Cover-Bild Allee unserer Träume
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inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 25.01.2019
  • ISBN: 9783548291420
Ulrike Gerold, Wolfram Hänel

Allee unserer Träume

Roman

"Ein fantastisch gutes Buch!" Gabriele Haefs 

Eine junge Architektin und ihr Traum von der größten Prachtstraße der DDR

Berlin in den Nachkriegsjahren: Die Stadt liegt in Trümmern, doch die Lebenslust der Menschen erwacht. Die junge Architektin Ilse hat eine Vision. Sie will die Stadt wieder aufbauen und Wohnungen auch für die einfachen Arbeiter schaffen. Der Wettbewerb für den Bau der Arbeiterpaläste in der Karl-Marx-Allee in Ostberlin ist ihre große Chance. Als einzige Frau will sie sich gegen ihre männlichen Kollegen durchsetzen. Und ihre Pläne werden tatsächlich ausgewählt. Aber ihr Ehemann erpresst Ilse und gibt die Entwürfe als seine eigenen aus. Ilse soll den Architekten nur zuarbeiten. Enttäuscht fasst sie einen Entschluss: Sie wird diese Ungerechtigkeit nicht hinnehmen, sondern um ein freies Leben und den richtigen Mann an ihrer Seite kämpfen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2019

Sehr sehr angenehm

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In diesem netten ebook geht es um Ilse, welche als junge Architektin die Pläne für den Bau der Karl-Marx Allee entwarf. Es spielt dabei in der Nachkriegszeit um das Jahr 1950 herum. Ilse wird ...

In diesem netten ebook geht es um Ilse, welche als junge Architektin die Pläne für den Bau der Karl-Marx Allee entwarf. Es spielt dabei in der Nachkriegszeit um das Jahr 1950 herum. Ilse wird dabei von einem besonderen Mann beauftragt, den Männern und Architekten etwas zuzuarbeiten, damit etwas modernes mit viel Planung erreicht wird. WIRD sie als Frau dieses Ziel erreichen???-------------Ich habe mir dieses sehr angenehme ebook in der letzten Zeit gut durchgelesen und bin auch sehr begeistert davon, weil es sich dabei auch sehr ruhig, angenehm und sympathisch liest. Die Beteiligten kamen bei mir auch gut an. Sehr interressant hierbei fand ich den Literaturzirkel, in den die liebe Ilse ging. Sowas ist in meinen Augen dabei immer eine gute Angelegenheit. Im Gesamten hat mir daher auch das nette ebook sehr gefallen. ---------Mein Fazit: In meinen Augen hat dieses angenehme ebook die vollen 5 Sterne dabei auch sehr verdient plus ein grosses Lob dabei an alle daran Beteiligten. --------Sehr empfehlen kann ich es daher wirklich jedem-------Holt es Euch und habt alle die Ilse lieb?

Veröffentlicht am 27.01.2019

Lebe deine Träume

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Berlin in den 1950er Jahren. Die Parteiführung der SED wünscht sich eine Prachtstraße in Ostberlin und versammelt hierzu eine Gruppe von Architektinnen, die hierzu Entwürfe vorlegen und die Straße dann ...

Berlin in den 1950er Jahren. Die Parteiführung der SED wünscht sich eine Prachtstraße in Ostberlin und versammelt hierzu eine Gruppe von Architektinnen, die hierzu Entwürfe vorlegen und die Straße dann gemeinsam entstehen lassen sollen. Auch eine junge Architektin aus Mühlhausen bekommt Wind von der Sache und entscheidet sich fern jeglicher Konventionen eigene Pläne vorzulegen, die auf positive Resonanz stoßen. Doch der Weg zur Verwirklichung ihrer Träume ist nicht einfach und sie wird immer wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt.
Die Autor
innen nehmen die Leserinnen mit in eine Welt voll politischer Gängelung in beiden deutschen Staaten, ein Klima der Unterdrückung von Frauen und Verfolgung von homosexuellen Begehrensweisen, aber auch der Freundschaft, des Glaubens an die eigenen Träume und des Kampfes darum, diese zu realisieren.
Allee unserer Träume ist ein richtig fesselndes Buch, was ich nicht wirklich aus der Hand legen wollte und dem ich eine große Öffentlichkeit wünsche. Danke den Autor
innen dafür.

Veröffentlicht am 23.01.2019

wenn Träume wahr werden – wunderbare Familiengeschichte

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Ilse Schellhaas ist ein echtes Papakind. Sie verbringt viele Stunden in seinem Architekturbüro, wodurch sich ihr Interesse und ihre Begeisterung für die Architektur erklären lässt. Was liegt also näher ...

