Cover-Bild Mein Weihnachtswunsch bist du
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  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 28.09.2018
  • ISBN: 9783404177462
Jenny Hale

Mein Weihnachtswunsch bist du

Roman
Kerstin Ostendorf (Übersetzer)

Als Leah erfährt, dass sie die Villa ihrer Großmutter geerbt hat, weiß sie, dass sie ihrer Tochter Sadie endlich die Kindheit ihrer Träume schenken kann. Doch es gibt einen Haken: Leah soll sich das Haus mit David, ihrem Freund aus Kindertagen, teilen. Hier scheint Ärger vorprogrammiert zu sein. Während die beiden jedoch gemeinsam vor dem Kamin sitzen und in alten Erinnerungen schwelgen, merkt Leah, wie sich ein Kribbeln in ihrem Bauch ausbreitet. Und seinem Blick nach zu schließen, fühlt David genauso ...


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2018

Mein Weihnachtswunsch bist du – liebe Logik

3

Der Plot

Auf 304 Seiten erzählt Jenny Hale die Geschichte von Leah. Sie ist eine alleinerziehende Mutter und scheint auf den ersten Blick eine starke Persönlichkeit zu haben. Sie hat eine gute Beziehung ...

Der Plot

Auf 304 Seiten erzählt Jenny Hale die Geschichte von Leah. Sie ist eine alleinerziehende Mutter und scheint auf den ersten Blick eine starke Persönlichkeit zu haben. Sie hat eine gute Beziehung zu ihrer siebenjährigen Tochter Sadie, sowie zu ihrer Grossmutter Nina die sie liebevollen Nan nennen. Auch wenn Leahs Leben nicht immer einfach ist, so stehen ihr stets ihre beiden besten Freundinnen Roz und Louise zur Seite. Einen Grossteil Ihrer Kindheit hat Leah auf dem wunderschönen Grundstück ihrer Grossmutter verbracht, wo diese immer grosse Feste und Hochzeiten abhielt, um sich so zu finanzieren. Mittlerweile ist Nan verstorben und Leah erhält einen Brief, wo ihr mitgeteilt wird, dass sie das Grundstück erben wird. Womit sie aber nicht gerechnet hat, sie wird nur die Hälfte davon erben. Der andere Teil geht an David, welcher Leah nur noch aus Kindertagen kennt. Natürlich – wie könnte es denn anders sein – haben Leah und David nicht dieselben Pläne für das Grundstück. Leah möchte das Vermächtnis ihrer Grossmutter weiterführen, David möchte hingegen einen Rückzugsort für seine angeschlagene Mutter schaffen und somit keine Fremden auf dem Grundstück. Beides geht also nicht. Als junge Mutter mit zwei Jobs kann sich Leah nur knapp über Wasser halten, deshalb ist sie geneigt das Angebot von David, ihr ihren Teil des Grundstückes für 1'000'000 Pfund abzukaufen, anzunehmen. Wie wird sie sich entscheiden?

Wo bleibt die Logik?

Ganz ehrlich, Liebesromane haben oft nicht viel mit der Realität zu tun, auch wenn wir uns oft wünschen, es wäre so. Meistens läuft es ja so, dass ich mit einem Seufzen das Buch schliesse und verträumt an den Traumprinz im Buch denke und mein Partner neben mir lediglich die Augen verdreht. Auch wenn eine Märchenwelt geschaffen wird, irgendwie muss der Plot für mich dennoch mehr oder weniger aufgehen. Bei diesem Buch stolpert man gleich zu Beginn über zwei schwerwiegende Logikfehler. Einerseits hat Leah kein Geld, weiss kaum wie sie sich und Sadie über Wasser halten kann, geschweige denn kann sie ihrer Tochter einen für ihr Talent angemessenen Gymnastik-Unterricht bieten. Sie lebt in einem kleinen Haus und träumt davon, eines Tages das Vermächtnis ihrer Grossmutter übernehmen zu können. Andererseits haben wir da Nan, sie lebt auf einem grossen Grundstück, wo sehr viel Platz ist und lebt Leahs Traum. Also wenn wir jetzt mal ehrlich sind, wenn die beiden doch ein so gutes Verhältnis haben, wie im Buch beschrieben, wieso muss sich Leah dann abmühen?! Wieso lebt sie nicht bei ihrer Grossmutter, hilft ihr beim Organisieren der Feste und hat vielleicht noch einen Nebenjob im Ort? Das entzieht sich mir jeder Logik…

