Cover-Bild Das Haus der Verlassenen
(50)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 18.03.2019
  • ISBN: 9783453272125
Emily Gunnis

Das Haus der Verlassenen

Roman
Carola Fischer (Übersetzer)

Sussex, 1956. Als die junge Ivy Jenkins schwanger wird, schickt ihr liebloser Stiefvater sie fort – ins St. Margaret's Heim für ledige Mütter. Sie wird den düsteren, berüchtigten Klosterbau nie mehr verlassen ...

Sechzig Jahre später stößt die Journalistin Sam in der Wohnung ihrer Großeltern auf einen flehentlichen Brief Ivys. Er ist an den Vater ihres Kindes adressiert – aber wie ist er in den Besitz von Sams Großvater gelangt? Sam beginnt die schreckliche Geschichte von St. Margaret's zu recherchieren. Dabei stößt sie auf finstere Geheimnisse, die eine blutige Spur bis in die Gegenwart ziehen. Und die tief verstrickt sind mit ihrer eigenen Familiengeschichte.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2019

Ein Must-Read dieses Jahres! - einfach unglaublich gut!

1

Ich muss vorneweg erstmal das Cover loben: Ich finde das Cover passt perfekt zum Buch. Irgendwie fühle ich mich beim Betrachten eingesperrt, obwohl ich ja auf der anderen Seite des Zaunes stehe. Das Haus ...

Ich muss vorneweg erstmal das Cover loben: Ich finde das Cover passt perfekt zum Buch. Irgendwie fühle ich mich beim Betrachten eingesperrt, obwohl ich ja auf der anderen Seite des Zaunes stehe. Das Haus und die Auffahrt wirken durch die düsteren Farben gruselig. Das Haus wirkt geheimnisumwittert. Ich finde besser könnte das Cover gar nicht gewählt sein. – Vor allem wenn man es nach der Lektüre des Buches nochmal betrachtet, fallen einige Details bzw. Hinweise ins Auge. In echt sieht das Cover übrigens noch viel besser aus, als auf den Fotos!

1959: Das Buch beginnt mit dem Selbstmord einer jungen Frau namens Ivy, die in einem von Nonnen betriebenen Mutter-Kind-Haus lebte. Ihre Tochter, Rose, war ihr weggenommen worden, der Vater des Kindes, Alistair, zeigte keinerlei Interesse an ihr oder dem gemeinsamen Kind und statt nach Hause zurückkehren zu dürfen, sollte Ivy in eine Psychiatrische Anstalt gebracht werden. Dieses Schicksal kann und will Ivy nicht ertragen, also wählt sie den Freitod, mehr noch, sie hofft dadurch auch einem Kind namens Elvira zur Flucht verhelfen zu können.
Dann gibt es einen Zeitsprung ins Jahr 2017. Ich mag ja Bücher, die auf mehreren Ebenen spielen, aber die Vergangenheit nach so einem fiesen Cliffhanger zu verlassen und in die Gegenwart zu springen ist schon echt gemein. Aber zurück zur Handlung. 2017 geht es um Sam, eine Reporterin und Mutter einer 4-jährigen Tochter und Kitty, die, wie wir aus Ivys Abschiedsbrief erfahren haben, Elviras Zwillingsschwester ist. Sams Großmutter findet einen versteckten Brief von Ivy aus dem Jahr 1956 und Sam will unbedingt herausfinden, was damals passiert ist, vor allem, als sie neben weiteren Briefen auch noch herausfindet, dass viele der Personen, die Ivy in ihren Briefen erwähnt unter teils mysteriösen Umständen verstarben – nimmt da vielleicht jemand Rache für Ivy?

Anschließend gibt es weitere Zeitsprünge und Perspektivenwechsel. Jedes Kapitel ist aus der Sicht einer anderen Person geschrieben und ständig springt man unterschiedlich weit in der Zeit zurück. Man könnte meinen, dadurch wirke das Buch chaotisch oder ungeordnet, aber ich finde diese Art der Gestaltung für diesen Roman sehr passend. Es gibt so viele Geheimnisse und Theorien und immer springt man in der Zeit zurück und statt aufgeklärt zu werden, ob die Theorie stimmt, bekommt man nur ein paar wenige Hinweise, die im Endeffekt nur noch mehr Fragen verursachen.

