Cover-Bild Die Geschichte des verlorenen Kindes
Band 4 der Reihe "Neapolitanische Saga"
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 614
  • Ersterscheinung: 02.02.2018
  • ISBN: 9783518425763
Elena Ferrante

Die Geschichte des verlorenen Kindes

Band 4 der Neapolitanischen Saga (Reife und Alter) | Das perfekte Geschenk zum Muttertag
Karin Krieger (Übersetzer)

Elena ist schließlich doch nach Neapel zurückgekehrt, aus Liebe. Die beste Entscheidung ihres ganzen Lebens, glaubt sie, doch als sich ihr nach und nach die ganze Wahrheit über den geliebten Mann offenbart, fällt sie ins Bodenlose. Lila, die ihren Schicksalsort nie verlassen hat, ist eine erfolgreiche Unternehmerin geworden, aber dieser Erfolg kommt sie teuer zu stehen. Denn sie gerät zusehends in die grausame, chauvinistische Welt des verbrecherischen Neapels, eine Welt, die sie Zeit ihres Lebens verabscheut und bekämpft hat.

Bei allen Verwerfungen und Rivalitäten, die ihre lange gemeinsamen Geschichte prägen – Lila und Elena halten einander die Treue, und fast scheint das Glück eine späte Möglichkeit. Aber beide haben sie übersehen, dass ihre hartnäckigsten Verehrer im Lauf der Jahre zu erbitterten Feinden geworden sind.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2021

Alles hat einmal ein Ende

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Wir sind nun in den 80ern. Elena hat sich als Schriftstellerin etabliert, ihr Leben ist interessanter geworden und sie hat nur noch wenig Zeit für ihren Mann und ihre beiden Mädchen, die zeitweise bei ...

Wir sind nun in den 80ern. Elena hat sich als Schriftstellerin etabliert, ihr Leben ist interessanter geworden und sie hat nur noch wenig Zeit für ihren Mann und ihre beiden Mädchen, die zeitweise bei den Schwiegereltern in Genua aufwachsen. Nach einer Reise mit Nino trennt sie sich von Pietro und zieht, trotz mehrfacher Warnungen, nach Neapel, um Nino näher zu sein. Dieser finanziert ihr eine Wohnung im besseren Teil Neapels, so dass sie ihre beiden Mädchen nachholen kann. Nun hat sie auch wieder mehr Kontakt zu Lila. Beide Frauen gehen auf die 40 zu und werden beinahe zeitgleich schwanger, Elena von Nino und Lila von ihrem Lebenspartner Enzo. Als Elena eines Tages Nino bei einem Seitensprung ertappt, trennt sie sich von ihm und zieht mit ihren drei Töchtern zurück in den Rione, dahin wo sie nie mehr wollte. Die beiden Freundinnen wohnen nun Tür an Tür, ihre beiden kleinen Mädchen wachsen wie Geschwister auf, bis das Leid über Lila hereinbricht …

Elena Ferrante ist das Pseudonym einer italienischen Schriftstellerin, deren Debütroman „L’amore molesto“ bereits 1992 in Italien und unter dem Titel „Lästige Liebe“ 1994 auf Deutsch veröffentlicht wurde. Internationale Bekanntheit erreichte sie durch ihre Neapolitanische Saga, deren erster Band „Meine geniale Freundin“ 2016 in Deutschland erschienen ist, der zweite Teil „Die Geschichte eines neuen Namens“ folgte 2017, Teil drei „Die Geschichte der getrennten Wege“ erschien ebenfalls 2017. In einem schriftlichen Interview gab die Autorin einige Informationen zu ihrer Person bekannt. Sie sei in einem Außenbezirk von Neapel geboren und aufgewachsen, heiße im realen Leben auch Elena und sei Mutter von Töchtern. Die Schriftstellerei sei nicht ihr Hauptberuf …

Wie der Leser seit Band 1 weiß, verschwindet erst Lilas kleine Tochter spurlos, später dann auch die Mutter. Verschwinden, verlassen, verlieren, trennen, diese Themen ziehen sich wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte, die von Elena aufgeschrieben wurde, um Lila und ihre lebenslange, oftmals einseitige, Freundschaft zu ihr nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Sie muss sich nun damit auseinandersetzen, mit Lilas unberechenbaren Verhalten, mit deren plötzlich erwachender Leidenschaft für Neapel, die Elena nie teilen konnte und die Lila nun versucht, auf Elenas kleine Tochter Imma zu übertragen.

