Cover-Bild Darktown (Darktown 1)
(12)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Hard Boiled, Roman Noir
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 12.11.2018
  • ISBN: 9783832183530
Thomas Mullen

Darktown (Darktown 1)

Kriminalroman
Berni Mayer (Übersetzer)

Atlanta, 1948: Auf Druck von oben sieht sich das Police Department gezwungen, die erste Einheit farbiger Polizisten in seiner Geschichte aufzustellen. Acht Männer, die in »Darktown«, dem streng abgegrenzten Viertel der farbigen Einwohner, für Recht und Ordnung sorgen sollen. Die Situation ist alles andere als einfach: Ihre weißen Kollegen begegnen den Beamten mit tiefer Feindseligkeit. Sie dürfen nicht vom Polizeipräsidium aus arbeiten, haben keine Erlaubnis, weiße Verdächtige zu verhaften. Und selbst die farbige Bevölkerung begegnet ihnen mit Misstrauen. Als eine junge farbige Frau tot aufgefunden wird, scheint das niemanden zu interessieren – bis auf Lucius Boggs und Tommy Smith, zwei Cops der neuen Einheit, die sich gemeinsam auf die Suche nach der Wahrheit machen. Zwischen zwielichtigen Alkoholschmugglern, scheinheiligen Puffmüttern, korrupten Gesetzeshütern und unter permanenter rassistischer Unterdrückung riskieren Boggs und Smith ihre neuen Jobs – und ihr Leben –, um den Fall zu lösen.
›Darktown‹ ist ein hochatmosphärisches, komplex erzähltes und mitreißendes Krimi-Epos, eine kluge literarische Erkundung der Themen Rassismus, Korruption und Gerechtigkeit.

»Eine brillante Mischung aus Krimi und historischem Roman. Großartige Unterhaltung.« Stephen King

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2019

Mein Leseeindruck

0


Anfangs hatte ich etwas Mühe, mich in die Geschichte und Geschehnisse reinzuversetzen. Ob es an den Namen oder Situationen lag? Ich weiß es nicht. Aber so nach und nach wurde alles deutlicher und ich ...


Anfangs hatte ich etwas Mühe, mich in die Geschichte und Geschehnisse reinzuversetzen. Ob es an den Namen oder Situationen lag? Ich weiß es nicht. Aber so nach und nach wurde alles deutlicher und ich habe auch Emotionen entwickelt. Emotionen, wie Wut, Entsetzen und Unverständnis.

Wir kennen diese Rassenunterschiede, wie sie in den USA stattfanden nur aus Büchern oder von Filmen. Und ich muss sagen, darüber bin ich auch sehr froh. Es muss für die farbige Bevölkerung wirklich nicht einfach, nein, sagen wir lieber, schrecklich gewesen sein. Aber, hatte es überhaupt ein wirkliches Ende dessen gegeben? Ich bin mir bei der derzeitigen politischen Situation in USA leider nicht sicher. Aber zurück zur Story.

Wir erleben die ersten farbigen Polizisten, die den Machtspielchen der Weißen gnadenlos ausgeliefert sind. Aber ..... das Gute daran ist, sie wachsen mit ihren Aufgaben. Ja, sie lassen sich nicht unterkriegen.

Hier zeigen sich vorallem Boggs und Smith, die sich dem Ganzen stellen und einen ziemlich kniffligen Fall lösen möchten. Ein Fall, bei dem offensichtlich das Eine oder Andere ziemlich unsauber läuft. Die beiden Cops entdecken, dass es unter den weißen Polizisten jemanden gibt, der keine weiße Weste hat.

Ich möchte abschließend noch ein paar Sätze zum Cover anmerken. Der Titel, nun gut, der erklärt sich von selbst, der Gesamteindruck des Covers jedoch ...? Ganz ehrlich? Ich konnte damit nichts anfangen. Es wäre nun auch kein Cover, das mich in der Buchhandlung ansprechen würde. Mir fehlt hier der gewisse Pepp, der mich als Leser neugierig macht. Und zwar so neugierig, dass ich das Buch in die Hand nehme und zumindest den Klappentext lesen möchte.

Hätte ich dieses Buch nicht gewonnen, wäre ich wohl immer daran vorbei gelaufen. Eigentlich schade, denn die Story ist wirklich interessant.

? Fazit ?

War es nun ein Roman oder ein Krimi? Ich kann es nicht so genau sagen. So eine Mischung! Von allem etwas. Spannung, wie in einem Krimi und Erzählungen wie in einem Roman. Wie nennt man solch eine Mischung? Romini? Oder Kriman? Egal, wie dem auch sei... dieses Buch macht nachdenklich und weckt Emotionen. Außerdem beschert er nette, unterhaltsame und spannende Lesestunden.

