Cover-Bild Too Late
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Romantische Spannung
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 22.03.2019
  • ISBN: 9783423435512
Colleen Hoover

Too Late

Roman
Katarina Ganslandt (Übersetzer)

#lovehell
Die Hölle – nichts anderes ist die Beziehung von Sloan zu dem Drogenboss Asa Jackson. Gäbe es nicht ihren kranken Bruder, den Asa finanziell unterstützt, wäre sie von heute auf morgen auf und davon. Für Asa wiederum ist Sloan das Beste, das ihm jemals passiert ist: Sloan ist seine einzige Liebe, eine wahre Obsession, seine allergrößte Leidenschaft, und er ist davon überzeugt, dass es sich umgekehrt genauso verhält.
Doch dann taucht der Undercover Cop Carter auf …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2019

Anders als erwartet

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Too Late war mein erstes Buch von Collee Hoover. Man hat ja schon sehr viel von ihr gehört und gefühlt jeder hat schon fast alle ihre Bücher gelesen Also war es höchste Zeit für mich auch endlich mal ...

Too Late war mein erstes Buch von Collee Hoover. Man hat ja schon sehr viel von ihr gehört und gefühlt jeder hat schon fast alle ihre Bücher gelesen Also war es höchste Zeit für mich auch endlich mal ein Buch von ihr zu lesen. Ich habe das Buch über Kindle unlimited gelesen, worüber ich auch ganz froh bin, denn Geld hätte ich dafür wahrscheinlich eher nicht ausgegeben.
Versteht mich nicht falsch, das Buch war nicht schlecht, aber auch nicht wirklich was ich erwartet habe. Ich habe eine süße Lovestory mit ein bisschen Drama erwartet, dabei war es eher genau umgekehrt. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich den Klappentext vorher nicht gelesen habe, warum genau kann ich selbst nicht sagen
Das Buch ist, wie ich finde, teilweise nichts für schwache Nerven. Einige Situationen sind schon ziemlich heftig. Dadurch, dass der Schreibstil sehr gut ist und alles sehr gut beschrieben wird, vor allem die Gefühle, sind diese Szenen noch einen Tick krasser.
Von mir gibt es nur die 3,5 Sterne, weil die Story einfach nicht zu 100 % meins war, ich habe mich nicht so richtig wohlgefühlt damit. Der Schreibstil war, wie schon erwähnt, wirklich sehr gut. Allerdings gab es ein Kapitel, welches sehr sehr lang war und durch welches ich mich schon echt quälen musste, weil man die Story dahinter an sich von den vorherigen Seiten kannte.

Hier noch ein paar Sachen, die leider nicht ohne Spoiler gehen.

Also erstmal was zu Asa. Dieser Charakter würde wirklich sehr gut dargestellt. Bei ihm hat man die größte Veränderung gesehen. Wie er anfangs noch recht stark war in seinem Denken und von Kapitel zu Kapitel seine Psyche kranker wurde. Er kam immer weniger zurecht mit seinen Ängsten. Die Autorin hat das so gut dargestellt, dass man teils wirklich einfach nur Mitleid mit Asa hatte, obwohl er so ein schlechter Mensch war.

Die Gefühle von Sloan wurde speziell in den Szenen mit Asa auch unglaublich gut wiedergespiegelt. Vor allem die körperlichen Szenen haben mir dabei sehr zu schaffen gemacht, weil es wirklich Menschen gibt, die sowas aus Angst über sich ergehen lassen.

SPOILER ENDE

Insgesamt würde ich das Buch nur denen empfehlen, die wissen was auf sie zukommt und keine allzu schwachen Nerven haben.

Veröffentlicht am 05.01.2019

Ist das ein Colleen Hoover Buch?

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Ich mag mein Cover mehr, ich habe die Version, wo "Too Late" inmittein einer Wolke aus bunten Plvern steht. Der Rest der Covers ist schwarz.

Jetzt kommt der kritischere Teil, meine Meinung zu dem Buch. ...

Ich mag mein Cover mehr, ich habe die Version, wo "Too Late" inmittein einer Wolke aus bunten Plvern steht. Der Rest der Covers ist schwarz.

