Cover-Bild Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
Band 1 der Reihe "Friedrichstraßensaga"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 14.09.2021
  • ISBN: 9783499000089
Ulrike Schweikert

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm

Bestsellerautorin Ulrike Schweikert entführt uns in ihrer neuen großen Familiensaga in die 1920er Jahre. Eine Zeit des Glanzes, aber auch eine Zeit, in der Frauen um ihren Platz in der Welt kämpfen mussten. 

Der Bahnhof Friedrichstraße. Ein Jahrhundertbauwerk. Stolzes Herz einer Stadt auf dem Sprung zur modernen Weltstadt. Als der junge Architekt Robert 1920 den Auftrag bekommt, am Neubau des Bahnhofs und der Planung der ersten U-Bahn-Linie Berlins mitzuarbeiten, ist er überglücklich. Endlich kann er seiner großen Liebe Luise einen Heiratsantrag machen. Doch ihr Glück ist nicht ungetrübt. Seit dem Großen Krieg ist Roberts bester Freund Johannes, mit dem er gemeinsam an der Front kämpfte, verschollen. Johannes war Luises erste Liebe. Als sie glaubte, er sei tot, fand sie Trost bei Robert. Ausgerechnet am Tag ihrer Hochzeit taucht Johannes wieder auf, kriegsversehrt und ohne Hoffnung, Luise eine Zukunft bieten zu können …

Zwei Familien, verbunden durch eine unmögliche Liebe und ein einzigartiges Bauwerk. Ulrike Schweikert erzählt die Geschichte einer großen Liebe und einer Zeit voller Glanz und Schatten. 


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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2021

Berlin Friedrichstraße - Novembersturm

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Handlung
Berlin, 1920
Robert erhält ein sehr lukratives Jobangebot und er sieht darin auch die Möglichkeit, endlich einem weiteren Ziel nachzugehen. Er macht seiner großen Liebe Luise einen Heiratsantrag, ...

Handlung
Berlin, 1920
Robert erhält ein sehr lukratives Jobangebot und er sieht darin auch die Möglichkeit, endlich einem weiteren Ziel nachzugehen. Er macht seiner großen Liebe Luise einen Heiratsantrag, den diese glücklich annimmt. Innerlich jedoch trauert die junge Frau noch immer um ihre Jugendliebe Johannes, der seit dem Großen Krieg verschollen ist. Auch für Robert war diese Nachricht damals nicht einfach, war doch Johannes sein bester Freund. Und schließlich taucht genau dieser am Tag der Hochzeit wieder auf. Kriegsversehrt, ohne Hoffnung und ohne finanzielle Mittel...

Meinung
Ganz ehrlich: Das Cover gefällt mir nicht. Ich empfinde es als wenig ansprechend, der untere Teil könnte noch als ganz nett gelten, die obere Hälfte hingegen mag ich absolut nicht. Ich finde die Farben sehr abweisend und kalt, ich mag die Silhouette der Person nicht, sie verwirrt mich und sie hätte es für meinen Geschmack nicht benötigt. In der Mitte des Bildes findet sich der Titel, sowie der Name der Autorin. Ich finde, dass dieser Abschnitt irgendwie fehl am Platze wirkt und diese Zeilen ein wenig verloren gehen. Einzig den unteren Part finde ich passend und schön gestaltet, mit der Abbildung des Bahnhofs wird auf die Geschichte Bezug genommen und anhand des verblassten Eindrucks passt diese gut zur Handlungszeit. Ansonsten trifft die Gestaltung des Covers absolut nicht meinen Geschmack...

Mir ist das Buch bereits in der Verlagsvorschau aufgrund der interessant klingenden Inhaltsangabe aufgefallen. Und weil ich von Ulrike Schweikert bereits ein paar Bücher gelesen habe, welche mir fast durchweg gefallen haben, wanderte das Buch auf meine Wunschliste. Als es im September bei Vorablesen vorgestellt wurde, war mein Interesse direkt geweckt und ich habe einen Blick auf die Leseprobe geworfen, die mich überzeugen konnte und dazu geführt hat, dass ich einen Leseeindruck verfasst habe und mich letztendlich tatsächlich über ein Exemplar des Romans freuen konnte. Dafür ein herzliches Dankeschön an Vorablesen, sowie den Rowohlt Verlag!

