Cover-Bild Ein halbes Herz
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 02.03.2020
  • ISBN: 9783442314942
Sofia Lundberg

Ein halbes Herz

Roman
Kerstin Schöps (Übersetzer)

Der Nr.1-Bestseller aus Schweden: Kann man mit einem Herzen voller Geheimnisse wirklich lieben?

Ihre Kamera ist ihr Schutzwall gegen die Welt – denn obwohl die schwedische Fotografin Elin Boals eine glänzende Karriere in New York absolviert, hat sie sich zurückgezogen in ihren ganz eigenen Kosmos. Niemandem gewährt sie Zugang zu ihrem Inneren, nicht einmal ihrer Familie. Als sie völlig unerwartet einen Brief aus ihrer Heimat Gotland erhält, brechen die Erinnerungen mit Macht über sie herein. Denn Elin hütet ein tragisches Geheimnis – eine tiefe Schuld, die sie damals dazu trieb, die Insel für immer zu verlassen. Und nun spürt sie, dass sie an den Ort ihrer Kindheit zurückkehren muss, wenn sie jemals wirklich glücklich werden will …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2020

Hat mich leider nicht ganz überzeugen können

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Als die erfolgreiche New Yorker Portraitfotografin Elin eine Sternenkarte mit der Widmung „Heute wurde ein Stern auf den Namen Elin getauft“ (S. 11) bekommt, brechen längst verdrängte Erinnerungen auf ...

Als die erfolgreiche New Yorker Portraitfotografin Elin eine Sternenkarte mit der Widmung „Heute wurde ein Stern auf den Namen Elin getauft“ (S. 11) bekommt, brechen längst verdrängte Erinnerungen auf und ihr Leben gerät durcheinander. Sie verpasst berufliche Termine und nimmt ihren Mann Sam noch weniger wahr als zuvor. „Du bist nie hier bei mir, auch wenn du mal da bist, bist du nur physisch anwesend. … Die bist wie eine Fremde.“ (S. 119) Dass sie damit ihre Karriere und ihre High-Society-Bilderbuch-Ehe gefährdet, wird ihr gar nicht klar. Auch ihre Tochter Alice, die gerade von zu Hause ausgezogen ist, kann nicht mehr zu ihr durchdringen. „Du inszenierst immerzu. Alles. Alles muss perfekt sein. Du erschaffst Fiktion, jeden Tag, jede Sekunde. Das ist nicht die Wirklichkeit. Als wäre das alles nur eine Kulisse, und wir … sind die Requisiten Deiner Inszenierung.“ (S. 120)

Doch Elins Gedanken drehen sich nur noch um ihre Kindheit auf Gotland, von der sie noch nie jemandem erzählt hat. Die Insel war rau, ihre Kindheit hart, von Gewalt und Alkohol geprägt, die Mutter lieblos, der Vater im Knast. Sie hatten nie genug zu essen oder Kleidung und Elin musste sich um ihre jüngeren Brüder kümmern, wenn ihre Mutter wieder ihre „dunklen Stunden“ (Depressionen) hatte. Elins einziger Lichtblick war ihr Freund Fredrik, der ihr wie ein älterer Bruder war. Er hat ihr jetzt die Sternenkarte geschickt …

Die Handlung wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt und während man mit Elin in ihrer Kindheit mitleidet und bangt, kommt man an die Erwachsene überhaupt nicht ran.
Als Kind ist sie eine kleine, ängstliche Kämpferin, die stets versucht, ihrer Mutter alles recht zu machen und immer wieder zurücksteckt, wenn es um ihre Brüder geht. Sie ist liebevoll, hilfsbereit und fantasievoll. Zu Beginn träumen Fredrik und sie noch von einer Zukunft zusammen unter Sternen, vielleicht als Astrologen, aber als sie älter wird, will sie nur reich und berühmt werden.
Die erwachsene Elin versteckt sich hinter ihrer Kamera und vergräbt sich in ihrer Arbeit. Nur nichts und niemanden an sich ranlassen. Sie ist perfektionistisch und blendet alles aus: „Wenn sie fotografiert, bleibt die Zeit stehen, und die Gedanken verstummen.“ (S. 53)

