originell, aber sehr grausam
Die Idee hinter dieser Geschichte fand ich sehr originell und hat mich am Anfang auch fasziniert, die Umsetzung hat mir allerdings zum Ende hin immer weniger zugesagt. Devons Geschichte wird auf zwei Zeitebenen ...
Die Idee hinter dieser Geschichte fand ich sehr originell und hat mich am Anfang auch fasziniert, die Umsetzung hat mir allerdings zum Ende hin immer weniger zugesagt. Devons Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt - aus ihrer Vergangenheit und der Gegenwart. Hier hat mich ihr Aufwachsen in einer absolut patriarchalischen Gesellschaft deutlich mehr fasziniert, als die Gegenwart. In letzterer war ich aufgrund mancher Erzählsprünge oder Begriffe eher verwirrt und habe ziemlich lange gebraucht um die komplexen Zusammenhänge zu verstehen. Insgesamt sollte sich der Leser bewusst sein, dass die Geschichte unheimlich brutal ist; wer also mit Blut, sonstige Körperflüssigkeiten, Gedärmen und Menschenopfer so seine Probleme hat, sollte lieber die Finger von diesem Buch lassen. Ich habe grundsätzlich kein Problem damit und habe schon einiges an Horror etc gelesen, aber das hier ging auch mir an die Nieren. Diese ganzen Dinge werden mit einer solchen Selbstverständlichkeit und Neutralität erzählt, dass es für mich zunehmend schwerer zu verdauen war. Zum Ende hin hatte ich auch das Gefühl, dass es immer noch brutaler zuging und die Handlung dadurch zu schnell abgehandelt wurde. Zum Glück ließ mich diese Erzählweise auch eine gewisse Distanz zu den Figuren halten, denn die brauchte ich auch. Das märchenhafte Ende hat mich auch nicht ganz überzeugt, es war mich nicht rund genug (oder auch zu rund?) und mir haben noch ein paar Auflösungen der angesprochenen Probleme gefehlt.