Cover-Bild Kontur eines Lebens
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 15.08.2023
  • ISBN: 9783832168186
Jaap Robben

Kontur eines Lebens

Roman
Birgit Erdmann (Übersetzer)

Die junge Floristin Frieda wächst in den Sechzigerjahren in einem streng katholischen Umfeld auf. Als sie an einem späten Winternachmittag einen zugefrorenen Fluss betritt, weiß sie nicht, dass sich gleich alles für sie verändern wird. Auf dem Eis trifft sie den verheirateten Otto. Sie erleben eine Liebe, die stürmisch beginnt und schicksalhaft endet: Frieda wird schwanger – ein Skandal in der Welt, in der sie sich bewegt. Und so darf sie ihrem heimlichen Kind nie Mutter sein. Jahrzehntelang behält sie die Erinnerungen an diese Episode ihres Lebens für sich. Doch als sie mit über achtzig Jahren in ein Pflegeheim zieht, beginnt sie, sich ihnen zu stellen und sie zu teilen.
›Kontur eines Lebens‹ ist der Roman einer großen Liebe und ihres Scheiterns, die Geschichte einer unglaublich starken Frau, die sich gegen alle Widrigkeiten behauptet.
»Kein Wort an der falschen Stelle, kein Satz, der nicht glänzt, und kein Absatz, der einen nicht bis in die tiefste Faser berührt.« HET PAROOL

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2023

Eine berührende und auf ihre Art mitreißende Geschichte

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Jaap Robben erzählt in seinem Roman „Kontur eines Lebens“ die Geschichte von Frieda Tendeloo, die inzwischen über achtzig Jahre alt und gerade in ein Pflegeheim im niederländischen Nimwegen gezogen ist, ...

Jaap Robben erzählt in seinem Roman „Kontur eines Lebens“ die Geschichte von Frieda Tendeloo, die inzwischen über achtzig Jahre alt und gerade in ein Pflegeheim im niederländischen Nimwegen gezogen ist, in dessen Nähe sie ihr ganzes Leben verbracht hat. Eigentlich hätte es nicht dazu kommen dürfen, denn sie war diejenige mit den zunehmend schlimmer werdenden Altersbeschwerden, aber dann starb unerwartet ihr Ehemann Louis, der sich immer um ihr tägliches Wohl gekümmert hat.

Im Heim hat sie viel Zeit, ihren Gedanken nachzuhängen. Vielleicht denkt sie an eine Liebschaft in den frühen 1960er Jahren und der daraus resultierenden Schwangerschaft, weil ihr Sohn bald zum ersten Mal Vater wird. Davon wusste weder Louis noch ihr Sohn. Mit und mit erfuhr ich als Leserin zunächst von ihrem Freund Otto, von dem sie bald wusste, dass er verheiratet war. Beide treffen Vorkehrungen, doch dann passiert, was nie hätte eintreten dürfen, denn sie wird schwanger. Was dann geschieht ist ein wahres Spießrutenlaufen. Im katholischen Elternhaus erfährt sie keine Unterstützung. Stattdessen werden ihr Ratschläge erteilt, wie mit dem zu erwartenden Kind zu verfahren ist. Niemals gesteht man ihr dabei zu, es selbst aufzuziehen. Doch sie hält wider aller Umstände daran fest, sich selbst um ihr Kind kümmern zu wollen. Sie sinkt immer tiefer in ihrer Würde und ihre Verzweiflung nimmt zu.

Endlich findet Frieda den Mut, über diese Phase in ihrem Leben zu sprechen. Es beginnt mit der Suche nach ihrem früheren Liebsten, wodurch sich lange zurückgehaltene Gefühle einen Weg bei ihr bahnen. Als Leserin machte Frieda auf mich einen resoluten Eindruck. Manchmal fällt ihre Reaktion meiner Meinung nach recht schroff aus, was sie nicht unbedingt zur Sympathieträgerin macht. Selbst ihr Sohn fühlt sich von ihr undankbar behandelt. Erst nachdem sie ihr jahrelanges Schweigen bricht, nähern sie sich wieder einander an. Bis beinahe zum Ende des Buchs versucht Frieda herauszufinden, was mit dem Kind nach der Geburt geschehen ist, was ich als Lesende auch unbedingt wissen wollte.