Man erlebt Ivys Geschichte und ich kann mich einfach nicht entscheiden, ob ich mehr Mitleid mit Ivy habe oder mehr Wut auf alle anderen Beteiligten: Ihre Familie, ihren Freund, die Nonnen, die Gesellschaft der 1950er Jahre, die diese Mutter-Kind-Häuser geduldet und gefördert haben. Ich finde es einfach schrecklich, dass diese jungen, unverheirateten Frauen quasi alle Rechte verloren, nur weil sie schwanger waren. Dass sie eingesperrt und misshandelt, ja sogar gefoltert wurden, dass ihnen die Kinder genommen und sie gezwungen wurden, sie zur Adoption freizugeben und sich einfach niemand mehr für sie interessiert hat – dieses Verhalten hätte ich eher im Mittelalter erwartet, aber nicht mehr in den 1950er Jahren!
Man erfährt einiges über die Geschichte von Elvira durch Kitty aber jede Information muss man mit neuen Fragen bezahlen. Irgendwann glaubt man nichts mehr, was als „bekannt“ vorausgesetzt wird und wenn die Aussage von Pater Benjamin, Doktor Jacobson oder einer Nonne kommt, erstrecht nicht. Bald stellt sich heraus, dass nichts so ist wie es scheint.

Mich hat das Buch gleichermaßen erschüttert und gefesselt. Ich habe schon durch Bücher, Filme und Serien gehört, dass es solche Heime gab, aber noch nie wurden sie mir so nahe gebracht wie in diesem Roman. Ich wünschte mir vom Prolog an, dass Ivy vielleicht doch überlebt hat, andererseits machte ich mir selbst für diesen Wunsch Vorwürfe, weil es ihr bestimmt schrecklich ergangen wäre. Das gleiche gilt auch für Elvira. Das Buch ist ein absoluter Pageturner, aber gleichzeitig bekommt man beim Lesen Magenschmerzen aus Mitgefühl, Fassungslosigkeit und Wut. Ich kann es einfach nicht für mich verwinden, dass Menschen so mit anderen Menschen umgegangen sind. Dass diese Menschen jeglichen „Wert“ für die Gesellschaft und ihr Umfeld verloren haben, nur weil sie nicht so funktioniert oder gehandelt haben, wie es sich die anderen gewünscht haben. Ich bin einfach erschüttert und traurig darüber.

Fazit: ich fand das Buch wirklich richtig, richtig gut. Allerdings ist es wirklich harter Tobak. Ich habe sehr viel geweint (3 Päckchen Taschentücher) und war auch noch ein paar Stunden nach dem Lesen für mein Umfeld ungenießbar. Ich kann das Buch aus vollem Herzen empfehlen, aber rate allen, die wie ich total in eine Geschichte eintauchen und mitfühlen, das Buch mit Vorsicht und am Besten mit einer Wolldecke und einer anschließenden „Aufmunterung“ (heiße Schokolade oder Muffins oder ausgiebiges Haustier streicheln) zu genießen. Hinterher hat man eine richtige Achterbahn an Gefühlen durchlebt und zumindest mir hing das Buch auch noch eine Weile nach. ABER: ich finde es absolut genial, vor allem die Wendung und Auflösung im letzten Drittel, wenn endlich alles Sinn ergibt!

Ein Must-Read dieses Jahres!

Veröffentlicht am 05.02.2021

Ein Haus Gottes?

0

Die Journalistin Sam gelangt in den Besitz eines Briefes, der 1956 von der jungen Ivy Jenkins geschrieben wurde. Das Mädchen war unverheiratet schwanger und wurde von ihren Eltern in ein Mutter-Kind-Heim ...