Veröffentlicht am 12.12.2018

Polizeiroman mit historischem Bezug

0

„Das Böse schlägt einem hier förmlich ins Gesicht, es gibt kein Geheimnis dabei. Es sonnt sich vor unseren Augen und fällt über dich her, sobald du dich ihm näherst.“ [284]

Darktown ist eine Mischung ...

„Das Böse schlägt einem hier förmlich ins Gesicht, es gibt kein Geheimnis dabei. Es sonnt sich vor unseren Augen und fällt über dich her, sobald du dich ihm näherst.“ [284]

Darktown ist eine Mischung aus klassischem Polizeikrimi und einem historischen Roman und nimmt den Leser mit ins Atlanta des Jahres 1948. Die erste Einheit farbiger Polizisten nimmt den Dienst auf. Doch der Job ist kein leichter und sie spüren von allen Seiten Feindseligkeit.
Die beherrschenden Themen des Buches sind Rassismus und Korruption. Dem Autor Thomas Mullen gelingt es geschickt die historischen Fakten in einen spannenden, aufwühlenden und interessanten Roman zu verpacken, der sich aufgrund des flüssigen Schreibstils sehr gut lesen lässt. Atmosphärisch dicht geschrieben, packt der Roman, konfrontiert den Leser mit rassistischer Unterdrückung und vermittelt ein Bild der damaligen Zeit. Es ist schier unglaublich, wie wenig Rechte, wie viel Hass, Feindseligkeit, Rassismus den farbigen Einwohner und damit auch der ersten farbigen Einheit entgegenschlägt. Wortwörtlich. Selbst ein Mord an einer farbigen Person lässt die weißen Polizisten nicht über den Tellerrand schauen. Viel zu tief sitzen Hass und Rassismus fest verankert in den Köpfen fest.

Wobei man sich fragen könnte, worin der Unterschied zu heute liegt?

Sie „hatten nichts anzubieten. Keinen Schutz, keine Gerechtigkeit. Alles was sie hatten, war die vage Aussicht auf eine Zukunft, in der so etwas nicht mehr passierte. Doch das schien unwahrscheinlich, ja absurd.“ [375]

Der komplexe Roman, stimmungsvoll eingefangen, weckt Emotionen beim Lesen. Dazu tragen auch die gut herausgearbeiteten Charaktere bei, die interessant und vielschichtig dargestellt werden.
Mich persönlich hat der Roman gepackt. Er liefert einen Einblick in eine vergangene Zeit und zeigt leider, dass die Themen immer noch brandaktuell sind.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Düster und bedrückend

0

1948 treten acht ganz besondere Männer ihren Dienst an. Beim Atlanta Police Department werden acht Farbige eingestellt, um in den farbigen Vierteln – abfällig Dark Town genannt – für Ordnung zu sorgen. ...

1948 treten acht ganz besondere Männer ihren Dienst an. Beim Atlanta Police Department werden acht Farbige eingestellt, um in den farbigen Vierteln – abfällig Dark Town genannt – für Ordnung zu sorgen. Doch schnell wird klar, dass ihre Dienstmarke nicht denselben Wert hat wie die eines weißen Officers, und so stehen Boggs und Smith bald machtlos vor der Leiche einer toten farbigen Frau. Die Ermittlungen sind eingestellt, noch bevor sich wirklich begonnen haben. Doch die beiden geben nicht auf.

Thomas Mullens Roman ist eine gekonnte Mischung aus Gesellschaftskritik und Krimi. Der Rassismus, die Abscheu und die Erniedrigungen, die die acht Männer ertragen müssen, all das nimmt großen Raum im Roman ein, trotzdem erschlägt diese Thematik den Leser nicht. Der Autor versteht es hervorragend beim Leser Emotionen zu wecken, ich war über die geschilderten Zustände oft wütend… und machtlos. Die Figuren gehen ganz unterschiedlich mit diesen Problemen um, es gibt sowohl auf der Täter- wie auch Opferseite viele Facetten, deren Bandbreite dem Leser erst nach einiger Zeit klar wird. Leider bleiben sie auch oft auf ihre Funktion in der Geschichte reduziert, richtig viel Innenleben abseits des Offensichtlichen gab es leider nicht. Dafür ist der historische Kontext sehr gut aufgearbeitet, lediglich ein Nachwort mit genaueren Informationen wieviel Fiktion denn nun genau im Buch steckt, habe ich vermisst. Der Erzählstil hat mir ganz gut gefallen, der Autor versteht es eine bedrückende Atmosphäre aufzubauen, die mich schnell in ihren Bann gezogen hat. Insgesamt ein sehr interessanter Roman über acht Männer, vor denen man wirklich nur den Hut ziehen kann.