Der Prolog hat mir gut gefallen. Er gibt einen kleinen Blick auf die Familien und das Kennenlernen von Robert, Luise und Johannes und er ist für mich irgendwie besonders. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass mir so ein Buchbeginn noch nie wirklich begegnet ist und daher empfand ich diesen als faszinierend, spannend und sehr interessant. Danach wandert die Handlung vom Jahr 1882 ins Jahr 1920, wo die Haupthandlung beginnt und sich anschließend bis ins Jahr 1933 erstreckt, wo schließlich der Epilog spielt. Anhand dessen kann man einen kleinen Blick in die Zukunft der Protagonisten werfen und man erhält dadurch ein bisschen Material zum nachdenken und spekulieren erhält, wie die Saga wohl weitergehen könnte. Obwohl die Jahreszahl vor einigen Kapiteln angegeben wird, finde ich doch manchmal, dass man als Leser zeitlich etwas verloren ist. Nicht immer ging für mich klar deutlich heraus, zu welcher Zeit die Ereignisse spielen. Dazu hätte ich mir gern mehrere Angaben gewünscht, um ein volles und stimmiges Bild zu erhalten und um der Handlung leichter folgen zu können.

Die Sprache hat mir eigentlich gut gefallen. Sie befindet sich auf einem angenehmen Niveau, ist gut lesbar und gibt häufig lebendige Einblicke in die Situationen. Ich bin mit dem Lesen flüssig vorangekommen, konnte mir viele Szenen gut vorstellen und finde, dass besonders die Beschreibung der Settings sehr gelungen ist. Außerdem empfand ich jene Abschnitte, die kleine Einblicke in die Vergangenheit der drei Freunde geben, sehr interessant und sie boten eine gute Abwechslung.
Allerdings hat mich die Sprache nicht vollkommen überzeugen können. Immer wieder gibt es einige Stellen, die sich für mich ganz schön strecken und bei denen ich finde, dass die Aussage zu sehr umschrieben und ausgedehnt wird. Vieles hätte für meinen Geschmack kürzer und damit bündiger ausfallen können und dadurch hätten einige Längen vermieden werden können. Eine kompaktere und nicht immer so ausschweifende Erzählweise hätte mir gut gefallen.
Ich finde, dass häufig eine Handlung stattfindet, die nicht sonderlich aufregend und spannungsreich ist. Nur selten gibt es Momente, die mich überraschen konnten oder die der gesamten Geschichte eine neue Wendung gegeben haben. Oft verläuft die Story sehr geradlinig und damit nicht überraschend...

Gebündelt werden historische Ereignisse und Vorgänge beschrieben. Diese werden meist in Gespräche eingebunden, in denen der Leser allerhand Informationen darüber sammelt, wie die politische Lage vor allem in Deutschland aussah. Im Grunde mag ich es gern, wie viele Fakten eingebunden wurden und wie geschickt sie in die Handlung eingefügt wurden. Allerdings finde ich, dass diese meist ein wenig zu geballt vorhanden sind. Teilweise liest man seitenlang nichts darüber, dann gibt es wieder Abschnitte, in denen man innerhalb kurzer Zeit sehr viele Fakten erfährt. Ich finde die Informationsfülle an sich gut, allerdings hätten sie gern verteilter auftreten können.
Ich dachte ursprünglich, dass die Planung der ersten U-Bahn-Linie irgendwie ein wiederkehrendes Thema im Roman sein wird und man darüber einiges erfährt. Nicht nur über die Architektur, sondern auch die Erbauung und die Meinungen vonseiten der Bevölkerung. Und anfangs war das auch ein wenig der Fall, irgendwann jedoch wurde diese Thematik ziemlich fallengelassen, es gab nur noch hin und wieder eine Andeutung dessen und das war es. Ich finde es schade, dass darauf nicht weiter eingegangen wurde, es hätte dem Roman einen interessanten Hintergrund gegeben und ich finde, dass die Karriere von Robert nicht so stark auf dem Klappentext hätte erwähnt werden müssen. Dadurch wurden bei mir ein wenig andere Erwartungen geschürt...
Ich finde, dass an einigen Stellen das Lebensgefühl der 1920er Jahre hervorragend eingefangen wurde. Es ist deutlich herausgekommen, an was die Menschen interessiert waren, was gesellschaftlich oder auf kultureller Ebene fasziniert oder schockiert hat. Dadurch wirkt die Handlungszeit auch direkt lebendiger und ich mag es, wie jene Szenen direkt authentischer wirken.