Genau so verschieden, wie die junge und die erwachsene Elin sind, empfand ich auch den Erzählstil und die Verteilung der Spannung. Während mich ihr Leben auf Gotland wirklich gepackt hatte, passierte mir in New York einfach viel zu wenig. Entweder sie feilte am nächsten Foto, ignorierte ihren Mann und boykottierte damit systematisch ihre Ehe, oder sie erging sich in Selbstvorwürfen und Zweifeln wegen dem großen Geheimnis, wegen dem sie Schweden damals verlassen hat. Es dreht sich immer alles nur um sie, das ermüdete mit der Zeit.

Meine Erwartungen an das neue Buch von Sofia Lundberg waren nach ihrem Bestseller „Das rote Adressbuch“ natürlich hoch, doch leider hat sie mich mit „Ein halbes Herz“ nicht ganz überzeugen und mitreißen können.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Eine alte Schuld

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Inhalt:

Elin Boals ist eine erfolgreiche Fotografin in New York, sie hat eine Mann und eine Tochter. Doch sie vergräbt sich in ihrer Arbeit, hat kaum noch Zeit für Sam und Alice, die sich immer mehr ...

Inhalt:

Elin Boals ist eine erfolgreiche Fotografin in New York, sie hat eine Mann und eine Tochter. Doch sie vergräbt sich in ihrer Arbeit, hat kaum noch Zeit für Sam und Alice, die sich immer mehr von ihr zurückziehen und Sam dazu bringt, die gemeinsame Wohnung zu verlassen. In dieser Situation bekommt Elin einen Brief von ihrem Jungendfreund Friedrich aus ihrer Heimat Gotland. Durch diesen Brief brechen die Erinnerungen an die damaligen Ereignisse in Gotland wieder auf, eine Wunde die sie damals die Insel hat verlassen lassen.

Meine Meinung:

Dieses Buch ist sehr gefühlvoll. Schon beim Einstieg lernen wir Elin als erfolgreiche Fotografin kennen, die nach Außen hin ein erfülltes Leben hat. Aber schnell wird deutlich, dass es da eine dunkle Wolke gibt, die über ihr schwebt. Langsam wir klar, dass es in ihrer Vergangenheit ein Geheimnis gibt und der Brief von Friedrich ist der Grund, warum die Erinnerungen langsam wieder ans Tageslicht kommen. So erfahren wir langsam Elins Geheimnis.
Anfangs fehlte mir etwas die Orientierung, wohin die Handlung führt. Doch schnell wurde klar, dass Elin sich vor dem alten Geheimnis in ihre Arbeit geflüchtet hat und Schritt für Schritt dringen wir in das Geheimnis vor.
Der Schreibstil ist sehr gefühlvoll und passend für dieses doch recht sensible Thema. Elin ist ein vielschichtiger Charakter, den man im Laufe des Buches sehr gut kennenlernt und auch ihre Entwicklung zu dem Menschen, der sie heute ist, nachvollziehbar macht.
Ein fesselndes Buch, das einmal wieder zeigt, dass man vor seinen Problemen nicht davon laufen kann und sich ihnen stellen muss.

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Wunderschöner Roman aus Schweden

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Eine junge Frau mit Kamera vor sommerlichem Hintergrund, alles in Sepiatönen abgebildet - schon allein das Cover macht neugierig auf den schwedischen Bestseller von Sofia Lundberg.
Die Autorin führt uns ...