Jetzt kommt der kritischere Teil, meine Meinung zu dem Buch.

Ich habe ansich nichts gegen die Charaktere, ich finde sie nur ein bisschen, naja, zusammengewürfelt. Für mich ist alles ein bisschen überdramatisisert, was nicht untypisch für das Gerne ist, und oft eher etwas Gutes, als etwas Schlechtes, aber hier fand ich es nochmal eine Ecke zu viel. Zu viel Drama, zu viel Zufall, zu viel Mitleid.

Ja, es ist ein Buch, das sich gut lesen lässt, das Themen anspricht, die sonst in der Jugenkategorie nicht so oft angesprochen werden und die wichtig sind.
Aber für mich ist es nicht das, was Colleen Hoover Bücher sonst ausmacht. Wenn ich mir ein Colleen Hoover Buch kaufe, habe ich bestimmte Vorstellungen im Kopf, was ich lesen werde, aber dieses Mal, war es anders. DIieses Buch, hatte meiner Meinung nach nicht den Charm und den Humor, den ich sonst zu spüren bekomme...

Veröffentlicht am 03.04.2019

Mir fehlen die Worte :/

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Ich würde sagen "too late" ist kein typisches Hoover Buch , denn wenn es so wäre , wäre das Cover ansprechend und das Ende des Buches nicht unnötig dramatisch in die Länge gezogen worden ... aber von ...

Ich würde sagen "too late" ist kein typisches Hoover Buch , denn wenn es so wäre , wäre das Cover ansprechend und das Ende des Buches nicht unnötig dramatisch in die Länge gezogen worden ... aber von vorne

Also , das Cover ist absolut null ansprechend (für mich!) , der Klappentext macht defintiv Lust auf mehr , grade weil Colleen Hoover eigentlich nicht dazu neigt gewalttätige Protagonisten in eine brutale , qualvolle Geschichte unterzubringen , schon gar nicht unnötig in die Länge gezogen , war ich sehr gespannt was mich in diesem Buch erwarten wird ...

Sloan und Carter sind sympathische Protagonisten , mit Mut und Stärke sowie Charisma und sie neigen trotzallem dazu auf ihre eigene Art und Weise Humor zu sprühen , fand ich wirklich beeindruckend , denn für beide Seiten war der Umgang mit Asa und seinem Gefolge alles andere als leicht .

Noch immer kommt die Gänsehaut , wenn ich daran denke wie grausam Sloan behandelt wurde , was sie alles durchmachen musste und über sich ergehen lies aus Liebe zu ihrem Bruder , wenn ich daran denke was Carter alles in Kauf genommen hat , weil er sich zur falschen Zeit am falschen Ort verliebt hat und beschloss diese Liebe zu retten und ihr eine Zukunft zu schenken , wie sie es verdient hat !

Umso schockierter bin ich , das es Colleen Hoover tatsächlich gewagt hat Sloan am Ende des Buches länger als nötig hat leiden lassen indem ein Alptraum dem anderen folgte , ich fand es absolut unnötig und verstehe nicht , aus welchen Gründen das so gehandhabt wurde ...

Auch wenn mich die Geschichte von Sloan , Asa und Carter von Anfang bis Ende festgehalten hat , wird es nur eine mittelmäßige Bewertung geben , sorry !

Vielen Dank an dtv für das bereitgestellte Exemplar , dies beeinflusst meine Meinung jedoch in keinster Weise !

Veröffentlicht am 09.01.2022

Man merkt leider, dass "Too Late" nicht zur Veröffentlichung bestimmt war...

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Von "Too Late" habe ich mich schon beim allerersten Erscheinungstermin im Jahr 2019 nicht so wirklich angesprochen gefühlt. Eine gefährliche Dreiecksgeschichte über eine junge Studentin, einen obsessiven ...

