Cover-Bild Wer Furcht sät
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 11.11.2016
  • ISBN: 9783404174423
Tony Parsons

Wer Furcht sät

Detective Max Wolfes dritter Fall. Kriminalroman
In London macht eine Bürgerwehr, der Club der Henker, Jagd auf böse Menschen - auf Pädophile, Mörder, Hassprediger - und erhängt sie. Mit diesen Fällen von Lynchjustiz beginnen für Detective Max Wolfe seine bisher schwierigsten Ermittlungen. Denn wie fängt man Mörder, die von der Öffentlichkeit als Helden gefeiert werden? Seine Spurensuche führt ihn tief unter die Stadt, in den Untergrund Londons mit seinen vielen stillgelegten Tunneln und Geisterstationen. Doch ehe Max den Club der Henker stellen kann, muss er am eigenen Leib erfahren, wie schmal der Grat zwischen Gut und Böse, Schuld und Unschuld ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2018

Max Wolfes dritter Fall

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Gerechtigkeit oder Rache? Dieses Thema steht im Mittelpunkt des dritten Teils der Krimiserie um Detective Constable Max Wolfe. Der Leser begleitet den sympathischen Ermittler Max und sein Team auf der ...


Gerechtigkeit oder Rache? Dieses Thema steht im Mittelpunkt des dritten Teils der Krimiserie um Detective Constable Max Wolfe. Der Leser begleitet den sympathischen Ermittler Max und sein Team auf der Suche nach einer Gruppe von Männern, die ehemalige Straftäter tötet. Während er sich mit Hilfe von Sachverständigen bemüht, den Tatort aufzuspüren und dem Treiben der Unbekannten ein Ende zu bereiten, verfolgt ihn stets deren Slogan „#führtsiewiederein“ in den sozialen Kanälen des Internets. Und schnell genug gerät er persönlich in das Visier der Gesuchten und in Todesgefahr.
Tony Parsons´ Schreibstil liest sich ohne Mühe und angenehm flüssig. Seine Kriminalromane sind stets gut durchdacht und außerordentlich spannend geschrieben. Wer den Schriftsteller kennt, weiß, dass er sich nicht allein auf die Ermittlung in einem Kriminalfall beschränkt. Er versteht es großartig, aktuelle, soziale Themen in seine Romane einzuflechten. „Wer Furcht sät“ behandelt auf kontroverse Art den Ruf in der Öffentlichkeit nach härteren Strafen, gar der Wiedereinführung der Todesstrafe. Max erfährt selbst die Grenzen der Gesetze und ist nicht der einzige, der sich fragt, wie angemessen die jeweilige Strafe für Gewalttäter ist. Authentisch geschilderte Charaktere regen den Leser zum Nachdenken an: fordern harte Strafen Gerechtigkeit oder Rache?
Ebenso bildhaft schildert der Autor ein historisches, eigentlich unzugängliches London. Wer ist sich schon bewusst, wieviele Überbleibsel aus alten Zeiten unterhalb der Straßen und Gebäude der modernen Stadt liegen? Wolfe beeindruckt mit viel stadtgeschichtlicher Kenntnis und führt seine Leser an vergessene unterirdische Orte, verlassene U-Bahnstationen und Reste ehemaliger Strafzellen und Hinrichtungsstätten. Ebenso erhält das „Black Museum“, das die Polizeiarbeit dokumentiert, wieder seinen Platz in Wolfes Recherchearbeit.
Eine bemerkenswert geistreiche und anregende Lektüre: auch Parsons dritten Roman um DC Max Wolfe kann ich wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Sehr interessant

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Nachdem ich gehört habe, dass sich die Reihe mit jedem Buch steigert, war ich sehr gespannt auf den dritten Fall von Max Wolfe.

Das spannende an diesem Buch war für mich gar nicht mal der Fall selbst, ...

Nachdem ich gehört habe, dass sich die Reihe mit jedem Buch steigert, war ich sehr gespannt auf den dritten Fall von Max Wolfe.