Als Erzählinstanz wurde ein allwissender Erzähler genutzt, der im Verlauf der Handlung verschiedene Perspektiven einnimmt. Vor allem aus der Sichtweise von Luise, Robert und Johannes wurden die jeweiligen Kapitel beschrieben, allerdings gibt es auch ein paar Szenen, die aus der Sicht von Ella, einer jungen Dame, die mit den drei Freunden bekannt ist, dargestellt wurden. Auf diese Weise erhält man viele abwechslungsreiche Einblicke auf die einzelnen Figuren und es ist möglich, sie näher kennenzulernen und sich von ihnen einen Eindruck zu verschaffen. Dadurch wirkt die Handlung automatisch vielfältiger und es wird ein wenig vorgesorgt, dass Längen schwerer entstehen können, wenngleich dies nicht vollkommen gelungen ist.

Das Setting wurde ansprechend gestaltet. Durchweg jeden Ort konnte ich mir vorstellen und ich mag es, wie unterschiedliche diese ausfallen. Man lernt verschiedene Ecken Berlins kennen und ich finde es gut, wie die Stimmungen häufig eingefangen wurden. Das lässt die Stadt sehr lebendig wirken und es ist interessant, die verschiedenen Orte durch die Augen der Figuren kennenzulernen.
Schön empfand ich es, wie das Haus, indem die drei Freunde aufgewachsen sind, immer wieder mal eine kleine Rolle spielt. Das war ein schönes, wiederkehrendes Motiv, welches für meinen Geschmack gern noch öfter hätte auftauchen können!

Wenn ich ehrlich sein muss: Mit zunehmender Handlung empfand ich die Charaktere als immer langweiliger. Sie haben mich nur sehr sehr selten überraschen können, ihre Wesen sind ohne besonderen Merkmale, die bei mir Sympathien oder Abneigung hervorrufen könnten. Im Grunde war es mir irgendwie ziemlich egal, was mit den Figuren im Folgenden passieren wird, sie haben es an keiner Stelle geschafft, sich mit einer besonderen Aussage oder Handlung hervorzuheben, was ich sehr schade finde. Dabei wurde anfangs eigentlich einiges dafür gegeben, dass ein interessanter erster Eindruck entsteht und ich war daraufhin mächtig gespannt darauf, wie eine Entwicklung aussehen könnte. Diese fand leider nur sehr selten statt und konnte mich nicht recht überzeugen.
Lediglich Ilse, die Schwester von Johannes, hat mir richtig gut gefallen. Sie hat zu jedem Thema eine Meinung, die sie offen ausspricht, sie bringt Schwung in die Szenen und ich mag ihre aufgeschlossene und einnehmende Persönlichkeit sehr gern!

Fazit
Ich hatte zugegebenermaßen recht große Erwartungen an den Roman. Und aufgrund der gelungenen und interessanten Leseprobe war ich sehr zuversichtlich, dass diese erfüllt werden. Und doch sitze ich nun hier und bin nicht so richtig angetan von dem Buch. Immer wieder gab es kleine Aspekte und Darstellungen, die ich nicht rund, ausgereift und perfekt finde. Diese kamen sowohl bei den Figuren, als auch bei den historischen Hintergründen vor und dadurch entstanden leider Längen, die letztendlich meinen Eindruck verstärken, dass es eine schöne Geschichte hätte sein können, die Umsetzung aber nicht meinen Geschmack trifft. Sehr schade...

