Cover-Bild Tod in Siebenbürgen
Band 1 der Reihe "Paul Schwartzmüller ermittelt"
(76)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Spannung
17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 24.02.2023
  • ISBN: 9783847901198
Lioba Werrelmann

Tod in Siebenbürgen

Paul Schwartzmüller ermittelt

Seit Jahrzehnten hat Paul Schwartzmüller Rumänien, das Land seiner Kindheit, nicht mehr besucht. Nun macht sich der Investigativjournalist auf den Weg nach Siebenbürgen, um das Erbe seiner kürzlich verstorbenen Tante anzutreten.

Paul will den ihm vermachten Bauernhof schnell loswerden, doch die Reise nimmt eine überraschende Wendung. Als er in Siebenbürgen ankommt, schlägt ihm zunächst wenig Begeisterung entgegen. Nur Sorin, Pauls Freund aus Kindheitstagen, empfängt ihn herzlich. Als man auf dem sagenumwobenen Dracula-Schloss Bran einen Touristen tot auffindet, wird ausgerechnet Sorin zum Hauptverdächtigen - und Paul stellt selbst Ermittlungen an. Dabei wird er auch mit seiner eigenen Familiengeschichte konfrontiert.

Ein spektakulärer Mord, ein kauziger Ermittler, und ein Land, das viele Überraschungen bereithält. Band 1 der neuen Krimireihe um Paul Schwartzmüller.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2023

Tolles Lokalkolorit, schwacher Krimi

1

Paul Schwartzmüller, ein erfolgreicher Investigativjournalist, ist als Kind mit seinem Vater nach Westdeutschland ausgewandert und nun als Tourist in seiner alten Heimat, um das Erbe seiner verstorbenen ...

Paul Schwartzmüller, ein erfolgreicher Investigativjournalist, ist als Kind mit seinem Vater nach Westdeutschland ausgewandert und nun als Tourist in seiner alten Heimat, um das Erbe seiner verstorbenen Tante anzutreten. Überwältigt von der Schönheit des Landes wird Paul schon bald von der Vergangenheit eingeholt. Sein ehemals bester Freund soll für einen grausamem Mord verantwortlich sein. Das kann Paul nicht glauben und versucht ihm zu helfen, indem er Leute befragt und auf eigene Faust Recherchen anstellt. Doch Paul ist kaum handlungsfähig, körperlich und geistig angeschlagen, wird er zum Spielball des Mörders. Zum Glück bekommt er unerwartet Hilfe.

Man merkt, dass die Autorin Lioba Werrelmann in Rumänien vor Ort war und mit den Bewohnern gesprochen hat. Sie beschreibt sehr lebhaft die Landschaft, die Leute, ihrer Kultur und Geschichte, und macht traditionelle Gerichte schmackhaft. Das ist so authentisch und interessant geschrieben, dass man über ein paar Schwächen des Buches hinwegsehen kann, wenn einem Lokalkolorit wichtig ist. Zur angenehmen Unterhaltung trägt der flüssige und angenehme Schreibstil bei. Der Fall ist wendungsreich inszeniert und lädt zum Spekulieren ein, hat aber seine Schwächen in punkto Vorhersehbarkeit und ungeklärten Fragen, denn die kriminalistischen Aspekt, die ich bei einem Krimi erwartet hätte, waren unbefriedigend. Auch die Figuren konnten mich nicht überzeugen, allen voran der schuldzerfressene Paul. Obwohl sein Zustand nachvollziehbar beschrieben wurde, verhält er sich bedenklich naiv, was die Ermittlungen und seine Berufung unglaubwürdig werden lässt. Auch die weiteren (geheimnisvollen) Personen, die wichtige Hinweise beisteuern, haben eher einen irritierenden Beigeschmack. Weitere Bände der Reihe werde ich wohl nicht lesen. Nichtsdestotrotz war die Mischung aus Mystik, Aberglauben, Korruption, reizvollem Lokalkolorit und mysteriösen Geheimnissen interessant inszeniert. Deswegen gibt es von mir 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 20.03.2023

Rückkehr nach Siebenbürgen

0

Der Investigativjournalist Paul Schwartzmüller erfährt durch ein Anwaltsschreiben, dass er den Hof seiner Tante Zinzi in Siebenbürgen geerbt hat. Er hat seine Heimat vor 35 Jahren verlassen und war der ...

