Cover-Bild Kurt
(21)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 13.03.2019
  • ISBN: 9783103974249
Sarah Kuttner

Kurt

Roman
Von der Suche nach Familie, der Sehnsucht nach dem richtigen Ort und darüber, dass nichts davon planbar ist

»Ich bin mit zwei Kurts zusammengezogen. Einem ganzen Kurt und einem Halbtagskurt. Jana und Kurt haben sich entschieden, dass sie ihr Sorgerecht teilen, vor allem wenn Kurt schon extra aufs Land zieht. Und so pendelt das Kind nun wochenweise zwischen seinen beiden Oranienburger Zuhauses hin und her: zwei Häuser, zwei Kinderzimmer, unterschiedliche Regeln und alle Menschen, die er liebt.
Und dann bin da noch ich.«

Lena hat mit ihrem Freund Kurt ein Haus gekauft. Es scheint, als wäre ihre größte Herausforderung, sich an die neuen Familienverhältnisse zu gewöhnen, daran, dass Brandenburg nun Zuhause sein soll. Doch als der kleine Kurt bei einem Sturz stirbt, bleiben drei Erwachsene zurück, deren Zentrum in Trauer implodiert.

Sarah Kuttner erzählt von einer ganz normalen komplizierten Familie, davon, was sie zusammenhält, wenn das Schlimmste passiert. Sie erzählt von dieser Tragödie direkt und leicht und zugleich mit einer tiefen Ernsthaftigkeit, so einfach und kompliziert, wie nur Sarah Kuttner das kann.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2019

Lena und ihre 2 Kurt's

0

Lena ist glücklich. Sie hat 2 Kurt's und ein neues altes Haus. Nun muss sie sich an eine neue Rolle gewöhnen. Freundin von Kurt, "Stiefmama" vom kleinen Kurt und "Die Neue" gegenüber Jana.
Lena weiss ...

Lena ist glücklich. Sie hat 2 Kurt's und ein neues altes Haus. Nun muss sie sich an eine neue Rolle gewöhnen. Freundin von Kurt, "Stiefmama" vom kleinen Kurt und "Die Neue" gegenüber Jana.
Lena weiss nicht wo sie steht, was sie dem Kleinen Kurt gegenüber darf und nicht darf und das selbe gilt für Jana, die Ex.
Sie möchte langsam in ihre Rolle finden aber dazu kommt es nicht mehr.
Es passiert ein Unfall und nun bleibt Lena nur noch ein Kurt.....
Ein Kurt bei dem sie nun auch nicht mehr weiss wo sie steht und was die darf und nicht darf.....


Mein Fazit:
Ein Buch mit einer enorm schwierigen Thematik aber trotzdem hat es irgendwie eine schöne Atmosphäre.
Die Thematik Tod betrifft, ob früher oder später, jeden irgendwann. Egal in welcher Beziehung man zu dem Verlust steht. Man fühlt genau das was Sarah Kuttner beschreibt.
Ich hatte Anfangs enormen Respekt vor "Kurt". Ich wusste nicht was mich erwartet und ich hatte, ehrlich gesagt, Angst vor dem Buch. Angst das alte Wunden aufreissen....
Sie reissen auf! Aber auf eine schöne und gar nicht schlimme Art und Weise.
Der metaphorische Schreibstil von Frau Kuttner hat da wohl sehr dazu beigetragen. Das gefiel mir besonders gut. Sie hat es geschafft dieses unschöne Thema so zu beschreiben und zu verpacken wie es tatsächlich ist. Klar und direkt und ohne Geschnörkel und Geschnulze aber Gefühlvoll und ehrlich. Einfach so wie man sich eben in so einer Situation fühlt. Sie spricht jedem Leser aus dem Herzen. Man fühlt in jeder Zeile mit und kann absolut alle Gefühle komplett nachvollziehen. Man leidet mit!
Trotz dieser Thematik finde ich das Buch einfach wundervoll!
Die Chemie zwischen den beiden Protagonisten ist einfach toll. Der Humor und diese Harmonie von Lena und Kurt ist enorm entzückend. Mir hat der Einblick in dieses Leben sehr gut gefallen. Alle weiteren Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und trotz weniger Worte zu manchen Mitwirkenden, haben alle eine gewisse Tiefe und man hat sofort ein Bild aller Beteiligten.
Besonders vom kleinen Kurt. Ein zuckersüßer, kleiner, freier Junge den man einfach lieben muss. Und dann....Boom! Herzschmerz hoch 1000
Aber dennoch hat dieses Buch eine gewisse Leichtigkeit.
Es ist sehr schwer das in Worte zu fassen. Am besten man macht mit "Kurt" seine ganz eigenen Erfahrungen
Mir hat das Buch wirklich unglaublich gut gefallen <3
Ich vergebe die vollen 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung

Veröffentlicht am 12.06.2019

Ein großer und ein kleiner Kurt

0

Es gibt einen großen und einen kleinen Kurt. Die Protagonistin erzählt aus ihrer Sicht wie sie sich in ihr neues Patchwork-Leben einnistet und wo es Reibungen gibt. Ihren großen Kurt liebt sie mit Haut ...

