Cover-Bild Die Erfindung der Sprache
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Kindler
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 16.02.2021
  • ISBN: 9783463000237
Anja Baumheier

Die Erfindung der Sprache

Ein großer Roman über die Magie der Sprache, die Kraft der Gemeinschaft und eine ganz besondere Familie.

"Mit dem Jungen läuft etwas nicht so, wie es soll." Das sagt man, als Adam erst mit zwei Jahren zu sprechen beginnt. Menschliche Beziehungen sind für ihn ein Mysterium, stattdessen schwärmt er für die Zahl Sieben. Beim Heranwachsen auf der ostfriesischen Heimatinsel wird er liebevoll von seiner Familie umsorgt, allen voran von seiner tschechischen Großmutter Leska und seinem Vater Hubert. Dieser richtet seinem Sohn im alten Leuchtturm einen Weltrückzugsort ein, der nur ihm gehört.
Doch dann bricht die Katastrophe über den bilderbuchschönen Himmel von Platteoog herein: Kurz nach Adams 13. Geburtstag verschwindet sein Vater spurlos, seine Mutter verstummt unter der Last ihrer Trauer.
Eines Tages und viele Jahre später, Adam ist Dozent für Sprachwissenschaften an einer Berliner Universität, fällt ihm ein Buch in die Hände: „Die Erfindung der Sprache“. Es enthält Hinweise auf seinen Vater - offenbar ist er auch aus dem Leben einer anderen Familie wortlos verschwunden. Adam begibt sich auf die Suche. Seine abenteuerliche Reise führt ihn quer durch Deutschland, nach Prag, in die Bretagne und bis ans Ende der Welt…

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2021

Berührender Familienroman und mitreißender Road-Trip in einem!

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Beschreibung

Adam Riese ist besonders. Das wird schon früh erkannt, denn er beginnt erst mit zwei Jahren zu sprechen und versteckt sich lieber hinter Zahlen und seinen Büchern, da ihm zwischenmenschliche ...

Beschreibung

Adam Riese ist besonders. Das wird schon früh erkannt, denn er beginnt erst mit zwei Jahren zu sprechen und versteckt sich lieber hinter Zahlen und seinen Büchern, da ihm zwischenmenschliche Beziehungen Angst einflößen. Herangewachsen in einer liebevollen Familie auf einer kleinen ostfriesischen Insel, kehrt jedoch Adams Vater Hubert nach einer Pilgerreise nicht mehr zurück, als Adam gerade einmal dreizehn Jahre alt ist. Dies hinterlässt tiefe Spuren bei Mutter Oda, der Familie und der Inselgemeinschaft.

Mittlerweile erwachsen geworden, arbeitet Adam als Dozent für Sprachwissenschaften an einer Berliner Universität, als plötzlich durch das Buch »Die Erfindung der Sprache« eine Spur von seinem Vater auftaucht, begibt er sich auf eine spannende Suche durch Deutschland.

Meine Meinung

Der neue Roman von Anja Baumheier, »Die Erfindung der Sprache«, ist meine erste Lektüre von der Schriftstellerin und Lehrerin, welche mich gleich durch die auffallende Sprache und die warmherzige Familienstory begeistern konnte.

Anja Baumheier schafft mit sprachlichen Hilfsmitteln, Wiederholungen, Listen und eine enorme Anhäufung beschreibender Adjektive die passende Umgebung für ihren besonderen Hauptprotagonisten Adam Riese. Adam beginnt nämlich erst recht spät mit dem Sprechen, ist zurückhaltend, lernt früh lesen und hat Schwierigkeiten bei zwischenmenschlichen Beziehungen. Seine Familie kümmert sich liebevoll um ihn, so richtet ihm z. B. sein Vater Hubert einen Rückzugsort im Leuchtturm ein – dort kann sich Adam, wenn ihm alles zu viel wird, vor der Welt zurückziehen.

Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen (Vergangenheit und Gegenwart) erzählt, sodass man zum einen von den Anfängen der Familie erfährt, wie Großvater Ubbo sich in die tschechische Großmutter Leska verliebte und sie nach Ostfriesland zogen, aber auch wie ihre einzige Tochter Oda zur Welt kam und später Hubert kennenlernte und mit ihm ihre eigene Familie gründete. Die Verschmelzung zwischen der ostfriesischen und der tschechischen Kultur ist eine charmante Zugabe, die vor allen Dingen in kulinarischer und sprachlicher Weise der Geschichte einen charmanten Akzent verleiht.

Ein Teil des Romans trägt sich in Adams Heimat, der fiktiven ostfriesischen Insel Platteoog zu, dort ist seine Familie zu Hause und der Zusammenhalt in der kleinen Gemeinschaft der Einwohner*innen kommt einem eigenen Mikrokosmos gleich, in dem Adam behütet heranwächst bis sein Vater nach seinem dreizehnten Geburtstag verschwindet und die Familienidylle zusammenbricht.

Im gegenwärtigen Handlungsstrang ist Adam erwachsen und lebt durch seine menschenscheue Eigenschaft ein zurückgezogenes Leben als Dozent für Sprachwissenschaften in Berlin bis er in dem titelgebenden Buch »Die Erfindung der Sprache« auf eine Spur seines Vaters stößt und sich auf einen abenteuerlichen Road-Trip begibt, der ihn quer durch Deutschland führt. Immer an Adams Seite die gelbe Leuchtreklametafel und sein reiselustiger Hartschalenkoffer, aber auch Zola, die Autorin des Buches im Buch, begleitet ihn ein Stück des Weges.

Mächtig beeindruckt hat mich die Entwicklung von Adam, der sich seiner Furcht stellt und sich langsam aus dem Klammergriff seiner Angststörung löst. Das alles bewirkt die aufregende Suche nach seinem Vater, bei der Adam schließlich auch zu sich selbst und einer bisher ungeahnten Stärke findet.

Mit »Die Erfindung der Sprache« ist Anja Baumheier ein Roman gelungen, der in erster Linie durch seinen Hauptprotagonisten lebt. Daher habe ich auch am liebsten die Kapitel aus der Gegenwart gelesen, die in meinen Augen aber durch die Rückblenden in die Vergangenheit wunderbar unterfüttert wurden. Der Road-Trip mit Adam verleiht der berührenden Familiengeschichte eine unterhaltsame Note mit spannenden Momenten. Die etwas grob gezeichnete Inselgemeinschaft, die wie ein Mix aus Schablonen-Protagonisten wirkte und Plotwendungen, die vielleicht nicht ganz so rund und logisch erscheinen fallen da nicht allzu sehr ins Gewicht.

Fazit

Berührender Familienroman und mitreißender Road-Trip in einem! Obendrauf gibt es noch einen ganz besonderen Protagonisten, der den Roman zu einer absoluten Herzgeschichte macht.


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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 05.05.2021

Veröffentlicht am 16.05.2021

Zu viel gewollt

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Adam kommt in den 80er Jahren als Sohn von Oda und Hubert auf der Insel Platteoog zur Welt. Er ist ein Frühchen, hat autistische Züge und hinkt seinen Altersgenossen in vielem hinterher. Obwohl er erst ...

