Cover-Bild Wenn ich die Augen schließe
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14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Loewe
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 08.10.2020
  • ISBN: 9783743202535
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Ava Reed

Wenn ich die Augen schließe

Das Buch ist bei deiner Buchhandlung vor Ort und bei vielen Online-Buchshops erhältlich!

Was, wenn du dich an alles erinnern kannst – außer an deine Gefühle?

Diese Frage stellt sich Norah nach einem schweren Autounfall. Zwar erinnert sie sich an die meisten Momente ihres Lebens, aber eben nicht an das, was sie dabei empfunden hat. Liest sie gern? Liebt sie ihren Freund? Findet sie ihre kleine Schwester tatsächlich so nervig? Nur ihren Sandkastenfreund Sam verbindet sie noch mit einem Gefühl. Doch sie hatten seit Jahren keinen Kontakt, weil Norah beliebt wurde und Sam nicht. Während die beiden sich langsam wieder annähern, entwickeln sie eine Ausprobierliste. Und plötzlich fragt sich Norah: War sie vor dem Unfall wirklich sie selbst?

»An was erinnerst du dich? Wenn es um uns geht.«
»An vieles«, flüstere ich vage.
»Auch an genug?«, hakt Sam mit belegter Stimme nach.
Ich krame in meinen Erinnerungen, lege Bild um Bild zur Seite und suche nach einer Antwort. Sie sind da, klar und bunt. Flüchtige Momentaufnahmen der Vergangenheit. Aber ... keine von ihnen kann mir helfen.
Es ist weg. Das Gefühl, das man mit ihnen verbindet, das sie wertvoll und besonders werden lässt. Jedes Bild in meinem Kopf ist nichts weiter als das: ein starres, stummes und wertloses Bild.
Und in diesem Augenblick begreife ich, dass etwas nicht stimmt. Etwas in mir ist bei dem Unfall kaputt gegangen.
Alles, was ich jemals empfunden habe ... ist verschwunden.

Ein wundervoller Jugendroman ab 14 Jahren über den Weg zu sich selbst und den Mut, für das einzustehen, was man liebt und wer man ist. Einfühlsam geht Ava Reed auf die Themen Gruppenzwang, Mobbing und Selbstliebe ein und zeigt, dass man genau richtig ist, so wie man ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2020

Ehrlich, authentisch und wahnsinnig wichtig !

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Eindruck:
Ava Reeds realistische Jugendbücher haben einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, weshalb ich mich schon seit der Bekanntgabe von „Wenn ich die Augen schließe“ unheimlich auf Norahs und ...

Eindruck:
Ava Reeds realistische Jugendbücher haben einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, weshalb ich mich schon seit der Bekanntgabe von „Wenn ich die Augen schließe“ unheimlich auf Norahs und Sams Geschichte freue. Nicht nur der Klappentext klingt hier wirklich vielversprechend. Auch das Cover und die generelle Aufmachung des Buches verzaubern den Leser auf den ersten Blick und sorgen für ein unvergessliches Leseerlebnis. Insbesondere die kleinen Details wie die Schmetterlinge oder die Blütenzweige, welche auch die Kapitelanfänge verzieren, sind in meinen Augen ein absoluter Hingucker.

Mir fällt es schwer in Worte zu fassen, was Ava Reeds Schreibstil in mir ausgelöst hat. Wie immer schreibt sie flüssig, locker und wirklich angenehm, so dass ich keinerlei Probleme beim Einstieg in die Geschichte hatte, doch den Leser erwartet so viel mehr als nur das. Macht euch gefasst auf eine emotionale, ehrliche und schonungslose Erzählung, die genau so auch im echten Leben geschehen könnte. Erwartet realistische, greifbare und wahnsinnig berührende Worte, die tief unter die Haut gehen. Und bereitet euch auf schockierende Momente vor, mit denen die Autorin nicht nur an der Oberfläche kratzt, sondern viel tiefer geht. „Wenn ich die Augen schließe“ ist so viel mehr als nur ein Jugendbuch. Es ist eine reine Achterbahnfahrt der Gefühle, ein wahrhaftiger Mutmacher, mit dem Ava Reed vielen Heranwachsenden das Leben erleichtert und eine großartige Message in die Welt setzt.

