Cover-Bild How To Kill a Guy in Ten Ways
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 28.02.2025
  • ISBN: 9783757701130
Eve Kellman

How To Kill a Guy in Ten Ways

Roman. Ein herrlich schwarzhumoriger Female-Revenge-Thriller
Angela Koonen (Übersetzer)

Dieses Buch gibt es in zwei Versionen: mit und ohne Farbschnitt. Sobald die Farbschnitt-Ausgabe ausverkauft ist, liefern wir die Ausgabe ohne Farbschnitt aus.

Millie Masters spielt mit dem Feuer

»Warst du auch schon einmal auf einem seltsamen Date? Kannst du den creepy Typen an der Bar nicht loswerden? Hast du Angst, auf dem Heimweg verfolgt zu werden? Dann melde dich bei M.« Nach einem schrecklichen Date zu viel hat Millie Masters eine Hotline für Frauen ins Leben gerufen, die nachts nicht mehr alleine nach Hause gehen wollen: Message M.

Nachdem Millies Schwester in einer Partynacht vergewaltigt wird, hat Millie außerdem noch ein anderes Ziel: Sie will den Täter finden. Denn sie weiß, dass viele Männer am nächsten Abend einfach weitermachen. Eines Nachts ist die Verlockung, das Recht in die eigene Hand zu nehmen, zu groß.

Denn M kann auch für Mord stehen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2025

Düster, rasant, moralisch fragwürdig – aber fesselnd!

2

Schon der erste Satz des Romans macht deutlich, dass diese Geschichte in eine düstere und ungewöhnliche Richtung geht – und genau das hat mich sofort gepackt.

Millie ist eine faszinierende, aber auch ...

Schon der erste Satz des Romans macht deutlich, dass diese Geschichte in eine düstere und ungewöhnliche Richtung geht – und genau das hat mich sofort gepackt.

Millie ist eine faszinierende, aber auch herausfordernde Protagonistin. Sie schützt Frauen vor gewalttätigen Männern, doch aus ihrem anfänglichen Schutzinstinkt entwickelt sich eine regelrechte Mordserie. Ihr moralischer Kompass ist mehr als fragwürdig, und dennoch erwischt man sich dabei, wie man ihre Handlungen in gewisser Weise nachvollziehen kann. Sie ist eine Antiheldin, die einen in ihren Bann zieht – zynisch, verbittert und entschlossen, sich nicht mehr als Opfer zu fühlen. Gerade dieser Zwiespalt zwischen Racheengel und Täterin macht die Geschichte so spannend.

Die Grundidee von „Message M.“, einer Notfallhotline für Frauen, die sich in gefährlichen Situationen befinden, fand ich genial und äußerst relevant. Leider bleibt dieser Aspekt eher im Hintergrund, während Millies persönliche Abrechnung mit ihrer Vergangenheit und ihrer Wut immer weiter eskaliert. Während die erste Hälfte des Buches noch mit der Idee spielt, dass sie vielleicht einfach nur hilft, wird in der zweiten Hälfte deutlich: Sie überschreitet die Grenze zur Selbstjustiz immer mehr.

Der Schreibstil ist rasant, fesselnd und sorgt dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Besonders das letzte Drittel ist voller Wendungen, die mich überrascht und zum Nachdenken gebracht haben. Hier zeigt sich auch, dass das Buch mit moralischen Grauzonen spielt – man weiß nicht immer, auf welcher Seite man stehen soll. Zwar sind einige Entwicklungen überzeichnet und nicht immer realistisch, aber das hat mich persönlich nicht gestört.

Allerdings gab es auch einige Punkte, die mich zwiegespalten zurücklassen. Millie ist oft schwer greifbar, ihre Weltansicht ist radikal und teilweise sehr einseitig. Zudem sind einige Entwicklungen in der Handlung etwas unglaubwürdig – die Polizei bleibt erschreckend untätig, und manche ihrer Lügen erscheinen allzu leicht akzeptiert.