Die Journalistin Sam gelangt in den Besitz eines Briefes, der 1956 von der jungen Ivy Jenkins geschrieben wurde. Das Mädchen war unverheiratet schwanger und wurde von ihren Eltern in ein Mutter-Kind-Heim gegeben, um ihr Kind dort verborgen vor der Welt zu gebären. In dem Brief fleht sie ihren Geliebten an, sie und das ungeborene Kind zu sich zu holen. Die Geschichte nimmt Sam sehr mit und sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Das Thema ist nicht neu, was aber nicht bedeutet, dass einen die Gräuel, die den Mädchen in dem von Nonnen geführten Mutter-Kind-Heim zustoßen, nicht mitnehmen. Was hier im Namen Gottes passiert, ist wirklich grausam – und entspricht leider der Wahrheit, wie viele Berichte von Frauen beweisen, die einst in eins dieser Heime eingewiesen wurden.

Sam macht sich auf die Suche nach der Wahrheit und findet bald heraus, dass viele der Beteiligten von damals mittlerweile tot sind, gestorben unter seltsamen Umständen. Doch was steckt dahinter? Das ist spannend zu lesen und fesselnd.

Die Wahrheit über den Täter ist nicht so leicht zu finden, doch schon bald hat man als Leser einen Verdacht. Die Zusammenhänge kommen nach und nach ans Licht – und zeigen, dass sich die Traumata der Vergangenheit bis in die Gegenwart durchziehen.

Das Buch hat mir gut gefallen, da ich die Geschichte der Mädchen spannend fand. Ein paar Sachen haben mich gestört, aber ich gebe 3,5 von 5 Sternen für eine mitreißende und gut geschrieben Geschichte.

Veröffentlicht am 11.01.2021

Macht fassungslos

0

Mein erstes Buch von Emily Gunnis und ein Thema, das mich in letzter Zeit nun schon öfters begleitet hat: Heime und körperliche Züchtigung. Es ist unfassbar, was ledige Frauen oder Kinder oftmals bis in ...

Mein erstes Buch von Emily Gunnis und ein Thema, das mich in letzter Zeit nun schon öfters begleitet hat: Heime und körperliche Züchtigung. Es ist unfassbar, was ledige Frauen oder Kinder oftmals bis in die späten 1960iger Jahren mitmachen mussten, oftmals unter dem Decknamen der Kirche. Menschenverachtender geht es oftmals nicht.....

Schon der Prolog, der im Jahre 1959 spielt, hat es in sich. Ivy verhilft einer jungen Frau zur Flucht aus dem St. Margret's und übergibt ihr einen Brief. Kurz darauf begeht sie Selbstmord...

Die junge Ivy kommt 1956 in eines der gefürchteten Magdalenenheime, als sie ungewollt schwanger wird. Der gestrenge Stiefvater lässt das junge Mädchen ins St. Margareth's Heim bringen, denn der Ruf der Familie ist ihm wichtiger, als seine Stieftochter. Bereits in Rebecca Michéles Buch "Auf den zerbrochenen Flügeln der Freiheit" habe ich über diese Einrichtungen gelesen und war schockiert! Die Frauen werden misshandelt und kaum verköstigt. Die Kinder, die die gefallenen Mädchen zur Welt bringen, werden zur Adoption freigegeben und den Müttern erzählt, sie wären verstorben. Ivy schreibt verzweifelte Briefe an ihre große Liebe, den Vater des Kindes, doch der nimmt ihre Erzählungen nicht ernst. Zusätzlich war sie für ihn nur ein kleiner Flirt...

Rund sechzig Jahre später findet die Journalistin Sam die verzweifelten Briefe von Ivy in den Unterlagen ihres verstorbenen Großvaters. Sie wittert eine interessante Geschichte, die ihr Karriere pushen soll und beginnt zu recherchieren. Doch sie muss sich beeilen, denn das Gebäude soll bald abgerissen werden. Bald schon entdeckt sie grausame Wahrheiten und möchte nur mehr die damaligen Zustände aufdecken. Außerdem stolpert sie über das Verschwinden des ehemaligen Priesters des Heimes im Jahr 2000 und dem Fund seiner Leiche 2016 ...

Im selben Zeitstrang lernen wir Kitty, die berühmte Moderatorin einer Talkshow kennen, die sich nach zwanzig Jahren im Rampenlicht zurückzieht. Samantha entdeckt, dass sie irgendwie eine Verbindung zum St. Margret's haben muss...

