Cover-Bild Durch die Nacht und alle Zeiten
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Baumhaus
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 26.02.2021
  • ISBN: 9783414825957
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Eva Völler

Durch die Nacht und alle Zeiten

Die 16-jährige Lori verkleidet sich für ein historisches Festival wie ein Mädchen aus der Zeit von Napoleon. Während eines Gewitters verliert sie die Besinnung. Als sie wieder zu sich kommt, begegnet sie dem jungen Engländer Thomas, der ebenfalls historisch kostümiert ist. Wegen seiner altmodischen Ausdruckweise hält Lori ihn für ziemlich verwirrt. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass Thomas wirklich aus dem Jahr 1813 stammt. Lori will ihm bei der Rückkehr in seine Zeit helfen, aber dann ist da auf einmal dieses Knistern zwischen ihnen beiden ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2021

Ein tolles Buch für Young Adult Leser

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Inhalt: Die 16-jährige Lori verkleidet sich für ein historisches Festival wie ein Mädchen aus der Zeit von Napoleon. Während eines Gewitters verliert sie die Besinnung. Als sie wieder zu sich kommt, begegnet ...

Inhalt: Die 16-jährige Lori verkleidet sich für ein historisches Festival wie ein Mädchen aus der Zeit von Napoleon. Während eines Gewitters verliert sie die Besinnung. Als sie wieder zu sich kommt, begegnet sie dem jungen Engländer Thomas, der ebenfalls historisch kostümiert ist. Wegen seiner altmodischen Ausdruckweise hält Lori ihn für ziemlich verwirrt. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass Thomas wirklich aus dem Jahr 1813 stammt. Lori will ihm bei der Rückkehr in seine Zeit helfen, aber dann ist da auf einmal dieses Knistern zwischen ihnen beiden ...

Meine Meinung:

Das Cover und die Gestaltung: Mich persönlich hat besonders die Gestaltung des Covers angesprochen. Es wirkt leicht verspielt und mutet etwas altmodisch an. Genau das passt perfekt zu der Geschichte. An der Gestaltung hat mich einzig die Formatierung der Seiten gestört. Wahrscheinlich liegt das aber wieder an der Zielgruppe, der es mit einer größeren Schrift und Abständen leichter fällt, das Buch zu lesen. Rein haptisch ist das Buch toll gestaltet. Es lässt sich super in der Hand halten und es bilden sich beim Lesen keine Risse im Einband.

Der Schreibstil: Wie schon bei den anderen Büchern von Eva Völler war der Schreibstil sehr angenehm gestaltet. Es war einfach Lori und Thomas zu folgen und es wurde dadurch zu einem tollen Buch für zwischendurch. Leider hat mir der Schreibstil in diesem Buch mir gezeigt, dass die Jugendspalte von Eva Völler mir nicht mehr genügend Spannung bietet. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass gerade für Young Adult Leser´innen der Schreibstil von Eva Völler perfekt ist. Für mich war er ein Blick zurück in meine Vergangenheit und hat mir dennoch einige entspannte Stunden beschert.

Die Handlung: Zunächst mal muss ich sagen wie begeistert ich bin, wie gut Eva Völler den geschichtlichen Hintergrund eingebaut hat und das so das der Lesende es als vollkommen selbstverständlich aufnimmt. Zwar habe ich die historische Richtigkeit nicht nochmal nachgeprüft, aber ich hatte das Gefühl, dass Eva Völler historisch gesehen sich sehr gut und detailliert in die Geschehnisse eingearbeitet hat. Dadurch hat für mich die Handlung auch tolle Details enthalten, welche sie immer interessant gehalten haben. An sich fand ich auch die Idee zu der Handlung wirklich gut und habe mir schon öfters die Frage gestellt, was ich an Loris machen würde. Leider hat mir etwas Spannung gefehlt, aber mein jüngeres Ich hätte es wahrscheinlich vollkommen ausgereicht.