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Könnte straffer erzählt werden

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Berlin Friedrichstraße Novembersturm ist der erste Band einer Dilogie der Autorin Ulrike Schweikert. Die Leser werden in die zwanziger Jahre von Berlin mit genommen und erzählt wird die Geschichte von ...

Berlin Friedrichstraße Novembersturm ist der erste Band einer Dilogie der Autorin Ulrike Schweikert. Die Leser werden in die zwanziger Jahre von Berlin mit genommen und erzählt wird die Geschichte von fünf sehr unterschiedlicher Charaktere. Johann und Robert sind seit ihrer Kindheit in Luise verliebt. Ilse, die Schwester von Johann fühlt sich zu Frauen hingezogen und Ella, das Arbeiterkind muss sich ihren Platz im Leben erst erkämpfen.

Das Umfeld ist die Friedrichstraße und der dazugehörige Bahnhof. Wobei die Arbeit am Bahnhof eher im Hintergrund statt findet und die Geschichte sich auf die Personen des Romans konzentriert. Der Schreibstil ist an einigen Stellen recht ausschweifend und da hätte ich mir eine straffere Erzählweise gewünscht. Das geschichtliche Umfeld mit dem Erstarken der kommenden Machthaber wird lebendig in Szene gesetzt und überschattet die Ereignisse rund um die Akteure.

Leider gibt es immer wieder Zeitsprünge in die Vergangenheit, die nur sparsam gekennzeichnet sind. So kam es mehr als einmal vor das die zurückblättern musste um zu sehen, wo der Sprung statt gefunden hat, weil die Geschichte nicht mehr richtig passte. Zeitweilig kam es mir auch eher wie eine Aneinanderreihung von Ereignissen vor.

Insgesamt ganz nett, aber nicht umwerfend mit einigen Längen.

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Etwas mehr Spannung wäre schön gewesen

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Robert ist noch jung und hat hohe Ziele für sein Leben. Er ist Architekt mit Leidenschaft. Den Krieg hat er zwar überstanden, aber losgelassen hat er ihn doch nie. Gemeinsam mit seinem Freund Johannes ...



Robert ist noch jung und hat hohe Ziele für sein Leben. Er ist Architekt mit Leidenschaft. Den Krieg hat er zwar überstanden, aber losgelassen hat er ihn doch nie. Gemeinsam mit seinem Freund Johannes hat er die Schrecken dieses Krieges erlebt, aber während Robert heil nach Hause gekommen ist, galt Johannes als Tod. Für Luise ist es lange Zeit schwer, sich dieses einzugestehen und den Freund loszulassen. Schließlich beschließt sie dann doch den Heiratsantrag von Robert anzunehmen, das Leben muss ja weitergehen. Ausgerechnet am Tag ihrer Hochzeit ist Johannes plötzlich wieder da, aber er schweigt. Zu groß ist seine Angst, Luise nicht mehr das Leben bieten zu können, welches sie seiner Meinung nach verdient hat, denn er ist kriegsversehrt und hoffnungslos. Luise soll es da an Roberts Seite besser haben.

„Novembersturm Berlin Friedrichstraße“ ist der erste Band eines Mehrteilers von Ulrike Schweikert. In diesem Teil erzählt sie von den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg. Sie schildert das Leben in den 20er-Jahren und wie schwer es für die Menschen in Berlin gewesen ist. Die politische Lage nimmt dabei in diesem Roman sehr viel Raum ein.

