Now and forever – weil ich dich liebe
Band 1 der „Girls in Love“ – Reihe.
Jillian lebt nun seit 2 Jahren in der Stadt und geht zur Uni, zwar mit wenigen Kursen, aber sie lebt ihr Leben unabhängig von ihrer Mutter, die ihr immer sagt, was ...
Band 1 der „Girls in Love“ – Reihe.
Jillian lebt nun seit 2 Jahren in der Stadt und geht zur Uni, zwar mit wenigen Kursen, aber sie lebt ihr Leben unabhängig von ihrer Mutter, die ihr immer sagt, was sie zu tun und zu lassen hat. Zusammen mit Jess lebt sie zusammen und hangelt sich von einem Mann zum nächsten Mann. Niemand darf länger als eine Nacht bleiben, denn sonst läuft er Gefahr ihr Geheimnis irgendwann zu erfahren und das will Jillian verhindern.
Außer Cassie und Jess weiß niemand um ihre Erkrankung und so soll es auch bleiben, aber ein Mann gibt nicht auf. Liam, der morgens Waffeln backt, klebt ihr an den Fersen und will ihr fester Freund werden. Widerwillig gibt sie nach, lässt ihn in ihr leben und dann geht es bergab…
Ich bin mit Jillian leider überhaupt nicht warm geworden – sie verhält sich einfach viel zu klischeehaft und ich konnte manchmal nur noch die Augen über sie verdrehen. Zum Glück steht sie nicht unter der Pantoffel ihrer Mutter und geht ihren Weg, lenkt aber zu schnell ein, wenn Tara in der Nähe ist. Mit Liam wird sie am Ende dann aber doch wieder standhafter, was ich gut fand. Das sie aus ihrer Krankheit so ein Geheimnis macht, ist einerseits verständlich, weil sie nicht anders behandelt werden will, aber andererseits könnte sie mit ihrer Einstellung ein Vorbild für andere sein. Nur sieht sie das nicht.
Liam ist ein Schotte und nur für eine begrenzte Zeit in den Staaten um zu studieren. Er will mehr als nur eine Nacht mit Jillian und versucht sie mit Waffeln zu überzeugen. Doch es scheint dann doch leichter zu sein als gedacht – im Kommunikationskurs sind sie Partner, treffen immer wieder aufeinander und die erotische Spannung bliebt aufgeladen. Also scheint es doch mehr als nur eine Nacht zu werden, bis es zum gemeinsamen Essen mit ihren Eltern kommt und Jillian danach vor seinen Augen einen Anfall bekommt. Sie will ihn nicht wiedersehen…aber Liam gibt nicht auf.
Liam ist ein netter Mann, der alles für Jillian tun würde und sie auf Händen trägt. Das sie ein Geheimnis hat, vermutet er, würde sie aber nie darauf ansprechen. Erst als die Anzeichen auftreten (bzw. der Anfall geschieht) wird ihm klar, das es mehr als nur eine Kleinigkeit ist und er sich damit auseinandersetzen muss, wenn die beiden eine gemeinsame Zukunft haben wollen. Er darf sich nicht von ihr vertreiben lassen.
Wirklich vollkommen sympathisch wurde mir Liam nie, vielleicht, weil er für mich sehr oberflächlich gehalten wurde. Man erlebt nur ein paar vereinzelte Facetten von ihm und nie das Ganze.
Tara ist die Mutter von Jillian und versucht das Leben der Tochter so zu planen, wie sie es haben will. Hauptsache das Kind steht unter Medikamenteneinfluss, sodass die Anzeichen der Krankheit nicht zu bemerken sind. Und das College lohnt sich ja eigentlich auch nicht, wenn Jillian nie in einem Beruf arbeiten wird. Reine Geldverschwendung und sie sollte auch eher in der Nähe der Eltern sein, aber zurück ins Elternhaus soll sie auch nicht. Männer sollten One Night Stands bleiben, denn eine Beziehung ist mit der Erkrankung keine gute Idee – sie wird ja verlassen, wenn es hart auf hart kommt.
Tara ist eine der unsympathischsten Personen in diesem Buch, denn sie ist nur am Meckern und bevormundet ihre Tochter non stop. Das diese sich von ihr zurückgezogen hat ist keine Überraschung, denn wer will schon so behandelt werden?
Cassie und Jess sind die besten Freundinnen von Jillian und waren mein Highlight in der Geschichte. Die zwei stehen Jillian immer zur Seite und helfen ihr, wenn nötig, mit der Krankheit und den Symptomen umzugehen. Gerade Jess als angehende Ärztin ist diejenige, die notfalls eingreifen muss – so wie es sich die Mutter gewünscht hat.
Ihre beiden Freunde fand ich furchtbar und ich habe nur darauf gewartet, das Jess mit dem Dozenten von dem Kommunikationsseminar rummacht, passierte nur leider nicht.
Der Schreib- und Erzählstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird aus der Sicht von Jillian, was einen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gibt. Mir fehlte hier aber eindeutig die männliche Sichtweise – ich hätte gerne gewusst, was in Liams Kopf vorgeht und welche Schlussfolgerungen er ab und zu zieht.
Alles in allem fand ich „Now and Forever – Weil ich dich liebe“ enttäuschend, denn für mich blieb die Thematik rund um die Krankheit viel zu oberflächlich. Wirkte etwas nebensächlich und nicht wirklich dem Leser näher gebracht. Da ich bisher mit der Erkrankung in den Lebensjahren keine Erfahrung gemacht habe, hatte ich mir einfach mehr erhofft. Man bekommt natürlich einen Einblick von Jillian, aber für mich kam das etwas zu spät in die Geschichte rein. Aber das ist mit Sicherheit wieder alles Geschmackssache. Aber auch mit der Liebesgeschichte zwischen Jillian und Liam bin ich nicht warm geworden, weil mich die Gefühle nicht erreicht haben. Liam kaufte man seine Gefühle schon eher ab, aber bei ihr war ich mir nie sicher, wie ernst sie alles meint. Ob ich die Reihe weiterverfolgen werde, bleibt fraglich. Vorerst denke ich nicht, außer vielleicht die Short-Story, die Anfang November erscheint.
Zwar mag ich Jess und Cassie, aber ich fürchte mich vor einer weiteren oberflächlichen Geschichte, wenn ich ehrlich bin.