Cover-Bild Marlenes Geheimnis
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 11.09.2017
  • ISBN: 9783453292055
Brigitte Riebe

Marlenes Geheimnis

Roman
Drei Frauen, drei Generationen und ein Geflecht aus Lügen

Marlene hat die Vertreibung aus der Heimat nach dem Krieg längst hinter sich gelassen. Vor mehr als siebzig Jahren begann sie mit ihrer Mutter Eva am Bodensee ein neues Leben. Eine florierende Schnapsbrennerei, die die Früchte der Region verarbeitet, ist ihr ganzer Stolz. Erst als ihre Nichte Nane kurz nach Evas Beerdigung die Aufzeichnungen der Großmutter liest, bricht die Vergangenheit ohne Vorwarnung herein. Und ein lang gehütetes Geheimnis kommt zutage …

Bestsellerautorin Brigitte Riebe ist zurück – mit einem bewegenden Roman über ein deutsches Familienschicksal



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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2019

Alles Geheime bleibt nicht für immer verborgen

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"Versuche nichts zu verbergen, denn die Zeit, die alles hört und sieht, deckt es doch auf." (Sophokles)
Nach Kriegsende muss die junge, schwangere Eva Sudetenland, der jetzigen Tschechoslowakei verlassen, ...

"Versuche nichts zu verbergen, denn die Zeit, die alles hört und sieht, deckt es doch auf." (Sophokles)
Nach Kriegsende muss die junge, schwangere Eva Sudetenland, der jetzigen Tschechoslowakei verlassen, wie viele andere ebenso. Durch Umwege kommt sie zusammen mit Marlene (Leni) an ihrer Seite am Bodensee an. Wie die anderen Vertriebenen findet sie Obhut und so kommen die beiden bei Toni Auberlin einem Obstbauern aus Rickenbach unter. Die Apfelplantagen und das Brennen von Schnaps war ja schon immer Evas große Leidenschaft, die sie von ihrer Mutter gelernt hatte. So bleibt es auch nicht aus, das aus der kleinen Schnapsbrennerei recht schnell ein florierender Betrieb wurde.
Viele Jahre später führt Marlene Auberlin den Betrieb nach Evas Tod weiter. Zur Beerdigung von Eva kommt nicht nur ihre Schwester Vicky, sondern auch deren Tochter Christiane (Nane) zu ihr. Im Nachlass ihre Großmutter Eva findet Nane dann Aufschriebe aus der Vergangenheit. Da sie nach einer Krise körperlich angeschlagen ist bleibt sie weiter bei Marlene. Beim Lesen der Tagebücher taucht sie immer mehr in die Vergangenheit ihrer Großmutter ein, bis ein lang gehütetes Geheimnisse zu tage kommen.

Meine Meinung:
Das herrliche Cover mit dem Blick auf den Bodensee, der Klappentext und die vielen schönen Rezensionen hatten mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Obwohl ich die Autorin bis dahin nicht kannte, war ich sofort von ihrem Schreibstil angetan. Die beiden Handlungsstränge die immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her springen machten mich zusehends neugieriger. Auch wenn ich nach und nach etwas vermutete, erfuhr ich erst am Ende des Buches das ganze Ausmaß der damaligen Geschehnisse. Im Plot ging es um die Nachkriegszeit, Vertreibung, Liebe und natürlich um das Geheimnis. Doch es blieb nicht bei einem Geheimnis, den auch der verstorbene Nachbar hatte Geheimnisse, die es zu entdecken gab. Die Zeit der Vertreibung und wie sich Eva zusammen mit ihrer Freundin Molly und der kleinen Leni durchschlagen mussten, hat mich am meisten fasziniert. Ich denke das die Autorin das sehr gut recherchiert hatte, wen sie es nicht sogar aus der eigene familiären Vergangenheit her wusste. Dass es die Menschen auch damals nicht leicht hatten, obwohl sie Deutsche und keine Migranten waren, hat mich schon sehr bewegt und aufgewühlt. Die Charaktere sind ebenfalls bis auf wenige Ausnahmen sehr herzlich dargestellt und ausgedacht. Natürlich gefiel mir am besten Nane, sie hatte eine ganz besondere natürliche sympathische Art. Nach einem Hörsturz wollte sie nun ihr Leben neu überdenken, was sicher ganz gut für sie war. Da kam die Auszeit bei ihrer Tante Marlene gerade zur rechten Zeit. Marlene wirkte auf mich, wie eine Frau, die viel durchgemacht hatte, man merkte, dass sie schon immer hart kämpfen musste und gut alleine zurechtkam. Von Vicky der Schwester und Nanes Mutter bekam man zu wenig mit, als das ich sie groß hier beschreiben möchte. Traurig fand ich nur, das am Anfang die Familie so entzweit war, zum Glück änderte sich das ja am Ende. Sympathisch war mir auch sofort der Tierarzt Fabio Rossi und sein Mitbewohner Brian. Niedlich war auch das Einflechten in die Geschichte von Souki dem Hund den Nane unterwegs fand, es machte das ganze noch etwas lockerer und herzlicher. Ein bemerkenswertes Buch über die Vertreibung der Sudetendeutschen, gepaart mit einer netten Liebesgeschichte, die von mir 5 von 5 Sterne bekommt.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Jahreshighlight