Es gibt einen großen und einen kleinen Kurt. Die Protagonistin erzählt aus ihrer Sicht wie sie sich in ihr neues Patchwork-Leben einnistet und wo es Reibungen gibt. Ihren großen Kurt liebt sie mit Haut und Haaren und der bringt einem kleinen Kurt mit.
Tja, und dann stirbt der kleine Kurt. Kein Spoiler, da es immer Erwähnung findet, wenn einem dieses Buch begegnet! Und, es ist auch nicht Kern der Geschichte, es geht eigentlich um die Beziehung der Protagonistin zum großen Kurt – eigentlich eine Liebesgeschichte.
Aber keine Sorgen, weder zu emotional, noch klebrig romantisch. Es ist sehr clean.
Über Sarah Kuttner sagt man gerne mal, dass sie einen schnoddrigen Tonfall hat und es stimmt total! Die Sprache ist einfach und unterhaltsam, wie im Plauderton geschrieben mit allen Einsichten in die Protagonistin. Als ob da eine Bekannten erzählt – ehrlich und ohne Blatt vor dem Mund.
Der Tod des Jungen liegt wie eine bleierne Weste über der Geschichte, aber sie erdrückt sie nicht. Selbst in der Traurigkeit hat der Roman auch komische Seiten, wenn beispielsweise Personen auftauchen, die einen herrlichen lokale Brandenburger Akzent haben. Authentisch, wie man so schön sagt.

Fazit: An der einen besagten Stelle fließen Tränen, aber sonst eine gute Analyse wie Paare zueinander finden.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Bewegende Geschichte, die mitten ins Herz trifft...

0

Ich habe bisher alle Bücher der Autorin gelesen und war stets sehr begeistert. Auf das Erscheinen von "Kurt" habe ich mich sehr lange gefreut und wurde dann von einer Geschichte überwältigt, die mein Herz ...

Ich habe bisher alle Bücher der Autorin gelesen und war stets sehr begeistert. Auf das Erscheinen von "Kurt" habe ich mich sehr lange gefreut und wurde dann von einer Geschichte überwältigt, die mein Herz im Sturm erobert hat.

Im vorliegenden Buch geht es um Lena, die für ihre zwei Kurts nach Brandenburg zieht. Als der kleine Kurt bei einem Unfall stirbt, ist nichts mehr wie es vorher war. Wird die Beziehung diese Zerreißprobe bestehen?

Eins ist mal klar: Frau Kuttner trifft mit ihrer nüchternen Erzählweise nicht nur den Zahn der Zeit, sondern auch mitten ins Epizentrum der Emotionen. Auch wenn die Thematik sehr traurig ist und ich beim Lesen auch teils Tränen in den Augen hatte, so gibt es dennoch zahlreihe heitere Ereignisse, die einen als Leser amüsieren.

Lena als Figur hat mir richtig gut gefallen, da ich mich voll und ganz mit ihr identifizieren und mich in sie hineinversetzen konnte. Alles was sie beschäftigt, hätte mich genauso mitgenommen, denn es lässt sich eben wirklich nicht leicht beantworten, ob man um ein Kind trauern darf, welches nicht das eigene ist. Sie kümmert sich wirklich großartig um ihren großen Kurt und vergisst dabei leider ein bisschen sich selbst.

Der kleine Kurt war einfach nur liebenswert beschrieben. Mir hat gut gefallen, dass wir ihn die ersten 70 Seiten kennenlernen dürfen, bevor der Unfall passiert. Gerade deswegen kann man als Leser die Trauer der Eltern noch viel besser nachvollziehen.

Auch dem großen Kurt kann man keine Vorwürfe für sein Verhalten machen, denn das was er durchmachen muss, ist das Härteste was jemanden passieren kann. In meinen Augen gibt es nichts Schlimmeres.

Besonders gut gefallen haben mir die Paarmomente zwischen Lena und Kurt, sowohl vor als auch nach dem Unfall, einfach weil sie so unaufgeregt und dem echten Leben entnommen wirken.

Ebenfalls positiv fand ich wie die Autorin das Sterben von Kurt beschreibt. Kein Blut, keine Unfallverursacher oder ähnliches, sondern einfach nur ein Unglück, was leider passiert ist.

Fazit: Ich habe schon lange kein so berührendes Buch mehr gelesen. Ganz große Klasse, das sollte man sich nicht entgehen lassen. Ein Must- Read!

Veröffentlicht am 31.05.2019

Das schwierige Thema Trauerarbeit

0

Ich hatte ein bißchen Angst vor dem Roman und wollte ihn trotzdem so gerne lesen, weil ich soviel Positives darüber gehört hatte. Wenn es um den Tod eines Kindes geht, geht mir das in der Regel sehr nah. ...

