Herzensroman
Meine Meinung
Als ich diese Reihe von Kelly Moran entdeckt habe, war ich vor allem von dem Klappentext von Band 2 gefesselt. Aber ich lese ja natürlich nicht den zweiten vor dem ersten Band, auch wenn ...
Meine Meinung
Als ich diese Reihe von Kelly Moran entdeckt habe, war ich vor allem von dem Klappentext von Band 2 gefesselt. Aber ich lese ja natürlich nicht den zweiten vor dem ersten Band, auch wenn die Geschichten unabhängig voneinander lesbar sind. Und was soll ich sagen? Nachdem ich jetzt beide kenne, gefällt mir »Wildflower Summer – In deinen Armen« sogar viel besser als Teil 2, obwohl Teil 2 auch mega toll ist.
Ein Himmel, der unendlich erscheint, Berge, deren schneebedeckte Spitzen in der Sonne glitzern, Wildblumen, die sich im Wind wiegen. Dieser Anblick erwartet Nate Roldan, als er die Wildflower Ranch erreicht. Im selben Moment wird ihm klar, dass er nicht hierhergehört. Mit seinem Motorrad und seinen Tattoos sticht er an diesem schönen, friedlichen Ort heraus wie ein hässlicher Ölfleck. Nur scheint das Olivia Cattenach nicht zu stören. Ihretwegen ist Nate hier. Er hat ihrem sterbenden Bruder geschworen, auf sie aufzupassen. Und diese Aufgabe wird er erfüllen, egal was es ihn kostet. Er hätte nur nicht gedacht, dass der Preis sein Herz ist …
Kelly Morans Schreibstil durfte ich schon in »Kissing in the Rain« kennenlernen. Im Gegensatz zu dem Großteil der NA-Autoren schreibt sie nicht auf der Ich-Perspektive, sondern aus der personalen Er-/Sie-Perspektive. Bei »Kissing in the Rain« musste ich mich erst ein oder zwei Seiten daran gewöhnen. Hier wusste ich das ja schon und war sofort in der Handlung drin und habe auch ein Gefühl für die Figuren bekommen.
Olivia Cattenach hat vor gerade mal sechs Monaten ihren Bruder verloren und trotzdem schafft sie es, sich in ihrer Trauer um die Ranch und vor allem um Nate zu kümmern. Sie begegnet ihm mit einem Verständnis und einer Warmherzig- und Freundlichkeit, da wird jedem das Herz weit. Und genau das kann Nate auch gebrauchen. Er ist innerlich so zerrissen und schuldgeplagt und obwohl er eigentlich kaum jemandem irgendetwas von sich preisgibt, gelingt es Olivia mit Leichtigkeit, dass er sie hinter seine Fassade blicken lässt. Immer weiter lässt er sie vordringen und je mehr Olivia (und auch man selbst als Leser) erfährt, desto mehr vervollständigt sich das Bild, weshalb Nate so ist, wie er ist. Nach außen hin ein Schrank von Mann, dem man als Frau vielleicht nicht unbedingt alleine begegnen möchte, aber innen drin so verletzt und leer und ein herzensguter Kerl, dass einen wie Olivia das Bedürfnis überkommt, ihm dabei zu helfen, seine Wunden zu heilen.
Kelly Moran bannt die Gefühle so eindrucksvoll und greifbar aufs Papier, dass mir manches Mal eine Gänsehaut über die Arme gelaufen ist, so gefangen war ich. Die Atmosphäre war wundervoll, ich konnte mit Leichtigkeit in der Geschichte versinken und Olivia bei ihrem Leben auf der Ranch begleiten.
Fazit
Kelly Moran hat mich von der ersten Seite an in den Bann dieser Geschichte gezogen. Ich liebe Olivia und Nate, die so perfekt zusammenpassen, wie selten zwei Buchcharaktere zusammengepasst haben. Olivia bringt Nate genau die Wärme und das Verständnis entgegen, das Nate gebraucht hat. Und Nate ist genau die perfekte Mischung aus altmodischem Gentleman und neuzeitlichem Kerl, der erkennt, dass Frauen auch durchaus viel selbstständig tun können. Ich habe diese Geschichte über alles geliebt und bin froh mit Band 2 noch einmal zur Wildflower Ranch zurückkehren zu können.