Die Erzählung ist mitreißend und feinsinnig erzählt. Sie beschreibt ein historisches Kapitel des Umgangs mit ledigen Müttern, das aus heutiger Sicht kaum zu glauben ist, leider aber zur Realität gehört. Sehr gerne vergebe ich eine Leseempfehlung für diesen noch lange nachhallenden Roman.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Bewegend

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Bewegend

Ich habe für das Buch etwas Zeit benötigt. Um es zu lesen, zu reflektieren und um eine abschließende Meinung schreiben zu können. Bei manchen Büchern fällt es leicht, andere fordern einen etwas ...

Bewegend

Ich habe für das Buch etwas Zeit benötigt. Um es zu lesen, zu reflektieren und um eine abschließende Meinung schreiben zu können. Bei manchen Büchern fällt es leicht, andere fordern einen etwas mehr. Wie eben auch “Kontur eines Lebens”.

Es geht um Liebe, Schicksale und Einsamkeit.

Frieda blickt auf ihr Leben zurück. Ihr Mann ist vor ein paar Tagen verstorben und sie nun in einer Einrichtung für ältere Menschen. Sie vermisst ihren Anis und ein Kind, welches nie ihres sein durfte.

Das Buch hat mich sehr berührt. Es zeigt eine Frau, die aufgrund von Umständen ihrer Zeit Schicksale erleben musste, die ihr noch bis heute weh tun. Man kann vieles verdrängen, doch nie vergessen. Der Schreibstil von Robben nimmt den Leser direkt ein. Ich hatte das Gefühl, neben Frieda zu laufen und ihre Geschichte direkt mitzuerleben. Ich fand es interessant mitzuerleben, wie sich Mutter und Sohn annähern. Ich musste dabei oft an meine Oma denken. Zu Lebzeiten war ich zu jung, um vieles zu verstehen oder ihr richtig zuzuhören. Jetzt ist sie nicht mehr hier und ich hätte so viele Fragen an sie. Daher hat mir dieser Aspekt sehr gefallen und mich daran erinnert, mehr auf sein Umfeld zu achten und Geschichten anzunehmen.

Auch der Aufbau des Buches hat mir gefallen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und die Geschichte auf den zwei Zeitebenen zu erzählen, lässt den Leser besser an der Geschichte teilhaben. Erinnerungen haben oft das Problem, lückenhaft zu sein. So jedoch erlebt man als Leser auch die junge Frieda direkt.

Für mich war es ein beeindruckendes, schmerzhaftes und doch sehr bewegendes Buch.

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Veröffentlicht am 26.08.2023

Sehr bewegend

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Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss die über 80 jährige Frieda Tendeloo in ein Pflegeheim umziehen und sie fängt an sich nach und nach an ihr Leben und an eine schmerzhafte Epoche ihres ...

Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss die über 80 jährige Frieda Tendeloo in ein Pflegeheim umziehen und sie fängt an sich nach und nach an ihr Leben und an eine schmerzhafte Epoche ihres Lebens erinnern: In den 60er Jahren lernt die junge Frieda den verheirateten Otto kennen und beide verlieben sich Hals über Kopf in einander. Doch so stürmisch die Liebe beginnt, so tragisch endet sie auch wieder, als Frieda schwanger wird. Ein Skandal in der damaligen Zeit und sie kann ihrem Kind keine Mutter sein. Doch die Trauer bleibt über die Jahre bestehen, auch als sie später einen liebvollen Mann heiraten und erneut ein Kind bekommt, kann sie ihr erstes nie vergessen.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und auch der Schreibstil ist so flüssig, dass man nur so durch die Seiten fliegt. Frieda - die junge sowie die alte - ist eine sehr sympathische Protagonisten, deren Geschichte ich sehr gerne verfolgt habe. Jaap Robben schreibt so authentisch, dass man meinen könnte Frieda hat es tatsächlich gegeben. Mir konnte der Roman einen sehr guten Einblick in die damalige Zeit geben und hat mich aber auch immer wieder den Kopf schütteln lassen. Vor allem darüber, dass das Ansehen viel wichtiger war, als die Liebe zu den eigenen Kindern und ich bin sehr froh in der heutigen Zeit leben zu dürfen.
Für mich ist dies eine wirklich sehr berührende Geschichte, die noch lange nachklingen wird.

