Cover-Bild Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
Band 1 der Reihe "Die Spiegelreisende"
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 535
  • Ersterscheinung: 10.03.2019
  • ISBN: 9783458177920
Christelle Dabos

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters

Eine unvergessliche Heldin und eine atemberaubende Fantasy-Welt | SPIEGEL-Bestseller
Amelie Thoma (Übersetzer)

Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Auf der Arche Anima lebt sie inmitten ihrer riesigen Familie und kümmert sich hingebungsvoll um das Erbe der Ahnen. Bis ihr eines Tages Unheilvolles verkündet wird: Ophelia soll auf die eisige Arche des Pols ziehen und einen Adligen namens Thorn heiraten. Was hat es mit der Verlobung auf sich? Wer ist der Mann, dem sie von nun an folgen soll? Und warum wurde ausgerechnet sie, das zurückhaltende Mädchen mit der leisen Stimme, auserkoren? Ophelia ahnt nicht, welche tödlichen Intrigen sie auf ihrer Reise erwarten, und macht sich auf den Weg in ihr neues, blitzgefährliches Zuhause.

Eine unvergessliche Heldin, eine atemberaubende Welt von Archen und Familienklans, eine Geschichte, wie sie noch nicht erzählt wurde – Christelle Dabos hat mit ihrer Serie um die Spiegelreisende ein sagenhaftes Universum geschaffen, in dem man ewig verweilen möchte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2019

Intrigen ohne ende

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Ophelia wird aus ihrem behüteten Zuhause in eine ihr unbekannte und grausame Welt geworfen, denn dort soll sie heiraten und ihr restliches Leben verbringen. Dies erträgt sie mit einer fast stoischen Geduld ...

Ophelia wird aus ihrem behüteten Zuhause in eine ihr unbekannte und grausame Welt geworfen, denn dort soll sie heiraten und ihr restliches Leben verbringen. Dies erträgt sie mit einer fast stoischen Geduld - beim Lesen hätte ich sie gerne mal geschüttelt. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen. Die Welt, die die Autorin erschafft und die Idee mit den Archen ist einfach fantastisch. Auch der Schreibstil ist umschreibend, aber nicht zu ausschweifend. Das meiste erlebt man aus Sicht Ophelias, die ihren Gedanken freien Lauf lässt. Im Mittelteil wird es etwas langatmig, aber zum Ende hin wieder spannend. Etwas verwirrend fand ich die vielen Intrigen, ich wusste am ende schon bald nicht mehr wer jetzt wen angelogen hat bzw. die Fäden in der Hand hält um irgendwas (?) zu bezwecken.

Veröffentlicht am 19.03.2019

Ein guter Reihenauftakt, welcher jedoch einige Schwächen hatte

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Rezensionsexemplar
Allgemeines zum Buch

Titel: Die Verlobten des Winters
Autor: Christelle Dabos
Reihe: Die Spiegelreisenden ( Band 1 )
Verlag: Insel Verlag
Format: Gebundene Ausgabe ...

Rezensionsexemplar
Allgemeines zum Buch

Titel: Die Verlobten des Winters
Autor: Christelle Dabos
Reihe: Die Spiegelreisenden ( Band 1 )
Verlag: Insel Verlag
Format: Gebundene Ausgabe
Seiten: 535 Seiten
Erscheinungsdatum: 11. 03. 2019
Genre: Fantasy

Klappentext

Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Auf der Arche Anima lebt sie inmitten ihrer riesigen Familie und kümmert sich hingebungsvoll um das Erbe der Ahnen. Bis ihr eines Tages Unheilvolles verkündet wird: Ophelia soll auf die eisige Arche des Pols ziehen und einen Adligen namens Thorn heiraten. Was hat es mit der Verlobung auf sich? Wer ist der Mann, dem sie von nun an folgen soll? Und warum wurde ausgerechnet sie, das zurückhaltende Mädchen mit der leisen Stimme, auserkoren? Ophelia ahnt nicht, welche tödlichen Intrigen sie auf ihrer Reise erwarten, und macht sich auf den Weg in ihr neues, blitzgefährliches Zuhause.

