Konnte mich nicht fesseln
Hedda Laurent hat nach ihrem Tod ein großes Vermögen zu vererben. Allerdings müssen die Hinterbliebenen Aufgaben erfüllen, um letztlich den Alleinerben auszumachen. Was als etwas peinlicher Spaß beginnt, ...
Hedda Laurent hat nach ihrem Tod ein großes Vermögen zu vererben. Allerdings müssen die Hinterbliebenen Aufgaben erfüllen, um letztlich den Alleinerben auszumachen. Was als etwas peinlicher Spaß beginnt, steigert sich jedoch in tödliche Extreme. Und plötzlich keimen nach und nach Fragen auf...
Was man so alles tut!? Ehrlich gesagt konnte ich nicht nachvollziehen, warum die in den Wettbewerb involvierten Figuren die Erfüllung der Aufgaben so ernst nahmen und sie tatsächlich ausführten. Anfangs verstand ich es noch, später jedoch nicht mehr. Je mehr Aufgaben erfüllt wurden, um so konstruierter und unglaubwürdiger empfand ich die Szenerie. Mehr wie ein Kopfschütteln konnte mir der Autor damit leider nicht entlocken.
Die Geschichte wurde für mich sowieso frühestens im letzten Viertel des Buches interessant. Davor gab es zwar ein paar Informationen aus der Vergangenheit der Familie Laurent, aber im Großen und Ganzen habe ich dieses lange Vorgeplänkel ziemlich emotionslos gelesen. Seltsamerweise fehlte mir während der gesamten Geschichte die Spannung, selbst in den grausamsten Momenten, die kurz und knackig wie am Fließband hintereinander abgehandelt wurden.
Natürlich wollte auch ich wissen, wer hinter allem steckte. Die Familiengeschichte hatte ja einige Rachedurstige zu bieten. Doch letztlich hat mich das Ende auch nicht richtig überzeugt. Es wurde zwar erklärt und dem Wahnsinn zugeschrieben, es schien mir aber schlicht zu konstruiert. Für mich hat sich tatsächlich die gesamte Geschichte einfach nicht authentisch, nicht rund angefühlt.
Ich mochte den Schreibstil und die kurzen Kapitel, die Zeitsprünge machten mir keine Probleme. Auch die Idee fand ich nicht schlecht, obwohl mir der Erzählstrang über die Familiengeheimnisse viel zu kurz gehalten wurde. Wahrscheinlich konnte ich daher die Figuren auch kaum einschätzen, sie waren mir viel zu nichtssagend.
„Der Nachlass“ ist für mich lange kein Spitzen-Thriller, weil er mich in keinster Weise hat packen können und mir anfangs viel zu langatmig war. Nur bedingte Leseempfehlung von mir. / 2,5 Sterne