Auch völlig reale Themen nehmen einen breiten Raum ein. Erschreckend für die beiden damals hochschwangeren Frauen war die schwerste Naturkatastrophe der italienischen Nachkriegsgeschichte, das Erdbeben in Neapel am 23. November 1981. Sie sind während des Ausbruchs alleine, aufeinander angewiesen, und geben sich gegenseitig halt. Während die sonst so mutige und meist dominante Lila die Nerven verliert und sich beinahe „auflöst“, erweist sich hier Elena als die stärkere, in sich ruhende. Breiten Raum nimmt auch die Comorra und ihre Gräueltaten ein, vertreten durch die Solara-Brüder, und Ninos Werdegang, der sich als Emporkömmling bis zum Parlamentarier hochdienert, spiegelt treffend das Schicksal des ganzen Landes wieder.

Am Ende schließt sich der Kreis zum ersten Band. Lila bleibt verschwunden, sie will wohl nicht gefunden werden – dafür tauchen aber die beiden verlorenen Puppen der beiden, damals noch kleinen, Mädchen wieder auf.

Fazit: Ein beruhigendes positives Ende dieser 4teiligen Serie, die zwar manchmal etwas ausschweifend und in die Länge gezogen ist, die ich aber trotzdem sehr empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Finalband der Neapolitanischen Saga

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Auch in Teil 4 dieser Saga über die Leben von Elena und ihrer Freundin seit Kindertagen Lila kann die eine nicht ohne die andere. Es geht auch hier um die Liebe, Familie und Kinder. Was oberflächlich betrachtet ...

Auch in Teil 4 dieser Saga über die Leben von Elena und ihrer Freundin seit Kindertagen Lila kann die eine nicht ohne die andere. Es geht auch hier um die Liebe, Familie und Kinder. Was oberflächlich betrachtet wie ein Frauenroman anmutet ist aber vielmehr. Geht es doch auch um Politik und den Status als Frau in einer noch immer männerdominierten Gesellschaft. Dabei ist der Schreib- und Erzählstil so überzeugend, dass die Emotionen und das Erlebte der beiden Hauptcharaktere so echt und gut beschrieben sind, dass es sich fast nach einer Autobiografie als einem fiktiven Roman anfühlt. Ein bisschen traurig bin jetzt schon, dass ich mich von Elena und Lila verabschieden muss, waren sie mir doch sehr ans Herz gewachsen. Für alle die die Beiden erst noch kennelernen möchten, empfehle ich diese Saga in der richtigen Reihenfolge zu lesen, aber auch keinen Teil auszulassen. Ich empfehle also nicht nur diesen 4. Teil sondern in diesem Fall die gesamte Neapolitanische Saga und vergebe für diesen letzen Teil 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Herausragend - auch der vierte und leider letzte Teil ganz stark

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Vor der Lektüre dieses Buches waren ja so einige Fragen offen: wie entscheidet sich Elena/Lenu bezüglich der Männer und damit der Umgebung sozialen Schicht, in der ihre Töchter aufwachsen? Wir nähern Sie ...

