Interessante neue Welt
Mit 'Die Erwählten' hat die Erfolgsautorin der Bestimmungs-Reihe ein neues Buch rausgebracht und ich war ja mehr als gespannt wie es werden wird. Ich meine, es ist ja öfter so, dass das nächste Buch eines ...
Mit 'Die Erwählten' hat die Erfolgsautorin der Bestimmungs-Reihe ein neues Buch rausgebracht und ich war ja mehr als gespannt wie es werden wird. Ich meine, es ist ja öfter so, dass das nächste Buch eines Autors etwas enttäuschend wird, aber ich war trotzdem gespannt.
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Der Ansatz dieses Buches war schon vielversprechend, denn es fängt dort an, wo andere Bücher enden: die große Schlacht ist geschlagen und unsere Helden sind inzwischen so etwas wie Prominente, die die Welt gerettet haben. Dieser ungewöhnliche Beginn konnte mich überzeugen, genauso wie die Protagonistin Sloane, die eine Art schwarzes Schaf unter den Erwählten ist. Sie ist mir mit ihrem skeptischen und kaltschnäuzigen Wesen sofort sympathisch und ich mochte es, dass sie alles hinterfragt und nichts einfach hin nimmt.
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Die ganze Geschichte ist eigentlich in zwei Abschnitte aufgeteilt, wobei der erste das Leben der Erwählten nach der großen Schlacht behandelt. Besonders originell fand ich, dass die Vergangenheit nicht durch Erzählungen erklärt wurde, sondern durch Zeitungsartikel und wissenschaftliche Arbeiten. Dadurch wird alles zwar etwas verzögert, man braucht einige Zeit um hinter die Geschichte zu kommen, aber es war eine wirklich interessante Art mehr über die Vergangenheit zu erfahren.
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Die ganze Geschichte wird dann auf den Kopf gestellt, als drei der Erwählten in einem Paralleluniversum landen, in dem die letzte Schlacht noch nicht geschlagen ist und das voller Magie steckt. Dieser vollkommenen Umschwung der Handlung war erstmal schwierig zu verdauen, da viele neue Eindrücke auf einen einstürzen, aber durch Sloanes Persönlichkeit, die alles hinterfragt, lernt man die Welt schnell kennen und ich habe mich gut zurechtgefunden. Auch in diesem Abschnitt wird wieder auf Zeitungsartikel zurückgegriffen, um Hintergründe aufzudecken.
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Insgesamt war dieses Buch einfach gigantisch, da eine völlig neue, spannende Fantasywelt kreiert wurde, die mich überzeugen konnte. Die Charaktere, besonders Sloane, wirkten authentisch und haben nachvollziehbare Entscheidungen getroffen. Und der Fanatsyaspekt war einfach grandios, so gut durchdacht und einfach faszinierend.
Trotzdem, da hat mir irgendetwas gefehlt, dieses letzte Etwas, das mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt. Wenn ich nämlich nicht gerade eine Seite nach der anderen verschlungen habe, hatte ich nicht den Drang weiterzulesen. Ich war nicht wirklich gefesselt, konnte das Buch immer wieder unterbrechen, ohne dass es mich groß gestört hat. Sobald ich dann wieder angefangen habe zu lesen, war ich absolut begeistert, aber dazwischen waren immer diese Tiefs, die mich motivationslos zurückgelassen haben. Das wird wohl mal wieder eine subjektive Wahrnehmung meinerseits sein, denn objektiv habe ich keinen einzigen Kritikpunkt.