Verteufelt mittelmäßig
"In der Liebe ist die Hölle los" erzählt die Geschichte von Catalea, welche nicht nur eine Verfechterin der bequemen Kleidung ist, sondern auch zufällig die Tochter des Teufels. Leider ist Catalea nicht ...
"In der Liebe ist die Hölle los" erzählt die Geschichte von Catalea, welche nicht nur eine Verfechterin der bequemen Kleidung ist, sondern auch zufällig die Tochter des Teufels. Leider ist Catalea nicht gerade begeistert davon, in das Familiengeschäft einzusteigen, kaum versucht sie sich mit ihrer Rolle zu engagieren, hat sie eine Mordanklage am Hals.
Leider ist Bereits das Konzept der Aufmachung dieses Buches sehr irreführend. Das Cover und der Titel versprechen eine Romanze, die nur so vor Schmalz tropft. Der Klappentext kündigt eine spannungsvolle Fantasystory an, tatsächlich bekommen tut man nichts von beiden, sondern eher ein humoristisches Werk, welches sich durch Sarkasmus und Hyperbeln auszeichnet.
Hat man sich nun damit abgefunden, dass die eigenen Vorstellungen bezüglich des Buches nicht wirklich mit der Realität Hand in Hand gehen, kann man sich vor allem zu Beginn am Schreibstil erfreuen. Er ist sehr locker, spart es sich zum Glück ein jedes Detail zu erklären. Statt dessen gibt es klare Ansagen und eine ordentliche Portion Ironie, die einem hin und wieder schmunzeln lässt.
Man findet sich relativ schnell in die Geschichte ein und die Charaktere machen zu nächst den Anschein interessant zu sein. Leider war das bei vielen nicht der Fall. Catalea war in Ordnung, ich konnte sie nicht so recht ins Herz schließen, sie wirkte teils als wäre sie schon vierzig und äußerst verbittert.
Timur entsprach den typischen Badboy- Standard und hatte mich daher auch nicht besonders beeindruckt. Die einzige die kurz wirklich interessant war, war Kitty. Leider hat sie durch Aussprüche wie "Endlich töten" jede Glaubwürdigkeit zu nichte gemacht.
Der Teufel selbst hat mir gut gefallen, er wirkte glaubhaft.
Positiv aufgefallen sind mit die religiösen Bezüge und das Handbuch für Tote.
Die Geschichte an sich haut mich nicht wirklich aus den Socken.
Die Einführung in die Firma war sehr kurz, sodass man nicht wirklich ein gutes Gefühl für die Hölle bekommt, was sehr schade ist, denn den Rest des Buches sind die meisten Orte eher uninteressant. Wir reisen mal hierhin, wir reisen mal dahin. So richtig spannend war das nicht. Das Ende war dann doch etwas zu einfach aufgelöst. Nur einer hat diesen Haarschnitt? und sie verhält sich so komisch? und oh hallo wichtige Zeugen, die natürlich super hilfreich sind. Auch waren mir die Schicksalsschläge ein bisschen zu schnell abgehackt. Gestern noch Familie, heute schon jemand dessen tragisches Schicksal ich schon im nächsten Kapitel vergessen habe.
Die Liebesgeschichte war zum einen sehr absehbar, zum anderen alles andere als besonders spannend oder bewegend oder nur irgendwie außergewöhnlich. Ich hätte gedacht, die Tochter des Teufels hätte ein spannenderes Liebesleben. Ich hatte an keinen Punkt das Gefühl, dass ich die beiden unbedingt zusammen sehen möchte, dabei fehlte es nicht an klischeehaften Bekundungen der Anziehung (als innerer Monolog) sondern eher an einem echten Gefühl der Verbundenheit.
Alles in Allem ist der Schreibstil eine nette Abwechslung, doch der ständige "Arschloch"-Scherz wurde mir dann doch irgendwann zu viel. Es ist kein schlechtes Buch, aber es war teilweise langweilig und einige Seiten hätte man getrost weglassen können. Der Plot ist nicht gerade Bewegend.Die Idee an sich war sehr originell und mit besseren Charakteren und einem scharfsinnigeren Plot wäre es ein ausgesprochen gutes Buch.