„Niemand sollte gemobbt werden, weil er...anders ist. Zu ruhig oder zu laut, zu bunt oder zu einfach. Weil er Musik sehr mag oder sich nicht die neusten Nikes leisten kann. Niemand sollte gemobbt werden !“

Norahs leben ist bislang das eines typischen Jugendlichen. Viele Partys, mürrische Laune und das Gefühl, immer zu den Besten und Coolsten gehören zu müssen, prägen ihren Alltag, wobei sie aber nicht merkt, wie viele Menschen sie mit ihrem Verhalten eigentlich verletzt. Dann geschieht der Unfall. Der Moment, der den Leser schockiert und Norahs Leben schlagartig um 180 Grad verändert. Es ist aber auch der Augenblick, der die echte Norah zurückholt, die sich vor dem schlimmen Ereignis hinter falschen Freunden und einer kalten Fassade versteckt, die in Wahrheit nicht sie selbst ist. Nun dürfen wir sie dabei begleiten, wie sie sich selbst wiederfindet, begreift, was sie mit ihren früheren Taten angerichtet und wen sie dabei verletzt hat. Es ist der Beginn eines schleichenden Prozesses, der uns zeigt, dass alle Menschen Fehler machen, die zu einem jeden Leben dazugehören. Ava Reed verdeutlicht mit Norah, dass es nicht den perfekten Menschen, nicht das optimale Leben oder das ausgezeichnete Vorbild gibt, nach dessen Nase jeder tanzen sollte. Sie zeigt, dass es Ecken und Kanten gibt, die einen Menschen realer, greifbarer und authentischer machen, weshalb es mir wahnsinnig großen Spaß gemacht hat, Norah auf ihrem Weg zu verfolgen.

„Wenn ich meine Augen schließe ...sehe ich mich. Nur mich. Ich erinnere mich, dass ich mir einmal gewünscht habe, etwas zu sehen, dass ich mag, das ich schön finde oder mich glücklich macht. Nie hätte ich gedacht, dass ich das sein könnte. Die echte Norah.“

Auch Sam, der mir im Laufe der Geschichte fest ans Herz gewachsen ist, hat sein Päckchen zu tragen und kämpft täglich mit den schweren Lasten seiner prägenden Vergangenheit. Man lernt ihn als schüchternen, hilfsbereiten und unheimlich liebevollen Menschen kennen, den ich so schnell nicht mehr loslassen werde. Sein Schicksal hat mich tief getroffen und zum Nachdenken angeregt, da es wirklich weh tut zu lesen, was er mit seinen jungen Jahren schon erleben musste. Besonders toll mitzuverfolgen ist seine große Liebe und Leidenschaft zur Musik, die ihm täglich hilft seine Stärke nicht zu verlieren und ihm Mut macht, niemals aufzugeben. Auch die charakterliche Entwicklung, die seine Geschichte mit sich bringt, ist ganz wundervoll zu lesen. So ist Sam von einem unsicheren, zerbrechlichen Junge, zu einer deutlich stärkeren Person herangewachsen. Ich liebe seine Person, weshalb ich stellenweise doch gerne noch einen weitläufigeren Einblick in seine Gedanken- und Gefühlswelt bekommen hätte, die mir in manchen Momenten ziemlich gefehlt hat.

„Musik ist Kunst, die ist Ausdruck. Musik ist Gefühl. Es ist ziemlich schwer zu beschreiben, aber wenn ich auf meiner Gitarre spiele, erzähle ich eine Geschichte. Man sieht sie nicht wie bei einem Buch oder einem Bild, man hört sie. Selbst wenn es nur eine Melodie ist ohne Worte. Es hilft mir, Dinge loszulassen - oder einzufangen.“

Wie immer kommen mit “Wenn ich die Augen schließe” auch greifbare Nebencharaktere mit her, die allesamt wahnsinnig wichtig für die Geschichte sind. Seien es Sams und Norahs Eltern, die ausschlaggebend und prägend für die fortlaufende Handlung sind. Oder Lu, deren Gefühle mir stellenweise das Herz zerrissen und mich mit Tränen in den Augen zurückgelassen haben. Auch Jonas, Ella und die restlichen Mitglieder der falschen Clique spielen eine wichtige Rolle, da sie als Mobber und Mitläufer schlimme Dinge getan haben, die zeigen, was einfache Worte mit einem Menschen überhaupt anrichten können.