Von "Too Late" habe ich mich schon beim allerersten Erscheinungstermin im Jahr 2019 nicht so wirklich angesprochen gefühlt. Eine gefährliche Dreiecksgeschichte über eine junge Studentin, einen obsessiven Drogenboss und einen heroischen Undercovercop? Das klang zwar nach Spaß, aber nicht unbedingt nach der Art Geschichte, von der man etwas mitnehmen kann und wenn man dann noch die sehr geteilten Meinungen hinzuaddiert, endet man bei einer eher geringen Motivation, die Geschichte zu lesen. Da mich von den 20 Büchern, die ich bislang von Colleen Hoover gelesen habe, aber noch keines so richtig enttäuscht hat, habe ich kurz vor Weihnachten dann doch beschlossen, der Geschichte eine Chance zu geben.

Das Cover meiner Taschenbuchausgabe ist in dunklen Farben gehalten, was gut zum ebenfalls düsteren Inhalt der Geschichte passt. Vor einem schwarzen Sternenhimmel sind violette und lila Farbwolken zu sehen, die wie mysteriöse, unheilbringende Rauchschwaden um den großen, weißen Titel wabern. Auch jener vermittelt schon das Gefühl von Gefahr, Dringlichkeit und vergeblichen Hoffnungen, die die Geschichte prägen, weshalb er mir gut gefällt, obwohl "Too Late" nicht gerade originell klingt. Ich bin also mit der Gestaltung des dtv Imprints bold sehr zufrieden und finde es passend, dass der Verlag von den sonst sehr hellen, blumigen Colleen-Hoover-meets-dtv-Covers abweicht, um den LeserInnen schon auf den ersten Blick zu vermitteln: hier kommt etwas anderes!


Erster Satz: "Warme Finger sind mit meinen verflochten und drücken meine Hände tief in die Matratze."


Denn das ist die Geschichte definitiv - mal was anderes. Um zu verstehen, warum "Too Late" so sehr von den üblichen Colleen Hoover Büchern abweicht, muss man zunächst deren Entstehungsgeschichte kennen. Die Geschichte von Asa, Sloan und Carter/Luke war nämlich ursprünglich nur als persönliche Schreibübung gedacht, zu der Colleen Hoover immer zurückkehrte, wenn sie mit ihren anderen Projekten nicht weiterkam. Was als privates Projekt begann, hat der Autorin dann aber so viel Spaß gemacht, dass sie immer weitergeschrieben und den Roman kapitelweise auf einem Schreibforum hochgeladen hat. Die Lesermeinungen und Rückmeldungen zu den einzelnen Abschnitten waren dann so positiv, dass sie kurzerhand beschlossen hat, die Geschichte als Buch doch zu veröffentlichen. Leider merkt man der Geschichte aber an einigen Stellschrauben ganz deutlich an, dass Colleen Hoover "Too Late" nur zum Austoben benutzt und nicht als Romanprojekt konzipiert hat.


Sloan: "Gott, ist das alles abgefuckt. Ich komme garantiert in die Hölle. Wobei... bin ich da nicht längst. Mein Leben fühlt sich die meiste Zeit an, als würde ich für irgendetwas unaussprechlich Schreckliches bestraft werden, das ich in einem früheren Leben getan habe."


Genau wie Colleen Hoover in ihrem Roman (denn "Too Late" pfeift auf allgemein verbreitete Erzählschemata und hat einen sehr eigenen Aufbau) möchte ich in meiner Rezension den logischen Ablauf über den Haufen werfen und mit meinem Hauptkritikpunkt zur Geschichte beginnen: dem Ende des Romans. Als nach 298 Seiten das Wörtchen "Ende" unter dem 45. Kapitel stand, war ich erstmal verwirrt, was dann die noch verbliebenen Seiten sein sollten. Denn anders als durch dieses Wort impliziert endet der Roman an dieser Stelle nicht, sondern wird nochmal um etwa 150 Seiten fortgesetzt. Für mich ist nach dem Lesen ganz klar: nach dem ersten "Ende" hätte hier Schluss sein sollen. Dort wurde die Geschichte zwar leicht offen, aber doch rund und mit stimmigem Showdown abgeschlossen. Die später drangehängten Epiloge und Prologe wiederholen nur viel und lassen den gesamten Aufbau der Geschichte fragwürdig erscheinen, da die zugunsten der Dramaturgie geschilderten Wendungen sich nicht immer als logische Konsequenz der Handlung ergeben.