Der Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Abwechselnd erfahren wir wie Sam bei ihren Nachforschungen vorgeht und Geheimnisse aufdeckt und wie Ivy ins Heim kommt und was sie dort erlebt. Stück für Stück kommt Sam der Wahrheit näher und ist schockiert über die Vorkommnisse in St. Margarets. Die beiden weiblichen Protagonisten sind sehr lebendig gezeichnet, trotzdem fieberte ich im Vergangenheitstsrang mit Ivy mehr mit, als mit Sam. Ihre Geschichte machte mich fassunglos und den Grausamkeiten, denen die jungen Frauen in St. Margrets - nur eines der vielen Magdalenenheime in Irland und Großbritannien - ausgesetzt waren, sind oftmals unbegreiflich.
Samantha Geschichte in der Gegenwart war mir etwas zu konstruiert und manchmal auch unlogisch. Zusätzlich konnte ich ich einige ihrer Handlungen nicht nachvollziehen. Dazu kommen noch einige Mysteryelemente, die nicht vollständig erklärt werden.

Da ich bereits einiges über die katholischen Heime für ledige Mütter in "Auf den zerbrochenen Flügeln der Freigheit" gelesen habe, überraschte mich kaum, was die jungen Frauen damals erleiden mussten. Trotzdem war ich auch diesmal wieder nur schockiert und entsetzt.
Vorallem kann man kaum glauben, dass diese Methoden noch vor 60 Jahren angewendet wurden.

Schreibstil:
Emily Gunnis schreibt sehr lebendig, fesselnd und hat in ihrer fiktiven Geschichte um Ivy und Sam einige überraschende Wendungen eingebaut. Leider verlaufen aber auch einige Stränge im Sand.
Im Nachwort erklärt die Autorin ausführlich über ihre Recherchen zu den Magdalenenheimen.


Fazit:
Ein bedrückendes Thema, das die Autorin in ihrem Roman auf zwei Zeitebenen aufgreift. Es ist immer wieder unglaublich, wozu Menschen fähig sind. Spannend geschrieben, aber noch nicht ganz ausgereift.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.02.2020

Absolut beeindruckend!

0

Bereits im Prolog wird erkennbar, wohin die Reise gehen wird. In den 1950er Jahren wird in Großbritannien die junge ledige fiktive Ivy schwanger. Doch statt von einem zukünftigen Familienglück zu träumen, ...

Bereits im Prolog wird erkennbar, wohin die Reise gehen wird. In den 1950er Jahren wird in Großbritannien die junge ledige fiktive Ivy schwanger. Doch statt von einem zukünftigen Familienglück zu träumen, verlässt ihr Freund sie und der Stiefvater schickt sie in das St. Margret’s Heim. Ihre schwache Mutter kann ihr nicht beistehen. Das Heim wird von den Barmherzigen Schwestern und der Mutter Oberin Carlin auf grausame Art und Weise geführt. Kein Wort der Zuneigung, keine Nächstenliebe, keine Unterstützung. Verzweifelt und vergebens schreibt Ivy Hilfebriefe an ihren Freund. In dieser für alle Frauen und Kinder ausweglosen Situation versucht sie wenigstens der 8jährgen Elvira zu helfen.

2017 liest die Journalistin Sam einen Brief bei ihrer Großmutter, die diesen in dem Nachlass des verstorbenen Ehemannes entdeckt hatte. Er handelt von einer gewissen Ivy, die einen Hilferuf an ihren Freund richtet. Sam recherchiert und deckt eine unglaubliche Geschichte auf, die nicht nur Ivy‘s Geschichte ist, sondern auch ihre eigene Familie betrifft. Und diese Story beginnt an einem Samstag und endet am darauf folgenden Montag, denn sie hat nicht viel Zeit, denn das St. Margret’s soll in zwei Tagen abgerissen werden……