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Ich war auf einer Lesung von Brigitte Riebe und habe dann erst das Buch gelesen.
Man merkte, dass Frau Riebe diese Geschichte mit Leib und Seele recherchiert hat. Die Hintergründe und geschichtlichen Fakten ...

Ich war auf einer Lesung von Brigitte Riebe und habe dann erst das Buch gelesen.
Man merkte, dass Frau Riebe diese Geschichte mit Leib und Seele recherchiert hat. Die Hintergründe und geschichtlichen Fakten sprudelten nur so aus ihr heraus und man findet sie vortrefflich verwoben in dieser Geschichte wieder.

Wie alle Riebe-Bücher habe ich schnell einen Zugang zu den Hauptdarstellern gefunden und mit ihnen mitgefiebert. Die Dramatik des Krieges und der Bedrohung durch die Deutschen war hautnah und erschreckend. Es gibt ein paar Momente im Buch, die mich einen dicken Kloß schlucken ließen. Und mehr als einmal habe ich um die Darsteller gebangt. Dass am Ende das Gute nicht untergeht in dieser harten Zeit, das fand Frau Riebe sehr wichtig zu betonen. Und dass diese Geschichte tatsächlich auch mit ihrer Familie etwas zu tun hat.

Wirklich eines ihrer besten unter all den guten Büchern. "Marlenes Geheimnis" waren eines meiner Jahreshighlights.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Dicke Leseempfehlung

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Nane’s Leben bedindet sich gerade im Umbruch. Da muss sie an den Bodensee reisen, da ihre Großmutter verstorben ist. In Lindau treffen sie Tante Marlene, die Nane ein Tagebuch der Oma aushändigt. Es wurde ...

Nane’s Leben bedindet sich gerade im Umbruch. Da muss sie an den Bodensee reisen, da ihre Großmutter verstorben ist. In Lindau treffen sie Tante Marlene, die Nane ein Tagebuch der Oma aushändigt. Es wurde geschrieben zu Beginn des zweiten Weltkrieges. Großmutter Eva gelangte erst nach einer abenteuerlichen Flucht an den Bodensee.

Während Nane eintaucht in die Geschehnisse vor über 60 Jahren, beginnt sie auch ihre Probleme in der Gegenwart unter einem neuen Licht zu sehen und Stück für Stück gewinnt sie wieder Sicherheit und Zuversicht.

Der Wechsel zwischen den Zeitebenen, zwischen den Akteurinnen Nane und Eva, bringt den nötigen Drive in diese Geschichte von Krieg, Liebe, Hoffnung und Verlust. Beide Frauen sind mir schnell ans Herz gewachsen. Brigitte Riebe beschreibt sie mit Herz und Charme und man kann mit ihnen mitleiden und mitfiebern.

Ich habe eine Woche Urlaub am Bodensee gemacht und dadurch wurde das Buch noch interessanter, da ich mich fast auf den Spuren von Eva und Nane fühlte. Ein schöner Roman. Von mir eine Leseemfehlung.

Veröffentlicht am 01.02.2018

Marlenes Geheimnis

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Brigitte Riebe nimmt uns in Marlenes Geheimnis mit auf ein Zeitreise ins Sudetenland der dreißiger Jahre. Eva wächst dort behütet bei ihren Eltern auf, hat gute Freunde und auch bald die erste große Liebe. ...