Ich greife immer mal wieder gern zu einem Buch von Ulrike Schweikert, leider wurde ich in diesem Fall enttäuscht. Ich habe irgendwie so gar keinen Zugang zu dieser Geschichte gefunden. Dabei hat die Autorin den historischen Hintergrund wirklich gut durchleuchtetet. Sie schildert sehr ausführlich über die politische Situation in den 20er-Jahren und davon, was es für die Menschen in dieser Zeit bedeutet hat. Auch lässt sie ihre Protagonisten einiges durchstehen und erleben, aber irgendwie hat sie es diesmal nicht, geschafft mich an die Geschichte zu fesseln. Vieles war mir zu vorhersehbar. Gerade die Beziehungen zwischen den Protagonisten hatten nicht wirklich Überraschendes zu bieten. Das Handeln von Robert, auch wenn er so handelt, wie es seine Zeit eben vorgibt oder von Johannes, konnte mich nicht wirklich fesseln. Die gesamte Geschichte glitt gleichbleibend ohne echte Höhen und Tiefen dahin. Dabei ist der Erzählstil angenehm zu lesen und wie schon erwähnt, der historische Hintergrund gut recherchiert und wiedergegeben, aber es war in der Masse einfach zu viel an Informationen, um der eigentlichen Geschichte von Robert, Luise und Johannes und ihren Familien und Freunden folgen zu können.

Fazit:

„Novembersturm Berlin Friedrichstraße“ ist ein gut recherchierter Roman über die 20er-Jahre in Berlin. Der historische Hintergrund wartet mit viel Wissen auf und bringt die geschichtlichen Ereignisse dieser Zeit näher, mir persönlich war die Geschichte aber zu trocken. Ich konnte mit den Protagonisten nicht so recht mitfiebern, vieles war mir zu vorhersehbar und ohne echte Spannung. Schade, aber Band 2 werde ich wohl nicht mehr lesen.

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Da gibt es besseres

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Der junge Architekt Robert arbeitet in den 20er Jahren am Neubau des Bahnhof Friedrichstraße in Berlin mit. Gleichzeitig wird die erste U-Bahn-Linie Berlins geplant. Robert könnte nicht glücklicher ...

Der junge Architekt Robert arbeitet in den 20er Jahren am Neubau des Bahnhof Friedrichstraße in Berlin mit. Gleichzeitig wird die erste U-Bahn-Linie Berlins geplant. Robert könnte nicht glücklicher sein, als er dann auch noch seiner Freundin Luise einen Heiratsantrag macht. Doch Luise hat ihre erste große Liebe Johannes nie vergessen können und als dieser ganz unerwartet am Tag der Hochzeit auftaucht, muss Luise sich entscheiden ob sie Robert wirklich heiraten möchte oder auf ein Leben mit Johannes setzen soll...

Insgesamt muss ich sagen,dass ich vom Buch mehr erwartet hatte. Ich habe die historischen Romane der Autorin sehr gern gelesen und zähle "Die Hexe und die Heilige" sogar zu meinen Lieblingsbüchern, da es mitreißend, spannend und gut recherchiert war! Das selbe dachte ich nun auch von ihren "jüngeren" historischen Romanen im 20. Jahrhundert und hatte mich auf die Geschichte gefreut! Leider bin ich nicht sehr gut ins Buch reingekommen. Es waren mir viel zu viele Personen, kein Personenregister vorhanden, wo man als Leser hätte eben nachsehen können, dies fand ich ein wenig ärgerlich. So brauchte ich natürlich auch Zeit um wirklich mit den einzelnen Charakteren mitfühlen zu können. Ich wurde nicht so schnell in die Handlung reingezogen wie in den früheren Büchern der Autorin.

Auch der Schreibstil zog sich teilweise ganz schön in die Länge, es gab einige langatmige Passagen und die 500 Seiten hätte man gut etwas kürzen können, was die Handlung wahrscheinlich spannender gemacht hätte.

Ulrike Schweikert hat sich mit der Recherche Mühe gegeben und es wurden einige historische Ereignisse im Buch angesprochen. Es gab aber auch Situationen, da hatte ich Zweifel, ob Personen sich in den 20er Jahren so verhalten haben, dies kam mir teils sehr modern vor.