Adam kommt in den 80er Jahren als Sohn von Oda und Hubert auf der Insel Platteoog zur Welt. Er ist ein Frühchen, hat autistische Züge und hinkt seinen Altersgenossen in vielem hinterher. Obwohl er erst spät sprechen lernt, fasziniert ihn die Sprache. Als er dreizehn ist, verschwindet sein Vater Hubert spurlos, seine Mutter verstummt daraufhin. Viele Jahre später ist Adam Sprachwissenschaftler in Berlin, liebt die Zahl 7 und hat Probleme mit Veränderungen. Andere Menschen sind ihm immer noch oft ein Rätsel. Eines Tages alarmiert ihn seine Großmutter Leska: seine Mutter hatte einen Zusammenbruch, nachdem sie in dem Buch „Die Erfindung der Sprache“ auf einen Hinweis auf ihren verschwundenen Mann gestoßen ist. Adam überwindet seine Abneigung gegen Veränderungen, sucht zunächst die Autorin des Buches und macht sich mit ihrer Hilfe auf die Suche nach seinem Vater.
Ich hatte recht hohe Erwartungen an das Buch, zum einen weil es aus der Feder von Anja Baumheier stammt, zum anderen weil ich skurrile Familiengeschichten mag und Sprache liebe! Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen. Meiner Meinung nach hat die Autorin ein bisschen zu viel gewollt. Ja, Sprachspiele sind schön, ich mag Bücher mit außergewöhnlicher Sprache, aber wenn es zu viel wird, kann es einem das Lesen verleiden. Genauso ging es mir mit den Figuren. Sie hatten allesamt so viele merkwürdige Eigenschaften, dass sie dadurch für mich nicht mehr lebensecht wirkten, ich konnte keine Verbindung zu ihnen aufbauen.

Fazit: Ich finde, die Autorin hat zu viel gewollt, sowohl bei der Sprache als auch bei den Figuren wäre weniger mehr gewesen. So kann ich für das Buch leider keine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Faszinierende Familiengeschichte

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Adam wird kurzfristig nach Hause gerufen, auf die Insel Platteoog, denn seine Mutter ist ins Krankenhaus gekommen. Oda hat einen Hinweis gefunden auf Adams Vater Hubert. Dieser war kurz vor Adams 13. Geburtstag ...

Adam wird kurzfristig nach Hause gerufen, auf die Insel Platteoog, denn seine Mutter ist ins Krankenhaus gekommen. Oda hat einen Hinweis gefunden auf Adams Vater Hubert. Dieser war kurz vor Adams 13. Geburtstag spurlos verschwunden. Nun begibt Adam sich auf eine abenteuerliche Reise auf der Suche nach Hubert.

Es ist eine spannende Familienkonstellation, von der Anja Baumheier erzählt, und zwar in einem so bildhaften Schreibstil, dass man sich sehr schnell zu Gast wähnt in dieser ganz besonderen Familie, die die tschechische Großmutter Leska und ihr norddeutscher Mann gegründet haben. Vor allem aber fasziniert das Spiel mit der Sprache, das die Autorin bestens beherrscht. Die Geschichte lässt sich Zeit, um alle Gegebenheiten darzustellen, und doch ist sie zu keinem einzigen Zeitpunkt langweilig: Zu sehr faszinieren die einzelnen Figuren des Buches wie auch der Sprachstil selbst.

Mich konnte dieses Buch sehr gut unterhalten, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle und alle 5 möglichen Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Die Erfindung der Sprache

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Die Insel Platteoog ist sehr familiär, hier kennt jeder jeden und die Hilfsbereitschaft ist groß und das Ideenreichtum der Bewohner umso größer, wenn es Probleme zu bewältigen gibt. In diesem Idyll wächst ...

Die Insel Platteoog ist sehr familiär, hier kennt jeder jeden und die Hilfsbereitschaft ist groß und das Ideenreichtum der Bewohner umso größer, wenn es Probleme zu bewältigen gibt. In diesem Idyll wächst der hochbegabte Adam auf, er hat Probleme im Sozialverhalten und liebt die Zahl sieben, für jede Lebenslage werden von ihm Listen erstellt, die ihm bei der Bewältigung des Alltags helfen. Umsorgt wird er von seiner Mutter, der Radiomoderatorin Oda und von seinem Vater Hubert, der als Leuchtturmwärter erst vor ein paar Jahren zugezogen ist. Seine herzensgute tschechische Großmutter Leska hat für jede Gelegenheit Unmengen an süßen und herzhaften Speisen vorrätig. Als Adam 13 Jahre alt ist, verschwindet sein Vater spurlos, alle Versuche von sämtlichen Bewohnern der Insel, Hubert ausfindig zu machen, bleiben erfolglos. Adam wird erwachsen, studiert und zieht nach Berlin, wo er als Professor für Sprachwissenschaft an einer Uni arbeitet.