„Du wolltest mich nie (...) Ich habe immer gedacht du wolltest mich nie dabeihaben. Oder du hast mich nicht lieb“ (Lu, S.222)

Bevor ich auf die allgemeine Handlung zu sprechen komme, muss ich unbedingt auch noch ein paar Worte zur unscheinbaren und etwas im Hintergrund stehenden Liebesgeschichte verlieren, die mir deshalb aber nicht weniger gut gefallen hat. Im Gegenteil, denn bei der ruhigen, langsamen und dennoch wunderschönen Annäherung der Protagonisten ist mir wahrhaftig das Herz aufgegangen. Die Tatsache, das sie zusammen die Schattenseiten des Lebens kennenlernen, gemeinsam den Mut zum Kämpfen finden und Seite an Seite stark bleiben, setzt nur noch einen drauf und sorgt für eine wundervolle Jugendbeziehung. Zudem konnten mich die zuckersüßen Kussszenen und weitere unvergessliche Momente wirklich begeistern.

“Wenn ich die Augen schließe” beinhaltet so viel mehr als nur eine einfache Liebesgeschichte. Es geht um Mobbing, Gruppenzwang, Selbstverletzung und die Blindheit, mit der man manchmal durchs Leben geht. Zudem werden Themen wie Selbstreflektion, Selbstfindung und die Frage: ‘Wer bin ich überhaupt?’ angesprochen, was mich wirklich begeistern konnte. Unheimlich faszinierend sind auch die Dämonen, die manche Jugendliche tatsächlich mit sich tragen, die Probleme, die einen in der Pubertät belasten und die “Coolness” die in solchen Situationen mal Oberhand gewinnt.
Norahs Leben ist nach dem verändernden Unfall ein kaputtes Puzzle, von dem niemand mehr weiß, wie die Teile zusammengehören. Aus diesem Grund ist es ganz wundervoll wie sie im Endeffekt lernt, auch mal gegen und nicht mit dem Strom zu schwimmen und ihr der Unfall gelernt hat, die Augen zu öffnen. Doch die bedrückende Atmosphäre bringt nicht nur die Probleme eines Jugendlichen mit sich, sondern auch die inneren Konflikte der Eltern werden hier schonungslos gezeigt. Die Sorge das Kind loszulassen und in die große weite Welt hinauszulassen liefern sich einen ständigen Kampf mit dem Beschützerinstinkt.

„Weil wir alle Fehler machen. Weil wir alle Entscheidungen treffen und es keine Anleitung für das Leben gibt.“

Insgesamt kann ich sagen, dass das Buch keine leichte Kost ist. Trotzdem bin ich froh, dass Ava Reed diese rührende, ergreifende und authentische Geschichte auf Papier geschrieben hat und damit zeigt, was Mobbing alles anrichten kann, welche Folgen Beleidigungen mit sich bringen und wie schlimm das Gefühl nicht gewollt zu werden, sein kann. Mich konnte Norahs und Sams Erlebnisse wirklich berühren und ich bin gespannt welche Jugendbücher von Ava Reed in der Zukunft noch auf mich warten !

Fazit:
Ein wahnsinnig tolles, berührendes und tiefgehendes Jugendbuch, dass die Probleme eines Heranwachsenden genau auf den Punkt bringt. Mit der Thematik und damit hergehenden, großartigen Message konnte Ava Reed mich wirklich ergreifen.
4.5/5🌟

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Ein wichtiges Jugendbuch, welches berührt und zum Nachdenken anregt

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Avas realistischen Jugendbücher haben schon immer einen wichtigen Platz in meinem Bücherherzen gehabt, weswegen ich mich gefreut habe, als sie bekannt gab, dass es neben ihren New-Adult- und Fantasiebüchern ...