Dennoch hat mich die Geschichte insgesamt überzeugt. „Message M.“ erinnert mich etwas an „A Good Girl’s Guide to Murder“, ist aber um einiges düsterer und irrer. Die Mischung aus Spannung, schwarzem Humor und moralischer Fragwürdigkeit macht es zu einem echten Pageturner. Wer sich auf eine Geschichte mit einer unkonventionellen, aber fesselnden Protagonistin einlassen kann, wird hier definitiv unterhalten. Klare Leseempfehlung mit kleinen Abstrichen!

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Veröffentlicht am 20.03.2025

Gesellschaftskritisch, feministisch, kreativ.

0

„𝐇𝐨𝐰 𝐓𝐨 𝐊𝐢𝐥𝐥 𝐚 𝐆𝐮𝐲 𝐢𝐧 𝐓𝐞𝐧 𝐖𝐚𝐲𝐬“:
Female Revenge – scharfzüngig, zynisch und triefend vor bitterböser Realität.

Nachdem ihrer Schwester etwas Unfassbares angetan wurde und Katie nur noch ein Schatten ...

„𝐇𝐨𝐰 𝐓𝐨 𝐊𝐢𝐥𝐥 𝐚 𝐆𝐮𝐲 𝐢𝐧 𝐓𝐞𝐧 𝐖𝐚𝐲𝐬“:
Female Revenge – scharfzüngig, zynisch und triefend vor bitterböser Realität.

Nachdem ihrer Schwester etwas Unfassbares angetan wurde und Katie nur noch ein Schatten ihrer selbst ist, gründet Millie „Message M“ – einen 1-Frau-Service, bei dem sie so oft wie möglich dem weiblichen Geschlecht aus brenzligen Situationen verhilft. Denn Millie kann die Überzeugung, gerade bei dem wichtigsten Menschen in ihrem Leben versagt zu haben, nicht abschütteln.
Eines Nachts gerät ein „Einsatz“ außer Kontrolle – von da an verändert sich etwas in ihr, in ihrem Denken unwiderruflich …

Wie ein Buch bewerten, das von Selbstjustiz und moralischer Verwerflichkeit in den schwärzesten, humoristischsten Zügen erzählt?
Nun, ganz einfach: Ich fand diese Story – inkl. der aufgegriffenen Themen und deren origineller Umsetzung – wirklich sehr gut.
Eve Kellman bedient sich skurrilen, ernsten und bekannten Situationen – von Belästigung, Stalking, s*xuellen Übergriffen und Missbrauch bis hin zu anzüglichem, respektlosem – eben „männlichem“ – Verhalten und greift als Reaktion nicht einzig Gedanken und Fantasien auf, solche, die wahrscheinlich häufiger in den Köpfen von Frauen umherschwirren, sondern geht um einiges weiter.
Auch die fehlenden Kapazitäten der Justiz, um derartige Fälle zu ahnden, und der Mangel an echter Hilfe für (potenzielle) Opfer wurden eingeflochten – zielgenau.

Mit viel Sarkasmus und Charme lernen wir die Protagonistin, ihren Alltag und ihre weit zurückreichenden Motivationen, ihr eigenes Trauma kennen, begleiten sie in ebenso verfänglichen, adrenalingeladenen wie alltäglichen Szenarien. Die Autorin spricht die LeserInnen quasi direkt an, bindet uns ein, nimmt uns mit. Dies schafft mitsamt des direkten, natürlichen Tons und der offensichtlichen Ironie eine persönliche Ebene.
Millies Liebe – zu ihrer Schwester und zu ihrer Freundin Nina – wurde überraschend intensiv inszeniert. Denn Millie ist kein schlechter Mensch. Sie hat einfach nur die Nase voll von Gottkomplexen und Übergriffen, von dem Gefühl, machtlos zu sein. Ihr Wunsch, Frauen und Mädchen zu helfen, sie zu schützen, lag trotz des bitteren Beigeschmacks von Verfehlung, von „zu einfach“, über allem. Aber obgleich der unterhaltsamen Umsetzung schwangen Hilflosigkeit und Verzweiflung, die eigene Verletzlichkeit so eindringlich mit, dass ich’s spüren konnte. Und verstand.

