Cover-Bild Der Salon. Wunder einer neuen Zeit
Band 1 der Reihe "Salon-Saga"
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14,90
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  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 25.02.2022
  • ISBN: 9783785727607
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Julia Fischer

Der Salon. Wunder einer neuen Zeit

Roman

1956. Die junge Leni aus dem ländlichen Hebertshausen kann ihr Glück kaum fassen: Die Anstellung bei dem vornehmen Friseur Keller in München ist der erste Schritt zur Verwirklichung ihres großen Traums - ein eigener Salon in der Stadt. Unterdessen hadert ihr Bruder Hans mit seinem Medizinstudium. Seine Leidenschaft gilt der Jazzmusik - und Lenis Freundin Charlotte, die in einer unglücklichen Ehe gefangen ist. Während sie alle darauf hoffen, ihr Glück zu finden, stellt ein Schicksalsschlag ihre Zuversicht auf eine harte Probe ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2022

Abtauchen in das Münchener Leben der 50er

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„Der Salon“ ist ein toller Roman, mit dem man ins Münchener Leben der 50er eintauchen kann. Im Buch vermischen sich verschiedene Perspektiven; das Studentenleben von Hans und seinen Freunden, Lenis Arbeiterleben, ...

„Der Salon“ ist ein toller Roman, mit dem man ins Münchener Leben der 50er eintauchen kann. Im Buch vermischen sich verschiedene Perspektiven; das Studentenleben von Hans und seinen Freunden, Lenis Arbeiterleben, Charlottes Herausforderung als misshandelte Ehefrau eines reichen Mannes und viele weitere Facetten zwischen reich und arm, Mann und Frau, etc. kommen dazu. Diese Mischung hat mir wirklich gut gefallen und es hat einen tollen Überblick über die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten geboten. Gleichzeitig ist es der Autorin gut gelungen, alle Sichten einzubringen, ohne dass ich verwirrt war und die Personen nicht auseinander halten konnte.

Die Personen gefallen mir auch sehr gut. Sie haben alle ihren eigenen Hintergrund und es wird auf ein paar Hauptfiguren fokussiert, die man im Laufe der Geschichte besser kennenlernt. Lenis Entwicklung ist für mich hier besonders herausgestochen.

Der historische Hintergrund war ebenfalls interessant und wirkte sehr gut recherchiert. Vor allem habe ich über das Studentenleben in München zu der Zeit mehr erfahren. So war es in Großen und Ganzen eine wirklich schöne Geschichte, die ich weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Eine Zeitreise

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1956: In Herbertshausen bei München träumt Leni, während sie im Friseursalon von Mutter Käthe den immer gleichen Damen die immer gleichen Frisuren macht, vom aufregenden Leben in der Großstadt.
Eine Stellung ...

1956: In Herbertshausen bei München träumt Leni, während sie im Friseursalon von Mutter Käthe den immer gleichen Damen die immer gleichen Frisuren macht, vom aufregenden Leben in der Großstadt.
Eine Stellung beim vornehmen Friseur Keller in München ist der erste Schritt zur Verwirklichung ihres großen Traums - irgendwann ein eigener Salon in der Stadt.
Unterdessen hadert ihr Bruder Hans mit seinem Medizinstudium, denn seine Leidenschaft gilt der Jazzmusik - und der verheirateten Charlotte.

Mit "Der Salon" siedelt Julia Fischer ihre lebensnah erzählte Geschichte in der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders an.
Aber 1956 sind noch immer nicht alle Wunden verheilt.
So steht z.B. Käthe jeden Tag am Gartenzaun und hält Ausschau nach ihrem im Krieg vermissten Ehemann.
Hans, Leni und ihre Freunde jedoch sind die junge, aufstrebende Generation mit Träumen, Wünschen - und dem Willen diese umzusetzen!
Und so begleiten die Leser(innen) Leni, die im Salon Keller ihre Flügel ausbreitet, eine eigene Kosmetiklinie entwickelt und sich zum ersten Mal verliebt.
Hans, der dem Vater zuliebe Medizin studiert, dessen Herz aber im Jazz-Rhythmus schlägt.
Charlotte, gefangen in einer unglücklichen Ehe, als Frau rechtlos und abhängig vom Ehemann.
Frieda, die als Medizinstudentin gegen männliche Dominanz ankämpft.
Die Kommilitonen Karl und Schorsch, in Herkunft und Charakter unterschiedlich wie Sonne und Mond.

