Cover-Bild A Different Blue
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12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 25.06.2021
  • ISBN: 9783736314924
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Amy Harmon

A Different Blue

Frauke Lengermann (Übersetzer)

"Manchmal können genau die Dinge uns retten, vor denen wir gerettet werden möchten."

Die 19-jährige Blue Echohawk hat nur ein Ziel: herausfinden, wer sie wirklich ist. Von ihrer Mutter als Kleinkind am Straßenrand zurückgelassen, ist Blue in dem schmerzhaften Glauben aufgewachsen, ganz allein auf der Welt zu sein. Sie spürt, wie ihr Leben ihr jeden Tag ein bisschen mehr zu entgleiten droht. Doch dann trifft sie auf ihren neuen Geschichtslehrer Darcy Wilson. Er ist jung, hat einen coolen britischen Akzent und eine ansteckende Leidenschaft für sein Unterrichtsfach. Darcy ist der erste Mensch, der an Blue glaubt und hinter ihre abweisende Fassade blickt. Aber Blue und Darcy wandern auf einem schmalen Grat. Denn während sich die beiden einander immer mehr öffnen, wissen sie auch, dass eine Liebe zwischen ihnen unmöglich ist ...

"Alles an diesem Buch ist einfach nur wunderschön." ALL ABOUT ROMANCE BLOG

Remake von FÜR IMMER BLUE

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2021

Tiefsinnig und berührend

1

Blue Echohwak ist 19 Jahre alt und bestreitet ihr letztes Jahr auf der Highschool. Ihre Mutter hat sie verlassen als sie noch ein Kleinkind war, danach wird sie von Jimmy und seiner Schwester aufgezogen. ...

Blue Echohwak ist 19 Jahre alt und bestreitet ihr letztes Jahr auf der Highschool. Ihre Mutter hat sie verlassen als sie noch ein Kleinkind war, danach wird sie von Jimmy und seiner Schwester aufgezogen. In der Schule findet sie keinen richtigen Anschluss, denn sie ist anders als die anderen: sie kleidet sich anders, trägt starkes Make-up und ist vorlaut. Doch dann lernt sie den neuen Geschichtelehrer Darcy Wilson kennen. Er zeigt ihr nicht nur die Liebe zur Kunst, sondern auch wie wertvoll das Leben ist.

Das Cover ist sehr harmonisch gestaltet. Die Blautöne passen zum Titel, aber auch zu den einzelnen Buchabschnitten.

Zuerst möchte ich erwähnen, dass der Klappentext leicht irreführend ist.
Wilson erweckt zwar einen positiven Eindruck und bringt Blue zum Nachdenken über ihre Geschichte und ihre Gefühle, aber eine verbotene Verbindung während der Schulzeit ist für mich nicht zu erkennen.

Der Schreibstil von Amy Harmon ist großartig. Als LeserIn taucht man sofort in die Geschichte ein und kann Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen. Blues Entwicklung, die wir begleiten, ist sehr authentisch. Eingangs versucht sie ihre innere Zerrissenheit mit ihrer vorlauten und aufmüpfigen Art zu überspielen. Im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich zu einer selbstbewussten jungen Dame. Viele Stellen, vor allem die über ihren Ziehvater, sind sehr tiefsinnig. Darcy Wilson ist sehr liebenswert und engagiert, er lässt aber kein Fettnäpfchen aus. Er ist der einzige, der such im Blue annimmt, um hinter ihre Fassade zu blicken.

An einigen Stellen treibt die Handlung schnell vorwärts und die Geschehnisse kommen Schlag auf Schlag. Die Autorin packt sehr viel Inhalt in die zweite Hälfte, sodass man sich etwas gehetzt vorkommt.

Fazit: Eine berührende Story, die für mich nicht als klassischer New-Adult einzuordnen ist.

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Veröffentlicht am 03.07.2021

Eine Geschichte voller Geschichten

3

Es gibt einen Spruch, der besagt, dass die Kunst darin besteht, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. Beim Lesen von „a different BLUE“ habe ich über sehr vieles nachgedacht, habe gegrübelt ...