Ilse Schellhaas ist ein echtes Papakind. Sie verbringt viele Stunden in seinem Architekturbüro, wodurch sich ihr Interesse und ihre Begeisterung für die Architektur erklären lässt. Was liegt also näher als selbst Architektur zu studieren und eigene Bauten zu entwickeln, zu gestalten. So versucht Ilse nach dem Studium Ihr Wissen, ihre Ideen und ihr Können nach Kriegsende in Ost-Berlin, also besser gesagt in der sowjetischen Besatzungszone, beim Bau der Stalinallee einzubringen. Dabei muss sie sich nicht nur beruflich in einer Männerwelt Gehör verschaffen, sondern hat auch so einige private Hürden zu nehmen.
Mir hat die Figur der Ilse Schellhaas ausgesprochen gut gefallen. Den beiden Autoren ist es gelungen die Geschichte dieser Frau, die sich über mehr als ein halbes Jahrhundert erstreckt, unwahrscheinlich unterhaltsam zu beschreiben. Was habe ich mich manchmal beim Lesen über Helmut, ihren geltungsbedürftigen Ehemann, geärgert. Oft hat Ilse eingelenkt und trotzdem ihr Ziel nicht aus den Augen verloren hat. Wenn ich bei einer Geschichte so „mitgehe“, so mitleide, dann ist das für mich das Zeichen, dass der Autor alles richtig gemacht hat.
Interessant beim Lesen fand ich auch, dass ich mir bekannte Orte neu kennengelernt habe, wie auch Personen wiedererkannt habe, die meinen Lebensweg ebenfalls beeinflusst haben. Herrlich fand ich, dass Honecker nicht namentlich genannt wurde, sondern als kleiner Parteisekretär beschrieben wurde.
Die Sprachwahl war sehr anschaulich, oft bildhaft und einprägend. Beispielsweise als Ilse die Warteschlangen vor dem HO-Kaufhaus als „Jahrmarkt des Elends“ bezeichnet. Das fand ich toll. Da muss man erstmal drauf kommen. Aber auch für traurige Situationen wurden die richtigen Worte gefunden. Ich denke da an die Dezenz des Vaters, wo Ilse von einer traurigen Hülle seiner Persönlichkeit spricht.
Für mich war dieses Buch ein wunderbar unterhaltsamer Familienroman, den ich uneingeschränkt allen Liebhabern dieses Genres weiterempfehle. Von mir gibt’s daher auch 5 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Eine starke mutige Frau, die ihren Weg geht

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>>Je länger sie allerdings der aufgeregten Eitelkeit um sich herum zuhörte, umso lächerlicher kamen diese Männer ihr plötzlich vor. Als wäre keiner von ihnen in der Lage, weiter zu planen als bis zu den ...

>>Je länger sie allerdings der aufgeregten Eitelkeit um sich herum zuhörte, umso lächerlicher kamen diese Männer ihr plötzlich vor. Als wäre keiner von ihnen in der Lage, weiter zu planen als bis zu den einzelnen Bauten, mit denen jeder sich sein persönliches Denkmal setzen wollte.>>

In "Allee unserer Träume" verknüpft das Autorenduo Ulrike Gerold und Wolfram Hänel geschickt historische Begebenheiten mit ihrer Handlung.

Die Geschichte spielt auf zwei Ebenen, einmal der Zeitraum um 1940 und dann ab 1950 bis in die Gegenwart, wobei der erste Strang irgendwann in den zweiten übergeht. Ich fand die jeweiligen Wechsel sehr harmonisch und passend, so bekommt man immer wieder einen Einblick in Ilse`s Vorgeschichte. Ilse, die Hauptprota, die als Kind schon die Bauzeichnungen ihres Vaters vollendet hat und später mutig die Chance ergreift an der baulichen Gestaltung und Entstehung der Karl-Marx-Allee in Berlin mitzuwirken. Doch das hat seinen Preis....

Der Schreibstil der beiden Autoren ist bildhaft und sehr angenehm. Auf der anderen Seite aber auch relativ sachlich und distanziert. Man kommt an die Charaktere nur in seltenen Momenten richtig ran, die sind dann dafür aber umso eindrücklicher. Schon irgendwie passend zu der Generation um die es hier geht.

Der Roman gibt einen interessanten Einblick in den Beginn der DDR, das Gefühl der Trennung vom Westen, auch ohne Mauer, die andere Denkweise.
Es ist ein schönes Porträt der 50-iger Jahre und man ist quasi bei der Entstehung der Karl-Marx-Allee und vor allem der Idee, die dahinter steckte, live dabei - leider auch bei ihrem Verfall.