Protagonist(inn)en, Orte und Geschehnisse werden mit einem sehr empathischen Schreibstil beschrieben und man ist gefühlt stets vor Ort - ob im Salon, beim Studium, im Jazz-Club oder im dörflichen Herbertshausen.
In die Handlung, der eine unfassbar akribische Recherche vorausgegangen sein muss, wird immer auch ein Stück Zeitgeschichte mit eingewebt, sodass alles wie ein Film vor dem inneren Auge abläuft.
Es geht um Hoffnung und Veränderung - aber auch um Akzeptanz und Neubeginn. Die im Buch erwähnten Musiktitel liefern den passenden Soundtrack dazu!
Ich freue mich schon sehr auf die angekündigte Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Parallelogramm der Sehnsucht

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„Die elegante, weltgewandte Dame aus der Stadt und das Mädel vom Land, die auf den ersten Blick nichts miteinander verband, wünschten sich dieselben Dinge: einen Mann, der sie liebte, und ein selbstbestimmtes ...

„Die elegante, weltgewandte Dame aus der Stadt und das Mädel vom Land, die auf den ersten Blick nichts miteinander verband, wünschten sich dieselben Dinge: einen Mann, der sie liebte, und ein selbstbestimmtes Leben.“ (S. 429)
Die weltgewandte Dame heißt Charlotte und verliebt sich in den Medizinstudenten Hans, aber sie ist in einer unglücklichen Ehe gefangen, in der ihr Mann und ihre Schwiegermutter alles bestimmen.
Auch Hans ist nicht glücklich. Sein in Russland verschollener Vater wollte, dass er Arzt wird, dabei ist er ein begnadeter (Jazz-)Trompeter und würde sein Geld lieber mit Musik verdienen.
Seine Schwester Leni arbeitet im Friseursalon ihrer Mutter, aber sie will der Enge ihres Dorfes und den immer gleichen Kunden mit den immer gleichen Frisuren entkommen. Leni träumt von der Meisterschule und einem eigenen Salon in München. Diesem Ziel kommt sie ein großes Stück näher, als sie im Salon Keller am Hofgarten angestellt wird, einer der besten Adressen der Stadt.

„Der Salon“ ist ein sehr bewegender Roman über die Ziele und Sehnsüchte junger Menschen in den 50er Jahre in München. „… Luft anhalten, Haltung bewahren und lächeln. So verkauft man Träume.“ (S. 346) – aber es fällt den Protagonisten in Julia Fischers neuem Roman nicht leicht, sich ihre Träume zu verwirklichen, zu sehr sind sie in den geltenden Konventionen und Vorgaben ihrer Eltern oder Ehepartner gefangen. Mich erschüttert dabei immer wieder, wie wenig Rechte (verheiratete) Frauen damals hatten – noch 10 - 15 Jahre zuvor war man auf ihre Arbeitskraft angewiesen und jetzt durften sie nichts ohne die Zustimmung ihrer Ehemänner machen.

Leni ist eine starke Persönlichkeit, die weiß was sie will, aber sie braucht manchmal einen kleinen Anstoß, um das dann auch zu verwirklichen. Mir hat gefallen, dass sie sich mit ihren natürlichen Haar- und Hautpflegeprodukten ein zweites Standbein aufgebaut hat und damit gleichzeitig das Wissen ihrer Großmutter bewahrt.
Hans und Charlotte wären ein tolles Paar – aber haben sie auch die Kraft und den Mut, ihr Leben zu ändern?
Mein heimlicher Liebling jedoch ist Schorsch, der so wunderbar empathisch und immer um das Wohl anderer besorgt ist. „… Schorsch schien die halbe Welt auf seinen schmalen Schultern zu tragen, so wie das Jesuskind oder Atlas, der gleich das ganze Himmelsgewölbe stütze.“ (S. 308)