Abgesehen von der griffigen, nahbaren Hauptakteurin, die in die Rolle der „aus Versehen Serienkıllerin“ gerät, bestückt Kellman ihre Story mit detailreich ausgearbeiteten, manchmal blutigen Ereignissen, deutlicher Kritik an der Gesellschaft und unserem System sowie mit Nebenfiguren, die für Amüsement, Konflikte oder herzerwärmende, innige Augenblicke sorgen, Hass schüren. Gerade Nina nimmt einen wichtigen Part ein und offenbart unerwartete Facetten. Hingegen rutscht die Mutter der Schwestern in eine Schublade, der ich kaum mehr als eine Prise Abscheu entgegen brachte.
Meiner Meinung nach war Millies Entwicklung sehr authentisch, zeigt diese in aller Deutlichkeit, dass Skrupel abnehmen, dann, wenn wir unsere moralischen Grenzen erst einmal übertreten oder ausgeweitet haben. Wozu wärst du selbst fähig, wenn der Antrieb stimmt?
Der Verlauf ist turbulent, aber nachvollziehbar aufgebaut, voller perfider Pläne und Twists. Millies Wagemut, ihre Wut und ihre Impulsivität tragen signifikant zur Spannung bei. Genau wie ihre Suche, die sie letztlich zu ungeahnten, unangenehmen Wahrheiten führt… Die Frage, wann die ambitionierte Frau einen Fehler begeht, sich endgültig in der Rache verliert, fesselt ungemein an die Handlung. Und als James immer häufiger mitmischt, steigen Tempo und Gefahr ...
Mein einziger Kritikpunkt besteht darin, dass sich in den eingebundenen „Erinnerungen/Rückblenden“ Wiederholungen tummeln.

„How To Kill a Guy in Ten Ways“ ist auf mehreren Ebenen real, regt gekonnt zum Nachdenken an und bewegt auf eine ganz eigene Art.

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Veröffentlicht am 17.03.2025

Sehr originell

0

Inhalt:
Nachdem ihre Schwester an Silvester vergewaltigt wurde, hat Millie sich auf die Fahne geschrieben, Frauen vor übergriffigen Männern zu schützen. Daher hat sie eine Hotline mit dem Namen „Message ...

Inhalt:
Nachdem ihre Schwester an Silvester vergewaltigt wurde, hat Millie sich auf die Fahne geschrieben, Frauen vor übergriffigen Männern zu schützen. Daher hat sie eine Hotline mit dem Namen „Message M“ eingerichtet, an die sich betroffene Frauen wenden können. Aber das ist nicht das einzige Ziel, welches Millie sich auf die Fahne geschrieben hat: Sie möchte nämlich unbedingt den Vergewaltiger ihrer Schwester finden und zur Strecke bringen. Doch das klingt leichter als gesagt, denn Millie hat nur eine Handvoll an Informationen über diesen Mann. Aber dann erhält sie eines Nachts einen Anruf von einem komplett ungelösten Mädchen, welche Millie zu einer Adresse bestellt, in der sie festgehalten wird. Was Millie hier zu sehen bekommt, ist aber viel schlimmer, als sie erwartet hat und so nimmt sie eine kleine Planänderung in Kauf, um diesen Typen ein für alle Mal das Handwerk zu legen.

Meinung:
Das Cover ist durch die beiden Farben grün und Pink schon sehr auffällig, aber grade das gefällt mir sehr gut. Mit Millie haben wir hier eine sehr selbstbewusste Persönlichkeit, die sich auf die Fahne geschrieben hat, allen Frauen zu helfen, die Probleme mit Männern haben. Millie selbst ist nämlich auch nicht in einem wohlbehaltenen Zuhause aufgewachsen. Trotzdem ist Millie sehr sauer darüber, was Männer sich eigentlich erlauben. Ich habe Millie das Buch eigentlich sehr gemocht, trotzdem habe ich mich manchmal gefragt, ob sie mit ihren Taten durchkommt. Der flüssige Schreibstil der Autorin hat dann noch dazu beigetragen, dass ich immer wissen wollte wie es weitergeht. Trotzdem hat das Buch ein paar Längen gehabt. Spannende Momente waren aber auch sehr gut verstreut. Insgesamt war es ein sehr durchdachtes Buch.