Avas realistischen Jugendbücher haben schon immer einen wichtigen Platz in meinem Bücherherzen gehabt, weswegen ich mich gefreut habe, als sie bekannt gab, dass es neben ihren New-Adult- und Fantasiebüchern auch "Wenn ich die Augen schließe" geben wird. Die Thematik hat mich sofort angesprochen, da ich Bücher, in welchen die Charaktere eine 2. Chance bekommen besonders gerne lese und war daher gespannt, wie Avas das wohl umsetzten würde.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir wie gewohnt sehr leicht und ich fand mich zwischen Avas flüssigen und zeitgleich poetischen Schreibstil wieder. Das Buch ist unglaublich gutgeschrieben, mit Zitaten, die man sich am liebsten an seine Wand pinnen möchte oder sich wünscht, sie selber geschrieben zu haben. Die Grundidee ist vielleicht an sich nicht zwingend etwas Neues, aber die Kunst ist es ja gerade, dass Rad neu zu erfinden, ohne es neu zu erfinden - und das ist Ava hier gelungen. Das Buch beginnt sehr leise, aber gerade diese Ruhe, die es ausstrahlt, hat es für mich zu etwas Besonderem gemacht und ich konnte es nicht aus der Hand legen, letztendlich habe ich es innerhalb weniger Stunden verschlungen. Zu keiner Zeit kam für mich Langeweile auf, die Geschichte hatte genug Zeit sich zu entfalten und nie hatte ich das Gefühl, dass es irgendwie überstürzt war oder so gehandelt wurde.

Die Charaktere haben mich auch überzeugen können. Nora ist anfangs nicht unsere typische Sympathieträgerin, doch das Wichtige ist, dass die Personen zu ihren Fehlern stehen und probieren daraus zu lernen. Das war hier der Fall und es war wirklich schön Nora bei ihrer Entwicklung dorthin zu begleiten.

Sam fand ich mit seiner sehr schüchternen aber doch hilfsbereiten Art einfach nur toll und ich musste zeitweise richtig mit ihm mittleiden. Was ihm im Laufe des Buches widerfährt ist wirklich nicht gerade harmlos und bei manchen Szenen musste ich wirklich schlucken.

Doch auch einige Nebencharaktere wie Noras Schwester, Lu, ihre Eltern und eine andere Überraschung, die an dieser Stelle jedoch ein Spoiler wäre, konnte ich ihn mein Herz schließen. Besonders bei gemeinsamen Szenen von Nora und Lu ist mir das Herz aufgegangen.

Dieses Buch behandelt viele wichtige Thematiken wie Mobbing, Gruppenzwang und Selbstverletzung. Diese wurden gelungen umgesetzt und einen wurde bildlich vor Augen geführt, wie sehr Handlungen andere Menschen beeinflussen können, auch wenn einem selber das vielleicht gar nicht so bewusst ist. Ava macht darauf aufmerksam, aber gleichzeitig auch Mut, was ich sehr wichtig finde. Denn auch wenn das Buch streckenweise sehr traurig ist, endet das Buch mit einer hoffnungsvollen Message.

Letztendlich kann ich die Geschichte wirklich nur empfehlen, besonders weil es immer noch sehr aktuelle Themen behandelt und auf Probleme in der Gesellschaft aufmerksam macht. Ich liebte die Charaktere und kann "Wenn ich die Augen schließe" wirklich nur jeder/n ans Herz legen.

Von mir gibt es verdiente 5/5 Sterne!

Aber auch die anderen Bücher von Ava sind sehr lesenswert, egal, in welchem Genre sie schreibt, es konnte mich bisher immer begeistern!

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Ein tolles Jugendbuch voller wichtiger Thematiken!

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Rezension

Wenn ich die Augen schließe von Ava Reed

Die Triggerwarnung am Anfang des Buches sollte auf jeden Fall beachtet werden!

Der Schreibstil war wie auch schon bei den anderen Büchern der Autorin ...

