Cover-Bild Allee unserer Träume
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 25.01.2019
  • ISBN: 9783548291420
Ulrike Gerold, Wolfram Hänel

Allee unserer Träume

Roman

"Ein fantastisch gutes Buch!" Gabriele Haefs 

Eine junge Architektin und ihr Traum von der größten Prachtstraße der DDR

Berlin in den Nachkriegsjahren: Die Stadt liegt in Trümmern, doch die Lebenslust der Menschen erwacht. Die junge Architektin Ilse hat eine Vision. Sie will die Stadt wieder aufbauen und Wohnungen auch für die einfachen Arbeiter schaffen. Der Wettbewerb für den Bau der Arbeiterpaläste in der Karl-Marx-Allee in Ostberlin ist ihre große Chance. Als einzige Frau will sie sich gegen ihre männlichen Kollegen durchsetzen. Und ihre Pläne werden tatsächlich ausgewählt. Aber ihr Ehemann erpresst Ilse und gibt die Entwürfe als seine eigenen aus. Ilse soll den Architekten nur zuarbeiten. Enttäuscht fasst sie einen Entschluss: Sie wird diese Ungerechtigkeit nicht hinnehmen, sondern um ein freies Leben und den richtigen Mann an ihrer Seite kämpfen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2019

Aller Anfang ist schwer

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50er Jahre im aufstrebenden Berlin. Ilse Schellhaas will in die Fussstapfen ihres Vaters treten und auch wie er Architektin werden. Und das schafft sie auch, mit viel Mühe und Fleiß. Als sie eine Chance ...

50er Jahre im aufstrebenden Berlin. Ilse Schellhaas will in die Fussstapfen ihres Vaters treten und auch wie er Architektin werden. Und das schafft sie auch, mit viel Mühe und Fleiß. Als sie eine Chance bekommt inmitten renomierter Architekten für das Projekt „Stalinallee“ im Ost-Berlin der Nachkriegszeit mitzuarbeiten und den Entwurf zu gestalten, sieht sie ihre Chance. Doch als Frau gewährt ihr nicht die Seriosität, die sie sich erhofft. Nur mit einem Identitätsschwindel sieht sie sich imstande ihren grössten Traum erfüllen zu können. Denn Ihr Mann gibt die Entwürfe als seine aus und will Ilse kleinhalten indem er sie erpresst. wird sie es schaffen aus diesem Schwindel heil rauszukommen und ihre wahren Talente nach aussen bringen zu können?
Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und sehr authentisch. Erzählt wird dιe Geschichte aus der Perspektive von Ilse. Obwohl mich die Handlung oftmlas sehr aufgeregt hat, wegen des unglaublichen Verhaltens ihres unsympatischen, egoistischen und egpyentrischen Mannes, hat mir der Emazipationskampf von Ilse sehr gut gefallen, auch wenn ich manchmal einige Stellen als langatmig empfand.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Stalinallee

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Ulrike Gerold und Wolfram Hänel, den beiden Autoren dieses Romans ist es sehr gut gelungen, Wahres und Erdachtes zusammenzumischen.
Die Geschichte um Ilse Schellhaas, die Architektin, ihr Leben ...

Ulrike Gerold und Wolfram Hänel, den beiden Autoren dieses Romans ist es sehr gut gelungen, Wahres und Erdachtes zusammenzumischen.
Die Geschichte um Ilse Schellhaas, die Architektin, ihr Leben als Kind geschiedener Eltern, ihre Jugend, der Krieg und seine unendlichen Grausamkeiten und Wirren, all das erlebt man als Leser dieses Romans mit, als stünde man mittendrin.
Das östliche Nachkriegsdeutschland, Berlin, die immer noch so steife Haltung zum Leben, das Verdrängen, die Angst vor Bespitzelung und Verrat haben auch in der Geschichte die Menschen geprägt.
All das kommt im Roman sehr lebensnah durch.
Ilse Schellhaas hat viel riskiert, um dorthin zu kommen, an die Spitze der Architektenelite, sie hat aber später auch erkannt, was sie , und nicht nur sie, falsch gemacht hat. Ihre Tochter (im Buch) hat dazu beigetragen, das zumindest architektonisch zu mildern.
In der Wirklichkeit hatte Ilse Schellhaas einen Sohn, nämlich den Autor Wolfram Hänel, der, zusammen mit seiner Partnerin Ulrike Gerold diese Lebensgeschichte seiner Mutter mit viel Liebe und künstlerischer Freiheit niedergeschrieben hat.
Sehr schön auch das Cover, das genau einen Teil dieses, nach Stalins Tod in Karl Marx-Allee umbenannten Strassenzuges zeigt.
Auf der Innenseite des Umschlages findet man eine Kopie des Reisepasses von Ilse Schellhaas.
Absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 01.02.2019