Sloan: "Er ist kein Mann, bei dem man sich geborgen fühlt. Er ist nicht wie warmes, flaches Wasser, in dem man gefahrenlos planschen kann. Asa ist wie ein tiefer Ozean, in dem hungrige Haie lauern, und wenn ich mit ihm essen gehe, ich das, als würde ich mich über die Planke in seine dunklen Tiefen stürzen. Dabei kann ich noch nicht mal schwimmen."


Auf Seite 301 folgt dann nämlich der erste Epilog, der Showdown Numero 2 mit sich bringt (auch hiernach wäre ein Ende okay gewesen). Statt nach diesem Epilog die Geschichte endgültig zu schließen, folgt daraufhin aber nochmal ein Prolog, der Asas und Sloans erste Begegnung zwei Jahren und ein paar Monaten vor Beginn der Haupthandlung erzählt. Dies bringt zwar nochmal eine interessante Perspektive auf die Geschehnisse mit ein, aber da man die meisten Informationen schon hat und die ganze Szene schon aus Asas Sicht kennt, ist das hier redundant. Wenn überhaupt hätte man den Prolog VOR die Geschichte voranstellen können. Der größte Fehler ist in meinen Augen dann aber, dass die Autorin auch nach dem Prolog nicht Schluss macht, sondern noch einen "Epilog zum Epilog" hintendran hängt, der dann Showdown Nummer 3 enthält. Dass sie damit gegen jegliche Regeln zum Romanaufbau verstößt, war der Autorin wie im Nachwort geschildet wohl bewusst, sie habe aber einfach noch so viele Ideen gehabt. Das mag auch stimmen, für mich hat die Geschichte so aber einfach nicht mehr rund gewirkt.


Sloan: "Sloan", flüstert er, den Mund an meinem Ohr. "Ich will alles von dir. Alles, was du geben kannst, so viel, dass es mich blendet."


Doch nicht nur in der Struktur der Handlung weicht "Too Late" vom typischen Erzählschema von Colleen Hoovers anderen Romanen ab, auch der inhaltliche Schwerpunkt und die Atmosphäre sind ganz anders gewählt. Wer hier wie üblich New Adult Themen, sympathische Figuren und eine tröstliche Happyend-Garantie erwartet, ist absolut auf dem Holzweg. Stattdessen erzählt die Autorin hier einen hochspannenden Mix aus Dark Romance, süßer Lovestory und Psychothriller, der es ganz schön in sich hat. Sexuelle Gewalt, Frauenfeindlichkeit, Übergriffigkeit und Abhängigkeit sind zentrale Motive, um die sich die Handlung drehen, weshalb "Too Late" definitiv nicht als Jugendbuch zu empfehlen ist. Die düstere Gesamtstimmung wird vor allem durch sehr viele explizite Sex- und Gewaltszenen mit unnötigen Details und Wiederholungen erzeugt, welche mir persönlich in der Masse und Intensität viel zu viel waren. Natürlich wollte die Autorin hier ganz bewusst ein bisschen schockieren, verstören und klar machen, in welcher unerträglicher Lage sich Sloan befindet, doch das hätte auch mit der Hälfte der Szenen erreicht werden können. Mir hätte es besser gefallen, wenn Colleen Hoover einige dieser Szenen verkürzt oder herausgestrichen und dafür den Kontext noch ein wenig besser ausgestaltet hätte. Denn auch am Worldbuilding merkt man der Geschichte leider an, dass sie nicht als vollständiger Roman für die Öffentlichkeit gedacht war. Die Geschichte könnte an jedem beliebigen Ort zu jeder beliebigen Jahreszeit spielen, das Haus, in dem sich fast 90% der Handlung abspielt, wird in zwei Sätzen beschrieben und auch ganz elementare Dinge wie zum Beispiel das Studienfach der Hauptfigur erfahren wir nicht.