Es gibt einen Spruch, der besagt, dass die Kunst darin besteht, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. Beim Lesen von „a different BLUE“ habe ich über sehr vieles nachgedacht, habe gegrübelt und die ganze Story hat mich nicht losgelassen. Und dabei ist mir aufgefallen, wie gut Blues Lebensweg zu diesem Spruch passt…

Ihre Vergangenheit gleicht einer Katastrophe und noch immer leidet Blue im Stillen darunter. Zwar versteckt sie die Verachtung sich selbst gegenüber gekonnt unter einer undurchdringlichen Maske aus Selbstbewusstsein, doch nun gibt es jemanden, den sie nicht mehr täuschen kann. Wilson. Er ist ihr neuer Geschichtslehrer, kaum älter als sie selbst und zieht ausnahmslos alle Schüler in seinen Bann. Durch Wilsons spanenden Unterricht und seinen besonderen Geschichten versprüht Blue zunehmend den Wunsch, sich zu verändern.
Mit dem nahenden Ende ihrer Highschoolzeit sieht sie auch die Chance auf ein anderes Leben kommen. Bis sie erneut aus der Bahn geworfen wird…
Doch nun ist sie nicht mehr allein, sondern Wilson ist wie, wann und wo immer er kann an ihrer Seite…

Zunächst einmal möchte ich unbedingt erwähnen, dass man sich bei diesem Buch vom Klappentext nicht in die Irre führen lassen darf. Obwohl es so erscheint, ist „a different BLUE“ eigentlich keine Romanze alla Lehrer-Schülerin-Beziehung. Wenn also jemand bei solchen Geschichten eher skeptisch ist, sollte er sich vom Klappentext nicht abschrecken lassen ;)

Es gibt vieles, was dieses Buch besonders macht. Und genau davon soll meine Rezension handeln, denn das Buch hat so viele „Seiten“ (nicht nur im wörtlichen Sinne), dass ich es anders nicht in Worte fassen könnte, aber unbedingt alles, was diese Story in mir ausgelöst hat, erzählen möchte.

Erstens ist ganz klar, dass „a different BLUE“ in keiner Weise mit anderen Liebesromanen vergleichbar ist. Vielleicht, weil es einfach Amy Harmons ungewöhnlicher Stil ist. Vielleicht, weil es nicht nur um Liebe geht. Vielleicht, weil (wenn es dann mal um Liebe geht) diese am allerwenigsten auf körperlichen Anziehung reduziert werden kann. Es geht um Gefühle, ja. Ständig. Und Liebe und Romantik sind eben (nur) ein Teil davon.

Zweitens: Auch der Stil, wie das Buch erzählt wird, ist einzigartig. Wenn man ein Buch sehr, sehr gern hat, dann fürchtet man sich meistens vor dem Ende. Klar, man wünscht sich ein Happy End, aber man möchte auch nicht, dass die Geschichte endet, weil man die Charaktere nur kurz begleiten konnte. Das kennt ihr sicherlich… Deshalb fand ich es hier großartig, wie viel Zeit innerhalb des Romans vergeht. Vom Anfang bis zum Ende ziehen ein paar Jährchen ins Land und man hat wirklich das Gefühl, Teil von Blues Lebensweg gewesen zu sein.

Drittens: Gleichzeitig hat man deshalb an manchen Stellen gemischte Gefühle. Hat man vielleicht eine Szene verpasst, die irgendwie interessant hätte ein können? Es ist, als würde man immer noch mehr Details wollen, und das Buch ist so ja schon ausführlich. Jedenfalls, was ich damit sagen möchte: Dieser Roman zieht den Leser gekonnt in seinen Bann. Ständig ist da eine gewissen Grundspannung und gleichzeitig behält die Geschichte weiterhin ein paar Geheimnisse für sich.

Viertens: Schon jetzt bin ich mir sicher, dass die Story mich noch einen Weile beschäftigen und verfolgen wird. Wenn ich an sie denke, bin ich nicht einfach nur glücklich oder traurig, da ist so viel mehr. Beim Lesen leidet man mit, man wird immer wieder überrascht, es fühlt sich einfach an wie das Leben. Real, mal schön, mal verstörend.

Fünftens: Ich habe es gerade schon erwähnt, die Überraschungen. Manch einen stört Vorhersehbarkeit in Büchern total, und auch für diese Leser ist „a different BLUE“ perfekt. Nicht jede Wendung wird man sofort lieben, nicht jede haut einen gleichermaßen um. Aber insgesamt freut man sich stets total aufs Weiterlesen, weil es nie langweilig wird.