Der Investigativjournalist Paul Schwartzmüller erfährt durch ein Anwaltsschreiben, dass er den Hof seiner Tante Zinzi in Siebenbürgen geerbt hat. Er hat seine Heimat vor 35 Jahren verlassen und war der Meinung, seine Tante wäre ebenso lange schon tot. Erstaunt und mit vielen Fragen macht er sich auf die Reise in das Dorf, in dem er viele wunderbare Sommerferien verbracht hat.

Schon das schöne Cover mit dem wolkenverhangenen Tal und dem idyllisch im Wald gelegenen Schloss macht neugierig auf das Buch. Lioba Werrelmann schreibt lebendig und anschaulich, ihre Beschreibungen von Land und Leuten, Kultur, sowohl der Siebenbürger Sachsen als auch der Rumänen, Aberglaube, Sitten und Gebräuche sind atmosphärisch gelungen und machen Lust, Rumänien einmal selbst zu besuchen. Auch das Problem der Korruption und missbrauchter EU-Gelder wird nicht ausgespart, wie auch die düstere politische Vergangenheit unter Ceaușescu.
Pauls heftige Gefühle kann ich anfangs nachvollziehen, er hat durch die Ausreise nach Deutschland damals viel verloren und sein Vater hatte ihm wohl einiges verschwiegen. Er ist verwirrt von den Eindrücken im heutigen Siebenbürgen und den Erinnerungen, die auf ihn einstürmen.
Als ein Mord auf Schloss Bran geschieht und ihn sein unter Verdacht stehender und verhafteter Jugendfreund um Hilfe bittet, verzettelt sich Paul bei seinen Ermittlungsversuchen, er wirkt unsicher, agiert dilettantisch und scheint seine beruflichen Fähigkeiten verloren zu haben. Er schlafwandelt wieder wie in seiner Kindheit, trinkt zu viel und ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt, wodurch die Krimihandlung in den Hintergrund gedrängt wird.
Andere Protagonist:innen werden leider nicht tiefer gehend charakterisiert und es bleiben Fragen offen, was ich bedauert habe, denn es sind interessante Figuren, die ich gern besser kennengelernt hätte.
Als Erzählung über Siebenbürgen ist das Buch sehr unterhaltsam, aber als Krimi hat es mich enttäuscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 06.03.2023

Zu wenig Krimi, aber sehr atmosphärisch

0

Der Investigativjournalist Paul Schwartzmüller erhält zur gleichen Zeit ein Angebot als zukünftiger Chefredakteur zu arbeiten und einen Brief von einem Anwalt aus Rumänien. In diesem erfährt er, dass er ...

Der Investigativjournalist Paul Schwartzmüller erhält zur gleichen Zeit ein Angebot als zukünftiger Chefredakteur zu arbeiten und einen Brief von einem Anwalt aus Rumänien. In diesem erfährt er, dass er den Bauernhof seiner Tante Zenzi geerbt hat. Verstört fragt sich Paul wie das möglich sein kann, denn ihm wurde erzählt, dass sie bereits vor 30 Jahren verstorben sei. Bevor er seinen neuen Job antritt, reist er nach Siebenbürgen um den Anwalt aufzusuchen, der als Testamentsvollstrecker aufscheint.

Gemeinsam mit Paul reisen wir Leser nach Siebenbürgen - in ein Gebiet, welches einst von vielen deutschsprachigen Menschen besiedelt wurde. Als Paul im Dorf ankommt, welches er vor 30 Jahren überstürzt mit seinem Vater verlassen hat, fühlt er viele Erinnerungen in sich aufsteigen. Den geerbten Bauernhof möchte er trotzdem so schnell wie möglich wieder loswerden. Er hat aber nicht mit Maia gerechnet, die noch immer dort lebt. Auch die Einwohner des Dorfes sind ihm nicht wirklich wohlgesonnen. Nur Sorin, sein Freund aus Kindertagen, freut sich ihn wiederzusehen. Doch die Wiedersehensfreude währt nicht lange, denn Sorin, der als Fremdenführer auf Schloss Bran arbeitet, wird des Mordes angeklagt. Ein im Ort ansäßiger deutscher Geschäftsmann wurde tot in der Folterkammer aufgefunden.