Brigitte Riebe nimmt uns in Marlenes Geheimnis mit auf ein Zeitreise ins Sudetenland der dreißiger Jahre. Eva wächst dort behütet bei ihren Eltern auf, hat gute Freunde und auch bald die erste große Liebe. All dies wird aber bereits durch den Einmarsch der Nationalsozialisten überschattet und schließlich durch den Krieg. Eva wird mit ihrer Mutter und ihrer Freundin am Ende vertrieben und wir begleiten Sie auf ihrer Flucht durch die Tschechei, Ostdeutschland bis zu ihrem endgültigen Ankunftsort, den Bodensee.

All dies wird uns über ihre Aufzeichnungen vermittelt, die sie ihrer Enkelin Nane hinterlassen hat und die nach dem Tod der Großmutter versucht, bei ihrer Tante Marlene einen Neustart für ihr Leben zu finden. In dieser Zeitebene erleben wir auch die Streitigkeiten zwischen Marlene und Nanes Mutter Viktoria, sowie die Probleme Marlenes mit den Nachbarn Bentele.

Mir hat dieses Buch gut gefallen, ich habe vieles über die Vertreibung der Sudetendeutschen nach dem zweiten Weltkrieg gelernt. Auch den Teil in der Gegenwart habe ich gerne gelesen, hatte ich dabei doch immer die tolle Landschaft am Bodensee direkt vor meinen Augen.

Was mir etwas unverständlich geblieben ist, war der Titel, ich hätte Evas Geheimnis eher verstanden. Auch hätte mir ein ausführlicherer Schluss noch besser gefallen.
Aber trotzdem habe ich dieses Buch mit großem Vergnügen gelesen.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Ein emotionaler und bewegender Familienroman

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Inhalt
Christiane Auberlin, genannt Nane reist zur Beerdigung ihrer Großmutter Eva an den Bodensee. Dort trifft sie auf den Rest ihrer Familie, ihrer Mutter Vicky und ihrer Tante Marlene. Eva hat Nane ...

Inhalt
Christiane Auberlin, genannt Nane reist zur Beerdigung ihrer Großmutter Eva an den Bodensee. Dort trifft sie auf den Rest ihrer Familie, ihrer Mutter Vicky und ihrer Tante Marlene. Eva hat Nane ihre Aufzeichnungen, so eine Art Lebensbeichte hinterlassen. Da Nane gerade an einem Punkt in ihrem Leben angekommen ist, an dem sie eine weitreichende Entscheidung treffen muss, nimmt sie das Angebot ihrer Tante an und bleibt ein paar Tage länger. Sie liest die Geschichte ihrer Oma, die nach dem 2. Weltkrieg mit Marlene aus der Heimat, dem Sudetenland vertrieben wurden, dabei kommt sie einem lang gehüteten Geheimnis auf die Spur.

Meine Meinung
"Marlenes Geheimnis" von Brigitte Riebe ist ein bewegender Roman über das Schicksal dreier Frauen. Familiengeschichten, die geheimnisvoll sind und zu unterschiedlichen Zeiten spielen, haben mich schon immer fasziniert. Der Schreibstil der Autorin ist spannend und fesselnd. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Rückblenden sind sehr emotional und lebendig. Eva und Marlene erleben auf ihrer Flucht schreckliche Dinge, die hier gut beschrieben wurden, nicht zu reißerisch aber auch nicht zu harmlos. Die geschichtlichen Fakten sind genau recherchiert und gut in die Geschichte eingeflochten.

Nane ist mir gleich ans Herz gewachsen, ihre Unzufriedenheit mit ihrem Leben ist für mich gerade sehr nachvollziehbar. Eva dagegen ist eine starke Frau, die sich auch durch Rückschläge und den schrecklichen Taten, die sie erleben musste, nicht entmutigen lassen hat. Ihre Stärke und Kraft hat mir sehr imponiert und auch wie sie fern der Heimat für beide ein neues Zuhause geschaffen hat. Marlene ist am Anfang für mich nicht greifbar, sie ist so unnahbar und herrisch, doch im Laufe des Buches wird dem Leser immer bewusster, warum sie so geworden ist.

Fazit
Wer Familiengeschichten mag, die auch einen Teil deutscher Geschichte erzählen, ist hier genau richtig. Einfühlsam, berührend und aber teilweise auch echt grausam… sind die Worte, die mir als erstes zu diesem Buch einfallen.