Sechstens: Der Titel dieser Rezension lautete „Eine Geschichte voller Geschichten“. Was ich genau damit meine, wird man erst voll verstehen, wenn man das Buch selbst ließt (und ich will doch hoffen, dass ich euch am Ende davon überzeugen konnte, es zu tun;)). Aber so viel sei an dieser Stelle bereits verraten: Ich spiele damit auf verschiedene Dinge an. Zum Beispiel, die vielen Facetten der Charaktere, die man erst nach und nach erkennt und doch wohl nie ganz kenne wird. Oder auch die ausführlichen Einblicke am Anfang in Wilsons Geschichtsstunden. Ja, tatsächlich liefert der Roman noch ein wenig Allgemeinwissen obendrauf;) Außerdem handelt die Geschichte oft vom Erzählen von Geschichten… Und das alles zu lesen, war soooo schön und mega spannend.

Dennoch hat auch diese Story hier und da ein paar Schwächen, finde ich. Was mich aber nicht weiter stört. Ich möchte einfach nur sagen, dass ich, egal wie gut mir das Buch gefallen hat, weiß, dass Amy Harmons Stil nicht jedem liegen wird. Ich kann „a different BLUE“ wirklich weiterempfehlen und gebe ihm 4,5 Sterne, aber ich habe auch ein paar Punkte, die man bedenken sollte, wenn man das Buch lesen möchte:
Blues Geschichte geht einem wirklich nahe, wenn man bereit ist, über den Tellerrand hinauszublicken. Die Geschichte zeigt einem eine ganz besondere Art von Liebe, wenn man nicht eine Lovestory erwartet, die es ähnlich schon gibt. Der Roman wird einen überraschen, wenn man auch für zunächst unliebsame Wendungen offen ist.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Eine „ungefilterte“ Geschichte über das „Leben“

2

Vorab muss man sagen, dass dieses Buch sich deutlich von anderen „Liebesromanen“ unterscheidet. Der Klappentext unterscheidet sich deutlich von der Geschichte im Buch.

Hier geht es um Blue. Blue deren ...

Vorab muss man sagen, dass dieses Buch sich deutlich von anderen „Liebesromanen“ unterscheidet. Der Klappentext unterscheidet sich deutlich von der Geschichte im Buch.

Hier geht es um Blue. Blue deren Leben sich deutlich von ihren Mitmenschen unterscheidet. Sie hat keine Familie. Weiß nicht woher sie kommt. Wer sie wirklich ist.
Genau das ist ihr sehnlichster Wunsch, sie will sich selbst finden. Genau darum geht es in dieser Geschichte um „Selbstfindung“.
Wilson ihr Geschichtslehrer, in den sie einen Verbündeten findet.. und durch den sie anfängt ihr Leben zu hinterfragen und gleichzeitig die Antworten findet, die sie braucht..

Ihre Liebesgeschichte ist hier deutlich im Hintergrund. Es wird sich hauptsächlich auf Blues Leben fokussiert. Was mir aber persönlich sehr gefallen hat und nicht weiter gestört hat.
Die Nebencharaktere haben alle ihre ganz persönliche Rolle in Blues Leben..
Den einen mag man mehr den anderen weniger, was aber bei jedem Buch der Fall ist.

Blues Geschichte, wo es um ihre Selbstfindung geht, spricht viele wichtige Themen unserer Gesellschaft an. Beim lesen musste ich wirklich ab und zu mal das Buch zur Seite legen. Einfach nur um über alles nachzudenken. Ich habe so viel wahres in diesem Buch gelesen. So viel was „leider“ Realität ist. Es ist kein leichtes Buch. Die Themen die angesprochen werden, prägen einen. Meine Gedanken haben sich echt lange um einzelne Themen gedreht. Blues Geschichte hat mich dadurch sehr berührt. Blues Geschichte ist nicht einfach nur eine „Geschichte wie im Buch“ sie ist echt.. und der Gedanke das es Menschen gibt die teilweise oder genau das gleiche durchmachen müssen.. macht einen echt zu schlaffen..
Man leidet mit der Protagonistin, genauso aber auch mit den Nebencharakteren.. jeder hat dort seine Päckchen.. also wer hier eine Liebesgeschichte zwischen Schüler und Lehrer vermutet.. ist hier nicht ganz richtig. Es geht hier um so viel mehr als das.. ich bin einfach nur sprachlos von diesem Buch.
Ich finde einfach, das jeder sich mal die Zeit nehmen sollte und sich mit Blues Geschichte beschäftigen sollte.. es lohnt sich wirklich.