Rezension

Wenn ich die Augen schließe von Ava Reed

Die Triggerwarnung am Anfang des Buches sollte auf jeden Fall beachtet werden!

Der Schreibstil war wie auch schon bei den anderen Büchern der Autorin sehr angenehm und ließ sich flüssig lesen. Ava Reed schreibt ehrlich und direkt, was mir wirklich gut gefallen hat. Ihre Worte haben mich tief im Inneren berührt und eine Vielzahl an Emotionen in mir ausgelöst. Man verliert sich in der Geschichte und wird komplett von ihr vereinnahmt.

Norah, die Protagonisten, war mir zu Anfang nicht sonderlich sympathisch, da sie egoistisch und sehr fokussiert auf sich selbst war. Doch nach dem Unfall verstand man was hinter ihrem Verhalten steckte. Jedoch war sie sich dessen bis dahin selber noch nicht bewusst und so lernte sich Norah und wir mit ihr kennen.
Sam tauchte etwas plötzlich in der Geschichte auf und man wusste zu Beginn nicht ganz was für eine Rolle er in Norahs Leben spielte. Als er sich als ihr ehemaliger bester Freund entpuppte war es schön zu sehen, wie sich die beiden wieder annähern. Es war zugleich aber auch bedrückend, denn Sam hatte in der Vergangenheit sowie auch in der Gegenwart mit vielen Problemen zu kämpfen, die in gewisser Weise auch im Zusammenhang mit Norah standen. Er war eine unglaublich liebenswerte Person, die zerbrechlich und sanft war und die meiste Zeit hätte man ihm am liebsten in den Arm genommen. Er musste Dinge erleben und erfahren, die kein Jugendlicher je erfahren sollte und war trotz dessen eine starke und mutige Person auch wenn er das selber nicht glaubte.
Beide durchlebten eine beeindruckende Charakterentwicklung, denn sie lernten aus ihren Fehlern und besonders Sam lernte zu verzeihen und zu vergeben. Zudem wirkten Norah und Sam greifbar und authentisch, sodass man sich leicht in diese hineinversetzten konnte. Auch konnte ich mich persönlich gut mit ihnen identifizieren, wodurch ich ihre Gefühle noch besser nachempfinden konnte. Die Nebencharaktere, abgesehen von Norahs und Sams Familie, waren mir alles andere als sympathisch aber das gehört nun mal zum echten Leben dazu.

Auch wenn die Geschichte rund um Sam und Norah fiktiv ist, könnte sie genauso im echten Leben passiert sein, denn es werden Dinge behandelt, mit denen sich jeder Jugendliche früher oder später mal befassen wird.
Die verschiedenen Thematiken wurden ausführlich und trotzdem gut verständlich erklärt.
Das Buch regt zur Selbstreflexion an und regt dazu an sich zu fragen: Wer bin ich? Und wer möchte ich sein? Es zeigt, dass man anstatt mit dem Strom zu schwimmen , auch wenn es leichter und angenehmer zu sein scheint, dagegen schwimmen sollte. Man wird mit unschönen Wahrheiten konfrontiert, die vielleicht wehtun, einem jedoch in vielerlei Hinsicht die Augen öffnen. Vieles davon war zudem auch schmerzhaft und hatten einen faden Beigeschmack. Auch spielt die Selbstfindung in dem Buch eine große Rolle, denn man begleitet Norah auf ihrer Reise zu ihr Selbst. Nach dem schweren Autounfall stellt sich nämlich die Frage, ob sie zuvor wirklich sie selbst gewesen war.
Die Atmosphäre, die in dem Buch herrschte, war eher bedrückend und melancholisch, was wiederum gut zu dem schwerwiegendem Inhalt passte.
Gut fand ich es, dass das Ende offen gestaltet wurde, denn das zeigt, dass jeder sein Schicksal selber in die Hand nehmen sollte und wichtige Entscheidungen treffen muss. Das Buch gibt einem Hoffnung und den Mut dazu sich selbst treu zu bleiben und man selbst zu sein, denn obwohl dies selbstverständlich sein sollte, ist es das für viele Jugendliche nicht. Die Botschaften, die dieses Buch vermittelt, sind unglaublich wichtig und es gibt vieles, was man daraus mitnehmen kann.

