Als Edith, Margot und Luise sich das erste Mal begegnen, vereint sie auf den ersten Blick nur eines – sie möchte Hebamme werden und als Frau in diesem Beruf anerkannt werden. Zwar sind die Standesunterschiede groß, doch das stört die jungen Frauen nicht im geringsten und ihre Freundschaft wird ein starkes Band, dass sie während der gesamten Ausbildung verbindet.
In den Wirren des ersten Weltkrieges kämpfen alle drei mit Not und Elend, aber das alles lässt sich leichter ertragen, denn sie wissen, dass sie jeden Tag aus Neue dabei sind, wenn sie dem Wunder der Geburt bewohnen dürfen und Leben schenken….
Ich liebe historische Romane und ganz besonderes die von Linda Winterberg, denn sie sind jedes Mal ein Genuß zum Lesen, wenn längst vergangene Zeiten wieder zum Leben erweckt werden. Die Autorin dreht zum Auftakt der neuen Hebammen-Saga das Rad der Zeit zurück in die letzten Jahre des deutschen Kaiserreiches und entführt mich in das Berlin zur Zeit des ersten Weltkrieges.
Mitten in Not und Elend, Entbehrung und Hunger stellt sie drei jungen Frauen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Hoffnung zu schenken, indem sie als Hebamme dem Wunder der Geburt tatkräftig unter die Arme greifen. Dabei werde ich ein Teil dieser einzigartigen Freundschaft, die die drei Frauen verbindet.
Edith, Margot und Luise nehmen mich an der Hand und lassen mich die Strapazen ihrer Ausbildung spüren, geben mir intensive Einblicke in den Alltag einer Hebammenschülerin, der mit vielen Aufgaben versehen ist und lassen mich immer wieder miterleben, wenn sie den winzigen süßen Babys den Start in diese Welt erleichtern. Viele von ihnen werden ihre Väter nie kennenlernen, denn sie sind bereits im Krieg gefallen. Die Emotionen werden von Linda Winterberg schön eingefangen und an den Leser weitergegeben, die vielen Einzelschicksale, die sie in ihrem Buch vereint, berühren mich und gehen zu Herzen. Egal ob Wöchnerin oder Hebammenschülerin, jede Frau hat ihr Päckchen zu tragen und meistert diese Aufgabe mal mehr, mal weniger gut. Das Schicksal schlägt immer wieder unbarmherzig zu und lässt mich mit den Tränen kämpfen.
Immer wieder stehen unsere Freundinnen vor schweren Entscheidungen und die Autorin gestaltet die Szenen so, dass der Leser mitfühlt und als Ratgeber oder Entscheidungsträger mitwirken kann.
Das Buch lebt von der akribischen Recherche, die die Autorin betrieben hat und lässt die fiktive Geschichte geschickt mit den historischen Gegebenheiten verschmelzen. Daraus entsteht ein einzigartiger Roman, der von Freundschaft, Hoffnung, Mut und dem Wunsch nach Selbständigkeit und Anerkennung handelt.
Wenn Band eins schon so faszinierend, emotional und fesselnd ist, wie mag dann erst Band zwei sein ? Ich bin auf jeden Fall total neugierig und freue mich auf die Fortsetzung, die ich kaum erwarten kann ?