Die Charaktere: Persönlich mochte ich die Charaktere doch sehr gern. Obwohl man nicht wirklich viel über sie erfährt, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Charaktere zu flach gestaltet waren. Gut gefallen hat mir auch, dass Lori nur ein paar Jahre älter ist als die Leser´innen der Zielgruppe und somit durchaus die gleichen Probleme wie sie hat. Thomas war mir von Anfang an sympathisch und ich konnte Lori gut verstehen das sie ihm vertraut hat.

Fazit: An sich ist „Durch die Nacht und alle Zeiten“ von Eva Völler ein tolles Buch für Leser ab 14 Jahren. Persönlich habe ich bemerkt, dass ich wie schon befürchtet etwas zu alt für ihre Jugendspalte geworden bin. Trotzdem habe ich es genossen das Buch zu lesen und hatte einige entspannende Stunden mit Lori und Thomas. Beide waren mir sehr sympathisch und ich kann mir vorstellen, dass jüngere Leser*innen die beiden fast schon als Vorbild nehmen könnten.
Insgesamt gebe ich dem Buch aufgerundet 4 von 5 Sternen und empfehle es vor allem Young Adult Lesern ab ca. 14 Jahren.

Cover und Gestaltung: 4 von 5 Sternen
Schreibstil: 3,5 von 5 Sternen
Handlung: 4 von 5 Sternen
Charaktere: 4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 04.04.2021

Liebe durch alle Zeiten

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»Ein paar Sekunden lang waren wir wie Kinder, die einander in ihrer Angst festhielten und sich gegenseitig Trost spendeten, doch gleich darauf straffte Thomas sich und wurde zu einem Fels in der Brandung.«

Innerhalb ...

»Ein paar Sekunden lang waren wir wie Kinder, die einander in ihrer Angst festhielten und sich gegenseitig Trost spendeten, doch gleich darauf straffte Thomas sich und wurde zu einem Fels in der Brandung.«

Innerhalb der ersten Seiten wird der Leser direkt in die Geschichte von Lori geworfen. Eva Völler hält sich hier nicht mit ausschweifenden Erklärungen auf, sondern baut diese geschickt in den Handlungsfluss mit ein. Das erste Aufeinandertreffen von Lori und Thomas fand ich wirklich köstlich und ich musste einige Male schmunzeln. Dieser Humor zog sich durch das gesamte Buch hindurch, was ich wirklich klasse fand! Ich saß immer mal wieder da und musste herzlich lachen.

Zugegebenermaßen kenne ich mich geschichtlich nicht sehr gut aus, aber in Evas Büchern bekomme ich einzelne Ereignisse aus der Vergangenheit gezeigt, ohne dass es auch nur einmal langatmig wird. Dasselbe war auch in diesem Buch wieder der Fall. Der ungefähre Ablauf des Krieges zwischen Napoleon und Blücher war mir zwar bekannt, aber durch dieses Buch wurde in mir wirklich Interesse geweckt, noch mehr darüber zu erfahren und mich damit auseinanderzusetzen. Das finde ich so wichtig und unglaublich gut.

Die Geschichte insgesamt fand ich auch wirklich toll und ich habe mich sehr wohl gefühlt. Eva Völlers Schreibstil ist leicht und sehr angenehm zu lesen. Zwar fand ich die Handlung teilweise sehr vorhersehbar, aber das hat mich hier gar nicht gestört. Ich konnte dennoch auf die Ereignisse hin fiebern und fand sie spannend, obwohl ich teilweise damit gerechnet habe.

Die Charaktere sind mal wieder wundervoll. Lori war mir auf Anhieb sympathisch und auch Thomas ist ein Schatz. Auch die Nebenfiguren haben es mir teilweise richtig angetan (und ich hoffe ja auf einen Spin Off aus der Sicht eines bestimmten Pärchens ).

Manchmal fand ich es etwas schade, dass gewisse Szenen nicht weiter beschrieben wurden, während ich andere etwas zu langatmig fand. Ich hätte auch gern noch mehr über Loris Mächte erfahren, da habe ich noch so viel Potential gesehen. Allerdings ist das nur ein kleiner und rein subjektiver Kritikpunkt von meiner Seite aus.