Das spannende an diesem Buch war für mich gar nicht mal der Fall selbst, sondern das ganze drum herum. Zum einen das Thema Todesstrafe bzw. Selbstjustiz und die Geschichte von London.
Beides hat der Autor auf wirklich interessante Art und Weise in seine Handlung eingebunden, sogar so interessant, dass der Fall selbst mir zwischenzeitlich fast egal war. Es werden Fälle geschildert, wo man fast selbst anfängt an seiner Einstellung zu zweifeln bzw. man Leute verstehen kann, die zu Selbstjustiz greifen.

London ist eine meiner Lieblingsstädte, so dass ich es sehr interessant fand noch einige historische Fakten kennenzulernen und wie diese sich auch noch im heutigen London wiederfinden.

Die Auflösung am Ende konnte mich dann wirklich überraschen. Wieder mal war das Buch sehr flüssig zu lesen und ich bin gespannt auf den nächsten Fall von Max Wolfe.

Veröffentlicht am 11.01.2018

Brutal ehrlich und düster

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Die Reihe um DC Max Wolfe wird mit jedem weiteren Band immer besser und fasziniert mich immer wieder aufs neue. Tony Parsons zieht einen mit "Wer Furcht sät" erneut in ein bildgewaltiges Abenteuer, dass ...


Die Reihe um DC Max Wolfe wird mit jedem weiteren Band immer besser und fasziniert mich immer wieder aufs neue. Tony Parsons zieht einen mit "Wer Furcht sät" erneut in ein bildgewaltiges Abenteuer, dass düsterer und ehrlicher nicht sein könnte. Eine Gruppe macht es sich hier zur Aufgabe, diejenigen zu bestrafen und zu hängen, die ihrer Meinung nach vom Rechtssystem ihres Landes zu lasch oder überhaupt nicht angemessen bestraft wurden für ihre Taten. Man merkt schnell, dass es ein Thema ist, dass wirklich alltäglich in den Medien oder überhaupt aufzutauchen scheint, und dass einen bewegt. Der Club der Henker wird von einigen regelrecht verehrt, üben sie doch Gerechtigkeit dort aus, wo der Meinung der Gesellschaft nach die Polizei doch nichts unternimmt oder gar die eigentlichen Täter beschützt anstatt sie zu verhaften und zu bestrafen. Beim Lesen merkt man selbst Wolfe an, dass er sich gelegentlich in einer Art Zwickmühle befindet und er über einem schmalen Grad wandelt, was nun Gerechtigkeit ist oder schon kaltblütige Rache. Dass Wolfe so vielschichtig und bei weitem kein 08/15 Polizist ist, weiß man schon vom ersten Band an, und das gefällt mir an ihm am besten. Er ist ein Mensch, der sich auch nicht scheut, in die dunklen Tiefen seiner eigenen Seele zu blicken und (in Maßen) seinem Gerechtigkeitssinn zu folgen, egal was es für Folgen zu haben scheint. Dennoch hat er ein gesundes Maß an Ausgeglichenheit, dass ihm der Kampf als alleinerziehender Vater beschert, denn seine Tochter und sein Hund sind wiederum sein ein und alles. So geht er auch hier wieder ein wenig unübliche Wege, um dem Club der Henker einen Strich durch die Rechnung zu machen, wobei er selber auch auf dessen Abschussliste landet und in Gefahr schwebt. Die Wendungen zum Ende hin sind rasant, fesselnd und sehr spannend gehalten und haben mich doch überrascht. Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen, es ist wirklich gut geschrieben und, wie schon gesagt, sehr ehrlich und spricht vom Thema her eigentlich fast jeden an. Es wird auch noch ein wenig in Gedanken bleiben, wenn man es ausgelesen hat, aber das liebe ich an einem Buch. Ich kann "Wer Furch sät" sehr empfehlen, man muss fürs bessere Verständnis auch die anderen Teile nicht unbedingt vorher gelesen haben, empfehlen kann ich diese aber dennoch, um noch besser in die Stimmung um DC Wolfe eintauchen zu können.

Veröffentlicht am 11.01.2018

Spannend bis zum Ende

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Lynchjustiz macht sich auf den Straßen Londons breit und Detective Max Wolfe jagt die Killer. Doch schnell wird ihm klar, dass die Bürger ihn als den Bösen sehen, denn die Killer erhängen nur Straftäter ...