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Veröffentlicht am 16.03.2025

M=Message oder M=Mord???

3

How to kill a guy in 10 ways

Worum geht’s?

Millie Masters hat nur ein Ziel. Den Vergewaltiger ihrer Schwester zu finden. Nebenbei betreibt sie die Message M, eine Hotline, wo sich Frauen bei ihr melden ...

How to kill a guy in 10 ways

Worum geht’s?

Millie Masters hat nur ein Ziel. Den Vergewaltiger ihrer Schwester zu finden. Nebenbei betreibt sie die Message M, eine Hotline, wo sich Frauen bei ihr melden können, wenn sie in Schwierigkeiten stecken. Mit Männern. Millie nimmt alles in die Hand, um ihr Ziel zu erreichen, jedoch biegt sie manchmal in falsche Wege ein. Als sie noch den gutaussehenden Polizisten James kennenlernt, geht nur noch alles drunter und drüber. Kann sie den Vergewaltiger finden, ohne in Schwierigkeiten zu geraten?

Meine Meinung
„How to kill a guy in 10 ways“ ist Eve Kellman’s erster Debütroman. Sie lebt mit ihrem Partner und zwei Hunden in Bristol, Großbritannien. Übersetzt wurde dieser Roman von Angela Koonen. Ich hatte zuvor noch keine Berührung mit der Autorin, würde mich aber sehr freuen, wenn sie mit ihrem großartigen Talent mehr und mehr Bücher schreibt und veröffentlicht.

Millie hat eine schwere Vergangenheit, die aber nur sie weiß. Keinem hat sie davon erzählt, noch nicht mal ihrer besten Freundin Nina. Äußerlich zeigt sie sich stark, aber tief in ihrem Herzen ist sie gebrochen. Das zeigt sie jedoch keinem. Nachdem ihre Schwester vergewaltigt wurde, sieht sie es als einzige Aufgabe, den zu finden, der ihre Schwester so wehgetan und gebrochen hat. Alles ist zweitrangig. Sie gibt alles dafür auf, und denkt nur noch daran diesen Mann umzubringen. Jedoch bleibt es nicht nur bei dem „einem“. Sie schaltet alle aus, die ihr über den Weg laufen. Natürlich haben diese Männer etwas schlimmes getan und man kann es auch niemals verzeihen. Aber meiner Meinung nach ist ein Mord oder Totschlag, noch etwas viel schlimmeres, was nicht auf eine leichte Schulter genommen werden kann, was Millie aber tut. Ich habe auch das Gefühl gehabt, dass sie Spaß dabei hatte, diesen Menschen beim sterben zuzusehen und die Ermordungen auch so ausgelegt hat, dass es etwas qualvolles ist. Auch wenn Millie viel miterlebt hat und ihrer Schwester helfen wollte, wäre ich am Ende des Buches froh gewesen, wenn sie anstatt James ins Gefängnis kommt. Denn das geht überhaupt gar nicht, dass jemand anderes wegen deiner schlimmen Straftat im Gefängnis sitzt und dafür büßen muss.

Durch die Verwendung der Ich-Perspektive, können sich die Leser in vielen Stellen in die Situation von Millie hineinversetzen. Auch die vielen kleinen Passagen mit Humor, lässt einen ab und zu, auch bei diesem ernstem Thema schmunzeln. Das Buch lässt sich durch Eve Kellman’s guten Schreibstil echt gut und schnell lesen, und man hat auch alles von Anhieb an verstanden.
Bei mir hat die Spannung eher zum Ende des Buches angefangen, als langsam Nina und James Millie auf die Fährte gekommen ist. Während sie die Männer umgebracht hat, war das eher so ein „was passiert hier“ Effekt, der sich aber auch schnell zu einem „das war jetzt aber heftig“ Effekt verändert hat. Es war kein Ekel den ich verspürt habe, aber ich dachte mir schon, was Millie für eine Person ist, die so etwas schlimmes machen kann.