Des Weiteren lebt Leah zwei Stunden mit dem Auto von Nan entfernt, sie hat ihre Grossmutter aber seit einem halben Jahr nicht mehr besucht. Genau so lange wie David bei Nan gelebt hat. Also ich meine wie kommt das? Wenn die Grossmutter schon alt ist und man ein gutes Verhältnis zu ihr hat, geht man sie doch regelmässig besuchen. Insbesondere wenn Mutter und Tochter sich so gerne auf deren Grundstück aufhalten und dort alles abgöttisch lieben. Gut, nun kann es mal passieren, dass man Stress hat und nur sehr wenig Freizeit und so weiter und so fort. Aber dann telefoniert man doch wenigstens. Und wenn dann der verschollene Junge, der einst auf besagtem Grundstück mit seiner Familie gelebt hat, nun als Mann wiederauftaucht, dann erzählt man dies doch sofort seiner Enkelin. In etwa so: 'Kannst du dich noch an David erinnern? Stell dir vor, plötzlich stand er vor meiner Türe. Er wird jetzt vorübergehend bei mir wohnen (weil ich ja so viel Platz habe!), bis er eine eigene Bleibe hat.' Oder liege ich da komplett falsch?

Nun dies sind nur gleich die ersten zwei Logikfehler. Diese ziehen sich durch das ganze Buch. Was mich am meisten gestört hat, ist das Leah immer unauthentischer wurde. Kein Mensch kann so selbstlos sein, wenn gerade seine ganzen Pläne und Lebensträume zerstört werden.



Gesamteindruck

Ich habe mir diese Lektüre vorgenommen, da sie sehr vielversprechend klang. Einerseits hat sie ein schönes Cover das perfekt in die winterliche Weihnachtsstimmung passt. Andererseits war die Leseprobe schon sehr fesselnd. Leah schien ein spannender Charakter zu sein. Ihre Tochter und die Freundinnen gaben noch das gewisse etwas dazu und ich war gleich überzeugt, dass dies eine richtig gute Weihnachts-Liebegeschichte wird. Nun ja ich lag falsch. Ich würde nicht sagen, dass der Roman nur schlecht ist. Er fängt eigentlich ganz passabel an. Nur passiert dann im zweiten Drittel gar nichts und alles wird an den Schluss geschoben. Wenn man dann ein bisschen Abstand von der Lektüre nimmt, fallen einem immer mehr Dinge auf, die einem wirklich stören. Es geht hinten und vor nichts auf, es kann kein Spannungsbogen aufgebaut werden, der ganze Plot plätschert einfach so vor sich hin.

Liebesroman sind für mich Entspannungslektüre, da bin ich nicht so anspruchsvoll. Der Plot darf mich aber nicht anfangen zu nerven, was passiert, wenn die Figuren nicht realistisch handeln und/oder nicht authentisch sind. Jenny Hale wollte – wie es scheint – zu viel, was dazu führt, dass nichts wirklich fertig (gedacht) ist.

Ich kann hier leider keine Kaufempfehlung abgeben. Es gibt andere, bessere Liebesschnulzen die mehr Vergnügen und Lesespass bringen.

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Veröffentlicht am 31.03.2019

Schön, aber da wäre mehr möglich gewesen

2

Mein Weihnachtswunsch bist du - Jenny Hale

Der Inhalt und die Leserunde:
Es hat mich sehr gefreut, dass gleich mein erster Besuch im neuen Portal der Lesejury (und so neu ist es ja nun auch wieder nicht, ...

Mein Weihnachtswunsch bist du - Jenny Hale

Der Inhalt und die Leserunde:
Es hat mich sehr gefreut, dass gleich mein erster Besuch im neuen Portal der Lesejury (und so neu ist es ja nun auch wieder nicht, ich war dort einfach schon sehr lange nicht mehr online...), mit einem Buchgewinn gekrönt wurde. Meine erste Bewerbung, die ich nach so langer Pause abgeschickt habe, war also erfolgreich und ich ich habe mich sehr auf die Leserunde gefreut, die genau an meinem Geburtstag gestartet wurde. Der Austausch war wundervoll und obwohl unsere Meinungen teilweise sehr unterschiedlich sind und waren, so war es ein Genuss, über das Buch zu diskutieren. Die aktuellen Lichtverhältnisse lassen ja leider keine wirklich tollen Fotos zu, aber es soll hier definitiv noch erwähnt sein, dass dieses Buch nicht nur wunderbar kitschig anzusehen ist, sondern dass die vielen Schneesterne auf dem ganzen Einband auch noch herrlich glitzern...