beeindruckendes Buch

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Ilse ist Architektin und möchte nichts lieber als ihre Pläne verwirklicht sehen. Allerdings lebt Ilse nicht mehr unter ihrem Namen, sie hat die Identität ihrer verstorbenen Schwester Marga angenommen, ...

Ilse ist Architektin und möchte nichts lieber als ihre Pläne verwirklicht sehen. Allerdings lebt Ilse nicht mehr unter ihrem Namen, sie hat die Identität ihrer verstorbenen Schwester Marga angenommen, da sie selbst eine belastende Vergangenheit hat. Als sie ihre Pläne für eine Neubebauung in Friedrichshain vorstellt, trifft sie auf ihren Schwager Hartmut, der ihr Spiel mitspielt. Gemeinsam mit ihm schafft sie es, dass unter anderem ihre Pläne mit angenommen werden. Allerdings zu dem Preis, dass sie nicht als Urheberin der Pläne auftritt. So bekommt Ilse die Chance ihre Pläne umzusetzen und an der zukünftigen Stalin-, später Karl-Marx-Allee mitzuarbeiten. Ihren Schwager als ihren Mann auszugeben fällt ihr dabei nicht so schwer, haben doch beide ein gemeinsames Ziel.

Doch mit dem Aufstand vom 17. Juni 1953 ändert sich alles und Ilse muss sich entscheiden, bleiben oder gehen.


Der Klappentext des Buches ist so nicht ganz richtig. Ilse wird nicht von ihrem Mann erpresst, sondern sie und Helmut entscheiden gemeinsam ihre Pläne als seine auszugeben. Nur so kann Ilses Tarnung aufrecht erhalten bleiben und sie hat die Möglichkeit an der Verwirklichung mitzuarbeiten.

Das Buch ist bei weitem komplexer als der Klappentext vermuten lässt. Die Protagonisten versuchen sich in ihrem Leben nach dem Krieg zurechtzufinden und in dem neuen Staat DDR ihren Platz zu finden und gleichzeitig ihre Träume wahr werden zu lassen. Dabei kollidieren diese teilweise auch einfach mit dem, was sich die Staatsführung gerade so vorstellt.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, auch wenn ich anfangs meine Probleme mit den Zeitwechseln hatte. Anfangs wird immer abwechselnd aus dem Jahr 1950 und den Jahren davor erzählt. Dann laufen die beiden Geschichten zusammen und wir begleiten Ilse und Helmut bis zum Aufstand vom 17. Juni 1953. Dann gibt es einen Zeitsprung ins Jahr 1978 und einen Epilog, der 1989 spielt. Alle Kapitel sind mit der Zeitangabe und einer Kurzzusammenfassung überschrieben.


Ilses Entwicklung war ausgesprochen glaubwürdig. Sie hat erkannt, dass sie von den Nazis missbraucht wurden und möchte deshalb mit Politik nichts mehr zu tun haben. Da der Bau der Stalin-Allee aber ein Politikum ist, ist sie ganz froh, dass Helmut sich in den Vordergrund stellt und sie im Hintergrund einfach nur bauen kann. Helmut hingegen biedert sich der politischen Führung an und versucht, egal wie, immer das Beste für sich heraus zu holen. Und obwohl er sich anbiedert ist er doch nicht ganz unsympathisch. Ihm liegt tatsächlich etwas an Ilse und teilt ihre Träume. Die beiden führen eine an sich nicht schlechte Scheinehe, die beiden mehr gibt als nur die Möglichkeit zu arbeiten.