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Veröffentlicht am 16.03.2025

Man kann nicht jeden Mann wegen einer respektlosen Anmache töten, dafür reicht die Zeit nicht.

1

Die letzte Silvesternacht hat Millies Leben vollkommen verändert. Nachdem ihre Schwester vergewaltigt wurde, ruft Millie den Dienst “Message M” ins Leben. Eine Nummer unter der sich Frauen melden können, ...

Die letzte Silvesternacht hat Millies Leben vollkommen verändert. Nachdem ihre Schwester vergewaltigt wurde, ruft Millie den Dienst “Message M” ins Leben. Eine Nummer unter der sich Frauen melden können, wenn sie sich von Männern belästigt oder bedroht fühlen. Immer im Hinterkopf hat sie dabei ihr größeres Ziel: den Mann finden, der das Leben ihrer Schwester zerstört hat und Rache üben.

Doch ein Einsatz geht weit über das eigentliche Ziel hinaus und endet mit einer Leiche. Ab diesem Tag beginnen sich die Ereignisse in Millies Leben zu überschlagen, denn hat man eine moralische Grenze einmal überschritten, kann man es immer wieder tun.

Von How to kill a guy in ten ways hatte ich mir einen humorvollen Roman mit Thrillerelementen erwartet. Und das habe ich auch bekommen. Die Handlung erfindet das Rad nicht neu und die Rahmenhandlung ist dadurch relativ verhersehbar. Die Details sind aber so gut ausgearbeitet, dass dennoch eine Sogwirkung entsteht. Kleinere Längen gab es im zweiten Drittel des Buches, da die Handlung vom grundlegenden Schema her etwas repetitiv war. Der Rest konnte dieses Manko jedoch relativ gut aufwiegen, besonders dadurch, dass im letzten Drittel die Geschehnisse aus Millies Vergangenheit aufgearbeitet werden. Das gab der Geschichte und Millie als Protagonistin nochmal mehr Tiefe.

Wie meist bei Büchern, die einen Genremix zwischen Thriller und Humor bilden, fehlte mir die Durchdachtheit. Es wird viel zu einfach dargestellt, mit Mord(en) davonzukommen. Nur weil schnell die Fingerabdrücke abgewischt werden und es wie ein Suizid aussieht hört die Polizei nicht direkt auf zu ermitteln. Mehr Raffinesse und Probleme bei den Morden sowie deren Vertuschung hätten sich positiv auf den Spannungsbogen ausgewirkt.

Trotz des schweren Hauptthemas Vergewaltigung ist der Schreibstil locker, leicht und stark geprägt von (schwarzem) Humor. Stellenweise war es meiner Meinung aber etwas zu viel auf einmal, wodurch der Humor seine Wirkung verloren hat. Dennoch schafft es der Schreibstil Millies unterschiedliche Persönlichkeitsaspekte einzufangen und an den richtigen Stellen schwerer und nachdenklicher zu werden.

Millie als Protagonistin stehe ich zwiegespalten gegenüber. Einerseits ist sie mir überhaupt nicht symmpathisch und ihre Taten ab einem gewissen Punkt überhaupt nicht mehr gerechtfertig. Andererseits hat gerade das mit der Handlung harmoniert. Dies ist darauf zurückzuführen, das sie selbst in ihrer Persönlichkeit zwiegespalten ist: einerseits die toughe junge Frau aber immer auch noch das kleine verletzte Mädchen, dem niemand helfen konnte. Das Buch hat sich dadurch aber leider sehr auf Millie fokussiert, wodurch die anderen Charaktere leider etwas flach in ihrer Ausarbeitung bleiben.

Insgesamt ein gutes Buch, was das Rad zwar nicht neu erfindet, mich aber dennoch gefesselt und gut unterhalten hat.

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