Der Einstieg hat mir sehr gut gefallen. Ich bin direkt in Siebenbürgen angekommen und habe mit Paul seine Heimat entdeckt. Lioba Werrelmann hat die Landschaft und vorallem die Eigenheiten der Dorfbewohner sehr greifbar und lebendig dargestellt. Ich fühlte mich, als wäre ich direkt am Ort des Geschehens. Dabei wird auch viel gegessen. Hungrig sollte man den Krimi nicht lesen, denn die Autorin stellt viele rumänische Köstlichkeiten vor.
Wir erkennen bald, dass Paul noch an seiner alten Heimat hängt und an einem Geheimnis knabbert, dass er nicht wirklich orten kann. Er musste als 14-jähriger sein Heimatland überstürzt verlassen und weiß bis heute nicht, was der Grund dafür war. Doch irgendwie fühlt er sich innen drinnen schuldig. Und warum hat ihm sein Vater damals erzählt, dass seine geliebte Tante Zenzi gleich nach ihrer Flucht verstorben sei? Vieles dreht sich um Pauls persönlichen Befindlichkeiten, die mit der Zeit immer mehr zunehmen. Die Krimihandlung tritt dadurch immer mehr in den Hintergrund.
Was mich aber am meisten störte, war Pauls handeln. Immer wieder wird seine Professionalität als Journalist hervorgehoben, doch bei seinen Nachforschungen wirkt er ziemlich unbeholfen - wir Österreicher würden hier "patschert" sagen. Von der versprochenen Hilfe für seinen Freund Sorin sind wir weit entfernt. Bei vielen Aktionen konnte ich nur den Kopf schütteln. Dies wirkte für mich sehr widersprüchlich und unglaubwürdig.

Der Schreibstil von Lioba Werrelmann ist sehr angenehm, bildgewaltig und atmosphärisch. Die Autorin hat das Mystische rund um Schloss Bran und den Aberglauben der Einwohner sehr stimmungsvoll eingefangen. Normaler Weise mag ich mystische Stimmung in Krimis oder Thriller weniger, doch in "Tod in Siebenbürgen" passt es perfekt. Der Aberglauben, die seltsame Stimmung im Dorf und rund um das Dracula Schloss wird so atmosphärisch dargestellt, dass man sich beim Lesen leicht gruselt. Schade, dass der Kriminalfall und die Hintergründe dazu dabei weniger beitragen. Das Thema, dass Lioba Werrelmann hier noch anspricht, wäre ein sehr wichtiges......

Fazit:
Ein sehr atmosphärischer und leicht gruseliger Krimi, der mit der Zeit leider zu viel um den Protagonisten und sein Befinden kreist. Auch ein wichtiges Thema, welches die Autorin aufgreift wird zu oberflächlich behandelt. Trotzdem hat mir der erste Fall für Paul Schwartzmann gut gefallen. Die sehr stimmungsvollen Bilder über Siebenbürgen und der leichte mystische Anteil ist gelungen. Ich runde auf anderen Plattformen gerne auf 4 Sterne auf.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.05.2023

Mit schlafwandlerischer Sicherheit tapst Paul im Dunkeln

0

Paul Schwartzmüller stammt ursprünglich aus Siebenbürgen, ist ein Siebenbürger Sachse, aber mit vierzehn Jahren mit seinem Vater nach Deutschland geflohen. Paul wuchs mit dem Glauben auf, seine geliebte ...

Paul Schwartzmüller stammt ursprünglich aus Siebenbürgen, ist ein Siebenbürger Sachse, aber mit vierzehn Jahren mit seinem Vater nach Deutschland geflohen. Paul wuchs mit dem Glauben auf, seine geliebte Tante Zinzi sei kurz danach gestorben. So hat ihn nichts mehr in die alte Heimat gezogen. Dann bekommt er Post – und soll sein Erbe antreten, das Haus von Tante Zinzi, die laut Brief erst sechs Wochen zuvor verstarb. Er trifft auf seinen Kindheitsfreund und urplötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Ein Mord, viele Geheimnisse, seltsame Vorkommnisse und mittendrin Paul.

Dies ist der Auftakt einer Krimiserie. Und da fängt es schon an, mich zu erstaunen, denn Paul ist alles andere als ein Ermittler. Eigentlich ist er sogar in seinem Beruf, Journalist, eine Niete. Zumindest stellt er sich in dieser Story reichlich dumm an und schafft es noch nicht mal, anständig zu googeln. Das ist übrigens alles, was er an Recherchearbeit zustande bringt. Er ist nicht gänzlich unsympathisch, aber definitiv das dunkelste Licht in Osrams Lichtstudio.