Meine Meinung zum Inhalt:
Nun aber noch zum Inhalt. Ich bin mir sehr sicher, dass mein Lesegeschmack sich in den letzten Jahren stark verändert hat und dass ich insgesamt kritischer, aufmerksamer, emanzipierter und neugieriger geworden bin. Trotz allem vergeht für mich keine Adventszeit ohne Kitsch und da darf auch ein richtig guter romantischer Roman nicht fehlen. Was aber ist ein richtig guter und romantischer Roman? Meiner Meinung nach können (und sollen) auch Romane mit Happy End-Garantie hochwertig, intelligent, humorvoll und mit einem gewissen Anspruch an die Leserschaft geschrieben sein.
Debbie Macomber und Debbie Johnson, sowie Kerry Fisher oder auch Lucinda Riley machen dies in meinen Augen grandios und die Bücher von Gilles Legardinier sind ein wahrer Genuss. Fundierte Recherchen, starke, menschliche und sehr authentische Protagonistinnen und Protagonisten mit Stärken und Schwächen, Romantik, Drama, Tiefgang, Humor und eine in sich stimmige Handlung sind da in wirklich jedem Buch anzutreffen. Jenny Hale ist dies mit "Mein Weihnachtswunsch bist du" nicht immer ganz gelungen. Da finden sich nämlich sich widersprechende Aussagen, nicht wirklich stimmige Szenen, grosse Lücken, die sich in einem normalen Leben nie ergeben hätten, und, und... Zum Beispiel erbt Leah die Hälfte des Hauses ihrer Grossmutter und wird dann vor eine schwere Entscheidung gestellt, ihre Eltern aber lässt sie komplett aussen vor, bespricht sich nicht einmal mit ihnen, sie tauchen erst am Ende einmal auf und ich bin mir nicht einmal mehr sicher, ob Leahs Mutter oder Leahs Vater das Kind ihrer Grossmutter war, so unwichtig sind sie für das Geschehen. Auch wird über den Preis des Grundstücks verhandelt, das riesig sein muss, bei allem, was es beinhaltet und doch konnte ich es mir am Ende immer noch nicht richtig vorstellen, weil es der Autorin wohl nicht ganz so wichtig war und das Lektorat da auch nicht Einspruch erhoben hat.
Von solchen nicht wirklich falschen und nicht komplett unlogischen aber doch störenden Unstimmigkeiten wimmelt dieses Buch. Einige Mitleserinnen in der Leserunde taten diese Einwände mit "Es ist doch nur ein Liebesroman" ab. Aber muss das wirklich sein? Sind wir Leserinnen und Leser, die einfach einmal etwas fürs Herz wollen, so leicht zu bedienen? Müssen Bücher, die wir gerne lesen, wirklich seicht und eher realitätsfremd sein? Dürfen wir so einfach abgespiesen werden?
Versteht mich nicht falsch. Das Buch war in Ordnung. Das Ende hat gepasst, ein wenig Romantik und Kitsch kamen auf, es gab Schnee, Kinderlachen und ein schönes Weihnachtsfest, aber das reicht mir leider noch nicht ganz. Ich persönlich vermute, dass hier an der Recherchearbeit und am (inhaltlichen) Lektorat gespart worden ist, um dieses Buch schnell auf den Markt zu bringen und fühle mich diesbezüglich ein wenig hintergangen. So einfach möchte ich eigentlich nicht (mehr) mit Lesestoff beliefert werden.

