Verwirrend, zu viel, zu voll und zu oberflächlich. Keine Vollkatastrophe, aber meins war's irgendwie nicht.
Shiori, das jüngste Kind und die einzige Tochter der Familie und Prinzessin von Kiata, lebt in einem Bereich der Welt, der von Magie befreit wurde und durch seine Grenzen draußen gehalten wird. Die Menschen ...
Shiori, das jüngste Kind und die einzige Tochter der Familie und Prinzessin von Kiata, lebt in einem Bereich der Welt, der von Magie befreit wurde und durch seine Grenzen draußen gehalten wird. Die Menschen in Kiata leben in Angst und Hass gegenüber der Magie, was die Tatsache umso problemtaischer macht, dass Shiori mit magischen Fähigkeiten geboren wurde. Nachdem ihre Stiefmutter Raikama die Magie in Shiori bemerkt, belegt sie alle sieben Geschwister mit einem Fluch. Shiori wird mit einer Schüssel unkenntlich gemacht und zum Schweigen verdammt, während ihre Brüder sich in Kraniche verwandeln und aus Kiata verbannt werden. Getrennt voneinander versuchen sie den Fluch zu brechen, um danach das Königreich vor ihrer Stiefmutter und der Gefahr, die von ihr ausgeht, zu warnen. Doch die Chancen stehen schlecht, die Macht von Raikama ist beinah unbesiegbar.
Das Märchen zur Geschichte kenne ich nur in groben Zügen, weswegen ich keine großen Vergleiche zum Original ziehen kann und auch nicht weiß, wo und wann genau, das Buch beginnt, abzuweichen und wo es sich an das Original hält. Was ich aber sagen kann, ist, dass es sich um eine Geschichte mit vielen und sehr komplexen Erzählsträngen handelt, bei der ich immer wieder mal den Faden verloren habe und nicht selten gedacht habe, jetzt müsste die Geschichte doch langsam mal zuende sein.
Shiori soll verheiratet werden. Sie will das aber nicht, denn über ihren Zukünftigen hat sie nicht viel Gutes gehört. Also entzieht sie sich der Verlobungsfeier und einem Kennenlernen ihres Verlobten.
Sie hat magische Fähigkeiten und begegnet einem Drachen. Mit diesem bricht der Kontakt aber plötzlich und längerfristig ab.
Dann passiert dieses Unglück mit dem Fluch, der sie in eine ganz neue Geschichte katapultiert. Denn sie landet in einem völlig anderen Land.
Daraufhin wechselt sie wieder den Ort und beginnt dort erneut eine andere Geschichte. Es kommen weitere Stränge und neue Erkenntnisse hinzu und nichts scheint wirklich in einem Zusammenhang zu stehen. Es kam mir vor, als hätte die Autorin mehrere Geschichten aneinandergereiht, immer mit dem roten Faden, den Fluch brechen zu wollen, aber nie ganz zusammenhängend, sodass man das Gefühl einer durchgehenden Erzählung bekommt.
Dieses Abgehackte der Geschichte hat mich gestört und nie einen richtigen Lesefluss bei mir ausgelöst. Ich habe einfach keinen Zugang dazu gekriegt.
Hinzu kam noch, dass ich den Umgang der Menschen mit Shiori echt unerträglich fand. Das ist so typisch Märchen, dass die Leute sich entweder überzogen freundlich oder unmenschlich scheußlich den Hauptfiguren gegenüber verhalten. Das weiß ich, ich mag es aber nicht.
Die Figuren waren für mich nicht so greifbar, weil Vieles an ihren Handlungen und Motivationen für mich nicht nachvollziehbar war. Es blieb alles relativ oberflächlich. Das gilt auch für das Worldbuilding.
Mit der Zeit habe ich mich dann schon zurechtgefunden, aber es hat ziemlich lang gedauert. Insgesamt fand ich das Buch mehr verwirrend als unterhaltend. Der Schreibstil ist schon gut und die Figuren mochte ich ganz gerne und auch Spannung kam immer wieder auf. Aber es gab einfach mehr, das mich gestört als mir gefallen hat.
Vielleicht bin ich nicht der Typ für Märchen, vielleicht komme ich mit der Art der Autorin, zu schreiben nicht zurecht. Letzten Endes kann ich nur mit Sicherheit sagen, dass mir das Buch nicht so gut gefallen hat.