Insgesamt ist es ein tiefgründiges Jugendbuch, welches wichtige Themen, wie Mobbing und Gruppenzwang, behandelt und auf diese Aufmerksam macht. Es geht hierbei um alltägliche Dinge, zu denen jeder Jugendliche unbewusst oder bewusst beiträgt. Dinge, vor denen man zuvor die Augen verschlossen hat und einfach nicht sehen wollte oder konnte. In dem Buch steckt ein Hoffnungsschimmer für die Verlorenen und Hilflosen, für die, die ihren Mut noch nicht gefunden haben. Auch wenn das Buch eher für Jugendliche ab 14 Jahren bestimmt ist, kann ich es jedem nur empfehlen! 5/5 [Werbung|Rezensionsexemplar]

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Sehr wichtig

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Handlung:

Die 17-jährige Noah wacht nach einem schweren Autounfall aus dem künstlichen Koma auf. Sie erinnert sich zwar an die meisten Momente ihres Lebens, aber nicht daran, was sie dabei empfunden hat. ...

Handlung:

Die 17-jährige Noah wacht nach einem schweren Autounfall aus dem künstlichen Koma auf. Sie erinnert sich zwar an die meisten Momente ihres Lebens, aber nicht daran, was sie dabei empfunden hat. Sie erinnert sich nicht an ihre Gefühle. Liest sie gern? Liebt sie ihren Freund Jonas? Findet sie ihre kleine Schwester und deren Katze wirklich so nervig? Nur mit ihrem Sandkastenfreund Sam verbindet sie noch ein Gefühl. Doch sie hatten seit Jahren keinen Kontakt mehr, weil Noah beliebt wurde und Sam nicht. Während sich die beiden langsam wieder annähern, entwickeln sie eine Ausprobierliste. Mag sie duschen oder baden lieber? Was für Filme und Lieder gefallen ihr? Und Noah muss sich fragen, ob sie vor dem Unfall wirklich sie selbst gewesen ist...


Meine Meinung:

Norah und Sam mochte ich sehr gern. Die beiden waren tolle Protagonisten. Auch die Entwicklung der beiden, wie sie sich annähern, habe ich gerne mitverfolgt. Norahs Eltern und ihre Schwester haben mir auch gefallen. Sie waren total lieb und immer auf Norahs Wohlbefinden bedacht. Sie haben sie immer unterstützt. Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig. Am besten gefallen hat mir jedoch, dass Ava das Thema Mobbing in der Schule sowie daraus resultierende Suizidgedanken gut in die Geschichte eingewebt hat. Aber auch die Suche nach der eigenen Persönlichkeit und Selbstfindung. Das Buch ist wirklich ein Herzensbuch. Die darin behandelten Themen sind sehr wichtig! Also bitte lest es. Ich habe viel aus dem Buch mitgenommen. 


Fazit:

Das Buch kann ich gerade Jugendlichen ab 13/14 Jahren empfehlen, da es eben auch wichtige Themen wie Mobbing beinhaltet. Zudem ist die Geschichte rund um Norah und Sam einfach schön. Das Buch bekommt von mir 5 von 5 Sternen ⭐⭐⭐⭐⭐

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Veröffentlicht am 14.10.2020

Wenn das eigene Leben auf einmal so fremd ist.

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Nach einem schweren Autounfall wacht Norah aus dem Koma auf und muss feststellen, dass ihre Gefühle aus der Vergangenheit nicht mehr existent sind. Es handelt sich um eine spezielle Form der Amnesie und ...

Nach einem schweren Autounfall wacht Norah aus dem Koma auf und muss feststellen, dass ihre Gefühle aus der Vergangenheit nicht mehr existent sind. Es handelt sich um eine spezielle Form der Amnesie und es muss wirklich erschreckend sein, so etwas durchleben zu müssen. Nicht mehr zu wissen, wer man selbst eigentlich ist. In "Wenn ich die Augen schließe" setzt sich die Autorin Ava Reed aber nicht nur damit auseinander, sondern auch mit den Themen Mobbing und Gruppenzwang, was besonders Jugendliche während der Schulzeit betrifft. Und es ist so wichtig, darüber zu reden, damit auch die Betroffenen – Opfer, wie Täter und Mitläufer – lernen, damit umzugehen und sich Hilfe zu holen.