Abschließend will ich einfach sagen, dass Blues Geschichte mich sehr berührt und gepackt hat..
Und wer mit Blue zusammen all ihre Höhen und Tiefen durchleben möchte.. und sie zur ihrer „Selbstfindung“ begleichen möchte.. dem kann ich das Buch aus ganzem Herzen nur empfehlen!❤️

Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an das Lesejury Team, dass ich die Chance mit euch hatte, das Buch zu lesen.. und an die Leute mit denen ich gemeinsam darüber reden und mich austauschen konnte☺️❤️

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Veröffentlicht am 28.06.2021

ein wunderschönes Buch über den Weg zu sich selbst ♥

3

"Vielleicht besteht die wichtige Botschaft ja auch darin, dass wir alle geschnitzt, von der Hand desselben Meisters geformt wurden. Vielleicht sind wir alle Kunstwerke."
Seite 85

Blue Echohawk hat sich ...

"Vielleicht besteht die wichtige Botschaft ja auch darin, dass wir alle geschnitzt, von der Hand desselben Meisters geformt wurden. Vielleicht sind wir alle Kunstwerke."
Seite 85

Blue Echohawk hat sich schon immer allein auf der Welt gefühlt. Ihre Mama gab sie als Kleinkind an einen Wildfremden – Jimmy. Er lehrte Blue zu schnitzen und auf die Rufe der Vögel zu hören. Aber Jimmy ist weg und Blue ist wieder einmal alleine.
Doch dann fängt Darcy Willson an ihrer High School als Geschichtslehrer an. Blue ist entschlossen ihn nicht zu mögen, ihr Abschluss ist nicht mehr weit und dann kann sie weg von allem. Doch Darcy macht ihr das gar nicht so leicht … Und er hört sich die Fragen an, die Blue schon seit Jahren stellt, ohne je eine Antwort darauf gefunden zu haben.

"Ich möchte, dass sie darüber nachdenken. Was ist, wenn das, was Sie über sich selbst oder Ihr Leben denken, nichts weiter als ein Mythos ist, der sie behindert?"
Seite 36

Ich liebe das Cover, es passt perfekt zu den beiden anderen Bänden und es ist tatsächlich auch mein Favorit ♥ Die Pastelltöne, der Farbverlauf – ich könnte es ewig anschauen! Ich habe mich unendlich auf ein weiteres Amy Harmon Buch gefreut, war gleichzeitig aber auch skeptisch, weil ich eigentlich kein Fan von Lehrer/Schüler-Liebesgeschichten bin. Aber die Sorge war unnötig, das Buch ist sehr sehr toll ♥

Der Prolog war sehr fesselnd, erzählt vom Tod einer Frau und einem vermissten Kind und das ganze Buch über, hatte ich diese Szenen im Kopf und habe mich gefragt, wie genau sie auf die Geschichte passen, ob nicht doch noch irgendwo ein Twist kommt. Damit war die Grundspannung schon einmal gegeben ^-^

"Aber Sie alle haben eine Geschichte, hab ich nicht recht?"
Seite 21

Das erste Kapitel beginnt mit Blue, die zur spät zum Unterricht kommt und an der Tafel Willson Darcy vorfindet, ihren neuen Geschichtslehrer. Blue gibt sich taff und lässig, was Darcy sichtlich verdutzt, aber er lässt sich nicht einschüchtern. Im Laufe des Buches geraden die zwei immer mal wieder aneinander und ich mochte die kleinen Kabelleinen sehr, besonders, weil sie auf einer guten Ebene stattgefunden haben. Nicht flirty, nicht neckend, sondern einfach echt. Willson reagiert auf eine gute Art, bleibt in der Lehrer Rolle, hält sich aber nicht für mächtiger als Blue. Er greift durch, ohne Schaden anzurichten.