Das Cover ist mal wieder wunderschön! Da brauche ich gar nicht mehr zu sagen.

Alles in einem fand ich das Buch wirklich wundervoll und kann es jedem Zeitreiseliebhaber nur ans Herz legen. Und wer mit Geschichte vielleicht nicht so viel am Hut hat, sollte hier dennoch nicht zögern!

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Veröffentlicht am 04.04.2021

Ein etwas anderer Zeitreiseroman

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Dank der Lesejury-Leserunde durfte ich den neuen Roman von Eva Völler lesen: „Durch die Nacht und alle Zeiten“. Dabei handelt es sich um eine weitere Zeitreisegeschichte, welche am 26.02.2021 erschienen ...

Dank der Lesejury-Leserunde durfte ich den neuen Roman von Eva Völler lesen: „Durch die Nacht und alle Zeiten“. Dabei handelt es sich um eine weitere Zeitreisegeschichte, welche am 26.02.2021 erschienen ist und 384 Seiten umfasst.

Die 16-jährige Lori verkleidet sich für ein historisches Festival wie ein Mädchen aus der Zeit von Napoleon. Während eines Gewitters verliert sie die Besinnung. Als sie wieder zu sich kommt, begegnet sie dem jungen Engländer Thomas, der ebenfalls historisch kostümiert ist. Wegen seiner altmodischen Ausdruckweise hält Lori ihn für ziemlich verwirrt. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass Thomas wirklich aus dem Jahr 1813 stammt. Lori will ihm bei der Rückkehr in seine Zeit helfen, aber dann ist da auf einmal dieses Knistern zwischen ihnen beiden ...

Beginnen möchte ich damit, dass dies nicht mein erstes Zeitreisebuch von Eva Völler war. Deswegen sind mir besonders positiv die verschiedenen Unterschiede zwischen diesem Roman und ihren vorherigen Reihen aufgefallen. So war es zuletzt beispielsweise immer so, dass die Handlung fast ausschließlich in der Vergangenheit spielte. Hier wird der ganze Handlungsplot allein dadurch schon aufgemischt und interessanter gestaltet, dass zunächst die Zeitreisenden in Loris Gegenwart springen und sich also in der „modernen Welt“ zurechtfinden müssen. Dadurch konnten natürlich direkt ganz andere Handlungsstränge entstehen als man es sonst von solchen Romanen gewohnt ist. Also könnte man sagen, dass Eva Völler das Rad der Zeitreiseromane neu erfunden hat, ohne sie wirklich neu erfinden zu müssen.

Da die Handlung in der zweiten Hälfte dann doch in der Vergangenheit spielt, bekommt man als Leser viele interessante Fakten über die Zeit rund um 1813 vermittelt. Ich z. B. wusste vorher nicht, dass die Leute früher immer auf die Geldmünzen gebissen haben, um sie auf Echtheit zu prüfen – und jetzt bin ich schlauer.
Des Weiteren lässt sich der Schreibstil der Autorin – wie man es von ihren Jugendbüchern gewohnt ist – als sehr jugendlich und humorvoll beschreiben. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass das Buch aufgrund dessen besonders Jugendlichen im Alter von 14+ Jahren gut gefallen würde.

Dieser jugendliche Schreibstil wirkt sich allerdings auch sehr stark auf die Charaktere aus. Oftmals hatte ich das Gefühl, dass die Hauptperson Lori sowieso schon sehr naiv, begriffsstutzig und jung rüberkam und dies nur noch durch den Schreibstil verstärkt wurde. An mancher Stelle habe ich mich z. B. gefragt, ob ein normaler Mensch wirklich so lange brauchen würde, um zu merken, dass er sich nicht mehr in der Gegenwart befindet. Oder ich fand andersherum, dass die Gefühle, die sich zwischen Lori und Thomas entwickelt haben, etwas unnatürlich schnell vorangeschritten sind und dadurch eher wie eine Schwärmerei und nicht so ernsthaft auf mich gewirkt haben. Aber vielleicht bin ich an dieser Stelle auch nur realistischer veranlagt als die meisten Leser.