Asa: "Ich komme dich holen, Sloan. Auch wenn du jetzt noch gar nicht weißt, dass du es willst. Du hast versprochen, mich zu lieben. Für immer. Und das wirst du verdammt noch mal auch tun."


Dafür legt die Autorin einen sehr großen Wert auf die Beziehungen zwischen den drei Hauptfiguren und erzählt deshalb auch aus drei Erzählperspektiven. Leider muss ich zunächst feststellen, dass mich Luke/Carter als Figur gar nicht überzeugen konnte. Der Undercovercop stolpert unbeholfen, von seinen Gefühlen geleitet und absolut unprofessionell durch den Einsatz und gefährdet damit wissentlich nicht nur sein Leben, sondern auch das seines Kollegen und das von Sloan. Neben den vielen Szenen, in denen wir elementar an seiner Kompetenz zweifeln, fällt auch auf, dass er allgemein sehr blass bleibt. Sowohl über seine Rolle als Kleindealer Carter als auch über sein echtes Leben als Luke erfahren wir so gut wie gar nichts, sodass er einfach an der Oberfläche der spanischsprechende Cop als Retter in der Not bleibt und nur wenig Tiefe erhält. Schade ist auch, dass sich die Autorin auch erzähltechnisch eine Menge durch die Lappen gehen lässt. Durch seine Doppelrolle hätte sich hier das Potenzial geboten, Luke und Carter, also seine echte und seine Undercoveridentität, gegenüberzustellen, voneinander abzugrenzen und damit seinen Charakter klarer herauszuarbeiten. Leider verspielt die Autorin diese Möglichkeit und wechselt von "Carter" als Überschrift des Kapitels zum Anzeigen der Erzählperspektive zu "Luke", ohne dass ein spürbarer Konflikt oder eine Entwicklung zu sehen wäre, oder das mit einer Erklärung einhergehen würde.


Luke: "Du hattest so viel Potenzial, Asa", sagte sie. "Aber statt etwas daraus zu machen, hast du jeden Tag deines Lebens darauf gewartet, dass das Schicksal dich für ein paar zugegebenermaßen wirklich beschissene Jahre entschädigt, die du als Kind erleben musstest. Das war ein Fehler. Denn die Welt schuldet und nichts. Wir müssen mit dem umgehen, was wir bekommen, und versuchen, das Beste daraus zu machen."


Auch Sloans Konflikt ist nur mittelmäßig überzeugend herausgearbeitet. Auf der einen Seite wird sie als taffe und selbstbewusste junge Frau charakterisiert, die sich der Toxizität ihrer Beziehung zu Asa bewusst ist und nur aus praktischen Gründen bei ihm bleibt. Auf der anderen Seite wird sie aber ständig in eine naive Opferrolle gedrängt, aus der sie nie wirklich herausfindet, da sie sich schnell in die Arme des nächsten Mannes flüchtet. Auch wohin und zu welchem Zeitpunkt ihre Liebe zu Asa verschwunden ist, die sie zu Beginn noch gefühlt hat, war mir nicht ganz klar. Der Übergang zwischen naiver, blinder Liebe und Gleichgültigkeit und brennendem Hass verlief hier unbemerkt im Hintergrund. Ich hätte mir gewünscht, dass sie ihre eigenen Gefühle hier nochmal stärker reflektiert. Gerade auch die aufkeimende Liebe zu Carter/Luke wird von ihr kaum hinterfragt und passiert geradezu unglaubwürdig schnell. Klar, sie sehnt sich nach Zuwendung und Unterstützung, aber genau dieser Wunsch hat sie ja in die verfahrene Situation gebracht, in der sie sich gerade befindet, da würde man also ein bisschen mehr Vorsicht als Lerneffekt erwarten. Zudem wäre es natürlich auch eine schönere Botschaft an ihre LeserInnen gewesen, hätte Colleen Hoover ihre Protagonistin sich selbst retten und emanzipieren lassen. Die sich entwickelnde Liebesgeschichte ist demnach zwar ein süßer Lichtblick in all der Dunkelheit, aber emotional leider nicht besonders ergiebig für die LeserInnen.