Die Autorin:
Ava Reed ist eine wahre Buchliebhaberin. Ohne eine gute Lektüre verlässt sie nicht das Haus. Mit der Zeit entdeckte sie das Schreiben für sich und teilt ihre Gedanken auf ihrem Blog. Beruflich ist sie in einem Verlag tätig. Weitere Jugendbücher: "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen", "Die Stille meiner Worte", "Wir fliegen, wenn wir fallen" und "Ashes and Souls" (Dilogie). Außerdem sind for kurzem ihre ersten Young Adult Romane "Truly" und "Madly" erschienen.


Inhalt:
„Was, wenn du dich an alles erinnern kannst – außer an deine Gefühle?
Diese Frage stellt sich Norah nach einem schweren Autounfall. Zwar erinnert sie sich an die meisten Momente ihres Lebens, aber eben nicht an das, was sie dabei empfunden hat. Liest sie gern? Liebt sie ihren Freund? Findet sie ihre kleine Schwester tatsächlich so nervig? Nur ihren Sandkastenfreund Sam verbindet sie noch mit einem Gefühl. Doch sie hatten seit Jahren keinen Kontakt, weil Norah beliebt wurde und Sam nicht. Während die beiden sich langsam wieder annähern, entwickeln sie eine Ausprobierliste. Und plötzlich fragt sich Norah: War sie vor dem Unfall wirklich sie selbst?“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover gefällt mir unheimlich gut. Es ist verspielt und auch irgendwie geheimnisvoll. Wir sehen dort das Gesicht eines Mädchens, deren Augen sehr intensiv zu uns schauen. Im Hintergrund befinden sich beschriebenes Papier, Blumen, Schmetterlinge und Farbspritzer. Alles ist in pink und sepiafarbend gehalten und wirkt unheimlich harmonisch. Der goldene Titel schillert dem Leser entgegen.

Ava Reed gelingt es einfach immer wieder, Geschichten mit wirklich schwierigen Themen äußerst empathisch und gleichzeitig bildlich zu erzählen. Schon in ihre anderen, oben bereits erwähnten Jugendbücher, konnte ich sofort eintauchen, mich in die verschiedenen Charaktere hineinversetzen, ihre Handlungsweisen nachempfinden.

Nachdem Norah im Krankenhaus aufwacht und feststellen muss, dass ihre wichtige Erinnerungen und vor allem Gefühle aus dem Leben DAVOR fehlen, muss sie sich neu in ihrem Leben zurecht finden. Ihre kleine Schwester findet das eigentlich ganz aufregend, da sie so ja die Chance hat, alles nochmals ganz neu erleben zu können. Doch schnell stellt sich die Frage, wieso sich Norah an vieles aus ihrer Vergangenheit nicht mehr erinnern kann, was sie für ein Mensch war und wieso Sam ihr einziger Fixpunkt zu sein scheint, obwohl die beiden sich vor Jahren auseinander entwickelt haben. Und Sam, der ohne lange zu zögern bereit ist, Norah in ihrer Lage zu helfen, obwohl er selbst mit seiner Vergangenheit zu kämpfen scheint, steht ihr zur Seite.

"Wenn ich die Augen schließe" ist ein äußerst gefühlvolles Jugendbuch und um die Frage der Autorin aus ihrer Danksagung zu beantworten: Ja, ich habe mich in Sam verliebt, kann Norah absolut verstehen und vielleicht auch Jonas eines Tages verzeihen, sollte er merken, welche Fehler er gemacht hat. Danke für dieses wundervolle Buch, welches ein solch wichtiges Thema unserer heutigen Zeit behandelt. Denn Mobbing betrifft uns alle, nicht nur die Täter und die Opfer.

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