Nichtsdestotrotz hat mir die Ausarbeitung aller Charaktere passend für eine gute Abenteuergeschichte gefallen: es gibt das typische Liebespaar, den Bösewicht, die Seitencharaktere und natürlich jemanden, der vielleicht doch nicht so böse ist. Und auch trotz ihrer Naivität konnte ich mich immer in Lori hineinversetzen und mit ihr zusammen fühlen.

Ein weiterer Grund, warum mir „Durch die Nacht und alle Zeiten“ zugesagt hat, war der ideale Spannungsbogen. Die Handlung ist exakt so aufgebaut, dass man das Buch irgendwann nicht mehr aus der Hand legen kann. Erst baut sich alles langsam auf, aber spätestens ab der Hälfte des Buches passieren so viele spannende Dinge; der Spannungsbogen ist ziemlich perfekt. Am Ende fragt man sich als Leser permanent, wie daraus jetzt noch ein Happy End werden soll oder ob es doch ein realistisches trauriges Ende geben wird (welches sehr untypisch für Eva Völlers Jugendbücher wäre).

Alles in allem ist „Durch die Nacht und alle Zeiten“ ein anders aufgebauter Zeitreiseroman, den ich besonders allen jüngeren Lesern und Fans von Anna und Sebastiano empfehlen kann. Ich habe mich sehr gefreut, an der Leserunde der Lesejury teilnehmen zu dürfen, vielen Dank!

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Zeitreise mal anders – „Durch die Nacht und alle Zeiten“

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In dem neuesten Werk von Eva Völler, unter anderem bekannt für ihre magischen Zeitreise-Reihen „Zeitenzauber“ und „Time School“, erwarten uns wieder Romantik, Herzschmerz, eine coole Protagonistin, jede ...

In dem neuesten Werk von Eva Völler, unter anderem bekannt für ihre magischen Zeitreise-Reihen „Zeitenzauber“ und „Time School“, erwarten uns wieder Romantik, Herzschmerz, eine coole Protagonistin, jede Menge Humor und natürlich eine Reise durch Raum und Zeit. Doch genau hier liegt die Besonderheit: Denn diese Zeitreise hält auf alle Fälle einige Überraschungen parat.

INHALT

Die 16-jährige Lori nimmt mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester an einem historischen Festival in Deutschland teil, das durch Theater, Verkleidungen und weitere Festivitäten die Zeit der napoleonischen Kriege authentisch nachempfinden soll. Wie wichtig einigen Teilnehmern das Thema Authentizität ist, wird Lori nach einem Nickerchen auf einem abgeschiedenen Felsen im Wald bewusst. Dort läuft sie dem als Soldaten verkleideten Engländer Thomas über den Weg, der, wenn auch äußerst attraktiv, es aus ihrer Sicht eindeutig mit dem Rollenspiel übertreibt. Auch die französischen Schurken, die ihnen auflauern und sich als äußerst feindselig entpuppen, scheinen das historische Festival eine riesige Spur zu ernst zu nehmen.
Langsam kommen Lori Zweifel. Handelt es sich etwa nicht um übereifrige Rollenspieler, sondern – um echte Zeitreisende? Und was hat es mit ihren merkwürdigen Alpträumen auf sich? Gibt es eine Verbindung zwischen ihr und dem auf seine antiquierte Weise charmanten Thomas?