Als Oda zufällig in einer Buchhandlung einen Hinweis auf den verschwundenen Hubert findet und daraufhin zusammenbricht, begibt sich Adam mit detektivischem Gespür auf die Suche nach seinem Vater.
Die Geschichte spielt auf 2 Ebenen, die Gegenwart, da ist Adam 32 Jahre alt und wohnt in Berlin und nimmt auf Anraten seiner Großmutter an einer Speed-Dating-Veranstaltung teil. Die andere Ebene beginnt, als sich Adams Eltern kennenlernen.

Die Autorin hat eine Gabe mit Sprache umzugehen, es ist ein Genuss diese charmante Geschichte zu lesen. Meine Lieblingsfigur ist Leska, die oft unfreiwillig komisch die deutsche Sprache anwendet. „Sei nicht so stirnengig“ ist nur ein Beispiel für die zauberhaften Aussprüche der Tschechin.

Die Bewohner von Platteoog sind mir sehr ans Herz gewachsen. Ich habe viel gelacht und geschmunzelt, allerdings geht es auch um viele traurige verschenkte Jahre. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und die Geschichte mitunter etwas ausschweifend und das Verhalten der Menschen nicht immer logisch, aber es lohnt sich dranzubleiben.

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Sehr herzerwärmend

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Adam wächst vor allem bei seinen Großeltern auf. Er fängt erst sehr spät mit dem Sprechen an. Mit menschlichen Beziehungen kann er nicht so viel anfangen. Von seinem Vater Hubert hat Adam einen alten Leuchtturm ...

Adam wächst vor allem bei seinen Großeltern auf. Er fängt erst sehr spät mit dem Sprechen an. Mit menschlichen Beziehungen kann er nicht so viel anfangen. Von seinem Vater Hubert hat Adam einen alten Leuchtturm her, wo er sich zurückziehen kann und der nur ihm gehört. Doch dann passiert die Katastrophe. Kurz nachdem Adam seinen 13. Geburtstag gefeiert hat, verschwindet sein Vater spurlos. Seine Mutter verstummt und zieht sich in ihrer Trauer vollständig zurück. Viele Jahre später ist Adam Dozent für Sprachwissenschaften an einer Berliner Universität. Dort stößt er auf das Buch "Die Erfindung der Sprache". Dieses Buch enthält Hinweise auf seinen Vater. Dort erfährt er, dass der Vater anscheinend auch aus dem Leben einer anderen Familie wortlos verschwunden ist. Daraufhin fängt Adam mit seiner Suche an, die ihn quer durch Deutschland, in die Bretagne und bis ans Ende der Welt führt.

Der Schreibstil ist flüssig. Die Geschichte wird zum einen in der Zeitebene von Adam als Erwachsener, wo er Dozent für Sprachwissenschaften ist, erzählt und zum anderen in der Zeitebene der Vergangenheit, wo das Kennenlernen der Großeltern und Adams Eltern bis hin zur Jugend von Adam erzählt werden. Adam wird von der Autorin sehr authentisch dargestellt. Er hat autistische Züge und hat sich sieben Punkte definiert, wie er durchs Leben kommt. Ich konnte mich sehr gut in ihn hineinversetzen und habe mit ihm sehr mit gefiebert, ob er seinen Vater findet. Eine wichtige Rolle im Roman spielt die Sprache. Die Autorin hat eine sehr malerische Ausdrucksweise, die beim Lesen eine wahre Freude war. Leider empfand ich das Buch doch an manchen Stellen als etwas langatmig. Trotzdem ist es eine berührende Familiengeschichte, die mir sehr zu Herzen ging.

Eine schöne unterhaltsame Familiengeschichte, die sehr herzerwärmend geschrieben ist.

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