Eine unvergessliche Heldin, eine atemberaubende Welt von Archen und Familienklans, eine Geschichte, wie sie noch nicht erzählt wurde – Christelle Dabos hat mit ihrer Serie der Spiegelreisenden ein sagenhaftes Universum geschaffen, in dem man ewig verweilen möchte.
Meine Meinung

Natürlich ist dies nur meine persönliche Meinung und nur weil ich das Buch so bewerte, heißt es nicht, dass es auf jeden anderen zutrifft.

Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen und habe mich auf zwei verschiedenen Portalen beworben. Letztendlich habe ich es dank Vorablesen bekommen.

Das Cover ist einfach wunderschön und ich könnte es mir stundenlang anschauen. Der Buchrücken ist auch ein kleiner Hingucker im Regal.

Der Klappentext und die Leseprobe haben mich aber noch mehr davon überzeugt, das Buch lesen zu wollen, da sie viel Gutes versprachen.

Nur leider bin ich etwas enttäuscht worden von dem Buch. Ich kannte schon zwei verschiedene Teile des Buches aufgrund der Leseproben, welche ich auf den Portalen gelesen habe. Die eine Leseprobe war aus dem ersten Teil des Buches und die andere aus dem zweiten Teil, weswegen ich schon grob wusste worauf es im ersten Teil hinauslauft. Dies hat leider ein bisschen die Geschichte vorweggenommen.

Generell war der Spannungsaufbau in meinen Augen eher mäßig und erst gegen Ende kam etwas mehr Schwung in die Geschichte. Dies lag meiner Meinung daran, dass man erstmal in das Universum, welches die Autorin erschaffen hat eingeführt werden musste.

Ophelia war mir symphatisch obwohl sie nicht meine „typische Heldin“ ist. Sie ist tollpatschig und bleibt eher im Schatten. Mit wem ich aber ehrlich gesagt nicht so gut klar kam war Thorn, da ich mir nie ganz genau seiner Intention sicher war.

Ich mochte die Trennung in zwei Teile des Buches und die Geschichte an sich war wirklich gut. Nur leider hat mir einfach der Spannungsaufbau gefehlt. Ebenso mochte ich es nicht wie Ophelia sich herumschubsen ließ aber wie bereits gesagt ist sie keine „typische Buchheldin“. Ich glaube jedoch, dass sie im zweiten Teil sich noch etwas mehr entwickeln wird und eventuell werde ich dann auch aus Thorn schlau.

Das Ende des ersten Teils hat mich neugierig gemacht und ich denke auch, dass ich diese Reihe weiter verfolgen möchte, da ich die Idee sehr gut fand und ich ebenfalls denke, dass im zweiten Teil etwas mehr passieren wird.
Fazit

Ein guter Reihenauftakt, welcher dennoch ein bisschen seine Schwächen hatte. Ich bin gespannt, wie es im zweiten Band mit Ophelia weiter geht. Da dieser auch schon dieses Jahr im Sommer erscheint, muss ich gar nicht so lange warten.

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Riesiges Potenzial, das leider nur im Ansatz genutzt wird

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In das Cover habe ich mich schon auf dem Bild verliebt und in natura ist es noch viel schöner. Man kann es immer wieder betrachten und findet jedes Mal ein neues Detail in der wunderschönen Darstellung ...

In das Cover habe ich mich schon auf dem Bild verliebt und in natura ist es noch viel schöner. Man kann es immer wieder betrachten und findet jedes Mal ein neues Detail in der wunderschönen Darstellung der Himmelsburg. Ich hätte mir allerdings einen Schutzumschlag gewünscht, das liegt aber wohl mehr daran, dass ich das bei gebundenen Bücher einfach so gewohnt bin.