MEINUNG

So viel zur Story. Fragen über Fragen, die von Eva Völler natürlich im Laufe der Geschichte nach und nach aufgelöst werden. Beziehungsweise stellenweise auch recht schnell. Die Geschichte um Lori und Thomas nimmt von Anfang an ziemlich rasant an Fahrt auf und trumpft direkt nach einigen Seiten mit der ersten großen Überraschung auf: Nicht Lori, sondern Thomas und seine fiesen Verfolger sind durch Raum und Zeit gereist. Eine gelungene Wendung, die damit auch schnell deutlich macht, dass es sich bei dem neusten Roman von Eva Völler nicht um einen einfachen Abklatsch ihrer berühmten (und auch von mir heißgeliebten) Zeitreise-Reihen um Anna und Sebastiano handelt (an dieser Stelle nur ein kleiner Hinweis: Wer diese noch nicht gelesen hat – absolut empfehlenswert! 😊).
Um ehrlich zu sein – bei der ersten Begegnung zwischen Thomas und Lori sind bei mir nicht direkt die Funken für den jungen Engländer übergesprungen. Doch durch den für die Autorin so charakteristischen und wohldosierten Humor, konnte ich schnell über sein anfängliches – gelinde gesagt nicht ganz so charmantes – Verhalten hinwegsehen. Zum Glück haben wir es bei Lori auch mit einer starken Protagonistin zu tun, die sich nicht durch ihre Ängste lähmen lässt, sondern schlagfertig und meist auch clever reagiert und agiert.
So ist es nach dem holprigen Auftakt für Thomas dann doch recht schnell passiert, dass sich mein Herz für ihn und die sich anbahnende Romanze zwischen ihm und Lori erwärmen konnte.
Und damit begann für mich dann auch schon direkt der die Geschichte begleitende Herzschmerz, der mit jeder umgeblätterten Seite anwuchs und eine Frage immer drängender aufkommen ließ: Wie soll es für die zwei Hauptfiguren ein richtiges Happy-End geben? So angesichts der Zeitenproblematik? (Die Antwort auf diese Frage muss ich euch natürlich schuldig bleiben 😉)
Doch natürlich ist die bloße Liebesgeschichte nicht der einzige Handlungsstrang und auch nicht die einzige Baustelle. Auch hier wartet Eva Völler wieder mit einer überraschenden Wendung auf (die ich hier nicht spoilern möchte).
Gelungen sind neben den beiden Protagonisten jedoch auch einige der Nebencharaktere, die sich nach anfänglichem Eindruck doch nicht als eindimensional entpuppen und damit dem Kampf zwischen vermeintlich Gut und Böse mehr Tiefe verleihen.
Mit „Durch die Nacht und alle Zeiten“ ist Eva Völler ein unterhaltsamer, mitreißender und kurzweiliger Roman geglückt, der sicherlich nicht nur Jugendliche, sondern auch (jung gebliebene) Erwachsene und Fans von Zeitreiseromantik begeistern kann. Klar lässt sich kritisieren, dass das Verhalten der verschiedenen Charaktere an manchen Stellen sehr abgeklärt und „cool“ angesichts der krassen Ereignisse wirken mag, doch für die Dynamik und Tiefe der Geschichte scheint das zumindest aus meiner Sicht passend.

WICHTIG: Um die Erwartungen der Fangemeinde der vorherigen Zeitreise-Reihen von Eva Völler etwas zu dämpfen: Es handelt sich nicht um den Auftakt zu einer neuen Romanreihe, sondern um ein Einzelwerk.

FAZIT

Wer Lust auf eine romantische und kurzweilige Zeitreisegeschichte mit liebevoll gezeichneten Charakteren hat, ist mit diesem Buch auf alle Fälle gut beraten und kann sich auf schöne Lesestunden freuen.

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Ab ins Zeitreisefieber...

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Allgemeine Infos:
Autorin: Eva Völler
Seitenanzahl: 384
Verlag: Boje
Preis: 14,00€
ISBN: 9783414825957

Inhalt:
Loreley ist zuerst wenig begeistert, als sie mit ihren Eltern zu einem Reenactment am Rhein ...

Allgemeine Infos:
Autorin: Eva Völler
Seitenanzahl: 384
Verlag: Boje
Preis: 14,00€
ISBN: 9783414825957

