Meine Meinung: Die Idee, dass Liebe als Krankheit "entlarvt" wird, verboten und bekämpft wird, ist genauso schrecklich wie interessant. Und ausnahmsweise konnten meine Erwartungen größtenteils erfüllt ...
Meine Meinung: Die Idee, dass Liebe als Krankheit "entlarvt" wird, verboten und bekämpft wird, ist genauso schrecklich wie interessant. Und ausnahmsweise konnten meine Erwartungen größtenteils erfüllt werden. Als ich den Klappentext las, dachte ich dies wird eine ganz normale Liebesgeschichte mit dystopischen Hintergrund, aber da habe ich wohl daneben gelegen. Na klar, die Liebesgeschichte ist da und eine Dystopie findet der Leser natürlich auch vor, aber gleichzeitig bekommt man die ideale Vorlage um darüber nachzudenken, in was für einer Gesellschaft wir leben und was für uns eine utopische Gesellschaft ist. Dies findet sich aber noch verstärkt im 2.Band statt. Etwa die ersten 150 Seiten hat man das Gefühl die Geschichte bewegt sich nicht nach vorne und die Charaktere wissen nicht was Veränderung bedeutet. Zwischendurch wäre ich am liebsten in das Buch gesprungen (okay, jetzt werde ich komisch...) und hätte der lieben Protagonisten einen sagen wir mal hust Arschtritt hust verpasst, so naiv und verängstigt wirkte Lena, die Protagonistin. Auch wenn man ihr das wohl nachsehen kann, immerhin ist sie ihr ganzes Leben mit dem Gedanken aufgewachsen, Liebe sei etwas Schreckliches. Für uns unvorstellbar, eine Berührung oder jeglicher andere Ausdruck von Zuneigung verboten?
Das ganze Buch über wird aus Lenas Sicht erzählt, was dem einen vielleicht zu langweilig ist (keine Sorge, dass ändert sich in den Folgebänden), gefällt mir eigentlich ganz gut. Nach etwa der Hälfte des Buchs kommt "Leben" in die Protagonisten, sie durchgehen eine Entwicklung (endlich!) und auch die Geschichte kommt voran. Langsam wurde ich mit Lena warm und konnte mich mehr in ihrem Handeln identifizieren, romantische Szenen weiß Lauren Oliver zu beschreiben, wenn auch teilweise sehr ausführlich. Zuletzt bekommt der Leser noch einen ordentlichen Cliffhanger. Es stellt sich die Situation kurz vor einem Happy End ein, dass man sich als Leser nur denkt: "Oh nein! Nein! Mist... Und jetzt??" Und ich war nur froh, dass ich den zweiten Teil direkt lesen konnte.
Fazit: Ein schöner Trilogie Auftakt, wenn auch mit langer Einführung. Dann aber mit einer starken Geschichten und netten Protagonisten. Zuletzt wird es dann noch einmal spannend und der zweite Teil sollte am besten bereitliegen.. Gerne würde ich die Charakterentwicklung noch etwas genauer verfolgen und bin also nicht abgeneigt, dass Buch einmal erneut zu lesen. Klare Kaufempfehlung!