Lynchjustiz macht sich auf den Straßen Londons breit und Detective Max Wolfe jagt die Killer. Doch schnell wird ihm klar, dass die Bürger ihn als den Bösen sehen, denn die Killer erhängen nur Straftäter der schwersten Art.
Während Max dem Club der Henker immer näher kommt, gerät er gleichzeitig in ihre Schlinge.

Ich verschlinge grade die Max Wolfe Bücher ohne Atem zu holen, denn ich habe wirklich einen Narren an ihnen gefressen.
Max ist cool, clever und ziemlich hart im Nehmen. Er erinnert mich ein wenig an Bruce Willis. Klar, manchmal muss man schon schmunzeln, bei dem was er alles wegsteckt aber irgendwie verliert er dabei seine Coolnes nicht. Gleichzeitig zeigt sich immer wieder seine liebevolle Art, wenn es um seine Tochter Scout oder den Hund Stan geht. Mir blutet dazu in jedem Band aufs Neue das Herz, wenn Max sich wieder hoffnungslos in eine Frau verguckt.
Max ist ein super Ermittler und auch in diesem Fall bleibt er sich treu. Ebenso der absolut spannende Schreibstil von Tony Parsons.
Der dritte Fall ist wirklich spannend, denn es gibt viele Figuren die die Täter sein könnten und doch kommt keiner von ihnen so richtig in Frage. Gleichzeitig spielt die Thematik sehr mit den eigenen Moralvorstellungen. Denn, kann Selbstjustiz in Ordnung sein? Haben es Kinderschänder verdient beschützt zu werden oder haben sie ihre Rechte verwirkt?
Parsons lässt diese Thematik sehr gut in das Gesamtbild einfließen und zeigt wieder einmal sehr interessante Wege, die ein Krimi gehen kann.
Bis zum Schluss habe ich erneut mitgefiebert und gerätselt und bin mit dem Ende mehr als nur zufrieden.
Jetzt freue ich mich auf den vierten Band, den ich zum Glück vorablesen darf.

Veröffentlicht am 18.11.2017

Tiefgründigkeit, Gefühlsachterbahn und wertvolle Denkanstöße

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Tony Parsons gibt die Innenansichten inklusive beruflicher und persönlicher moralischer Konflikte von DC Max Wolfe derart tiefgreifend wieder, dass diese Figur richtig echt wirkt und mich fantastisch mitfühlen ...

Tony Parsons gibt die Innenansichten inklusive beruflicher und persönlicher moralischer Konflikte von DC Max Wolfe derart tiefgreifend wieder, dass diese Figur richtig echt wirkt und mich fantastisch mitfühlen und miträtseln lässt. Max‘ Momente mit Scout und Stan und seine Reflektionen zum Familienleben sowie zaghafte Unternehmungen in Sachen Liebe sind immer ein herzerwärmendes Highlight. Toll auch die gedanklichen zynischen Seitenhiebe, mit der Max seine Umwelt bedenkt.
Die Nebenrollen (u. a. DC Edie Wren, DCI Pat Whitestone) sind ebenso brilliant in Szene gesetzt.
Der Kriminalfall ist erneut sehr spannend und wendungsreich, das Ende hatte ich so nicht erwartet. Realistisch anmutende Polizeiarbeit, ohne langweilig zu sein. Mit der Thematik Lynchjustiz, die sowohl in Max‘ aktuellem Kriminalfall wie auch in seinem persönlichen Umfeld im Mittelpunkt steht, liefert der Autor Interessierten Stoff zu eigenen Reflektionen. Auch die Schilderungen zum Schicksal von Soldaten sind sehr eindringlich, ohne penetrant zu wirken. Die geschichtlichen Hintergründe zu Hinrichtungen erweitern meinen Wissensschatz auf interessante Weise und lösten so manchen Aha-Moment bei mir aus.
Was zuvor für Längen gesorgt hatte, z. B. die Wiedergabe von Boxtrainings, kommt kaum noch vor.
Mein bisher liebster Teil der Reihe. Band 4 klingt ebenfalls sehr vielversprechend.