Im Laufe der Geschichte erfährt der Leser (und auch Darcy) das Blue ihre Eltern nicht kennt, ihren Geburtstag nicht, ja nicht einmal ihren richtigen Namen. Ein Indianer namens Jimmy hat sie als Kleinkind gefunden und aufgenommen. Er gab ihr den Namen Blue, wegen ihrer Augen und seinen Nachnamen. Er hat sie großgezogen und ihr das Schnitzen beigebracht. Aber er ist nicht ihr Vater und inzwischen tot. Das alles erfährt man in kleinen Rückblicken aus Sicht der jungen Blue, die mir sehr ans Herz gegangen sind. Nach und nach entfaltet sich hier eine wirklich unglaubliche Geschichte, die mich sehr berührt hat. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und jetzt war immer gut gekennzeichnet und ich habe nie den Überblick verloren. Auch waren die Punkte gut gewählt, nicht als Cliffhanger, sondern einfach um die Geschichte zu ergänzen.

"Wir lachten, weil wir dem Tod ins Auge geblickt hatten und immer noch lebten, um davon zu erzählen. Doch ich lachte auch, um nicht zu weinen."
Seite 118

Ich war skeptisch wegen der Liebesgeschichte zwischen einer Schülerin und einem Lehrer. Doch das ist in dem Buch gut gemacht, die wirkliche Verliebtheit kommt erst später. Blue muss erstmal lernen Vertrauen zu fassen und über sich hinauswachsen. Das Ganze ist nicht kitschig oder gewollt, sondern passiert sanft und fast ohne, dass man es selber bemerkt. Blue ist nicht kaputt, nur verloren. Das Buch hat so viele Tiefe, doch es wird nie übermäßig traurig oder düster. Es ist einfach wunderschön und ich habe wahnsinnig viele Post Its verbraucht, um all die schönen Stellen zu markieren.

Amy Harmon hat ja schon in den anderen beiden Bücher das Thema Gott und Glauben angesprochen. Das war in diesem Buch kaum vertreten, was ich wirklich schade fand, aber es gab eine wunderschöne Stelle, wo Blue das Lied „Amazing Grace“ hört und sich Gottes Gegenwart bewusst wird. Ich hatte so sehr Gänsehaut! Das war ein wunderschöner Moment ♥

"Es hat keinen Sinn, vor der Vergangenheit wegzulaufen. Wir können sie nicht wegwerfen oder so tun, als gibt es sie nicht (...) Aber vielleicht können wir etwas aus ihr lernen."
- S. 50

Hier und da gab es vielleicht kleine Stellen, wo ein paar Details nicht geschadet hätten, wo der Sprung vielleicht zu schnell war. Und ein Charakter ging leider verloren, das fand ich auch schade. Aber ansonsten ist das Buch einfach eins von denen, die man auf der einen Seite nicht aus der Hand legen will, auf der anderen aber möglichst lange hinauszögern und genießen möchte ♥ Wunderschön, liebevoll, tiefgründig, humorvoll – ich liebe es ♥

„Ich wünschte mir die ganze Zeit, dass du ein besseres Leben gehabt hättest … ein anderes Leben. Aber ein anderes Leben hätte eine andere Blue aus dir gemacht. Und das wäre die größte Tragödie von allen.“
Seite 260

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Veröffentlicht am 17.01.2022

Ein paar Schwächen

0

Als ich das erste Mal gesehen habe, dass „A different Blue“ erscheinen wird, war ich direkt von dem Klappentext gefesselt. Nachdem mich „Infinity plus one“ nicht so ganz begeistern konnte, war ich super ...

Als ich das erste Mal gesehen habe, dass „A different Blue“ erscheinen wird, war ich direkt von dem Klappentext gefesselt. Nachdem mich „Infinity plus one“ nicht so ganz begeistern konnte, war ich super neugierig, was sich hinter „A different Blue“ verbergen wird.