Eine junge Frau mit Kamera vor sommerlichem Hintergrund, alles in Sepiatönen abgebildet - schon allein das Cover macht neugierig auf den schwedischen Bestseller von Sofia Lundberg.
Die Autorin führt uns in einem interessanten, kurzweiligen Schreibstil durch eine packende Frauengeschichte. Kapitel in angenehmer Länge lassen den Leser nur so durch die Handlung fliegen. Diese wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit von Elin und sorgt so für durchgehende Kurzweil. Man möchte das Buch kaum aus der Hand legen und immer weiter lesen.
Man erfährt nach und nach die Lebensgeschichte von Elin - wie die früheren negativen Erlebnisse ihrer Kindheit ihr ganzes weiteres Leben geprägt haben. Man lernt u.a. auch Sam, ihren Mann kennen und leidet förmlich mit ihm mit. Er fühlt sich vernachlässigt, weil seine Frau die Erlebnisse ihrer Vergangenheit nicht herauslässt.
Das Buch ist sehr emotional und packt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite. Ich habe schon lange kein so schönes Buch mehr gelesen; das liegt hauptsächlich an dem wunderbaren Schreibstil der Autorin. Auch, dass sich die Geschichte am Ende positiv wendet ist sehr schön.
Sofia Lundberg ist für mich eine absolute Entdeckung und ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin. Ich kann für "Ein halbes Herz" nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen!

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Welch ein kraftvolles Buch

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Elin, eine überaus erfolgreiche Fotografin, seit vielen Jahren in New York lebend, erschafft permanent Inszenierungen, und dies sowohl hinter ihrer Kamera als auch im privaten Leben. Alles ist schön, ...


Elin, eine überaus erfolgreiche Fotografin, seit vielen Jahren in New York lebend, erschafft permanent Inszenierungen, und dies sowohl hinter ihrer Kamera als auch im privaten Leben. Alles ist schön, geschönt, ist Kunst und kunstvoll, künstlich, nichts von der Person Elin ist wirklich fassbar. Niemand hat Zutritt zu ihrem Inneren. Das wahre Leben, das lebendige, oft schmerzhafte, bleibt außen vor. Elin ist die perfekte Fassade, die perfekte Fiktion. Das Echtsein hat sie längst vergessen. Erst als Sam, ihr Mann, es nicht mehr aushält und sie verlässt, kommt Elins routiniertes Schein-Leben in Bewegung. Ein unerwarteter Brief aus Elins Heimat Schweden lässt zudem mit aller Macht Erinnerungen an ihre Kindheit in Gotland über sie hereinbrechen. Doch erst ihre 17-jährige Tochter Alice schafft es, dass Elin bereit wird, sich ihrer Kindheit und einem damit verbundenen tief in der Seele vergrabenen tragischen Geheimnis zu stellen.

Welch ein kraftvolles Buch hat Sofia Lundberg da geschrieben. Es hinterlässt tiefe Eindrücke, denn die Autorin schreibt in starken Bildern und sehr bewegend. In zwei Zeitebenen erzählt sie vom Leben Elins. Zunächst liegt der Schwerpunkt in der Gegenwart 2017 in New York. Elin fotografiert Models, ihre Fotos zeigen makellose Schönheit. Einen harten Kontrast dazu bilden die aufblitzenden kurzen Erinnerungsfetzen an die Kindheit in Gotland, beginnend im Jahr 1979, einer Zeit großer Armut, mit einer Mutter, die unberechenbar zwischen Gleichgültigkeit und Wut schwankt, gleichzeitig aber auch der Halt durch eine tiefe kindliche Freundschaft zu Frederik, ihrem Seelenverwandten. Je mehr das glatte New Yorker Leben ins Wanken gerät, je intensiver werden die Erinnerungen an Gotland, und die Leser durchleben den äußerst schmerzhaften Prozess, dem sich Elin stellen muss. Erst im letzten Drittel des Buches erfährt man, wieso Elin zu solch einer makellosen Kunstfigur wurde. Und es bricht dem Leser schier das Herz. Ein erschreckend intensives Buch über die immense Kraft der in die Seele eingebrannten Erinnerungen, die sich nicht darum scheren, ob sie wahr sind oder Lüge.

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Veröffentlicht am 15.02.2020

Ein Buch für jede Faser deines Herzens

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Elins Welt besteht auf dem perfekten Augenblick, dem perfekten Licht und dem perfekten Winkel, denn sie ist eine gefeierte Fotografin in New York. Doch je größer der Erfolg, desto mehr zieht sie sich in ...