Emily Gunnis erzählt diese Geschichte auf zwei Zweitebenen und die relativ kurzen Kapitel führen dazu, dass man unweigerlich und schnell zum spannenden und sehr gekonnten Ende dieses Romans kommt. Am meisten haben mich die Abschnitte über Ivy beeindruckt. Diese werden sehr oft mit den weiteren Briefen von Ivy eingeleitet, in denen sie weiterhin verzweifelt um Hilfe von ihrem Freund bittet und die Umstände schildert, denen sie und die anderen ausgesetzt sind. Man erlebt die unsagbaren, nicht nachvollziehbaren Zustände in diesem Mutter-Kind-Heim. Die jungen Frauen und Kinder habe dort nichts zu lachen, dürfen nicht reden, müssen schwer arbeiten bis zum Tag der Geburt und müssen kurz danach wieder in die Wäschekammer. Neugeborene sind in den Augen der Schwestern nur eine Teufelsbrut und werden kurz nach der Geburt in kalten Räumen versorgt und möglichst schnell gewinnbringend und gegen den Willen der Frauen zur Adoption freigegeben. Nebenbei finden auch noch unsägliche Medikamentenversuch statt.

All das deckt Sam im Laufe des Buches nach und nach auf und stößt dabei auf unerklärliche Todesfälle und auf Kitty Cannon, die etwas mit dem Kinderheim zu tun hat. Auch Sam muss kämpfen, mit ihrem Chef, mit ihrem getrennt lebenden Ehemann und auch noch zuletzt mit ihrer Großmutter. Aber sie ist wie Ivy eine starke Persönlichkeit und hat ein Ziel vor Augen, für das es zu kämpfen lohnt. Die Todesfälle werden nach und nach aufgeklärt und man ist dabei als es dann passiert. Es gibt also auch hierzu Rückblenden.

Emily Gunnis schreibt sehr flüssig, fesselnd, realitätsnah und sehr detailreich. Das Buch macht mich fassungslos und lässt mich ratlos, aber beeindruckt zurück. Ich kann nicht glauben, dass es in vielen solcher Mutter-Kind-Heime so oder so ähnlich zugegangen sein soll und dass die die Gesellschaft dies nicht beachtet hat.

Dieses Buch ist mein absolutes Jahreshighlight und ich kann es jedem uneingeschränkt empfehlen. Es ist auch ein Krimi/Thriller, den ich so nicht erwartet hatte. Ich werde es ganz bestimmt in nächster Zeit ein zweites Mal lesen. Von mir bekommt es volle 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.01.2020

Sehr beklemmend, aber auch fesselnd

0

Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (18. März 2019)
ISBN-13: 978-3453272125
Originaltitel: The Girl in the Letter
Übersetzung: Carola Fischer
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch ...

Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (18. März 2019)
ISBN-13: 978-3453272125
Originaltitel: The Girl in the Letter
Übersetzung: Carola Fischer
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Sehr beklemmend, aber auch fesselnd

Inhalt:
Sussex, 1956. Die jugendliche Ivy ist schwanger. Ihre Eltern schieben sie in ein Heim für ledige Mütter ab. Hier herrschen strenge Nonnen. Die Zustände sind furchtbar.

Sussex, 2017. Die junge Reporterin Samantha stößt auf einen Brief von Ivy an ihren Geliebten, in dem sie von ihren schrecklichen Erlebnissen in St. Margaret’s berichtet. Sam stürzt sich in die Recherche auf der Suche nach einer großen Geschichte - nicht ahnend, dass ihr eigenes Leben dadurch komplett auf den Kopf gestellt werden wird.

Meine Meinung:
Emily Gunnis erzählt sehr fesselnd und atmosphärisch. Der Roman hatte mich von der ersten Seite an in seinem Bann. Dabei mag ich sonst Geschichten, die so weit in die Vergangenheit reichen, gar nicht. Doch hier konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Dabei könnte ich nicht sagen, dass mir einer der beiden Haupterzählstränge besser gefallen hätte als der andere. Sie waren beide auf ihre Weise sehr spannend und berührend. Die Handlung in der Vergangenheit wirkt ziemlich beklemmend. Oft blieb mir beim Lesen einfach die Luft weg, so abscheulich wurden die Mädchen in dem Heim behandelt.

Dachte ich anfangs noch, ich würde die Handlung schnell durchschauen, musste ich mich bald eines Besseren belehren lassen. Immer wieder sind Überraschungen eingeflochten, Wendungen, mit denen ich wirklich nicht gerechnet hatte. So blieb der Roman die ganze Zeit interessant und spannend.

Fazit:
Ein beklemmender, berührender und spannender Roman, der mich sicher noch einige Zeit gedanklich beschäftigen wird.

★★★★★