Fazit: Im Vergleich zu ihren früheren Romanen hat mir diese Geschichte nicht so gefallen. Der Schreibstil war langatmiger, die Story in Teilen interessant, aber auch viel politisches, dies muss man als Leser mögen. Außerdem brauchte ich Zeit überhaupt in die Geschichte rein zu kommen, ein Personenregister wäre hier von Vorteil gewesen. So ist das Buch alles in allem für mich "Mittelmaß" aber es gibt besseres.


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Veröffentlicht am 25.09.2021

Roman ohne Spannungsbögen

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Beschreibung
Da mich die Charité der Autorin begeistern konnte, musste ich mich sofort um ein Vorab Exemplar bewerben. Darüber hinaus interessieren mich historische Romane sehr, vor allem zu dieser herbstlichen ...

Beschreibung
Da mich die Charité der Autorin begeistern konnte, musste ich mich sofort um ein Vorab Exemplar bewerben. Darüber hinaus interessieren mich historische Romane sehr, vor allem zu dieser herbstlichen Jahreszeit.
Das Cover gefällt mir relativ gut. Es spricht mir allerdings nicht zu 100% an, da es recht kühl wirkt. Die hängt vermutlich auch mit dem Titel zusammen. Dennoch finde ich die Kombination aus dem Bahnhof und der Dame auf dem Cover (wahrscheinlich unsere Protagonistin) nicht so richtig stimmig. Es wirkt ein wenig zusammen gewürfelt und so, als ob sich der Verlag nicht entscheiden konnte, ob sie den Bahnhof auf dem Cover haben wollen oder lieber die Frau und sich dadurch einfach für beides entschieden haben.
Was allerdings den Titel „Novembersturm“ anbelangt, so kann ich leider noch keinen Bezug zum Buch herstellen. Bei meiner Recherche konnte ich keinen Zusammenhang zum Buch finden. Den Untertitel „Berlin Friedrichstraße“, kann ich schon eher nachvollziehen. Denn hier haben sich unsere Protagonisten kennen gelernt.
Protagonisten haben wir in dem Buch einige. Allerdings verliert man hier nicht den Überblick. Ich als Leserin konnte mich sofort zurecht finden und sie alle in ein Beziehungsgeflecht setzen. Man wusste auch von der ersten Seite an, welche Charaktereigenschaften die Charaktere haben und in welcher Welt sie leben. Dabei kommt man vor allem den weiblichen Protagonistinnen näher als den männlichen. Über unsere Protagonistin Luise erfährt man darüber hinaus auch mehr über ihre Gedankenwelt. Ich war immer etwas zwiegespalten, was die Sympathie zu ihr anbelangt. Einerseits hab ich sie in einigen Situationen als hochnäsig angesehen, die genau weiß, dass sie etwas besseres ist. Dies wurde dann dadurch bestätigt, dass sie Robert gegenüber in vielerlei Hinsicht unehrlich war. Am schrecklichsten fand ich jedoch, wie sie und auch die gesamte Clique damals mit Ella umgegangen ist. Immerhin hat Luise versucht diese Taten wieder wett zu machen, indem sie Ella unterstützt hat und beispielsweise auch nichts gesagt hat, als ihr aufgefallen ist, dass diese sich Luises Kleid ausgeborgt hat. Andererseits war Luise für mich eine tolle Frau, welche den Spagat zwischen Familie und Job hinbekommen hat und sich durch ihre Stärke und Emanzipation ausgezeichnet hat.
