery rettete mir diesen literarischen Ausflug in die Wüste des Omans. Für mich reichen schwache 2 Pflanzentöpfchen leider nicht für eine Leseempfehlung.

Vielen Dank an den Diana Verlag für dieses Rezensionsexemplar!
© BookBlossom