Vor der Lektüre dieses Buches waren ja so einige Fragen offen: wie entscheidet sich Elena/Lenu bezüglich der Männer und damit der Umgebung sozialen Schicht, in der ihre Töchter aufwachsen? Wir nähern Sie und Lila sich wiederan? Was bedeutet der Titel "das verlorene Kind"? Und wie verschwindet Lila, siehe Prolog des ersten Bandes?
Nachdem der dritte Teil ja sehr (mir persönlich zu) politisch war, geht es hier wieder vorderrangig um zwischenmenschliche Beziehungen. Zunächst zwischen Lenu und ihrem Partner, dann Lenu und ihrer Mutter und schließlich Lenu und Lila. Politik und Weltgeschehen (wie zB der technologische Fortschritt der Computer) werden aufgenommen, doch nicht so zentral. Fast alle Figuren, die die beiden Hauptpersonen seit so viele Seiten bzw Jahren begleiten, tauchen wieder auf - ohne dass es gekünstelt wirkt; Respekt bei dieser Masse an Menschen. (An alle neuen #FerranteFever-Leser: es lohnt sich, sich die Personen und ihre Beziehungen zueinander zu merken) In den über 600 Seiten fand ich so gut wie keine Längen; einige Zeitsprünge hätten für mich wegfallen und die Geschichte gern noch tiefergehende erzählt werden können.
Mich hat wieder der Schreibstil sehr gefallen - mit der Zeit gehend (sowohl im Jahrhundert als auch bezüglich Lenus Alter), auch wenn ich mich mich mit keiner der beiden Hauptpersonen so sehr identifizieren könnte - als Mutter macht man in 2018 wohl einiges anders... dennoch absolut empfehlenswert für alle, die mal wieder ein außergewöhnlich geschriebenes Buch (bzw gleich vier davon) über noch speziellere Freundinnen lesen wollen und dabei auch noch etwas über Neapel und den gesellschaftlichen sowie politischen Wandel in Italien erfahren. Danke an die Autorin sowie die Übersetzerin für die Stunden des Lesevergnügens!

Veröffentlicht am 30.04.2018

Der lang erwartete Abschluss der Neapel-Saga

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In den achtziger Jahren kehrt Elena nach Neapel zurück, und Elena und Lila erleben ihre Freundschaft wieder intensiver. In diesem vierten Band schließt sich der Bogen, den die Autorin auf den ersten Seiten ...

In den achtziger Jahren kehrt Elena nach Neapel zurück, und Elena und Lila erleben ihre Freundschaft wieder intensiver. In diesem vierten Band schließt sich der Bogen, den die Autorin auf den ersten Seiten des ersten Bandes begonnen hat, der Leser erfährt die restliche Geschichte der beiden Frauen, und nimmt die Frage nach dem Verschwinden der Freundin wieder auf.

Auf interessante Weise schildert die Autorin die Freundschaft der beiden Frauen, eine Freundschaft, die von vielerlei (auch negativen) Emotionen begleitet ist. Dabei streift sie schonungslos viele Themen Italiens in den achtziger Jahren bis hin ins neue Jahrtausend, aber auch die Lebensthemen der beiden Frauen erhalten neue Höhepunkte, die den Alltag der beiden betreffen. Deutlich wird, wie Elenas und Lilas Leben miteinander verbunden waren, sowohl in Zeiten der Nähe wie auch des Abstands, wie beide Frauen erst im Miteinander zu derjenigen wurden, die sie im Leben geworden sind: dass Elena erst im Gegensatz zu Lila die Schriftstellerin wurde, während Lila zur heimlichen Macht im Rione Neapels werden konnte. Verblüfft habe ich festgestellt, wie gut es der Autorin gelingt, bereits bekannte Aspekte der Freundschaft zwischen den beiden Frauen herauszuarbeiten, aber auch neue hervorzubringen. Dies scheint mir ähnlich gut gelungen zu sein wie im ersten Band, es war mir eine besondere Freude, diesen Abschluss zu lesen.

Etwas verwirrt hat mich der völlig offene Abschluss des Buches hinterlassen, denn zwar sind viele Fäden des Buches zum Abschluss gebracht worden, aber die wichtigste Frage, mit der die Autorin uns Leser in die Geschichte gelockt hat, wurde nicht aufgelöst. Zugegeben, damit hat sie mich mehr zum Nachdenken gebracht als mit einer vorgegebenen Erklärung. Dennoch bleibt ein Gefühl der Unzufriedenheit, denn dieses offene Ende war für mich nicht vorhersehbar.