Veröffentlicht am 07.12.2018

Separate but equal

0

Bereits im Jahr 1865 wurde in den USA die Sklaverei aufgehoben, doch erst 1948 schaffte Truman die Rassentrennung in den Streitkräften ab. Aber es dauerte auch dann noch Jahre bis 1964, bis auch im zivilen ...

Bereits im Jahr 1865 wurde in den USA die Sklaverei aufgehoben, doch erst 1948 schaffte Truman die Rassentrennung in den Streitkräften ab. Aber es dauerte auch dann noch Jahre bis 1964, bis auch im zivilen Bereich die Rassentrennung aufgehoben wird.
In Atlanta werden 1948 die ersten acht Black Police Officers eingesetzt. Doch das bedeutet nicht, dass sie die gleichen Aufgaben und Rechte wie ihre weißen Kollegen haben. Im Gegenteil: Sie müssen seitens der Weißen wie der Schwarzen Demütigungen hinnehmen. Es ist schwer zu ertragen, was diese Männer Tag für Tag hinnehmen müssen. Sie dürfen nur in einem begrenzten Raum Streife gehen, bekommen eine eigens für sie eingerichtete Wache, dürfen keine Weißen verhaften und müssen selbst im Privatleben besondere Regeln einhalten. Aber auch die farbige Bevölkerung ist ihnen gegenüber misstrauisch.
Als eine junge schwarze Frau ermordet und auf einer Müllhalde entsorgt wird, scheint niemand an der Klärung des Mordes Interesse zu haben. Die weißen versuchen die Sache zu vertuschen und die schwarzen Polizisten haben nicht die Berechtigung Ermittlungen anzustellen.
Das Buch liest sich gut und die Geschichte ist ziemlich bedrückend. Es ist ein Krimi, aber auch ein politisches Buch. Die Rassentrennung ist zwar aufgehoben, aber immer noch gibt es einen starken Rassismus in den USA.
Lucius Boggs und Tommy Smith, zwei Cops der neuen Einheit, wollen nicht, dass der Mordfall ungeklärt bleibt und machen sich daher auf die Suche nach der Wahrheit, womit sie ihren Job riskieren. Es wird gefährlich für sie.
Alle Charaktere sind sehr gut und vielschichtig ausgearbeitet. Der rassistische Dunlow ist korrupt und gewalttätig, ein absolut unsympathischer Mensch. Dagegen konnte ich die zwiespältigen Gefühle von Rakestraw gut nachvollziehen.
Es ist ein komplexer Roman, erschreckend und realistisch. Meine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.12.2018

Spannender Roman der zum Nachdenken anregt

0

Thomas Mullen überzeugt mit einem dunklen, spannenden Roman, der zum Nachdenken anregt.
Es ist definitiv kein üblicher Kriminalroman, den man in einem Zug durchliest. Stattdessen geht die dichte Atmosphäre ...

Thomas Mullen überzeugt mit einem dunklen, spannenden Roman, der zum Nachdenken anregt.
Es ist definitiv kein üblicher Kriminalroman, den man in einem Zug durchliest. Stattdessen geht die dichte Atmosphäre unter die Haut und entschleunigt den Leseprozess ein wenig.


Man bekommt neue interessante, aber auch erschreckende Einblick in die damalige Zeit und wird stark mit dem damaligen Rassismus gegenüber Farbigen konfrontiert. Keine weiße Hautfarbe zu haben bedeutete einen kompletten Ausschluss aus der Gesellschaft und Respektlosigkeit.
Mit dem Fokus auf den acht ersten farbigen Polizisten steigt die Hoffnung, dass sich etwas verändert, doch aller Anfang ist schwer und sie kämpfen darum, überhaupt ernstgenommen zu werden.


Die Geschichte nimmt einige interessante Wendungen und unternimmt einige Ausflüge in die Kriminalistik, während sich das Hauptaugenmerkt auf die damalige Situation richtet.
Die Charaktere sind so komplex, interessant und nachvollziehbar, dass die eigene Wut oftmals ein ständiger Begleiter beim Lesen sein kann.

Darktown ist ein Roman, der von Korruption, Skrupelosigkeit und Unterdrückung erzählt, aber auch den Kampf darum, dass Richtige zu tun und sich der Gesellschaft entgegenzustellen.
Definitiv eine klare Leseempfehlung.