Amy Harmons Schreibstil ist mir nicht neu. Bereits in „Infinity plus one” hat dieser mir sehr gut gefallen, weshalb ich mir sicher war, dass er mir auch hier gefallen wird. Er war wieder sehr flüssig, total angenehm zu lesen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Amy Harmon konnte mich ab dem ersten Kapitel für sich gewinnen und an die Story fesseln, da die Ausgangslage so spannend war. Ich konnte nicht aufhören zu lesen, da ich immer wissen wollte, wie es mit Blue weitergeht und ob bzw. wann man mehr zu ihrer Vergangenheit erfahren wird. Die Spannung wird recht schnell aufgebaut und wird auch eine ganze Zeit aufrechterhalten. Im Mittelteil gab es ein paar Längen, wo ich mir einfach mehr erhofft habe und ich durch die fehlenden Entwicklungen nicht mehr so gefesselt war wie zu Beginn und zum Schluss des Buches, aber trotzdem fand ich die Handlung immer noch gut. Die Atmosphäre war nicht locker und leicht und war manchmal echt schwer zu verdauen. Da in diesem Buch aber auch schwere Themen angesprochen werden, war die Atmosphäre einfach total passend und hat für mich das Buch ausgemacht. Durch diese Atmosphäre kam genau die richtige Stimmung beim Lesen auf und ich konnte mich noch mehr in die Handlung und die Charaktere hineinversetzen.

Blue und Wilson sind zwei sehr spezielle Protagonisten, sie sind deshalb aber umso spannender und interessanter. Blue wurde als kleines Kind von ihrer Mutter auf dem Autositz eines Fremden ausgesetzt, bei dem sie seitdem gelebt hat. Blue war von Anfang an anders als alle Charaktere, die ich bislang kennenlernen durfte. Sie gibt sich nach außen hin komplett anders, als sie innen drin ist. Damit möchte sie sich selber schützen und man kann ihr dadurch anmerken, dass sie sich selbst erst noch finden muss. Dadurch, dass sie nichts von ihrer Vergangenheit und ihrer richtigen Familie weiß, weiß sie nicht, wo ihr Platz im Leben ist und wer sie wirklich ist. Ich fand es toll, sie bei ihrer Reise zu begleiten und sie wachsen zu sehen. Ich konnte ihr förmlich anmerken, wie sie von Kapitel zu Kapitel erwachsener wurde. Ein Ereignis hat mich völlig aus der Bahn geworfen und es passte für mich einfach nicht so wirklich in die Story. Besonders wie damit umgegangen wurde hat mich überrumpelt. Ich fand es fragwürdig und ich hatte das Gefühl, als wäre dieser Handlungsstrang nicht ganz bis zum Ende durchdacht worden.
Wilson ist Blues Lehrer. Da ich Geschichte liebe, finde ich die Einwürfe über die Weltgeschichte super interessant und mag es total, dass die geschichtlichen Aspekte etwas mit der Handlung zu tun haben. Generell hat es mich überrascht, dass Darcy so ein Überflieger ist, aber das das hat mich fasziniert und ich finde, dass er ein sehr spannender Charakter ist. Hinter seiner Fassade lauert noch viel mehr, als man zu Beginn denken mag. Er ist ein sehr tiefgründiger Charakter. Er macht alles aus einem bestimmten Grund und er weiß, wie man mit den Gefühlen von anderen umgeht. Er ist super sympathisch und ich denke, dass man sich einen Freund wie Wilson nur wünschen kann.
Das Verhältnis zwischen Blue und Wilson war wirklich süß. Es hat ziemlich lange gedauert, bis sich die Gefühle entwickelt haben und die beiden es offen zugegeben haben, aber irgendwie passte es auch zur Geschichte, da beide viel zu verarbeiten haben. Allerdings hatte ich nach dem Klappentext etwas völlig anderes erwartet, was mich doch sehr überrascht hat. Ich finde, dass im Klappentext etwas versprochen wird, was nicht komplett eingehalten wird. Zumindest nur auf eine Art und Weise, die für mich nicht komplett gepasst hat.
Direkt zu Beginn wurde ein Charakter eingeführt, der schon etwas wichtiger zu sein schien. Er kam in einer sehr schockierenden Szene vor, die aber im Nachhinein gar nicht mehr so wichtig war. Danach kam dieser Charakter auch gar nicht mehr vor. Ich fand es sehr schade, dass er komplett vom Erdboden verschwand.
Das Ende fand ich nochmal sehr spannend. Es hat Fragen geklärt, aber auch noch welche aufgeworfen, die schlussendlich nicht mehr aufgeklärt wurden. Alles in allem hat mir das Buch aber gut gefallen und ich fand die Geschichte von Blue und Wilson sehr spannend. Ich hätte mir an manchen Stellen etwas anderes oder etwas mehr erhofft, aber das hat das Leseerlebnis nicht schlecht gemacht. „A different Blue“ bekommt von mir ⭐️⭐️⭐️⭐️ Sterne.

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