Cover-Bild Marthas Widerstand
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 16.03.2017
  • ISBN: 9783846600436
Kerry Drewery

Marthas Widerstand

Sabine Bhose (Illustrator)

Martha ist des Mordes angeklagt und sitzt in der ersten von sieben Zellen. Sieben Tage lang stimmt das gesamte Volk darüber ab, ob sie freigesprochen oder in die nächste Zelle verlegt wird. Die Zellen werden dabei immer kleiner, genauso wie Marthas Chancen auf einen Freispruch. Denn die Umfragen zeigen, dass der Großteil der Bevölkerung sie sterben sehen will. Doch was wäre, wenn Martha genau darauf spekuliert?

Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt, bei dem es um viel mehr als ein einzelnes Menschenleben geht ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2017

Eine Achterbahn der Gefühle im Kampf gegen das System

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Inhalt:
Martha soll einen Mord begangen haben - und zwar an Medienmogul Jackson Paige, einem der einflussreichsten und beliebtesten Menschen der Stadt.
In dem System, in dem sie lebt, bleiben Martha nun ...

Inhalt:


Martha soll einen Mord begangen haben - und zwar an Medienmogul Jackson Paige, einem der einflussreichsten und beliebtesten Menschen der Stadt.
In dem System, in dem sie lebt, bleiben Martha nun sieben Tage. Sieben Tage, in denen das Publikum der Fernsehshow "Death is Justice" per Telefonvotig über Marthas Schicksal bestimmt: Wird sie leben oder sterben? Martha ahnt schon lange, dass in diesem System nicht alles mit rechten Dingen zugehen kann. Mit jedem Tag werden die Zellen kleiner, die Situation erscheint auswegloser und der Tod rückt näher. Doch Martha ist stark und hat einen Plan: Sie will die Märtyrerin für viele unrechtmäßige Tode sein, aufmerksam auf ein korruptes System machen und aus dem Gefängnis heraus Widerstand leisten. Marthas Freunde und Gegner des Systems tun alles, um die Praktiken hinter "Death is Justice" zu enthüllen - doch wird es ihnen gelingen Martha so vor dem elektrischen Stuhl zu bewahren und das System zu stürzen?

Fazit:


"Marthas Widerstand" hat mich auf die beste aller Weisen mitgenommen. Ich bin völlig in das System abgetaucht, habe mit den Protagonisten gerätselt, gebangt, gefiebert und wollte die Wahrheit ans Licht bringen.
In mehreren Zeitebenen wird Marthas Vergangenheit beleuchtet sowie die aktuelle Situation im Gefängnis und das Handeln der Personen außerhalb. Mit der Zeit ergibt sich ein immer deutlicheres Bild, als Leser erfährt man mehr Details und Zusammenhänge werden klar.
Je mehr ich gelesen habe, desto weniger konnte ich das Buch aus der Hand legen - ich musste einfach wissen, wie es weitergeht und vor allem, wie es endet. Und ich bin schonungslos ehrlich: Ich habe geweint.

Dieses Buch hat viele Gefühle bei mir ausgelöst: Ich war erheitert, traurig, nachdenklich, besort und wütend. Aber vor allem war ich ein Teil der Geschichte.
Jetzt warte ich gespannt auf Teil 2 und kann "Marthas Widerstand" nur jedem ans Herz legen!

Veröffentlicht am 31.05.2017

Realistisch

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Martha soll mitten auf der Straße einen Mann umgebracht haben und wird deswegen angeklagt. Das Volk hat ab diesem Zeitpunkt die Möglichkeit telefonisch abzustimmen, ob sie schuldig oder unschuldig ist. ...

Martha soll mitten auf der Straße einen Mann umgebracht haben und wird deswegen angeklagt. Das Volk hat ab diesem Zeitpunkt die Möglichkeit telefonisch abzustimmen, ob sie schuldig oder unschuldig ist. Schnell zeigen die Umfragen, dass das Volk sie für schuldig hält. Bei einer Verurteilung wartet der sichere Tod auf Martha. Ist Martha wirklich schuldig oder verfolgt sie noch einen ganz anderen Plan?