Inhalt:
Loreley ist zuerst wenig begeistert, als sie mit ihren Eltern zu einem Reenactment am Rhein fährt, bei dem historische Ereignisse nachgespielt werden. Doch während des Ereignisses verspürt sie auf einmal den Drang, in den Wald zu einem Felsen am Rheinufer zu laufen. Als sie kurz darauf den jungen Mann Thomas trifft, glaubt sie zunächst, einem engagierten Geschichtsfreak zu begegnen, der die historische Gegebenheiten besonders authentisch nachstellen will. Aber dann behauptet Thomas, sich im Jahr 1813 zu befinden und Lori weiß nicht mehr, was sie noch glauben soll. Als kurz darauf auch noch einige Franzosen auftauchen, die glauben, sich im Krieg zu befinden und sie gefangen nehmen, schrillen bei Lori alle Alarmglocken. Schon bald befindet sich Lori mitten in einem Chaos der Zeit und findet heraus, dass schon kleine Veränderungen der Vergangenheit die Zukunft komplett durcheinander bringen können…

Erster Satz:
„Bläuliche Blitze zuckten über meine Unterarme und sammelten sich rund um meine Fingerspitzen wie Elmsfeuer, doch die Hitze verbrannte meine Haut nicht.“

Meinung:
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar! Wir hatten großen Spaß, an der Leserunde zu Durch die Nacht und alle Zeiten teilzunehmen.

Als ich das Cover gesehen habe, schlug mein Herz sofort ein bisschen höher. Einmal, weil ich Eva Völlers Namen darauf gesehen habe und deshalb als großer Fan ihrer Zeitenzauber Reihe sofort wusste, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Und zweitens, weil die Covergestaltung einfach so schön ist. Ich finde, dass das Buch sofort auffällt und diese wunderschöne Schriftart muss ich auch noch erwähnen. Toll ist auch, dass auf dem Cover nur Silhouetten abgebildet sind, weil man sich so besser selbst vorstellen kann, wie die Hauptcharaktere aussehen. Jeder hat ja eine eigene Vorstellung. Ich war sehr glücklich, als ich beim Lesen des Klappentexts gesehen habe, dass es in dem Buch um Zeitreisen geht, weil das zu meinen absoluten Lieblingsbuchthemen gehört.

Alle Charaktere sind mir sehr sympathisch geworden. Thomas ist ein typischer Gentleman. Lori handelt meist reflektiert, aber zwischendurch war sie dann doch ein bisschen naiv und weinerlich. Das kann man aber bei ihrer verwirrenden Situation auch nachvollziehen. Ich mag besonders ihre Schlagfertigkeit und ihren Humor! Leider muss ich anmerken, dass es mir nicht so gut gefallen hat, dass Thomas‘ Aussehen erst ziemlich spät beschrieben wird. Ich hatte in meinem Kopf schon ein komplett anderes Bild von ihm und war dadurch zuerst ein bisschen verwirrt, dass ich ihn mir nun ganz anders vorstellen musste. Als er am Anfang nicht so detailliert beschrieben wurde, habe ich eigentlich gedacht, dass die Autorin die genaue Vorstellung den Lesern überlässt.

Der Schreibstil von Eva Völler hat mir wieder sehr gut gefallen. Auch wenn ich schon andere tolle Bücher der Autorin gelesen habe, war ich dennoch wieder überrascht, wie flüssig man das Buch lesen konnte. Der Einstieg in die Story beginnt sofort mit einem Traum, der später nochmal aufgegriffen wird. Dadurch, dass man als Leser direkt im Geschehen ist, wird man sofort neugierig und möchte wissen, was es mit diesem Traum auf sich hat. Die Autorin benutzt viele Einschübe oder Sätze in Klammern, um die Gedanken von Lori besser hervorzuheben. Das lese ich immer sehr gerne, weil man der Protagonistin so näher ist und das Gefühl hat, die Geschichte wirklich mit ihr zusammen zu erleben. Außerdem ist der Humor in dem Buch einfach legendär. Humor und Sarkasmus sind natürlich Geschmackssache, aber ich kann nur sagen, dass Eva Völler in diesem Buch genau meinen Humor getroffen hat. Ich musste schon lange nicht mehr bei einem Buch so viel lachen wie bei Durch die Nacht und alle Zeiten. Der Humor hat mir an dem ganzen Buch mit am besten gefallen. Bei Zeitreisebüchern gibt es ja immer viele Missverständnisse dadurch, dass zwei verschiedene Zeiten und unterschiedliche Personen aufeinandertreffen. Und das war hier auch der Fall. Es wird sehr gut mit den verschiedenen Moralvorstellungen und Idealen der unterschiedlichen Zeiten gespielt und besonders, wenn zwei Personen aus anderen Zeiten aufeinandertreffen, gab es viele lustige Dialoge.