Die Geschichte passt wunderbar zu dem Cover: Ophelia lebt auf der Arche Anima und ist die Leiterin des örtlichen Museums. Dabei kommt ihr die Fähigkeit zur Hilfe Gegenstände lesen zu können, das bedeutet, dass sie gewisse Gefühle und Ereignisse herausfinden kann, wenn sie den Gegenstand berührt. Doch aus ihrem beschaulichen Leben wird sie jäh herausgerissen, als ihre Familie ihr verkündet, dass sie einen Adeligen einer entfernten Arche heiraten solle. Da die Ehe von den Doyennen, den mächtigen Führern der Archen arrangiert würde, bleibt Ophelia keine Wahl, als sich ihrem Schicksal zu fügen und sich auf den Weg zum eisigen Pol zu machen. Dort landet sie inmitten von rivalisierenden Familienclans, die ihre mächtigen Fähigkeiten dazu benutzten, sich einen möglichst großen Vorteil mittels diverser Intrigen zu verschaffen. Das kleine Mädchen mit der leisen Stimme und dem viel zu großen Schal fühlt sich mehr als Fehl am Platz und versteht nicht, warum ausgerechnet sie die Ehefrau des mürrischen und wortkargen Thorn werden soll.

Der Schreibstil hat es von Anfang an geschafft, mich in seinen Bann zu ziehen, weil er einfach anders ist. Er wirkt leicht, an manchen Stellen auch ein wenig poetisch, schildert dabei aber so viele Details, dass man das Buch nicht einfach so vor sich hinlesen kann, sondern manchmal auch zweimal hinschauen muss. Das finde ich an sich gut, weil einem der Schreibstil so im Gedächtnis bleibt, mit weiterem Verlauf des Buches ist der Stil aber manchmal ein wenig zu viel, weil zu viele Details geschildert werden, sie aber nicht genau beleuchtet werden.

Genau das ist auch der Punkt, der mich an dem Buch leider auch am meisten stört. Die Idee der Geschichte und insbesondere des Settings ist toll, man bekommt aber keinen klaren Eindruck davon. Alle Archen sind Teile der alten Welt, die auseinander gebrochen ist. Diese Archen sind dementsprechend unterschiedlich groß und die Lebensweisen darauf dementsprechend unterschiedlich und an die Gegebenheiten angepasst. Die Reise startet auf Anima, der Heimatarche von Ophelia, wo alle Menschen mehr oder weniger entfernt miteinander verwandt sind. Es werden immer wieder verschiedene Details geschildert, wie das Archiv, das auf gewisse Umstände so oder so reagiert oder Ophelias Zimmer, aber man bekommt einfach keinen Gesamteindruck. Normalerweise habe ich sehr selten Probleme, mich in fantastische Welten einzudenken, aber hier ist es mir einfach nicht gelungen. Auch bei Pol und dem Mondscheinpalast fiel es mir unglaublich schwer. Die Details hatte ich sehr gut vor Augen, was besonders an dem bildreichen Schreibstil lag, die Welt für sich erschloss sich für mich aber bis zum Ende nicht.

Ebenso ist es leider mit den Personen des Buches und besonders mit Ophelia. Ich habe gar kein Problem mit stillen und zurückhaltenden Personen, teilweise kann ich mich mit diesen sogar besser identifizieren. Bei ihr hatte ich aber zu keinem Zeitpunkt, das Gefühl sie zu kennen. Sie bleibt immer der Beobachter und nimmt kaum aktiv am Geschehen teil. Das ist natürlich auch mit ihrer Persönlichkeit und ihrer Rolle auf Pol verbunden. Es würde hier nicht passen, wenn sie sich plötzlich aus dieser Rolle herauslöst und sich vollkommen anders verhält, aber bei ihr blitzt immer wieder ihre starke Persönlichkeit hervor, um dann wieder komplett zu verschwinden. Zudem verhält sie sich in manchen Situationen für den Leser vollkommen unverständlich, weil es entweder nicht zur Situation passt oder ihrer Persönlichkeit widerspricht. Ich hatte immer das Gefühl, dass Ophelia mir nie alles von sich zeigt und immer einen Teil ihrer Persönlichkeit und ihrer Gedanken vor mir verbirgt. Das hat mich zum Anfang noch nicht gestört, mich mit zunehmendem Verlauf des Buches immer mehr frustriert, weil mir so der Zugang zu ihr zum großen Teil fehlte. Das ist bei den anderen Personen ein