Die Idee, die hinter der Dystopie steckt, ist absolut kreativ und auch aktuell. In Zeiten von DSDS oder das Dschungelcamp erscheint das abstimmten via Telefon über die Schuld oder Unschuld gar nicht so abwegig, sodass der Roman auf mich schrecklich realistisch wirkt. Mittlerweile kann man in unserem Fernsehprogramm verfolgen, wie andere Menschen Heiraten, ihre Kinder bekommen oder ihre große Liebe suchen. In Marthas Welt treiben die Meiden die Unterhaltung auf die Spitzte, indem sie die Verurteilung eines Menschen und die Hinrichtung zu einem „unterhaltsamen“ Spektakel verwandeln. Dabei beeinflusst der Sender geschickt, was gezeigt wird, sodass die Zuschauer stark beeinflusst werden und ein völlig unschuldiger Mensch auf einmal absolut schuldig wirkt, sodass eine „Volksabstimmung“ keineswegs gerechter als ein Gericht ist, denn auf aussagekräftige Beweise, wie z. B. Fingerabdrücke, wird vollkommen verzichtet und nur die überzogenen Darstellungen des Senders dienen als Entscheidungshilfe und so steht eher der Spaß im Vordergrund und tatsächliche Gerechtigkeit zählt nicht. Auch wird die Schere zwischen reich und arm aufgrund dessen wesentlich größer, da die Reichen wesentlich mehr Möglichkeiten zum Abstimmen haben.

Kerry Drewery hält sich nicht mit einer langen Einführung auf und so ist man schon im ersten Kapitel mittendrin. Schon auf den ersten Seiten erlebt man Marthas Verhaftung hautnah mit. Die Story wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, sodass man auch weiß, was außerhalb des Gefängnisses passiert und die Geschichte durchaus abwechslungsreich ist, da nicht nur die Gefangenschaft thematisiert wird. So wird verdeutlicht, was die Verhaftung von Martha für Auswirkungen aus verschiedenen Personen hat.
Der sparsame Umgang mit Informationen bezüglich der Absichten von Martha hat mich etwas gestört. Natürlich möchte ich nicht schon nach den ersten zehn Seiten alle Pläne und Absichten kennen aber viele Informationen wurden erst zum Ende des Romans durch Rückblenden wirklich offen gelegte. Ich habe mich daher die ganze Zeit gefragt, was Martha damit wirklich bezwecken will und warum.

Der Schreibstil der Autorin passt perfekt zu der düsteren und ernsten Stimmung des Romans und ist daher eher gradlinige und nicht als verschnörkelt oder blumig zu beschreiben. Die Fernsehshow wird als Drehbuch dargestellt, sodass immer schnell klar wird, wo man sich gerade befindet und es wieder Zeit für die perverse Show ist.

Insgesamt konnte mich die kreative und realistische Idee des Romans absolut überzeugen. Wer also auf eine Dystopie Lust hat, die sich deutlich vom Rest des Genres abhebt wird bei „Marthas Widerstand“ definitiv fündig.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.05.2017

Regt zum Nachdenken an

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Dieses Buch hat mich mal wieder mit seinem Cover sofort angezogen. Mich hat dieses Gesicht gleich fasziniert und auch der Titel klingt vielversprechend. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, musste ...

Dieses Buch hat mich mal wieder mit seinem Cover sofort angezogen. Mich hat dieses Gesicht gleich fasziniert und auch der Titel klingt vielversprechend. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, musste ich es einfach lesen.

Als erstes fiel mir der Schreibstil positiv auf. Geschrieben wird aus den Sichten der Protagonisten Martha, Isaac, Eve und noch einige andere. Das ermöglichte es mir, mich in jeden Charakter hinein zu versetzen. Seine Gedankengänge und Gefühle zu verstehen und nachzuvollziehen. Richtig genial fand ich die Kapitel der Show, die fast wie ein Drehbuch geschrieben ist. Das war mal etwas ganz anderes und hat mich echt begeistert.