Schreibstil und Handlung:
Die Sprache liest sich flüssig und humorvoll und so fliegt man beim Lesen nur so durch die Seiten. Mir fehlte vor allem am Anfang ein wenig Tiefgang und die Emotionen waren für mich nicht fassbar. Leah erzählt zum Beispiel viel von ihrer Trauer über den plötzlichen Verlust ihrer Nan. Ich bin normalerweise sehr schnell zu Tränen gerührt, aber das kam bei mir leider so gar nicht an (und war auch nicht der einzige Aspekt, der mich leider kaltgelassen hat).
Ansonsten hat mich das Buch gut unterhalten, sämtliche weihnachtlichen Klischees wurden bedient (inklusive dem ewig gestrigen und mittlerweile nicht mehr salonfähigen Bild der eigentlich ohne Mann total hilflosen Protagonistin und der Frauen, die "in der Küche stehen", während die Männer "arbeiten", wow, das liest sich noch schlimmer als im Buch, wenn ich es in Anführungszeichen setze) und ein glitzerndes Weihnachtsfest voller Lichterglanz und Wärme durfte auch nicht fehlen.
Insgesamt war mir das aber - wie gesagt - alles ein wenig zu seicht, zu konservativ und leider einfach zu wenig ausgereift. Sehr enttäuscht war ich dann aber vom Epilog. Der hätte gar nicht sein müssen. Im Gegenteil, die Autorin hätte sich diesen Teil der Geschichte besser für ein paar Folgebände aufgespart, da hätte man nämlich wirklich noch etwas aus der Erzählung herausholen können. Schade, da wurde einiges an inhaltlichem Potenzial verschenkt, wo es doch sprachlich am Ende wirklich super gepasst hat und die Weihnachtsstimmung perfekt war.

Mein Fazit:
Dieses Buch empfehle ich euch nicht. Nicht, weil es schlecht wäre oder zu wenig romantisch und nicht, weil die negativen Seiten überwiegen. Vielmehr verpasst ihr einfach nichts, wenn ihr dieses Buch nicht lest und da die Geschichte einfach ingesamt zu wenig ausgereift ist, greift ihr lieber zu einem anderen Buch aus diesem Genre, Auswahl gibt es ja genug

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Veröffentlicht am 19.12.2018

Holprig wie der Weg zur Villa...

2

Viele schöne Erinnerungen verbindet Leah mit der Villa ihrer Großmutter und so hat sie es sich zum Ziel gemacht, auch ihrer Tochter Sadie diese Erinnerungen zu schenken. Nach dem Tod ihrer Großmutter macht ...

Viele schöne Erinnerungen verbindet Leah mit der Villa ihrer Großmutter und so hat sie es sich zum Ziel gemacht, auch ihrer Tochter Sadie diese Erinnerungen zu schenken. Nach dem Tod ihrer Großmutter macht sie sich berechtigte Hoffnungen auf das Erbe... und erfährt, dass sie es mit einem Freund aus Kindertagen, David, teilen muss. So sind Verwirrungen vorprogrammiert ;) und wir begleiten Leah, ihre Freundinnen, Tochter Sadie und natürlich auch David mit seiner Mutter sowohl in der Gegenwart als auch in Form von Briefen in der Vergangenheit.

Was spannend klingt, wirkt beim Lesen leider auf mich etwas holprig. Die Geschichte an sich ist wirklich schön – wobei ich mich immer noch frage, was denn nun der eigentliche Weihnachtswunsch laut Titel ist ;) Die Liebe zu einem Menschen oder die Liebe zu der Villa? Na, das müsst ihr natürlich selbst nachlesen... aber der Weg zum Happy End ist nicht immer geradlinig.

Leicht zu lesen ist der Roman – eingängig in der Sprache, aber manchmal verlieren sich die Gedankengänge oder es tauchen plötzlich neue Stränge auf, die erst einmal für Verwirrung sorgen... bei den Protagonisten wie auch bei den LeserInnen. Das macht für mich den Roman etwas „unattraktiv“ und leider wenig packend, was ich wirklich schade finde.

Dadurch, dass der Roman aus der Sichtweise Leahs geschrieben ist, geht auch viel Gefühl verloren und somit war für mich ein Eintauchen in die Geschichte nicht immer möglich. Viel schöner hätte ich es gefunden, den Ablauf aus beiden Seiten – Leah und David – zu lesen. Ach, eigentlich hat der Roman wirklich Potential – bei mir kommt er leider nicht so an... aber vermutlich empfinden Fans von Jenny Hale dies völlig anders und sind mit ihrem neusten Roman glücklich. Daher mein Tipp: Reinschauen, reinlesen und selbst entscheiden, ob diese Winter-Weihnachtsgeschichte in der bezaubernden Villa etwas für einen ist.

Veröffentlicht am 17.12.2018

Leah und das liebe Geld

2

Einstieg hui, Rest eher pfui

In dieser winterlichen Geschichte geht es in erster Linie um die alleinerziehende Leah sowie um ihre Tochter Sadie. Da sich die beiden keine großen Sprünge erlauben können, ...

Einstieg hui, Rest eher pfui



In dieser winterlichen Geschichte geht es in erster Linie um die alleinerziehende Leah sowie um ihre Tochter Sadie. Da sich die beiden keine großen Sprünge erlauben können, richten sie sich ihr Leben so gut es geht in einem kleinen Häuschen ein und hoffen darauf, eines Tages auf das Anwesen ihrer Großmutter bzw. Urgroßmutter ziehen zu können. Der Beginn des Romans und somit auch der Teil der Leseprobe, der mich zum Buch hat greifen lassen, las sich recht vielversprechend. Grund dafür war dass mit Leah – so schien es – endlich mal eine bodenständige Protagonistin vorlag, die aufgrund ihrer Mutterrolle sich zu behaupten weiß. Dazu noch ihre beiden Freundinnen, die jede auf ihre Art so liebevoll wirkten. Ja, ich dachte hier eine weihnachtliche Unterhaltung in den Händen zu halten, die schöne Lesestunden versprechen könnte.

Doch leider ging es mit der Nachricht, dass Leah das Grundstück zur Hälfte erben würde, direkt bergab. Während des Lesens des Romans haben mich einige Details nicht so sehr gestört, wie es nun im Nachhinein hervorkommt. Mit einigen Tagen Abstand zum Werk wirken die negativen Punkte einfach noch störender als vorher.

Im ersten Drittel erfährt Leah, dass ihr Jugendfreund David die Hälfte des Erbes antreten wird, was sie – zu Recht – ziemlich verwirrt. Im zweiten Drittel passiert relativ wenig und wenn, dann sehr widersprüchlich und im letzten Teil läuft alles furchtbar schnell in einem kitschigen Happy End zusammen. Nein, so habe ich mir diese Lektüre nun wirklich nicht vorgestellt.

So viele Logikfehler



Stell dir vor, deine Großmutter besitzt ein riesiges Anwesen, das Grundstück ist so groß, dass du gar nicht weißt wo es anfängt und aufhört. Sie veranstaltet dort seit Jahrzehnten Hochzeiten und andere Events und du willst zwar nicht dass sie stirbt, aber dennoch freust du dich schon darauf, dass du es irgendwann erben wirst, denn du bist ja alleinerziehend und kommst trotz zwei Jobs nicht über die Runden. Es wäre ja auch verrückt, wenn du in dieses riesige Haus bereits jetzt mit deiner Tochter ziehen würdest, nicht? Ich meine, wo käme denn sonst der Stoff für einen Roman her, wenn deine Familie dich einfach nicht im Stich lassen würde. Klingt schon komisch, oder? Keine Sorge, es wird noch absurder.

Dann also stirbt Leahs Nan und sie möchte zusammen mit Sadie endlich ein neues Leben beginnen, da wird ihr auch schon mitgeteilt, dass eine Hälfte des Erbes an David geht. Der David, mit dem sie als Kind immer bei ihren Besuchen bei ihrer Nan gespielt hat. Begründet wird dies in einem Brief ihrer Großmutter mit dem Hinweis darauf, dass David ja ein ganz Feiner ist. Er selbst gibt dann auch noch zu, dass das alles früher seiner Familie gehört hat und diese dann Grundstück samt Haus an Leahs Familie veräußert hatte.

Sowohl Leah als auch David haben ihre eigene Vorstellung davon, was sie mit dem Anwesen in Zukunft machen möchten. Aber weil diese Wünsche kollidieren, kommt David auf die großartige Idee Leah auszubezahlen. Mit dem berauschenden Beitrag von 1.000.000 Pfund (oder waren es Dollar, ich weiß es schon gar nicht mehr). Die Autorin überschlägt sich mit Beschreibungen des Hauses und des Gartens, ohne dass sich jemals ein klares Bild ergeben kann, denn in jeder erneuten Beschreibung sieht alles plötzlich ganz anders aus. Eines ist auf jeden Fall sicher: Sowohl Bausubstanz als auch Grundstück, alles muss wirklich sehr groß sein. Alleine deswegen ist diese Summe einfach nur lachhaft. Dazu kommt, dass sich Leah mit dem Geld nicht nur eine Immobilie erwerben, sondern auch noch ein eigenes Geschäfts eröffnen und dann auch noch davon leben möchte. Entweder hat Jenny Hale hier keinerlei Recherche betrieben, oder es war ihr einfach egal. Aber selbst von einem „Weihnachtsroman“ darf zu erwarten sein, dass sich die AutorInnen ein wenig mehr Mühe mit dem Gestalten des Inhalts geben.

Wenn er hübsch ist vergesse ich alles andere



Es ist jedes Mal aufs Neue ein Ärgernis, wenn die tollste Protagonistin auf einmal zum hirnlosen Zombie mutiert, sobald ein gut aussehender Mann involviert ist.
Leah läuft schmachtend einem Mann hinterher, der ihren langjährigen Traum mit dem Hinhalten eines Schecks in Sekunden zerstört und anstatt dass sie sich einfach von ihm und dem Grundstück fern hält geißelt sie sich selbst, in dem sie dort erst einmal einzieht. Dies geschieht mit der Begründung, dass sie noch einmal dort zusammen mit ihrer Tochter das Weihnachtsfest verbringen möchte. Es entzieht sich sämtlicher Logik, dass sie sich und auch Sadie das Leben schwer macht, in dem sie tagelang vorgibt, der glücklichste Mensch der Welt zu sein obwohl sie innerlich eingeht. Um das Ende vorweg zu nehmen (Achtung, Spoiler) sollte erwähnt werden, dass nichts – wirklicht nichts – Romantisches daran ist, dass David ihr gnädiger Weise erlaubt, dort weiter zu wohnen, weil er sich in sie verliebt hat. Wäre dem nicht zu, würde sie bis ans Ende ihrer Tage in ihrem zugigen Häuschen wohnen und hoffen, ihre Tochter eines Tages doch auf eine Gymnastikschule schicken zu können.

Davids Charakter wird des Weiteren ausschließlich von Leah nacherzählt. In dem einen Sommer hat er dies getan, in dem anderen das. In der Gegenwart besticht er lediglich durch Geldgeschenke. Wären nicht Leahs Freundinnen sowie ihre Tochter, wären selbst die Figuren dieses Romans ein Reinfall gewesen.

Figuren die auf- und wieder abtauchen



Um den Mittelteil, der sich wahnsinnig zieht, interessanter zu gestalten, kam mit einer mysteriösen Person ein wenig mehr Aufruhr in das Leben von Leah. Zu ihrem Entsetzen, hatte ihre Großmutter sich erdreistet, eine Jugendliebe zu haben. Welch ein Verbrechen! Doch statt hier anzusetzen, wird die Suche nach diesem Menschen einfach bis kurz vor Ende des Romans nicht mehr erwähnt. Irgendwann ist die Person einfach da und alle freuen sich. Hurra.

Zu viel ist einfach zu viel



Es wirkt, als ob Jenny Hale einfach zu viel für einen Roman gewollt hatte. Die Beziehung zwischen Leah und ihrer Tochter, die Beziehung zwischen Leah und David, ihre Freundinnen, das „geheime Doppelleben“ der Großmutter und das aufgeben von Träumen ist doch recht viel für so ein kurzes Buch, das dann trotz allem die meisten Zeit nichts erzählt. Interesse Erzählstränge werden einfach nicht wieder aufgegriffen und das Ende kommt rasch und total versüßt daher.
Und aus diesem Grunde kann ich für „Mein Weihnachtswunsch bist du“ auch keine Leseempfehlung aussprechen. Der Roman ist nicht komplett ein Desaster, aber er ist auch einfach nicht interessant genug um Lebenszeit darauf zu verschwenden.

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Veröffentlicht am 17.12.2018

Eine weihnachtliche Erzählung mit Schwächen

2

meine Buch- und Leseeindrücke:

Dieses Cover verzaubert den Leser mit einer weihnachtlich, winterlich, glitzernden Atmosphäre.
Auf ca. 304 Seiten erzählt Autorin Jenny Hale eine Geschichte die sich gut ...

meine Buch- und Leseeindrücke:

Dieses Cover verzaubert den Leser mit einer weihnachtlich, winterlich, glitzernden Atmosphäre.
Auf ca. 304 Seiten erzählt Autorin Jenny Hale eine Geschichte die sich gut und flüssig lesen lässt. Für mich waren alle Personen, die in der Story ihren Auftritt haben, gut vorstellbar und haben vor meinem geistigen Auge agiert. Der eine mehr, der andere weniger farbig aber im Ganzen war die Erzählung lebendig.
Dieses Werk habe ich in der Taschenbuchausgabe erlebt und würde wirklich jedem interessierten Leser auch dieses Format ans Herz legen, da sonst das wirklich gelungene äußere Design fehlt und dies wäre wirklich schade.

ein kleiner Einblick in die Handlung:

Stellt euch vor ihr habt einen Traum und habt bisher alles dafür getan, dass dieser auch in Erfüllung gehen kann wie geplant. Leider passieren manchmal Dinge im Leben die man nicht planen kann. Würdet ihr deshalb euren größten Traum aufgeben und verraten, nur weil euch eine größere Summe geboten wird oder würdet ihr kämpfen?
Das umschreibt in etwa die Handlung und wie sich die Hauptakteurin entschieden hat und was noch alles passiert lest ihr am besten selbst.

meine ganz persönliche Meinung:

Ich habe wirklich schon viele solcher Geschichten gelesen, die mich meist mit einem ziemlich dümmlichen Grinsen im Gesicht zurückgelassen haben, denn auch in mir steckt natürlich eine kleine Romantikerin. Leider hat sich aber genau dieser erhoffte Gesichtsausdruck incl. dem dazugehörigen Gefühl, aufgrund der Leseprobe, nicht bei mir wiederfinden lassen bzw. eingestellt nach dem Beenden sondern eher ganz viele Fragezeichen und Verwirrung wie ich dieses Buch bewerten soll. Ich hatte mich bei dieser Story auf eine schöne, leichte und zauberhafte Weihnachtsgeschichte gefreut, jedoch hat die Handlung dann einen ganz anderen Verlauf auf den ersten 204 Seiten genommen, mit dem ich so nicht gerechnet hätte. Natürlich muss so etwas nicht immer negativ sein aber hier war es für mich persönlich leider der Fall, dass ich dieser Wendung nichts positives abgewinnen konnte. Es gab einen Kat an einer bestimmten Stelle und diesen konnte auch der letzte Teil nicht mehr komplett kitten, selbst wenn dieser mich trotzdem etwas versöhnlicher gestimmt hat.
Ich hatte manchmal das Gefühl, die Autorin hat vielleicht ihren eigenen roten Faden in der Geschichte beim schreiben verloren und mit einem lauten Knall dann doch wiedergefunden. Anders kann ich es gar nicht beschreiben, denn genauso hat es sich für mich beim lesen angefühlt. Es gab plötzliche spontan Reue auf allen Seiten, auftauchende Personen die man schon wieder abgehakt hatte weil sie nicht mehr vorkamen und deshalb scheinbar an Bedeutung verloren hatten, um dann urplötzlich vor der Tür zu stehen. Ähnlich einem Schauspieler der auf seinen Einsatz wartet. Für mich persönlich war es einfach nicht stimmig, weshalb ich leider bei meiner Bewertung Sterne abziehen muss. Wer allerdings über die Dinge hinwegsehen kann, die für mich persönlich nicht toll waren, hat hier sicherlich einen schönen Roman zur Weihnachtszeit zum lesen vor sich.
Die Personen selbst konnte ich mir aber wie immer gut vorstellen auch wenn ich mit ihren Handlungen nicht konform gehe. Bei einigen Mitwirkenden wäre es zwar schön gewesen noch mehr über sie oder ihn zu erfahren aber vielleicht hätte das dann die Seitenzahl des Buches auch zu weit nach oben getrieben für dieses Genre, was potentielle Leser abschrecken würde.
Im Moment bin ich mir noch sehr unsicher ob ich mir die anderen Werke der Autorin noch näher ansehen werde oder nicht. Wahrscheinlich werde ich aber erst einmal warten und versuche es zu späterer Zeit mit einem anderen Buch von ihr, in der Hoffnung das mich dieses dann mehr überzeugt als dieses hier.

Fazit: Diese Erzählung empfehle ich Lesern, die schon Bücher von Jenny Hale gelesen haben und mit ihrer Art Geschichten zu erzählen zufrieden waren. Neuen Lesern würde ich raten vielleicht nicht allzu kritisch heranzugehen wie ich das getan habe bzw. sich einfach überraschen zu lassen ohne Erwartungen durch die Leseprobe. Von mir gibt es 3 Sterne als Leseempfehlung.

© by Lesesumm auf LB/Lesejury/Buchboutique/Vorablesen/mehrBüchermehr.... auf WLD?

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