bisschen besser, vielleicht weil sie durch Ophelia beobachtet werden und man so einen besseren Eindruck bekommt. Thorn zum Beispiel mochte ich fast von Anfang an, auch wenn er nicht viel von seinen Gefühlen gezeigt hat und dann fast immer mürrisch war. Die wenigen Eindrücke haben aber gereicht, um mir ein Bild von Thorn zu vermitteln, das mir von Ophelia verwehrt blieb.

Alles in allem klingt dieser Eindruck negativer, als er wirklich war. Ich habe das Buch durchaus gerne gelesen, was besonders an dem Schreibstil und einigen, wenigen Figuren lag. Ich konnte mich aber durch die Distanz zu Ophelia und zum Setting nicht in die Geschichte verlieben, wie ich gehofft hatte, sondern blieb ebenso wie Ophelia der zwar interessierte, aber nicht von der Geschichte berührte Beobachter.

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Veröffentlicht am 16.03.2019

Ophelia

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Auf dieses Buch bin ich schon in Frankreich aufmerksam geworden und hatte überlegt, es mir zu kaufen, umso mehr freue ich mich, dass das Buch nun auch in deutscher Übersetzung erschienen ist.
Christelle ...

Auf dieses Buch bin ich schon in Frankreich aufmerksam geworden und hatte überlegt, es mir zu kaufen, umso mehr freue ich mich, dass das Buch nun auch in deutscher Übersetzung erschienen ist.
Christelle Dabos ist mir ihrem Buch der Einstieg in eine wunderbare Fantasywelt gelungen und ich freu mich schon jetzt auf die Fortsetzung.
Die Menschheit lebt auf einer Vielzahl von Archen und so auch die junge Ophelia, die Protagonistin. Sie lebt auf der Arche Anima. Unscheinbar, tollpatschig, liebenswürdig und sie kann Gegenstände lesen und erfährt dabei mehr über die Hintergründe. Doch dieses recht beschauliche Leben findet ein jähes Ende, als Ophelia Thorn auftaucht. Er kommt von der Arche Pol und ohne Ophelias Zustimmung wird sie mit ihm verlobt und muss ein Jahr auf der Arche Pol verbringen bevor es zur Heirat kommt. Ihr Leben wandelt sich komplett und Lügen und Intrigen jagen einander.
Ein toller Schreibstil, eine gut ausgearbeitete Welt und viele Ideen machen die Lektüre zu einem Genuss und lassen auf die baldige Übersetzung der Fortsetzungen hoffen.

Veröffentlicht am 01.03.2019

Imposante Geschichte mit spannenden Charakteren, aber auch Logikfehler, wenig Magie ...

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Klappentext:
Vor langer Zeit wurde die Erde in 21 Archen zerschlagen, die seither wie Inseln am Himmel schweben. Auf der Arche Anima lebt Ophelia inmitten ihrer Familie. Die junge Frau hat ganz besondere ...