Das Leben, das hier beschrieben wird, ist teilweise echt schrecklich. Es gibt entweder arm oder reich. Und wenn man arm ist, dann hat man keine Möglichkeit, dem zu entkommen. Und eigentlich auch nicht die Möglichkeit bei dieser Demokratie mit abzustimmen.
Ich fand die Grundidee hier einfach echt genial. Denn wer weiß, ob es so etwas nicht tatsächlich irgendwann mal gibt. Mit Big Brother & Co ist das ja ähnlich. Obwohl ich es unvorstellbar fände, per Telefon über ein Leben zu entscheiden.

Die Autorin zeigt hier perfekt, wie trügerisch diese Welt ist und wie leicht Menschen zu manipulieren sind. Gerade in den "Show-Kapiteln" wird das sehr deutlich, weil hier von den Moderatoren alles so gedreht wird, wie sie es brauchen. Es wird alles so super beschrieben, dass ich teilweise das Gefühl hatte, ich schaue das ganze wirklich im Fernsehen.

Im Laufe der Geschichte erfährt man dann langsam, was es mit der Tat von Martha auf sich hat. Was passiert ist und warum. Und natürlich gibt es einige Überraschungen. Zum Ende hin nimmt das ganze nochmal richtig an Fahrt auf und ich bin nur so durch die Seiten geflogen.

Eine wirklich spannende und erschreckende Story, die einen mitfiebern lässt und auch zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 22.04.2017

Unfassbares Grundprinzip, aber schwache Charaktere, 4,5 Sterne

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Das Gedankenspiel, das diesem Buch zu Grunde liegen, ist unglaublich faszinierend: Alle Gerichte werden durch ein angeblich demokratisches Telefon-Voting ersetzt, damit das Volk über Schuld und Unschuld ...

Das Gedankenspiel, das diesem Buch zu Grunde liegen, ist unglaublich faszinierend: Alle Gerichte werden durch ein angeblich demokratisches Telefon-Voting ersetzt, damit das Volk über Schuld und Unschuld entscheiden kann. Sieben Tage lang darf es abstimmen, während der Angeklagte immer kleinere Zellen durchlaufen muss. In einer täglichen Fernsehshow wird das Verfahren geschildert, doch die Berichterstattung verläuft einseitig, ohne Beweise und manipulativ. Aber noch viel schlimmer: Um mitbestimmen zu dürfen, ob der Beschuldigte frei gelassen oder mit dem Tot bestraft werden soll, muss man Geld bezahlen. Die logische Folge: Die Macht liegt in den Händen der Reichen, während sich die Armen kaum einen Anruf leisten können.

Ich muss gestehen, dass ich selbst ein riesengroßer Fan von solch philosophischen Bücher bin, bei denen es um moralische Fragen wie 'Ist dieses System wirklich fair? ' geht. Schon von "Flawed - Wie perfekt willst Du sein" war ich Anfang dieses Jahres begeistert, doch dieses Buch hier ist noch besser!

Schon der Prolog ist unheimlich spannend, denn dem Leser wird bewusst, dass Martha einen ausgeklügelten Plan hat, um die Justiz zu stürzen. Doch wie genau, das funktionieren soll, wird erst Stück für Stück aufgedeckt, sodass es bis zum Schluss Geheimnisse zu lüften gibt. Dabei werden genau an den richtigen Stellen Perspektivwechsel eingebaut - mal berichtet Martha, mal ihre Anwältin und ab und zu sind Kapitel sogar wie ein Drehbuch geschrieben -, um die Geschichte temporeich voran zu bringen. Ab und zu gibt es kleine Rückblicke, sodass ich das Gefühl hatte, dass sich die Ereignisse nur so überschlagen. Für mich hat sich so eine Sogwirkung aufgebaut, wie ich sie schon lange nicht mehr erlebt habe. Von Anfang an habe ich auf den Showdown hingefiebert und meine Güte, ist der dann dramatisch.