Erstaunlich ist es, wie sehr es der Autorin immer noch gelingt, ihre Anonymität zu wahren, scheint das doch in der heutigen Zeit der sozialen Netzwerke kaum machbar. Erstaunlich vor allem auch, weil Elena Ferrante kein Blatt vor den Mund nimmt, um Neapel zu schildern, es ist wahrlich kein touristisch geschöntes Bild, das der Leser hier von dieser Stadt erfährt. Angetan bin ich hingegen davon, wie die Autorin es völlig offen lässt, ob es sich hier um eine Autobiografie handelt oder ob sie die Geschehnisse erfunden hat auf dem Hintergrund der Gegebenheiten in Neapel. Dieses Verwirrspiel ist ihr bis zum Schluss hervorragend gelungen. Bis auf das offene Ende der Geschichte hat mich das Buch dermaßen überzeugt, dass ich nun mit leichten Abstrichen fünf von fünf Sternen vergebe.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Gelungener Abschluss der Neapolitanischen Freundschaftssaga

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Mit diesem vierten Band „ Die Geschichte des verlorenen Kindes“ schließt Elena Ferrante die Geschichte um die beiden Freundinnen Lila und Elena ab, er endet mit dem Verschwinden von Lila, mit dem Band ...

Mit diesem vierten Band „ Die Geschichte des verlorenen Kindes“ schließt Elena Ferrante die Geschichte um die beiden Freundinnen Lila und Elena ab, er endet mit dem Verschwinden von Lila, mit dem Band 1 begann.
Beide sind inzwischen Anfang 30. Elena hat zu Nino Sarratore , den sie seit ihrer Jugend liebt, gefunden, verlässt ihren Mann Pietro und zieht mit ihren beiden Töchtern nach Neapel, in eine gemeinsame Wohnung mit Nino, in die Nähe ihres alten Viertels, des Rione, und damit in die Nähe von Lila, die Neapel nie verlassen hat. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Enzo betreibt Lila inzwischen die erfolgreiche Computerfirma „Basic Sight“, Elena strebt nach dem Erfolg ihres ersten Buches eine Karriere als Schriftstellerin an.Die beiden ehemals so engen Freundinnen, die gerade in Band drei „Getrennte Wege“ gingen, nähern sich wieder an. Alles scheint gut, doch Nino verbirgt ein Geheimnis und Lila wird von einem schweren Schicksalsschlag getroffen.
Besonders gefiel mir in diesem vierten Band, dass wieder die alten Freunde eine Rolle spielen, alte Feindschaften allerdings auch. Die Konflikte betreffen , anders als in Band drei, wieder mehr das unmittelbare Umfeld der beiden Freundinnen, die Einbeziehung der politischen Lage ganz Italiens wird stark zurückgenommen, höchstens die Lage in Neapel bekommt noch eine gewisse Relevanz.
Die Beziehung der Freundinnen unterliegt einigen Wechseln, wird nie langweilig. Auch im Freundeskreis gibt es einige mehr oder minder dramatische Ereignisse.
Der Leser begleitet Elena und Lila über einen Zeitraum von fast dreißig Jahren, womit dieser Band eine wesentlich längere Zeitspanne umfasst als die drei Vorgänger, allerdings liegt der Fokus auf den ersten zehn-fünfzehn Jahren, die weiteren werden eher in „Kurzfassung“ behandelt.
Der Schluss, obwohl er den Kreis recht konsequent schließt, lässt mich ein wenig ratlos zurück.
Doch die Rückkehr zur dichten Atmosphäre der Anfangsbände, zur Konzentration auf den Rione, die beiden Freundinnen und ihren eigenen Kreis gefiel mir sehr gut.
Die sprachliche Umsetzung ist , wie immer, überaus gelungen, alles ist authentisch, nachfühlbar, die Umgebung gut und fürs Kopfkino umsetzbar geschildert.
Mein Fazit : Band 4 bildet einen wahrhaft gelungenen Abschluss einer außergewöhnlichen Freundschaftssaga.