Klappentext:
Vor langer Zeit wurde die Erde in 21 Archen zerschlagen, die seither wie Inseln am Himmel schweben. Auf der Arche Anima lebt Ophelia inmitten ihrer Familie. Die junge Frau hat ganz besondere Fähigkeiten: Sie kann durch Spiegel reisen und Gegenstände lesen. Dazu muss sie nur ihre Handschuhe abstreifen und ein Objekt in die Hand nehmen - schon kann sie dessen Vergangenheit sehen. Eines Tages beschließen die Matriarchinnen von Anima, dass Ophelia ihre Familie verlassen muss, um auf die eisige Arche Pol zu ziehen und den Adligen Thorn zu heiraten. Sie darf die Familienehre nicht beschmutzen, und so bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich auf eine abenteuerliche Reise zum Pol zu begeben. Dort erwartet sie ihre furchteinflößende Schwiegerfamilie, der Drachenklan, sowie die Trugbilder der Miragen. Von nun an kann sie niemanden mehr trauen, nicht einmal ihrem zukünftigen Ehemann Thorn. Wer ist der Mann, mit dem sie von nun an leben soll? Und warum wurde ausgerechnet sie auserkoren? Ophelia muss auf der Hut sein, um den zahlreichen Fallstricken ihres neuen Lebens zu entgehen ...

Autorin:
Christelle Dabos wurde 1980 an der Côte d’Azur geboren. Nach ihrem Studium zog sie nach Belgien und arbeitete als Bibliothekarin. Als sie 2007 an Krebs erkrankte, begann sie zu schreiben. Zunächst veröffentlichte sie Auszüge aus Die Spiegelreisende im Internet. Nachdem sie den Jugendbuchwettbewerb von Gallimard Jeunesse gewonnen hatte, wurde der erste Band der Serie, Die Verlobten des Winters, publiziert und entwickelte sich rasch zu einem Bestseller. Mittlerweile sind zwei weitere Bände erschienen, und Christelle Dabos schreibt am Abschluss der Tetralogie.

Liebe Leserinnen, liebe Leser, als ich zwölf Jahre alt war, kam ich in die Mittelschule. Ich war gut in Französisch, passabel in Englisch, und der Lehrplan sah eine weitere lebende Sprache vor. Ich wählte Deutsch, weil meine Großmutter es in ihrer Jugend gelernt hatte und die Art, wie sie mir davon erzählte, mir Lust machte, es auch zu versuchen. Das war meine erste katastrophale Note. Heute würde ich gerne durch einen Spiegel reisen und diesem jungen Mädchen ins Gesicht sehen können, um ihr zu sagen:

»Hör mal, wenn du groß bist, wirst du Bücher schreiben. Diese Bücher werden ins Deutsche übersetzt werden, und irgendwo in Deutschland wird eine Buchhändlerin oder ein Buchhändler eins davon in Händen halten, es lesen und sich seinerseits bemühen, es anderen zu vermitteln. Und dann wirst du dich schön blöd fühlen, dass du nicht mal versucht hast, diese Sprache zu verstehen, die von nun an Teil deiner Geschichte sein wird.«

Leider habe ich diese Gabe nicht. Ich kann Ihnen nur die beiden deutschen Sätze schreiben, die meine Großmutter mir beigebracht hat und die mir in Erinnerung geblieben sind. Ich finde, sie bringen es gut auf den Punkt: Ich weiß nichts und Danke schön.


Bewertung:
Für mich war das eine besondere Gewinnauslosung bei vorablesen, da ich zunächst aus der Gewinnsparte rausfiel. Doch gleich am nächsten Vormittag wurde mir vom Team mitgeteilt, dass als Ersatzleserin für jemand anderes aus dem Lostopf gezogen wurde. Ich habe mich riesig gefreut! Hier noch mal ganz offiziell meinen herzlichsten Dank an das Vorablese-Team und auch an den Insel Verlag für das gestellte Leseexemplar!