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Veröffentlicht am 21.08.2023

Dieses Buch geht tief unter die Haut

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Da meine Tochter in Amsterdam lebt, habe ich schon viele Bücher von niederländischen Autoren gelesen. Ich wurde bisher nie enttäuscht, denn die oftmals sehr direkte und unverblümte Art zu schreiben, die ...

Da meine Tochter in Amsterdam lebt, habe ich schon viele Bücher von niederländischen Autoren gelesen. Ich wurde bisher nie enttäuscht, denn die oftmals sehr direkte und unverblümte Art zu schreiben, die ich dadurch kennengelernt habe, gefällt mir sehr gut. Auch bei diesem Roman ist es so. Jaap Robben hat mit "Kontur eines Lebens" ein großartiges Buch geschaffen, das sicher zu meinen diesjährigen Highlights gehören wird. Der junge Autor behandelt ein sehr sensibles Thema, das man gerne verschweigen möchte. Gut, dass er es nicht getan hat, denn seine Geschichte geht ganz tief unter die Haut.

Die 81jährige Frida lässt bei ihrem Umzug ins Altenheim noch einmal ihr Leben Revue passieren und erzählt uns ihr Leben. Jetzt und in Rückblicken. Der Schriftsteller beschreibt dies sehr berührend und gleichzeitig schonungslos offen. Seine Texte zeigen ein großes Gespür für Empfindungen und haben mich oft an meine Grenzen gebracht. Ich wünsche dem Buch sehr viele Leser und hoffe, dass wir Frauen niemals mehr eine solche Zeit erleben müssen.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Lebensnahe Geschichte

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Jaap Robben ist für mich ein völlig unbekannter Autor und ich habe mich von seinem Roman sofort in den Bann ziehen lassen.
Sehr gespannt war ich auf den beigefügten Brief, der erst nach dem Lesen des Buches ...

Jaap Robben ist für mich ein völlig unbekannter Autor und ich habe mich von seinem Roman sofort in den Bann ziehen lassen.
Sehr gespannt war ich auf den beigefügten Brief, der erst nach dem Lesen des Buches gelesen werden sollte. Eine Herausforderung, der ich gewachsen war.


Zur Geschichte:

Frieda muss nach dem überraschenden Tod ihres Mannes in ein Pflegeheim umziehen. Der Sohn organisiert alles, auch die Auflösung des alten Haushaltes. Dabei kommen Frieda mehr und mehr Erinnerungen an ihre Jugend zurück, allerdings auch schmerzliche Erinnerung.
Mehr möchte ich von der Geschichte nicht vorwegnehmen.
Der im Mittelpunkt stehenden Charakter (Frieda) ist sehr ausdrucksstark beschrieben und man findet eine guten Bezug zur Protagonistin.
Die Erzählweise ist einfühlsam und fesselnd.

Mich hat die Geschichte von Frieda sehr berührt.

Dieses Buch hat einfach alles, was ich mir von einem guten Buch wünsche:
Tiefgang, Atmosphäre, Mitgefühl, geniale Charaktere und einen sehr eindrucksvollen und brillanten Sprachstil.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung

Das beigefügte Schreiben ist übrigens genauso Berührend wie das Buch und vermittelt uns Vorablesern einen Eindruck in seine Beweggründe dieses Buch genauso zu schreiben.
Vielen Dank

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