Eine wichtige Rolle spielt das Dorf, aus dem Leni und Hans kommen. Es liegt in der Nähe von Dachau und die Schrecken dieses Ortes sind ihnen immer noch präsent. Vor allem Hans kann die bedrückenden Erinnerungen nicht loswerden. Er versteht nicht, dass alle einfach weitermachen, als hätte es das Lager nie gegeben. „… nach Hause. Zwei Worte, die für ihn keine rechte Bedeutung mehr hatten, weil er nur Scham aus seinen Wurzeln zog.“ (S. 191)

„Das Glück sollte leicht sein.“ (S. 126) sagt Hans an einer Stelle. Aber was ist, wenn das eigene Glück andere unglücklich macht? Er selbst wagt nicht, das Studium abzubrechen, um seine Mutter und Leni nicht zu enttäuschen. Leni hat ein schlechtes Gewissen, weil sie ihre Mutter mit dem Geschäft allein lässt. Und Charlotte weiß nicht, wie sie ihren Mann überzeugen kann, einer Scheidung zuzustimmen.

Bisher habe ich Julia Fischers Bücher immer als Hörbuch gehört und hatte jetzt beim Lesen ihre Stimme im Kopf. Ich mag ihre poetische Erzählweise, wie sie mit leisen Worten große Gefühle wecken kann.
München gehörte damals zur amerikanischen Besatzungszone und wurde durch die Kultur und Lebensweise die Soldaten beeinflusst. Die Autorin hat es geschafft, das alles wieder lebendig werden zu lassen: die Musik, die Kleider, die neuen technischen Errungenschaften, die Berühmtheiten (wie Miles Davis!) – und natürlich Frisuren . Außerdem gewährt sie einen sehr interessanten Einblick in die Burschenschaften.

Mich hat „Der Salon“ von Julia Fischer sehr beeindruckt, sie zeichnet hier ein spannendes und emotionales Sittengemälde der 50er Jahre.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Eine mitreißende Geschichte

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"Der Salon - Wunder einer neuen Zeit" von Julia Fischer erzählt die Geschichte von Marlene, genannt Leni, und wie sie ihren Traum von einem eigenen Friseursalon verfolgt. Leni lebt im Jahre 1956 zusammen ...

"Der Salon - Wunder einer neuen Zeit" von Julia Fischer erzählt die Geschichte von Marlene, genannt Leni, und wie sie ihren Traum von einem eigenen Friseursalon verfolgt. Leni lebt im Jahre 1956 zusammen mit ihrer Mutter und ihrem älteren Bruder Hans in Herbertshausen, einem kleinen Ort in der Nähe von München und arbeitet als ausgebildete Friseurin in dem Salon ihrer Mutter. Sie träumt davon, ihren Meister zu machen und einen eigenen Salon zu eröffnen. Als sie eine Stellenanzeige des berühmten Salon Keller in München in der Tageszeitung sieht, bewirbt sie sich kurzerhand um die Stelle als Friseurin. Damit ebnet sie den Weg zu ihrer Zukunft.
Der Roman ist in der dritten Person geschrieben, allerdings schafft es Julia Fischer, alle Personen zu beleuchten, so dass man den Eindruck bekommt, die einzelnen Kapitel aus der Sicht jeder einzelnen Person zu lesen. Dadurch bleibt nichts anderes übrig, als immer weiter zu lesen, um schnellstmöglich zu erfahren, was das Schicksal der jeweiligen Person weiter geplant hat.
Die Beschreibung der Landschaft und der Stadt München ließen mich einige Male an meinen Urlaub in Bayern zurückdenken und ich konnte mir genau vorstellen, wie alles aussieht. Das ist wirklich gut gelungen.
Mich hat diese Geschichte überzeugt, trotzdem es einige unerwartete Wandlungen gab und ich bin schon sehr gespannt auf Band 2 dieser Saga, in der wir hoffentlich erfahren, wie es Leni und den anderen ergeht und wie sie ihr Leben weiter meistern.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Die erste Adresse der Stadt

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Bayern im Jahr 1956: Marlene Landmann, genannt Leni, zieht es mit 20 Jahren vom beschaulichen Hebertshausen in die Metropole München. Im elterlichen Geschäft hat sie schon einige Erfahrungen im Friseurhandwerk ...

