Ein wirklich heftiges Buch
Cover: Es spricht mich nicht wirklich an und wäre auch niemals in meinen Warenkorb gelandet, wenn nicht der Name Colleen Hoover drauf stehen würde.
Schreibstil: Es ist unglaublich mit was für einer Wortgewalt ...
Cover: Es spricht mich nicht wirklich an und wäre auch niemals in meinen Warenkorb gelandet, wenn nicht der Name Colleen Hoover drauf stehen würde.
Schreibstil: Es ist unglaublich mit was für einer Wortgewalt Hoover hier auftrumpft. Das Buch lässt sich sehr gut lesen und beschönigt nichts.
Die gewohnt Leichtigkeit und der bekannte Witz fehlen zwar, aber dass gibt die Thematik auch einfach nicht her.
Meinung: Zuerst einmal soll gesagt sein, das Menschen die selbst Opfer sexueller Gewalt geworden sind oder Probleme haben darüber zu lesen, dieses Buch nicht lesen sollten. Es geht wirklich an die Substanz, lässt nichts aus und schockt einfach nur.
Zu Beginn der Geschichte, war ich wirklich sehr überrascht wie "Einfach" sich alles lesen ließ und wie noch recht unspektakulär die Handlung voran schritt. Natürlich ist schnell klar, dass es um Drogen, eine toxische Beziehung und einem Undercover-Einsatz geht, aber eben alles ganz entspannt. Ich las also beruhigt weiter und verstand nicht ganz wieso alle diese Buch als so unfassbar krass und heftig empfanden und ließ mich überraschen. Allerdings wurde ich schnell eines besseren belehrt, denn im Verlauf der Handlung wird klar was alles darin noch lauerte und unter der Oberfläche brodelte.
Die Erzählweise der Geschichte finde ich dabei wirklich gut gewählt. Es sind drei Sichtweisen, die sich unregelmäßig abwechseln. Die Hautfiguren dabei sind Asa, Sloan und Carter.
Vor allem Asas Sicht hat mich nicht kalt gelassen, denn irgendwie beginnt man ihn zu verstehen und doch gleichzeitig ins unermessliche zu hassen.
Hoover verschweigt in seiner Perspektive nichts, geht ins Detail und lässt in mehr als authentisch rüberkommen.
Sloan und Carter waren dabei harmloser und schon fast wohltuend zu lesen.
Die Thematiken die in diesem Buch aufgegriffen werden sind natürlich nichts für schwache Nerven. Es geht um sexuelle Gewalt, Drogengeschäft, Machtausübung, Abhängigkeit, körperliche Gewalt und Paranoia. Das alles zieht einen unaufhörlich in seinen Bann und ist so gut umgesetzt wurden, das man nicht anders kann als weiterzulesen und zu hoffen. Zu hoffen das am Ende alles gut wird.
Doch egal wie oft ich dachte es ist Überstanden, es geht bergauf oder es wird endlich alles gut, setzte Hoover noch eine Schippe drauf und lässt alle Träme zu staub zerfallen. Es passiert wirklich einiges schlimmes in dem Buch das mich nicht kalt gelassen hat und noch länger beschäftigen wird, aber es war trotzdem gut.
Alles in allem muss ich aber auch sagen, das sich Sloan nicht in jeder Perspektive verstehen konnte. Ich hätte wahrscheinlich anders gehandelt, aber habe auch das Glück mich noch nie in so einer Position befunden zu haben und kann es dadurch natürlich auch nicht wirklich einschätzen. Andererseits verstehe ich sie nämlich doch auch in so vielen Aspekten und empfand ihre Situation als auswegslos.
Fazit: Es ist unglaublich was dieses Buch alles abhandelt. Es ist erschreckend, heftig und kostet Nerven, aber es ist deswegen auch verdammt gut!