Nebenbei wurden in das Buch einige historische Fakten und Sagen eingebunden, die teilweise im Sinne der Geschichte etwas abgeändert wurden. Das hat alles sehr gut zum Buch gepasst und man hat gemerkt, dass die Story sehr durchdacht ist. Trotzdem gab es an der ein oder anderen Stelle einen logischen Fehler, aber das finde ich gar nicht schlimm, weil Zeitreisen nie zu 100% logisch sein können. Ich fand es sehr interessant, durch das Buch über die Ursachen und Auswirkungen von Handlungen nachzudenken. Wenn man etwas in der Zeit verändert, kann man ja nie wissen, wie sich das auf die Zukunft auswirken wird…


Der Anfang des Buches hat mir am besten gefallen, weil es dort so viele neuen Informationen gab und man die Charaktere kennenlernen konnte. Ich war sehr neugierig, mehr über alles zu erfahren und habe die ersten Kapitel schnell verschlungen. Das lag auch besonders an den vielen lustigen Situationen, die entstanden sind. Im Laufe des Buches wurden die individuellen Charaktereigenschaften nicht mehr so hervorgehoben und es gab natürlich einige Probleme, die teilweise etwas zu häufig erwähnt wurden. Während des ganzen Buches werden die Orte immer ganz detailliert beschrieben. Das hat mir sehr gut gefallen, weil ich so alle Szenen bildlich vor mir sehen konnte. Auch das Setting am Rhein mit dem Reenactment fand ich toll und eine gute Idee.
Einige Wendepunkte konnte ich schon vorhersehen, aber besonders beim Ende wusste ich echt bis kurz vor dem Schluss nicht, was passieren würde. Natürlich wünsche ich mir immer ein Happy End, aber wie das Buch ausgeht, will ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Manchmal wurden einige Aspekte etwas zu oberflächlich behandelt und meiner Meinung nach haben sich die Charaktere etwas zu schnell an die neue Situation gewöhnt. Aber das kann auch daran liegen, dass ich die Personen am liebsten noch länger bei ihrem Abenteuer begleitet hätte. Auch beim Ende hätte ich mir ein ausführlicheres Kapitel gewünscht, weil sich auf den letzten Seiten alles ziemlich schnell aufgelöst hat. Allerdings war das schnelle Ende im Nachhinein betrachtet genau richtig so, weil man sich als Leser selbst noch Gedanken machen kann, wie das Buch weitergehen könnte. Die ganze Geschichte spielt sich zunächst nur innerhalb von wenigen Tagen ab. Das wäre meiner Meinung nach nicht nötig gewesen. Thomas und Lori hätten sich noch besser kennenlernen können. Da aber in diesen Tagen so viel passiert, kam es mir nicht komisch vor, dass zwischen den beiden in so kurzer Zeit schon eine starke Verbindung entsteht.

Durch die Nacht und alle Zeiten ist ein Einzelband und eine Fortsetzung wird zur Zeit leider nicht geplant. Aber wir können allen, die trotzdem nicht genug kriegen können von Zeitreisen, die Zeitenzauber Reihe von Eva Völler empfehlen. Diese Reihe hat uns auch sehr begeistert.

Fazit: Durch die Nacht und alle Zeiten hat mich wieder ganz ins Zeitreisefieber versetzt und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, bis ich das Buch beendet hatte. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, die Charaktere sind sympathisch und vor allem humorvoll, lediglich einige Kapitel gegen Ende hätten etwas ausführlicher sein können.

Lieblingszitat:
„Es war als würden unsere beiden Seelen sich im Gleichklang befinden. Wir gehörten zusammen, über alle Zeiten hinweg, so einfach war das.“ (S. 249)

Bewertung: 4/5 Sterne

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