Was mir ein wenig gefehlt hat, wäre ein Nachwort gewesen, in dem noch auf die tatsächlichen historischen Hintergründe eingegangen wird. Es gibt zwar ein Vorwort, in dem klargestellt wird, dass die Geschichte erfunden ist, ebenso wie die Charaktere, aber trotzdem wurde der Plot ja von wahren Begebnissen inspiriert. Hier hätte ich mir ein genaueres Eingehen gewünscht.


Alles in allem war es aber ein gut zu lesendes Buch, das mich sehr beeindruckt hat und mir sicherlich noch eine Weile nicht aus dem Kopf gehen wird.

Von daher eine Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 27.01.2019

Der Traum einer Architektin

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In Ilse Schellhaas wurde schon früh der Wunsch nach einem Studium der Architektur geweckt. Ihr Großvater hatte ein Baugeschäft, in dem auch ihr Vater als Architekt arbeitete. Nach dem Krieg liegen viele ...

In Ilse Schellhaas wurde schon früh der Wunsch nach einem Studium der Architektur geweckt. Ihr Großvater hatte ein Baugeschäft, in dem auch ihr Vater als Architekt arbeitete. Nach dem Krieg liegen viele Städte in Schutt und Asche, doch Ilse hat den Traum, die Straßen wieder aufzubauen, um dort bezahlbaren Wohnraum für einfache Arbeiter zu schaffen. Die neugegründete DDR schreibt einen Wettbewerb für den Bau der ersten sozialistischen Prachtstraße unter verschiedenen Architekturbüros aus. Ilse nimmt ihren ganzen Mut zusammen, reist nach Ostberlin, um ihre Pläne vorzustellen. Als ihre Entwürfe angenommen werden, erpresst sie ihr Ehemann und gibt die Pläne als seine eigenen Zeichnungen aus, denn er kennt Ilses Geheimnis aus der Vergangenheit. Beide schließen einen Pakt und Ilse geht darauf ein, um sich ihren Traum zu erfüllen.

Der Anfang dieses Buches hat mich schon überrascht. Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es eine Kurzzusammenfassung des nachfolgenden Inhalts, so dass meine Neugier geweckt wurde. Der Roman ließ sich sehr flüssig lesen, obwohl es immer wieder Zeitsprünge gab, wusste man genau wo man sich befand, da die Kapitel mit den Orten und Jahreszahlen überschrieben waren. Die Einblicke in die Vergangenheit passten zum aktuellen Handlungsverlauf. Die Geschichte wird aus Sicht von Ilse erzählt, eine für damalige Zeiten selbstbewussten Frau, die sich in einer Männerwelt behaupten muss. Aber leider bin ich mit Ilse nicht warm geworden, sie blieb mir irgendwie fremd.

Obwohl das Buch sehr unterhaltsam war, konnte es mich aber nicht richtig packen.

Veröffentlicht am 24.01.2019

Berliner Jahre

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Ulrike Gerold und Wolfram Hänel sind mir noch unbekannt. Ihr Roman Allee meiner Träume ist eine interessante Geschichte.
Die Protagonistin ist Ilse Schellhaas. Wir lernen ihre Kindheit in Thüringen kennen. ...

Ulrike Gerold und Wolfram Hänel sind mir noch unbekannt. Ihr Roman Allee meiner Träume ist eine interessante Geschichte.
Die Protagonistin ist Ilse Schellhaas. Wir lernen ihre Kindheit in Thüringen kennen. Dann gibt es einen Sprung nach Ostberlin in den 1950er Jahren weiter.
Ilse ist inzwischen Architektin, als einzige Frau gehört sie zu den Schaffern der Stalinallee, wird allerdings nicht richtig für voll genommen.
Sie engagiert sich besonders, sie ist besessen von ihrer Allee.
Die politischen Größen werden in die Geschichte eingebunden. 1953 erlebt sie den Aufstand der Arbeiter. Langsam wird sie nachdenklich.
Es spielen viele verschiedene Charaktere mit unterschiedlichen Veranlagungen mit.

Das Schicksal der Ilse wird menschlich dargestellt, sie hat ihre Stärken und Schwächen.

Der Roman führt durch Ilses gesamtes Leben und ist gut dargestellt. Ich jonnte gut an der Idee teilnehmen und habe mich in der Geschichte gefangen gefühlt.
Ich wurde gut unterhalten.