Das Buch ist sehr klobig, gut gebunden und hat als Hardcover keinen losen Umschlag, was mich sehr freut. Zum Lesen nehme ich den sowieso runter, da er sonst leicht Schäden nimmt. So war das Thema erstmal gelöst. Der Buchumschlag erinnert mich sehr an die Hardcover aus den 90er und 20er Jahre; auch mein Erstlingswerk von Tausendundeinenacht, den ich mit 10 Jahren von meiner Mutter geschenkt bekommen habe, hat dieselbe Aufmachungsart und Bindung. Ich muss immerzu daran denken, wenn ich das Buch anschaue. Gefällt mir sehr gut! Der Titel passt wunderbar zum illustrierten Cover wie auch zur Geschichte. das Cover wirkt sehr imposant, auch wenn es hauptsächlich in blau und schwarz getaucht ist. Das Gesamtkonzept des Buches ist farblich einstimmig - von Innenseite bis Leseband. Zusätzlich kam im Buch selber ein paar kleine Überraschungen zum Vorschein. Zwei Postkarten, von denen eine das Cover von Band 2 zeigt, ein tolles Lesezeichen und eine Legendenkarte über die wichtigsten Figuren der Serie. Das kommt gerade bei komplexeren Fantasiegeschichten selten vor, daher war das die schönste Überraschung von allen. Das Buch enthält außerdem noch ein Inhaltsverzeichnis der beiden Geschichtsteile: Die Verlobten und Im Mondscheinpalast. So viel dazu.

"Du hast von allen in der Familie den stärksten Charakter, meine Kleine. Vergiss, was ich dir neulich gesagt habe. Denn ich prophezeie dir, dass der Wille dieses Mannes an deinem zerbrechen wird." (Großonkel, Seite 88)

Fesselnd ging es mit dem ersten Kapitel los, in dem Orphelia mit ihrem Großonkel ein Gespräch über die bevorstehende Heirat führt. Hier wird nicht lange gefackelt und der Leser bekommt nicht erst eine lange Vorgeschichte der Charaktere oder Gegebenheiten zu lesen. Der kleine Beitrag dazu finde ich gut ermessen. Der Schreibstil ist locker, sodass sich die Geschichte fließend lesen lässt.

Die beiden Hauptcharaktere Ophelia und Thorn (tolle Namen) sind gut erdacht und wirken die meiste Zeit auch glaubhaft. Ophelia ist mir etwas sympathischer, da die Autorin Thorn sehr unausstehlich konstruiert hat und ich die Vermutung habe, dass die Antisympathie genau ihr Bestreben war. Er wirkt doch etwas zu grob und verdrießlich, dass ich manchmal über seine Person genervt war. Die Beziehung zwischen Orphelia und Thorn schleicht während des gesamten Buches langsam dahin ... es passiert kaum etwas zwischen ihnen, es scheint mehr Schein als Sein zu sein, was ihre Verlobung angeht. Es wird viel darüber geschrieben, oberflächlich und was die Gesellschaft dazu meint, aber das war's es auch schon. Ich hatte mir viel mehr Interaktion zwischen den beiden vorgestellt. Wenn sich eine Szene mit beiden zusammen oder ein Dialog zwischen ihnen ereignet, dann ist diese/r sehr kurz.

Beide, Orphelia und Thorn, haben Momente, in denen sie sehr unglaubwürdig rüberkommen. Es gibt so einige Szenen, die mich von einem zum nächsten Moment enttäuscht haben (nein, ich halte das für keinen Spoiler, etwas im Geschehen darf man zu lesen haben):

~ Gwenael weckt Orphelias Tante Roseline aus einen tiefen Zauber mit ihrer eigenen Magie ? , und das in innerhalb einer Minute???
~ Orphelia schüttet ihrer Schwiegertante Berenilde Wasser ins Gesicht und diese erwidert gar nichts? Und das, obwohl sie stetig Spitzen und anderes gegen Orphelia verteilt???
~ Der unnachgiebige Thorn verliebt sich plötzlich irgendwann in Orphelia, ohne dass für uns als Leser eine Entwicklung dies bezüglich herauszulesen ist???
~ Orphelia vergibt Berenhilde nach nur drei Gedankengänge eine große Intrige, die für sie von wichtiger Bedeutung ist???

