Thriller mit Sogwirkung!
Spreewald, Berlin und polnisches Randgebiet ... das ist das Setting des Thrillers.
Als ich mir die Vorankündigung zu diesem Buch durchlas, stieß ich auf folgende interessante Legende, die sich um die ...
Spreewald, Berlin und polnisches Randgebiet ... das ist das Setting des Thrillers.
Als ich mir die Vorankündigung zu diesem Buch durchlas, stieß ich auf folgende interessante Legende, die sich um die Entstehung des Spreewaldes dreht und die ebenfalls ihren Weg in den Text gefunden hat:
Der Sage nach hat der Teufel höchstpersönlich den Spreewald erschaffen, indem er zwei Höllenochsen vor einen Pflug spannte.
Doch die Tiere gingen ihm durch und rannten unkontrollierbar los, wobei der Pflug Tausende von tiefen Furchen hinterließ, die sich mit Wasser füllten und so bis heute die zahllosen Spreewaldkanäle bilden.
Als Jugendliche wird Nadja, die eine schwere Kindheit in Polen erlebte, für ein grausames Verbrechen verurteilt.
Nachdem sie nach sechs Jahren aus der Haft entlassen wird, ist es ihr nachvollziehbarer Wunsch und ihr Ziel, ein normales Leben zu führen.
Sie findet einen Job in Berlin als Assistentin in einer Anwaltskanzlei. Es sieht gut aus.
Dann geschieht ein Mord und Nadja gerät in Verdacht.
Einmal Mörder, immer Mörder?
Zwei zunächst voneinander unabhängige Handlungsstränge streben aufeinander zu und treffen sich schließlich.
Im einen lernen wir das graue Mäusschen Nadja kennen, die ihrer Freundin Laura bei einem gravierenden Problem helfen möchte und dabei in Lebensgefahr und Schusslinie gerät.
In anderen geht es um Nelly, die im Hotel ihrer Eltern arbeitet und die Geliebte eines Gastes wird.
„Marta schläft“ ist ein spannender und kurzweiliger Psychothriller, der Gänsehaut verursacht und die Frage aufwirft, ob ein Täter den Stempel des Täters jemals wieder loswerden kann?
Die Ich-Perspektive zieht den Leser in die Geschichte und die bildhafte Sprache lässt das Geschehen wie einen Film vor dem inneren Auge erscheinen.
Die eingestreuten Briefe bringen Abwechslung und die Rückblicke in die Vergsngenheit sind interessant.
Die Autorin ist eine genaue Beobachterin und verwendet eine schöne Sprache.
Die Charaktere sind interessant und werden in ihrer Komplexität gezeichnet; der Thriller liest sich leicht und flüssig.
„Marta schläft“ ist ein gelungener und außergewöhnlicher Thriller mit überraschenden und raffinierten Wendungen und einem wunderbaren Ende.
Man muss aufmerksam lesen, sich darauf einlassen und erst einmal aushalten, dass man durch den undurchsichtigen, etwas bruchstückhaften und wenig fassbaren Beginn der Geschichte verwirrt und ratlos ist.
Aber letztlich löst sich das Chaos auf, alles ergibt Sinn und alles passt zusammen.
Unbedingt lesen!
Thriller mit Sogwirkung.