Die anderen Figuren sind schon echt Originale. Vorneweg Maia, bei der man nicht genau weiß, ist sie nun eine schmuddelige Kräuterhexe oder eine betörende Schönheit. Pusomori lässt sich auch nicht ganz so leicht greifen und einordnen, aber sie ist für mich die interessanteste und gelungenste Figur. Sorin ist das Sinnbild eines Taugenichts, der sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt, aber ein herzensguter Kerl. Die Beschreibung der Landschaften, Speisen und Menschen gefällt mir gut, der Kriminalfall könnte spannender sein, die Ermittlung schlüssiger und weniger zufällig.

Der Schreibstil ist ein bisschen seltsam für meinen Geschmack. Manchmal ein bisschen eingeschlafen, immer wieder Lieblingsphrasen der Autorin (unser Paul streicht sich z.B. sehr gern über den gefüllten Bauch), ein frisch geborenes Zicklein wird zum Lamm, Sorins Mutter geht diesem gerade bis zur Hüfte (das stelle man sich mal bildlich vor!), viele Rumänische Wörter. Es gibt eine Art Spiel bei Lesenden: Die Suche nach dem bellenden Hund. In vielen Büchern kommt dieser vor. Ich habe sage und schreibe sechs Stellen in diesem Buch gefunden, die von bellenden Hunden berichten! Das dürfte Rekord sein.

Das Ende ist stimmig, aber auch wieder langweilig. Auf diese Lösung wäre jeder sofort gekommen an Pauls Stelle. Nur er hat mal wieder nicht eins und eins zusammenzählen können. Wenn Paul weiter ermittelt (hat er ja eigentlich hier gar nicht, er war nur zufällig anwesend und neugierig, schlafwandelte aber mehr, als dass er ermittelte), frage ich mich, wo und was. Und ich hoffe, er macht das dann etwas erfolgreicher und gewissenhafter. Ob ich ihn dabei begleiten möchte, kann ich aktuell noch nicht sagen. Für mich ist dies ein 3-Sterne-Buch, ein Roman, kein Krimi, und wenn doch, dann extrem gemütlicher Cosy Crime.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.05.2023

Erkundungstour in Siebenbürgen

0

Der Investigativjournalist Paul Schwartzmüller begibt sich aus persönlichen Gründen nach Rumänien und knüpft an seiner Jugend wieder an. Nach dem grausamen Mord an einem deutschen Unternehmer im Dracula-Schloss ...

Der Investigativjournalist Paul Schwartzmüller begibt sich aus persönlichen Gründen nach Rumänien und knüpft an seiner Jugend wieder an. Nach dem grausamen Mord an einem deutschen Unternehmer im Dracula-Schloss Bran gilt Pauls Kindheitsfreund als mutmaßlicher Täter. Paul will versuchen, seinen Unschuld zu beweisen und stellt deswegen in Siebenbürgen Nachforschungen an. Parallel dazu kommen auch Geheimnisse aus Pauls rumänischen Vergangenheit ans Licht.

Der Tatort (Schloss Bran) wurde auf dem Cover in einem goldenen Licht festgehalten. Damit kann der Leser von Anfang an in dieser für deutsche Krimis unübliche Gegend eintauchen. Die Erkundung dieser mir unbekannten Region ist genau das, was mir an diesem Buch gefallen hat.

Mit diesem Roman zeigt Lioba Werrelmann, dass Siebenbürgen noch viel mehr zu bieten hat, als nur den berühmten Graf Dracula. Sie beschreibt in einer lebendigen Weise die Landschaft, die Städte und Orte, in der Paul „ermittelt“, wie Sibiu (Hermannstadt) oder Schloss Bran und die Traditionen der Region. Bei den zahlreichen beschriebenen kulinarischen Spezialitäten läuft einem sogar das Wasser im Munde zusammen.

Dagegen wirkt der Plot, mit dem der Leser abgespeist wird, ziemlich schwach. Genauso wie Pauls Fähigkeiten. Trotz seines Berufs ist Paul Schwartzmüller in Siebenbürgen ein armseliger Ermittler. Und er verzettelt sich auch noch mit seiner eigenen Vergangenheit.

Leser, die sich auf einen spannenden Krimi freuen, droht die Enttäuschung. Wer sich aber auf die Reise nach Siebenbürgen einlässt, der wird eine erstaunliche und traditionsreiche Gegend erkunden können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere