Cover-Bild Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 10.11.2017
  • ISBN: 9783446259034
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
John Green

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

Sophie Zeitz (Übersetzer)

Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2017

Es konnte mich nicht vollkommen überzeugen, hat mich aber dennoch zum Nachdenken angeregt...

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Der Schreibstil des Autors ist nicht einfach und für mich persönlich sehr gewöhnungsbedürftig. Ich habe eine ganze Weile gebracht, bis ich letztlich wirklich angekommen bin und allem ohne Probleme folgen ...

Der Schreibstil des Autors ist nicht einfach und für mich persönlich sehr gewöhnungsbedürftig. Ich habe eine ganze Weile gebracht, bis ich letztlich wirklich angekommen bin und allem ohne Probleme folgen konnte. Es liest sich flüssig, aber gleichzeitig ist es auch sehr verwirrend und springend.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sichtweise von Aza, unserer Hauptprotagonistin. Es fällt mir wirklich schwer sie zu beschreiben, denn sie war mir nah und doch gleichzeitig so fern. Aza hat es nicht leicht in ihrem Leben, hat nicht gerade einfache Probleme und findet sich oftmals weit vom hier und jetzt entfernt. Man merkt, dass sie leidet, sie selber ihr wahres „Ich“ noch nicht gefunden hat und immer wieder ihre Probleme hat sich einzufinden.

Es ist sehr schwer das Buch und mein Gefühl dahingegen in Worte zu fassen. Die Thematik des Buches ist wichtig und betrifft leider doch einen großen Prozentsatz in der Welt. Wir verurteilen oft Menschen mit Problemen und das obwohl wir diese oftmals nicht sehen, greifen oder gar verstehen können. Der Autor schafft es in seinem Buch uns eine Welt einiger solche psychischen Probleme aufzuzeigen.

Leider fiel es mir gerade zu Beginn der Geschichte insgesamt sehr schwer einzusteigen. Die Erklärungen und Erzählungen haben mich verwirrt und oftmals zerstreut zurückgelassen. Es passiert nicht viel Handlung, sondern der Leser wird genaustens auf die Problematik aufgeklärt. Insgesamt ein wichtiger Bestandteil, welches es mir allerdings persönlich leider sehr schwer gemacht hat zu folgen.

Die Charaktere wurden alle sehr gut aufgebaut, man konnte Situationen und Wahrnehmungen sehr schön nachvollziehen. Aza ist ein schwieriger, aber gleichzeitig auch sehr vielfältiger und gut ausgebauter Charakter. Sie zeigt, wie unterschiedlich die Reaktionen auf Menschen sein kann, wenn man solche Probleme hat.

Wirken zu Beginn manche Entwicklung noch sehr konfus und ungeplant, ergeben sich gerade in der zweiten Hälfte der Geschichte viele Aufklärungen welche das ganze Bild letztlich doch wieder abrunden.

Insgesamt muss ich sagen, dass dieses Buch zum Nachdenken anregt. Es gibt dem Leser eine sehr wichtige Message mit und sorgt dafür, dass man doch lieber nochmal genauer hinschaut bei Menschen und diese nicht sofort abstempelt.

Das Ende der Geschichte passt perfekt zur Geschichte. Es ist kein hochgelobtes Happy End, sondern spiegelt sehr schön die ganze Entwicklung wieder. Es zeigt, dass nicht immer alles perfekt enden kann und es dennoch Hoffnung gibt, wenn man sich selber nicht aufgibt sondern weiterkämpft.

Mein Gesamtfazit:

Mit „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ hat John Green ein wirklich verwirrendes und gleichzeitig passendes Buch über Menschen mit einem Schwierigkeiten geschrieben, welches leider nicht so einfach aus der Welt zu schaffen sind. Er hat dem Leser aufgezeigt, wie oft man nicht hinter die Psyche eines Menschen schauen kann und gibt Hinweise darauf was sich dort alles verbergen könnte.

Auch wenn mich das Buch nicht vollkommen überzeugen konnte, habe ich viel mit herausnehmen können und finde der Autor hat es durchaus geschafft, zum Nachdenken anzuregen und dafür zu Sorgen, dass man in der Zukunft vielleicht etwas offener Menschen mit „Problemen“ gegenüber auftritt.

Veröffentlicht am 16.11.2017

Wie man die Welt aus einer anderen Sicht sehen kann

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Da ich großer John Green Fan bin hatte ich auch große Erwartungen an das Buch. Diese wurden weitestgehend erfüllt.

Zum Inhalt: die 16jährige Aza Holmes ist anders als andere Teenager. Sie hat panische ...

Da ich großer John Green Fan bin hatte ich auch große Erwartungen an das Buch. Diese wurden weitestgehend erfüllt.

Zum Inhalt: die 16jährige Aza Holmes ist anders als andere Teenager. Sie hat panische Angst vor Bakterien und eine Zwangsstörung. Immer und immer wieder kommen Gedanken in ihren Kopf, die sie einfah nicht los wird bis sie endlich was gegen tut. Als ein Millionär verschwindet und eine Belohnung ausgesetzt wird sieht sie mit ihrer Freundin Daisy die Chance an das große Geld zu kommen. Da Aza die Familie kennt nimmt sie Kontakt auf und begegnet so wieder Davis, einem Jungen in ihrem Alter. Sie kommen sich näher und Aza verzweifelt fast an sich selbst.

Das Buch hat mir im großen und ganzen gut gefallen. Es war interessant die Welt aus den Augen eines Mädchen mit einer Zwangsstörung zu erleben. John Green hat dieses Thema ernsthaft und glaubhaft rüber gebracht und trotzdem ein wenig Witz in die Geschichte mit reingepackt.

Die Charaktere sind allesamt sympathisch und jeder trägt positiv zu der Geschichte bei. Dennoch hat mir in diesem Buch irgendetwas gefehlt, deswegen nur 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.11.2017

Wunderbar ehrlich!

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Inhalt
Aza trägt ein Pflaster am Zeigefinger, um ihre Stelle vor anderen Menschen, aber vor allem vor Bakterien und einer eventuellen Entzündung zu schützen. Diese Stelle trägt sie seit ihrer Kindheit ...

Inhalt
Aza trägt ein Pflaster am Zeigefinger, um ihre Stelle vor anderen Menschen, aber vor allem vor Bakterien und einer eventuellen Entzündung zu schützen. Diese Stelle trägt sie seit ihrer Kindheit mit sich herum. Immer wieder muss sie erneut mit ihrem Fingernagel in die Wunde bohren und Desinfektionsmittel darauf geben, um sicherzugehen, dass keine Entzündung entsteht. Aza hat eine Zwangs- und Angststörung. Sie sorgt sich um kleinste Bakterien die in sie eindringen könnte. Das macht ihr den Alltag nicht besonders einfach. Doch als sie sich mit ihrer besten Freundin auf Detektivfährten begibt, lernt sie einen alten Freund auf neue Weise kennen und lieben. Doch hat eine Beziehung mit ihm eine Zukunft, wenn sie nach jedem Kuss Desinfektionsmittel trinken muss und sich zu reinigen?

Beschreibung
Das Cover gibt so viel von der Handlung wieder. Besonders der Buchschnitt im leuchtenden Orange wirkt positiv auf den Leser und erhascht Blicke.
Es passt optisch zu den bereits erschienen Büchern von John Green. Ich mag dieses ruhige blau des Meeres, dass gleichzeitig wild und wirr erscheint. Dazu die Schildkröten, die ebenfalls etwas beruhigendes und entspanntes haben. Somit sticht die Schrift im satten Orange sofort ins Auge und bringt in diese ruhige Atmosphäre etwas kreischendes, warnendes und aufbrausendes. Hiermit werden die Gegensätze aufgezeigt, die in der Geschichte behandelt werden. Auch der schwarze Wirbel auf dem Cover lässt sich in der Handlung um Aza wiederfinden. Er könnte ihre Gedankenspirale beschreiben, in der sich Aza befindet.

Das Buch beginnt gleich mit den Gedankengängen von Aza, die sie sich um das Leben macht und beschreibt die Krankheitsentstehung des jungen Mädchens. Dies ist wunderbar kurz gefasst und beinhaltet dennoch alles, was man sich als Mensch irgendwann wohl schon einmal gefragt hat.
Anschließend geht es rasant weiter, denn gemeinsam mit ihrer besten Freundin Daisy, werden Pläne geschmiedet, wie sie Azas Kindheitsfreund helfen können seinen Vater zu finden und gleichzeitig an eine Menge Geld kommen.

Aza, auch Holmesy genannt, konnte ich gut verstehen und ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen. John Green ist es gelungen eine realitätsnahe Welt einer Zwangsstörung aufzuzeigen. Dabei überwiegt beim Leser nicht das Gefühl des Unverständnis für die Betroffenen, sondern im Gegenteil, durch die ich-Perspektive der Protagonistin wird der Leser liebevoll und vorsichtig in die ängstliche und zerbrechliche Welt der Zwänge heran geführt um ein Verständnis zu erlangen.
Aza ist nicht nur sympathisch sondern weist genau die Merkmale und Komorbiditäten auf, die für die Betroffenen gewöhnlich sind.

John Green bringt durch seinen ganz eigenen harten Schreibstil die Geschichte auf den Punkt. Typisch für ihn ist der sehr jugendliche lockere, teils primitive Schreibstil, durch welchen sich das Buch rasch weglesen lässt und auch das Thema lockerer rüber bringt.
John Green schreibt meiner Meinung nach zwar immer etwas vulgär und nicht besonders wortgewandt, aber genau das macht seine Jugendbücher aus und auch die Leichtigkeit mit der sich die Bücher von ihm lesen lassen. So findet John Green eine gute Mischung aus ernsten Themen und der Lockerheit.

Meinung
Von mir gibt es für das Buch 4 Sterne. Es hat mich nicht vollkommen gepackt, was daran lag dass mich die Geschichte um die Liebe von Aza und Davis einfach nicht so berührt hat. Dennoch eine gelungene und mal wieder sehr wahre Geschichte des Autoren.

Veröffentlicht am 13.11.2017

wunderschönes, außergewöhnliches Buch!

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Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor,
sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen.
Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, ...

Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor,
sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen.
Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen.
Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären,macht Aza mit.
Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen.
Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht.

Meine Meinung

Erstmal vielen lieben Dank an den Hanser Verlag und Vorablesen zum bereitstellen dieses Buches! Ich habe mich wirklich sehr gefreut.
Da mir "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" total gefallen hat bin ich echt mit hohen Erwartungen an das Buch gegangen und ich kann jetzt schon mal sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde!

Das Cover ist ein Wendecover, was ich echt ein total nette Idee finde. Der orangene Buchschnitt gibt dem Buch dann noch den letzten Schliff ;)

Der Schreibstil von John Green ist einfach nur unglaublich, er beschreibt Dinge mit so vielen Metaphern und spricht zwischen den Zeilen auch total Ernste Themen an.

"Dabei sind wir Menschen  so auf die Sprache angewiesen, dass wir, was wir nicht benennen können, kaum begreifen. Und dann tuen wir so als wäre es nicht real. Wir benutzen Sammelbegriffe wie Störung oder chronische Schmerzen, die das Übel ausgrenzen oder kleinreden sollen.(S. 92)

 Aza war mir einfach von Anfang an super sympathisch, ich konnte so gut ihre Gedanken nachvollziehen, obwohl ich noch nie an solche Dinge gedacht habe, wie sie. 
Ich fande ihre Weltansicht total interessant und meiner Meinung nach hat das John Green genau auf den Punkt gebracht.
Davis und Daisy haben mich zwar mit ihren (für mich) kaum zu unterscheidenden Namen am Anfang fast in den Wahnsinn getrieben, habe aber im Endeffekt vor allem Davis in mein Herz geschlossen.

Das Schwierige Thema Ängste, Zwänge und zum Teil auch Selbsthass wurde schonend aber doch sehr deutlich auf den Punkt gebracht. Sie wurden weder verharmlost noch verurteilt.
Ich fande es in diesem Buch auch überhaupt nicht störend, dass um manche Stellen viel herum beschrieben wurde, da John Green es einfach immer so lebhaft und bildlich erzählt hat!

Es geht in diesem Buch weniger um eine "Detektiv - Geschichte" sondern eher um das Thema Freunde, Liebe, Familie und Zwangsstörungen, was dem Buch ehr eine dunkele Grundstimmung gibt. Trotzdem konnte ich an manchen Stellen auch lachen :)
(Wer hier auf eine klassische Liebesgeschichte wartet, ist meiner Meinung aber auch falsch ;))

"Du bist eine solide Zwei plus. Und wenn man es schafft, in einer Drei-minus-Lage eine Zwei plus zu bauen, ist das eine ziemliche Leistung." (S. 240)

Ich kann dem Buch einfach nur 5 Sterne geben, da es mich voll und ganz in seinen Bann gezogen hat! Die 20€ für noch nicht Mal 300 Seiten sind zwar gewaltig, aber ich habe so viel aus dem Buch mitgenommen, dass es mir das im Endeffekt auf jeden Fall wert wäre!

Bewertung:  ✮✮✮✮✮/✮✮✮✮✮ (fünf von fünf)

Veröffentlicht am 13.11.2017

Wieder ein genialer John Green

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Aza, ein Mädchen mit Zwangsneurosen, mit einem Ekel vor dem menschlichen Organismus - denn nichts anderes ist der Mensch für sie: ein Haufen Mikroben und Zellen. Als der Milliardär Pickett verschwindet, ...

Aza, ein Mädchen mit Zwangsneurosen, mit einem Ekel vor dem menschlichen Organismus - denn nichts anderes ist der Mensch für sie: ein Haufen Mikroben und Zellen. Als der Milliardär Pickett verschwindet, wird eine Belohnung auf sein Auffinden ausgesetzt. Aza und ihre beste Freundin Daisy wollen sich auf die Suche nach ihm begeben. Picketts Sohn Davis ist ein alter Freund Azas und so kommen die beiden sich näher. Sie verbringen Zeit zusammen, das Verschwinden des Milliardärs gerät in den Hintergrund. Aber Aza kann ihre Ängste und ihre Gedankenspiralen nicht kontrollieren und sinkt in sie hinab.

Sprachlich ist das Buch wunderbar zu lesen. Azas Gedanken werden authentisch rübergebracht. Man identifiziert sich stellenweise immer wieder mit ihr, versteht sie und denkt selbst über den Sinn des Seins nach. Und was ist das Sein überhaupt? Er nutzt viele Zitate und Metaphern, wodurch Aza nur sympathisch sein kann. Denn auch die Prise Humor fehlt nicht.
Doch wer John Green kennt, weiß, dass eine Gefühlsachterbahn vorprogrammiert ist. Man hat das Gefühl selbst immer mehr so wie Aza zu denken.
Also es ist kein Buch über den klassischen Verlust wie sein Vorgänger, aber die psychologische Basis ist perfekt geschaffen worden, um wirklich IM Buch zu sein.
Eine klare Leseempfehlung besonders für Leser, die nicht immer eine actionreiche Geschichte benötigen, sondern eine sympathische, tiefgründige Protagonistin.