Alles doch sehr unrealistisch und konstruiert!!! Das hat den Leseverlauf sehr gestört und die Charaktere und die jeweiligen Situationen abgeschwächt. Das sind folglich ziemliche Logikfehler in meinen Leseraugen. Es gibt eine Dialogszene die mir sehr gefällt und die mich zum Lachen bringt:

"Also bitte, ihr beide werdet einander doch wohl nicht immer noch gram sein! Wo wir drei uns seit fünf Jahren nicht gesehen haben!" "Fünfzehn", sagte Freyja eisig. "Sechzehn", korrigierte Thorn hölzern. "Kinder, wie die Zeit vergeht!", seufzte Gottfried, der weiterhin lächelte. (Seite 445)

Die Nebencharaktere finde ich genauso gut erdacht und spannend in ihren Sein. Jeder von ihnen hat seine eigene Wirklichkeit und Ziele, die sich auch schon mal ineinander verflechten und zu einem komplexen Eindruck führen. Erst im Nachgang mit Abschluss des Buches, merke ich, dass so einiges gar nicht so komplex zu verstehen ist und vieles erklärt. Er werden dann erst so einige Verhaltensweisen der Charaktere erklärlich gemacht und ich habe schon einen kleinen Aha-Effekt gehabt. Die Charakter-Legende zum Buch habe ich gar nicht gebraucht, da die Charaktere wirklich einfach gehalten werden und nicht schwer zu merken waren. Trotzdem habe ich aus Lust immer wieder nachgeschaut, ich wollte nicht, dass sie sich einsam fühlt.

Beim Lesen habe ich gemerkt, wie bemüht die Autorin war, diese Welt liebevoll zu gestalten. Allerdings konnte ich mir nicht alles so bildlich vorstellen, weil einige Passagen und nicht ausreichend beschrieben sind. Sie sind manchmal für meinen Geschmack zu kurz gehalten, sodass ich nicht immer mit meiner Vorstellungskraft mitkam. Das hat sich natürlich auf das Verständnis der Geschichte ausgewirkt, sowie auf die Lesefreude. In anderen Szenen sind die Passagen wiederum viel zu langgezogen. Da dachte ich "wann endet das hier mal?" und war kurz davor, mich zu langweilen. Wenn dann noch meine mangelnde Vorstellungskraft dazukam, war das nicht mehr so erfreulich.

Sich ergeben? Um sich zu ergeben, musste man eine Situation akzeptieren, und um eine Situation zu akzeptieren, musste man sie verstehen. Doch Ophelia verstand rein gar nichts. (Seite 18)

Der ganze Hype zum Buch ist für mich sowieso uninteressant, eher noch nervig! da spielt es keine Rolle, ob er gerechtfertigt ist oder- wie in diesem Fall- nicht sonderlich gerechtfertigt. Besonders der Vergleich zu Harry Potter stößt bei mir sehr sauer auf. Das Buch und seine Geschichte sind nicht annähernd mit Harry Potter zu vergleichen! Das ist wieder nur eine Aufpuscherei zur Geldeinnahme.

Die Charaktere besitzen, jeder für sich, Fähigkeiten und die Welt ist mit Magie geschaffen, aber von großem Zauber kann ich hier nicht erzählen. Durch diesen unsinnigen Vergleich habe ich sehr viel mehr Magie erwartet, als ich zu lesen bekam. Sowas ist immer ärgerlich und auch förderlos für den Verlag und den Autoren; wenn der Leser seine darauf geschürten hohen Erwartungen nicht befriedigt bekommt, fällt dem entsprechend auch die Bewertung der Bücher schlechter aus. Das ist der Fuchs, der sich selbst in den Schwanz beißt. Anders kann ich es nicht von mir geben.