Fazit: "Allee unserer Träume" ist ein spannender und interessanter historischer Roman und hat mir so manche neue Einblicke gebracht. Und obwohl der Roman schon über 500 Seiten hat, wäre ich so manches Mal gerne noch tiefer eingetaucht.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Unterhaltsam und lehrreich: Liebe, Gleichberechtigung, Architektur, Revolution in der jungen DDR

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Dies ist die Geschichte um die vielfältig ausgeprägte Liebe einer jungen Frau zu sehr unterschiedlichen Männern und vor allem zur Architektur, vorrangig des von ihr geplanten und in der Umsetzung aktiv ...

Dies ist die Geschichte um die vielfältig ausgeprägte Liebe einer jungen Frau zu sehr unterschiedlichen Männern und vor allem zur Architektur, vorrangig des von ihr geplanten und in der Umsetzung aktiv begleiteten Bauabschnitts der Karl-Marx-Allee zu Beginn der 1950er in Ostberlin.
Genre, Cover und Klappentext haben mich angesprochen.

Erzählt wird in der Er-/Sie- und Vergangenheitsform, ausschließlich aus der Perspektive der unerfahrenen, manchmal soziale Bindungen vernachlässigenden, idealistisch denkenden und leidenschaftlichen Architektin Ilse. Ihre Beobachtungen, Gedanken und Gefühlslagen wirken stimmig. Nach außen hin leicht unterkühlt wirkend, ist sie keine typische Sympathiefigur. Eben reizvoll, authentisch, mit Ecken und Kanten, deren beruflichen Werdegang, familiäre und freundschaftliche Bindungen und Liebesbeziehungen ich über die gesamte Länge mit Spannung verfolgt habe. Gut haben mir der hervorblitzende trockene Humor und die kritische - aber nicht überzogen wirkende - Haltung gegenüber der DDR-Staatsführung gefallen.
Beleuchtet wird eine leicht überschaubare Anzahl von Figuren, sodass ich jederzeit gut folgen konnte. Dass es in der ersten Hälfte zu Rückblenden in die Vergangenheit kommt, finde ich stilistisch gut gelöst, für den Spannungsmoment und das Verständnis förderlich.

Die Lebensgeschichte scheint autobiografisch inspiriert, aber nahezu komplett fiktiv zu sein. Das finde ich im Nachhinein überhaupt nicht schlimm, da ich auf diese Weise in den Genuss unterhaltsamer Belletristik mit Kenntniszuwachs gekommen bin.
Glaubhaft gemacht wird die Planung und Umsetzung der riesigen, politisch motivierten Allee, zu repräsentativen Zwecken und um große Mengen Wohnraum zu schaffen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es ganz ähnlich abgelaufen ist. Erst Jahrzehnte später im Westen geboren, habe ich dank dieses Buches etwas gelernt über die damalige und dortige Art zu leben, zu lieben und zu arbeiten. Beispielsweise über sich im Wandel befindliche Rollenbilder von Mann und Frau und zum Umgang mit Homosexualität. Vor allem habe ich viel erfahren zu Belangen der städtebaulichen Gestaltung und zu politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zwängen, denen die Gesellschaft der DDR (hier im Besonderen die Planer, Bauarbeiter, Trümmerfrauen) ausgesetzt war. Der Rückblick auf den Nationalsozialismus gerät demgegenüber rudimentär. Hier hätte es mir gefallen, weniger von Ilses Beziehung zu ihrem Vater und dafür mehr politische Wahrnehmungen zu lesen. Bemerkenswert: Der Aufstand des 17. Juni 1953 und die sich im Vorfeld aufbauende Stimmung in der arbeitenden Bevölkerung ist stimmig eingebettet.
All das wird nebenher vermittelt, auf flüssig zu lesende Art. Indem Emotionen bei mir hervorgerufen wurden, verfestigt sich bestimmt viel im Gedächtnis.

Minuspunkte: Der eingeschränkte Blickwinkel von Ilse lässt es nicht zu, andere Geheimnisse, Gefühle und Motive näher zu ergründen. Im Mittelteil baut die Spannungskurve ab, es schleichen sich kleine Längen ein.

Es erfolgt noch ein Sprung in Ilses Zukunft inklusive Reflektionen zu im Mittelpunkt stehenden beruflichen und privaten Entscheidungen. Dies befriedigte meine Neugier und rundet die Geschichte gelungen ab.

Ein Werk, das sich gut ergänzt mit „Die Stimmlosen“, welches nach dem Ende des 2. Weltkrieges das fiktive Leben von Ärzten, ihren Familien und einem befreundeten US-Offizier in Hamburg beschreibt.

Vier mit Tendenz zu fünf Sternen für einen Roman, der mich gut unterhalten und gleichzeitig zu beachtlichem Kenntniszuwachs geführt hat, den ich unter privaten und beruflichen Gesichtspunkten bereichernd finde.