Ich hatte ein bißchen Angst vor dem Roman und wollte ihn trotzdem so gerne lesen, weil ich soviel Positives darüber gehört hatte. Wenn es um den Tod eines Kindes geht, geht mir das in der Regel sehr nah. Das tat es auch hier, aber die Autorin Sarah Kuttner, die ich bisher nur als Moderatorin kannte, hat die richtigen Worte gefunden und dieses schwierige Thema mit der nötigen Sensibilität bearbeitet, so dass ich das Buch als unbedingt lesenswert nur empfehlen kann.

Lena, die Protagonistin und Icherzählerin des Romans hat sich gerade mit ihrem Lebensgefährten Kurt ein Häuschen in Brandenburg gekauft, damit der Kontakt zu seinem Sohn, dem kleinen Kurt, mit dessen Mutter Jana er sich nach der Trennung das Sorgerecht teilt, einfacher wird. So lebt der kleine Kurt abwechselnd eine Woche bei Jana und eine bei Lena und dem großen Kurt. Das klappt auch sehr gut und ich war nach wenigen Seiten auch schon ganz verliebt in diesen wunderbaren kleinen Knirps. Umso schlimmer als dieser durch einen tragischen Unfall verstirbt.

Der tiefe Einschnitt im Leben des Paares Lena und Kurt ist kaum in Worte zu fassen.
Man kann sich sehr gut vorstellen, dass an dem Verlust eines Kindes eine noch so glückliche Verbindung zerbrechen kann. Für Lena ist es besonders schwierig, da sie ja nicht die leibliche Mutter ist. Sie fühlt sich in der Trauerarbeit oft ausgeschlossen und weiß oft kaum wie sie mit ihrem völlig traumatisierten Freund umgehen soll.

Ich bin wirklich begeistert von dem unaufgeregten, emotionalen an manchen Stellen auch humorvollen Schreibstil der Autorin. Er transportiert nicht zuletzt ein sehr liebevolles Verhältnis des Paares und man hofft bis zuletzt das die beiden eine Möglichkeit finden ihre Trauer zu verarbeiten und trotz des Verlustes noch glücklich werden können.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Ein nahegehender Roman, der angenehm schnörkellos erzählt worden ist

0

Lena zieht mit ihrem Freund Kurt von Berlin nach Brandenburg mit dem Ziel, seinem kleinen Sohn näher zu sein. Denn nur so hat der aufgeweckte Knirps, der mit seiner Mutter in Oranienburg lebt die Chance, ...

Lena zieht mit ihrem Freund Kurt von Berlin nach Brandenburg mit dem Ziel, seinem kleinen Sohn näher zu sein. Denn nur so hat der aufgeweckte Knirps, der mit seiner Mutter in Oranienburg lebt die Chance, jede zweite Woche bei ihnen zu sein. Doch gerade, als sich Lena an das für alle gut zu händelnde Arrangement mitsamt dem renovierungsbedürftigen Haus gewöhnt, geschieht etwas, das ihr neu geordnetes Leben über den Haufen wirft. Der kleine Kurt stirbt, als er beim Spielen von der Schaukel fällt und lässt seine Eltern und auch Lena in tiefer Trauer zurück.

„Kurt“ ist ein bewegender Roman, der über das Gefühlschaos eines jungen Pärchens erzählt, das durch einen Schicksalsschlag seine wenig gefestigte Beziehung neu ausloten muss. Dabei hatten sie es von Beginn an nicht leicht, weil Kurt nach einer gescheiterten Beziehung seinen kleinen Sohn viel zu selten zu sehen bekam und Lena ihren Platz neben dem kleinen Kurt erst finden musste. Und kaum haben sie es geschafft, eine gut funktionierende Patchworkfamilie zu sein, beginnen die Probleme von vorn. Nun allerdings, weil der große Kurt Lena nicht in seine Trauer einbezieht und Lena mit dem für sie nur schwer nachzuvollziehenden Verhalten wenig anfangen kann.

Sarah Kuttner beleuchtet in ihrem Buch das enorm schwierige Thema der Trauerbewältigung in ihrer ganz eigenen, manchmal etwas schnodderigen und doch emotional ansprechenden Art, ohne dass sie selbst in dieser speziellen Lage gewesen ist. Trotzdem aber nimmt man der als Moderatorin bekannt gewordenen Berlinerin die hier dargestellten Handlungsweisen und beschriebenen Gefühle jederzeit ab, weil sie ein gutes Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen besitzt und diese nachvollziehbar beschreiben kann. So lebt und leidet man als Leser mit den vom Tod des kleinen Kurt betroffenen Figuren mit und hofft, dass es ihnen gemeinsam gelingen wird, mit der enormen Last ihrer Trauer umzugehen.

Fazit:
Ein nahegehender Roman, der angenehm schnörkellos und trotz des schwierigen Themas mit passendem Alltagshumor erzählt worden ist.