Ihre Brust schmerzte. Mehr als ihre aufgeschlitzte Wange. Mehr als die geprellte Rippe. Es war ein tiefer, stechender Schmerz, gegen den es kein Heilmittel gab. (Seite 477)

Die Geschichte ist gewaltig und mit vielen Intrigen und kleinen Nebenszenen gebaut. Es fällt schwer, alles mit der selben Auffassungsmöglichkeit aufzufangen und zu sortieren. Das soll keinesfalls ein Nachteil sein, nur eine Anmerkung meinerseits. Trotz der Themenwucherung finde ich es als Fanatsiegeschichte recht einfach beschrieben, anders als manch andere Geschichte, die sehr komplex ist und schwer verständlich, wenn man kein Hardcore-Fantasy-Leser ist. Das Ende enthält einen Cliffhänger, der aber nicht so heftig bzw. ärgerlich für den Leser ist, der nun auf den nächsten Band warten muss. Das sollte auch fairer Weise positiv erwähnt werden. Besonders gefällt mir in diesem Zusammenhang, dass die folgenden Bände nicht länger als sechs Monate auf sich warten lassen. Das kommt der Geschichte sehr zugute, da ich als Leser diese noch im Kopf halten und recht schnell weiterspinnen kann. Ich finde es immer sehr bedenklich, auf Bänder einer Serie länger als sechs Monate zu warten, teilweise ziehen die Wartezeiten bis zu 1 1/2 Jahre hin. Das ist nicht nur Folter, sondern auch kontraproduktiv für die Geschichten und deren Bewertungen im Nachhinein.

Bei Thorn war sie auf alles vorbereitet gewesen. Gewalt. Verachtung. Gleichgültigkeit. Aber er hatte nicht das Recht, sich in sie zu verlieben. (Seite 355)


Fazit:
Das Buch zu bewerten finde ich äußerst schwer, ich überlege seit Tagen schon, wie ich dem gerecht werde ... am liebsten würde ich die Sternebewertung auf 3,5 - 4 stehen haben, aber die gibt es ja nicht. Für eine 3,5 ist die Geschichte doch etwas zu gut, aber für eine volle 4 mangelt es einfach an zu vielem ... Als Endbewertung gebe ich nun wirklich sehr gute 3,5 Sterne! Die Geschichte ist imposant und nahezu unkompliziert geschrieben, die Charaktere fesseln durchweg, jedoch ernüchtern einige Logikfehler, mal langgezogene und mal kurgefasste Passagen. Die große Erwartung an Magie durch die Lobungstäuschung der Medienkultur wird enttäuscht. Dennoch werde ich definitiv Band 2 lesen, da großes Potenzial vorhanden ist und ich hoffe, dass dieses in Band 2 zur Geltung kommt. Sollte dieser Band nicht noch mehr rausholen können, wäre das für mich das Signal, die Reihe damit zu beenden. Das fände ich sehr schade!

Band 2: Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast erscheint am 14. Juli 2019
Band 3: Das Gedächtnis von Babel erscheint am 11. November 2019
Band 4: Der Titel ist noch nicht bekannt, erscheint aber im Frühjahr 2020

Interessierte können sich auch ein Interview mit der Autorin durchlesen:
https://www.diespiegelreisende.de/news/

Cover ⭐⭐⭐⭐⭐
Titel ⭐⭐⭐⭐⭐
Schreibstil ⭐⭐⭐⭐
Charaktere ⭐⭐⭐⭐
Thema ⭐⭐⭐⭐
Atmosphäre ⭐⭐⭐
Anspruchsvoll ⭐
Handlungen ⭐⭐⭐
Spannung ⭐⭐⭐
Aktion ⭐⭐⭐
Erotik
Fantasie ⭐⭐⭐
Humor ⭐
Liebe ⭐

P.S.: Ich hoffe, ich habe keinen meiner wichtigen Aspekte vergessen, aufzuführen, es ist schwer, hier alles beisammenzuhalten, trotz Notizen.

Erstellt am 28. Februar 2019