Sloan: "Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass ich nichts mehr für ihn empfinde - auch wenn das, was ich spüre mittlerweile überwiegend Mitleid ist. Irgendwo tief in meinem Herzen ahne ich, dass in seiner Kindheit irgendetwas Schreckliches passiert sein muss, das ihn zu dem Menschen gemacht hat, der er ist. Aber dass ich Verständnis für ihn habe, bedeutet nicht, dass ich mich verpflichtet fühle, ihm mein Leben zu schenken und selbst unglücklich zu sein, bloß weil er mich liebt. Denn das tut er. Vielleicht tut er es auf eine extrem besitzergreifende und kranke Weise, aber er liebt mich. Das ist offensichtlich."


Die mit Abstand interessanteste Figur ist hier also tatsächlich der Drogenboss Asa Jackson. Wir lernen ihn von Beginn an als skrupellos, emotionslos, berechnend und gleichzeitig krankhaft besessen von Sloan kennen, sodass wir ganz klar mit einem negativen Bild von ihm in die Handlung einsteigen. Wenn Sloan also positiv von ihm spricht, oder ihm Gefühle wie Verständnis, Mitgefühl und sogar Liebe entgegenbringt, können wir das als Lesende erstmal nur belächeln. Mit der Zeit werden dann durch Rückblicke in seine Kindheit viele seiner Verhaltensweisen und Neurosen erklärt, sodass die Verachtung ihm gegenüber tatsächlich für so etwas wie tadelndes Verstehen weicht. Sein besitzergreifendes und narzisstisches Denken und Handeln, seine krankhafte Paranoia und seine toxische Männlichkeit entpuppen sich als Folgen von Ängstlichkeit, Unsicherheit und der Suche nach bedingungsloser Liebe, die er in seiner Kindheit von seinen Eltern nie erfahren hat. Auch wenn es herausfordernd ist, sich auf die Abgründe seiner Gedanken einzulassen, waren mir die Kapitel aus seiner Perspektive die liebsten, da ich immer wieder einen Aha-Moment hatte und er auch die einzige Figur ist, die aktiv die Handlung vorantreibt und sowohl mit seiner Unvorhersehbarkeit als auch mit seinen ausgeheckten Gemeinheiten viel Spannung beisteuert.


Sloan: "Ich habe nicht gewusst, dass es Menschen gibt, die einem das Leben erleichtern, statt es noch schwieriger zu machen. Bis ich Luke kennengelernt habe. Liebe sollte sich nicht wie eine zusätzliche Last anfühlen. Im Gegenteil, sie sollte dafür sorgen, dass man sich leichter fühlt. Asa hat mir alles in meinem Leben schwerer gemacht. Mit Luke schwebe ich. Daran erkennt man vermutlich, ob man auf die richtige oder die falsche Art geliebt wird. Die falsche Liebe zieht einen runter wie ein schwerer Anker. Die richtige schenkt einem Flügel."


Seine Entwicklung ergibt für mich aber leider auch nur bis zum ersten "Ende" Sinn, danach versucht die Autorin krampfhaft durch einige Wendungen die Bedrohung nochmals aufleben zu lassen, was aber die wunderbar vorbereitete Entwicklung der Figur leider untergräbt).

Auch wenn also eine Menge Potential, Spannung und interessante Ansätze vorhanden waren, merkt man der Geschichte einfach an, dass sie als Ganzes nicht so sehr durchdacht worden ist, wie andere Romane. Für Fans von "Verity", die auf der Suche nach etwas ganz Neuem sind, kann ich "Too Late" durchaus empfehlen. Wer noch nicht so viel von Colleen Hoover gelesen hat, sollte sich aber eher an andere Bücher von ihr halten.




Fazit:


"Too Late" ist definitiv mal "etwas anderes", unterscheidet sich also hinsichtlich Atmosphäre, Inhalt und Aufbau stark von ihren anderen Büchern. Obwohl die Handlung durchaus sehr spannend ist, konnten mich die Figuren und vor allem das Ende aber nicht überzeugen.
Man merkt leider, dass "Too Late" nicht zur Veröffentlichung bestimmt war...

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