Bayern im Jahr 1956: Marlene Landmann, genannt Leni, zieht es mit 20 Jahren vom beschaulichen Hebertshausen in die Metropole München. Im elterlichen Geschäft hat sie schon einige Erfahrungen im Friseurhandwerk gesammelt. Nun macht sie sich daran, ihre Träume vom Leben in der Großstadt zu erfüllen, und bewirbt sich erfolgreich bei dem vornehmen Friseursalon Keller. Ihr älterer Bruder Hans studiert Medizin, ist mit dieser Berufswahl aber unzufrieden. Werden beide ihr Glück machen?

„Der Salon - Wunder einer neuen Zeit“ ist der Auftaktband einer historischen Familiensaga von Julia Fischer.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 34 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Sie werden eingerahmt von einem Prolog und einem Epilog. Mit Ausnahme des Prologs, der im Juli 1951 spielt, ist die Handlung auf das Jahr 1956 datiert. Sie fokussiert sich auf die Stadt München und das Umland. Der Aufbau ist übersichtlich und funktioniert prima.

Erzählt wird die Geschichte aus sich abwechselnden Perspektiven, beispielsweise aus der Sicht von Leni und der von Hans. Der Schreibstil ist wunderbar anschaulich, atmosphärisch und bildhaft. Authentische Dialoge und gelungene Beschreibungen lassen das Geschehen vor dem inneren Auge lebendig werden.

Protagonistin Leni ist ein zugleich sympathischer und interessanter Charakter. Ihre Gedanken und Gefühle lassen sich prima nachvollziehen. Ihre Geschichte habe ich sehr gerne verfolgt. Auch Hans und die übrigen Figuren wirken lebensnah und verfügen über ausreichend psychologische Details.

Die Autorin ist mir wegen ihrer vielschichtigen und tiefgründigen Liebesromane bekannt, die mit ihren attraktiven Settings auf unterhaltsame Weise viel Wissenswertes vermitteln. In ihrem neuen Roman beweist Julia Fischer, dass sie auch auf dem Gebiet der historischen Familiensaga überzeugen kann.

Neben einer erfreulich breiten Themenpalette bietet der erste Band der „Salon“-Reihe interessante Fakten zum Friseurhandwerk jener Tage, zum gesellschaftlichen Leben in den 1950er-Jahren, zum historischen München und einiges mehr. Die vorbildlich umfassende Recherche der Autorin ist an etlichen Stellen im Roman spürbar. Ein Beleg dafür ist auch das Verzeichnis mit Quellen zum Weiterlesen.

Auf rund 500 Seiten bleibt die Geschichte abwechslungsreich und kurzweilig. Die Handlung ist durchweg schlüssig und kohärent, aber dank mehrerer überraschender Wendungen nicht zu durchsichtig. Zudem konnte mich die Geschichte immer wieder berühren. Etwas gestört hat mich lediglich, dass am Ende noch ein paar Fragen zu viel offen sind und der Auftaktband somit schlecht für sich allein stehen bleiben kann. Das schmälert meinen äußerst positiven Gesamteindruck allerdings nur wenig.

Die liebevolle Aufmachung der Klappenbroschur mit dem stimmungsvollen, nostalgisch anmutenden Cover gefällt mir sehr. Der Titel klingt leider etwas beliebig, aber passt dennoch.

Mein Fazit:
Mit „Der Salon - Wunder einer neuen Zeit“ hat Julia Fischer meine hohen Erwartungen ein weiteres Mal nicht enttäuscht. Der Auftaktband macht Lust auf den zweiten Teil der historischen Familiensaga, den ich mit Sicherheit ebenfalls lesen werde. Bis zu dessen Erscheinen empfehle ich den ersten Roman sehr gerne weiter.

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