Elins Welt besteht auf dem perfekten Augenblick, dem perfekten Licht und dem perfekten Winkel, denn sie ist eine gefeierte Fotografin in New York. Doch je größer der Erfolg, desto mehr zieht sie sich in sich selbst zurück, lässt niemanden an sich heran, selbst ihre Familie nicht. Die Maurer beginnt zu bröckeln, als sie einen Brief auf ihrer alten Heimat Gotland erhält und die Erinnerung an längst vergessene Tage sich ihre Bahn brechen. Denn Elin trägt ein Geheimnis in sich, dass schrecklich ist. Sie muss zurück nach Gotland, um endlich ihren Frieden zu finden…

„Das halbe Herz“ verlangt mir beim Lesen unendlich viel ab, denn ich fühle mit jeder Faser meines Herzens mit der kleine Elin, die in ihren Kindertagen so viel ertragen muss. Der Vater sitzt im Gefängnis, die Mutter kommt mit der ganzen Situation nicht klar und lässt ihre Kinder das spüren. Ein Leben in Armut und voller Entbehrungen ist das, was Marianne ihren Kindern bieten kann. Eine Erbschaft scheint das Blatt zu wenden, doch auch dieses Glück ist nur von kurzer Dauer. Elins Kindheit reißt mir fast das Herz aus dem Leib, ich will sie einfach nur in den Arm nehmen, ihr die Liebe geben, die sie so schmerzlich vermisst, sie trösten und ihr sagen, dass alles gut wird.
Ihre Lebensgeschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt und die Rückblicke sind eine echte Achterbahn der Gefühle – mehr als einmal ertappe ich mich dabei, wie ich mir verstohlen ein Tränchen aus den Augenwinkeln wische, denn das Leid der jungen Elin berührt mich im tiefsten Innern meines Herzens.
Der Weg ans Licht liest ich wie ein Märchen…Elin wird von einem Modelscout entdeckt und beginnt fortan in Frankreich ein Leben voller Glitzer und Glamour. Doch auch dort wird sie nicht wirklich glücklich, denn sie hat nie gelernt, was es heißt, mit ganzem Herzen zu lieben.
Erst mit Sam, ihrem Mann, bekommt ihr Herz so etwa wie ein Zuhause, doch Elin verschließt sich immer mehr und lässt niemanden an sich heran. Die Erinnerungen aus den Kindheitstagen haben sie zu einer Frau gemacht, die hart mich sich selbst ins Gericht geht, dabei hat sie das nicht nötig.
Erst die Reise zurück nach Gotland öffnet langsam wieder ihr Herz und lässt alte Wunden heilen.
Sofie Lundberg hat eine sehr emotionale Geschichte geschrieben, die sehr nachdenklich stimmt, sehr tiefsinnig ist und den Leser ins Grübeln bringt.
Ihre Figuren sind mit dem Blick fürs Wesentliche ausgestattet und erlauben so dem Leser, sich ihre Geschichte wie eine zweite Haut überzustreifen und in ihre Schuhe zu schlüpfen, um ihre Wegbegleiter zu werden. Man fühlt und leidet mit Elin mit, wenn sie in Gedanken zurückreist, man lacht mir ihr, wenn sie sich an schöne Szenen aus ihrer Kindheit erinnert und man weint mit ihr um die Menschen, die sie betrauert.
Die Autorin weiß, wie man den Bücherfreund in eine herzzerreißende Geschichte direkt hineinzieht, erweckt vielschichtige Charaktere zum Leben und lässt so die Szenerie in Gotland und New York vor dem inneren Auge des Lesers entstehen. Das Karussell der Gefühle dreht sich und beschert so dem Leser ein stetes auf und ab, einen bunten Reigen aus Liebe und Freude, aus Wut und Trauer, aus Angst und Verzweiflung. Der Blick durch Elins Kamera direkt in ihr Herz ist Sofia Lundberg sehr gelungen und zeigt auf, das es für alles eine Zeit des Lassens gibt – eine Zeit des Zulassens, eine Zeit des Loslassens und eine Zeit des Hereinlassens….
Chapeau !

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