Zwar war es für mich meist nebensächlich, dass mir die Hauptprotagonistin Martha nicht allzu sympathisch war und ich auch mit kaum einem Nebencharakter warm wurde, aber leider gehört auch dieser Teil zu einer Bewertung dazu. Zusammen mit der Tatsache, dass manche Gespräche zurückblickend wirklich unaussagekräftig und in die Irre führend waren, ziehe ich einen halben Stern ab. 

Veröffentlicht am 14.04.2017

Wahnsinnig tolles Buch

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Die Idee zu "Marthas Widerstand" ist nicht nur unglaublich genial, sondern auch super realitätsnah. Dadurch, dass "Death is Justice" stark an unsere TV-Formate wie "Germanys next Topmodel" und "DSDS" erinnern, ...

Die Idee zu "Marthas Widerstand" ist nicht nur unglaublich genial, sondern auch super realitätsnah. Dadurch, dass "Death is Justice" stark an unsere TV-Formate wie "Germanys next Topmodel" und "DSDS" erinnern, wo man auch bloß durch einen Anruf oder eine SMS abstimmen kann wer gewinnt, finde ich die gesamte Geschichte gar nicht so abwegig. Man merkt sehr schnell im Laufe des Buches, dass alles ein abgekartetes Spiel ist und sowieso nicht das Volk bestimmt, sondern schlicht und ergreifend die Reichen.
Die Protagonistin Marthas habe ich als eine sehr starke, aber auch naive Protagonistin empfunden. Ich fand sie sehr authentisch beschrieben und konnte ihre Handlungen grundsätzlich gut nachvollziehen. Trotzdem fand ich sie an der einen oder anderen Stelle ein wenig zu stark beschrieben und war mir nicht ganz sicher, ob eine 16 jährige tatsächlich so "kaputt" sein kann.
Ich persönlich mochte Eve, Marthas Betreuerin am liebsten. Ich fand ihre herzliche und ehrliche Art toll, denn sie setze sich für Martha in den Momenten ein, wenn es niemand tat. Isaac blieb für mich ein eher schwächerer Charakter, da er für mich viel zu spät in die Geschichte einbezogen wurde und leider auch nicht sehr stark beschrieben wurde. Allerdings sind für mich Mrs B und Eves Sohn Max die heimlichen Helden dieses Romans.
Der Schreibstil ist bei "Marthas Widerstand" eine interessante Mischung aus normalen Fließtext mit Dialogen und einem theaterähnlichem Skript. Besonders durch letzteres wird die gesamte Handlung sehr nüchtern und es liest sich eher abgehackt als fließend. Das Buch ist durch Kapitel eingeteilt, die gleichzeitig auch die verschiedenen Tage in den Zellen darstellen. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und wurde dadurch für mich besonders plausibel und rund. Man erfährt nach und nach Marthas und Isaacs Geheimnisse. Ich empfand das Buch als äußerst spannend und muss ehrlich zugeben, dass ich es ab den letzten 100 Seiten nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Fazit

"Death is Justice" hat erschreckende Ähnlichkeiten zu bekannten TV-Formaten in unserem Fernsehen. Natürlich ist das alles Fiktion und ich hoffe, dass es das auch für immer bleibt. Trotzdem hat mich dieses Buch sehr nachdenklich gestimmt. Ich fand "Marthas Widerstand" unheimlich gut durchdacht und auch ziemlich spannend. Ich persönlich finde die empfohlene Altersgrenze von 14 Jahren zu niedrig und würde dieses Buch ab einem Alter von 16 Jahren empfehlen. Ich freue mich sehr auf den zweiten Band, denn ich will unglaublich gerne wissen, ob Martha und Isaac durch ihre Taten etwas verändern konnten.