Begeistert war ich hingegen von Ella und Ilse. Für mich ebenfalls zwei starke Charaktere, die nicht unterschiedlicher hätten sein können. Die eine setzt sich mit allem was sie geben kann für ihre Familie ein, trägt das Herz auf der Zunge und ist so ein liebevoller, herzlicher und loyaler Charakter. Sie nutzt die Menschen nicht aus, obwohl viele in ihrer Lage das wahrscheinlich gemacht hätten, sie zeigt, dass es ihr unangenehm ist finanziell, beruflich etc. unterstützt zu werden und hält an ihrer Liebe fest. Dabei ist sie nicht naiv, sondern weiß genau, wie Johannes zu ihr steht und macht sich keine großen Hoffnung. Ilse hingegen geht mit voller Leidenschaft in allem auf, was mit Theater, Schauspiel, Gesang und Tanz zu tun hat. Sie liebt die Bühne, Berühmtheit und den klassischen Klatsch und Tratsch. Des Weiteren ist sie Luise eine gute Freundin und ebenso stark und emanzipiert. Ilse habe ich total ins Herz geschlossen. Ich mag es, dass sie anders denkt und zu ihrer Sexualität steht. Sie wirkt auf mich wie ein kleiner Wirbelwind und ist eine tolle Patentante für Lilli.
Über Johannes und Robert hätte ich an einigen Stellen gerne noch mehr erfahren. Es wurde wenig über ihre Gedankenwelt und die Geschehnisse im Krieg geschrieben. Ich hätte mich ihnen gerne noch mehr verbunden gefühlt. Vor allem da ich gerade auch bei Robert ambivalente Gefühle und Einstellungen hatte.
Was den Schreibstil der Autorin angeht, so hat dieser mich wieder gekriegt. Es ist wirklich großartig, was die Autorin an historischen Informationen einfließen lässt, welche geschichtlichen Hintergründe genannt werden und vor allem, wie dadurch bei mir „Aha-Erlebnisse“ entstanden sind - insbesondere hinsichtlich der bekannten Persönlichkeiten. Es muss unheimlich viel Arbeit hinter diesen Recherchen stecken, die oftmals so voller Details sind, dass ich mich selber frage, wie sehr man in die Materie hervordringen muss, um so etwas herauszufinden. Die gesamte Atmosphäre und Szenerie der 20er Jahre erscheint mir realistisch und gut beschrieben. Allerdings häufig nur sehr kurzatmig. Die Ereignisse werden oftmals innerhalb eines Absatzes abgearbeitet und dann kommt der nächste Absatz indem es dann auf einmal wieder nur um die Protagonisten des Buches geht und um ihren Alltag. Wie sich die Ereignisse jedoch auf die Personen auswirken, kommt nicht so richtig rüber. Davon abgesehen muss ich allerdings gestehen, dass in dem Buch für mich leider keinerlei Spannungsbogen zu finden war. Dadurch kam bei mir nicht das Gefühl auf, dass ich unbedingt weiterlesen muss. Die Handlungen sind tendenziell eher vor sich hingeplätschert. Es war nett und interessant zu lesen, aber wirklich Spannung ist nicht aufgekommen. Zugegeben, zwischendurch gab es ein paar kleine Momente, in denen ich mich gefragt habe, was wirklich hinter einer Handlung steckt oder ob Geheimnisse aufdeckt werden bzw. in welcher Art und Weise diese ans Licht kommen. Leider ist es allerdings erst zum Ende hin zu einigen Spannungsmomenten gekommen und zu einem wirklich schockierenden Ende, mit dem ich absolut nicht gerechnet hätte.

Fazit
Ein solides Buch mit tollen historischen Inhalten, dem es allerdings an einem Spannungsbogen gefehlt hat. So wurden die Handlungen überwiegend nur parallel niedergeschrieben. Zwischendurch werden immer mal wieder ein paar neue Informationen und Details offenbart, die dazu führen, dass man sich als Leser:in kurzzeitig fragt, was da wohl passiert ist oder wie es weitergeht. Dennoch kam auch hier nur wenig Spannung auf. Die letzten ca. 100-150 Seiten werden dann deutlich interessanter und spannender. Insgesamt hat das Buch es nicht geschafft, mich vollends zu begeistern. Dementsprechend würde ich dem Buch 3 Sterne geben. Nichts desto trotz interessiert mich der Folgeband sehr und ich bin gespannt, was mich in diesem Buch erwarten wird.

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