Cui bono? Wem nützt es?
Schauplatz Köln
Nachdem es zwei Polizistenmorde und einen versuchten Mord gab, ist die Polizei dem Täter auf der Spur. Bei der Verfolgung des vermeintlichen Täters, Frank Brenner, gerät Kommissar Thomas ...
Schauplatz Köln
Nachdem es zwei Polizistenmorde und einen versuchten Mord gab, ist die Polizei dem Täter auf der Spur. Bei der Verfolgung des vermeintlichen Täters, Frank Brenner, gerät Kommissar Thomas Rongen in eine knifflige Situation. Er ist dem Täter dicht auf den Fersen, die angeforderten Kollegen sind noch nicht in Sicht, aber er will nicht aufgeben und macht im Alleingang weiter. Das erweist sich für ihn als ein folgenschwerer Fehler. Für seine Darlegung des Falles, daß für ihn eine Notwehrsituation bestand, gibt es keine Zeugen. In seiner Verzweiflung engagiert er zu seiner Verteidigung den Anwalt Nicholas Meller. Sie kennen sich bereits aus früheren Fällen und waren bis heute nicht unbedingt Freunde. Und wie man Meller kennt, er verbeißt sich auch in diesen Fall und Rongen findet Hinweise, die bei den Ermittlungen übersehen wurden. Eine verwirrende Situation und als Leser stellt man sich die Frage: Was passiert eigentlich hinter den Kulissen bei Polizei und bei den Russen? Wem kann man trauen, wer ist womöglich korrupt? Im Polizeiapparat verliert Rongen hingegen immer mehr die Unterstützung und Loyalität von Vorgesetzten und Kollegen und gerät dadurch ins Abseits.
Gleich vorneweg – es ist für mich der beste Band der Trilogie. Das Cover finde ich sehr gelungen. Die die beiden Vorgängerbände gelesen zu haben, empfand ich als hilfreich. Manche Details bzw. Figuren waren mir einfach bekannt, aber auch für Neueinsteiger dürfte es kein Problem sein, der Handlung zu folgen. Der Plot ist durchgehend fesselnd und komplex, man kann als Leser sehr gut mit rätseln. Die Kapitel sind kurz gehalten und es entwickelte sich bei mir ein richtiger Lesesog, so daß ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe. Da es sich hier um einen Thriller handelt, muß sich der Leser auch auf durchaus härtere Szenen einstellen, aber das gehört nun mal dazu. Aber auch in diesem Thriller gibt es nicht nur Dramatik, Korruption, Gewalt, Folter, sondern auch ein Quentchen Liebe.
Nicholos Meller war bereits seit Beginn der Reihe für mich eine Sympathiefigur. Er hat sich weiter entwickelt und wurde vom Loser, der seinen Beruf nicht sonderlich ernst nahm, durch einen gelösten Fall zum Staranwalt und in diesem Band wurde er für mich zu einem Anwalt, der etabliert ist, ernst genommen wird und dem man zutraut, seine Aufgabe gut zu erledigen. Anschaulich beschrieben fand ich auch das Verhältnis zwischen Meller und Rongen, das mit der Zeit immer enger und vertrauter wurde. Nina Vonhoengen, seine On-/Off-Partnerin, sowohl privat als auch geschäftlich, hat sich gemausert und wurde eine richtig toughe Anwältin, derzeit als Juristin im Polizeidienst. Die Büroleiterin, Frau Zollinger, konnte ich mir in ihrer Eigenschaft als Firewall sehr gut vorstellen.
Opferfluss ist der letzte Band der Trilogie, obwohl ich mir vorstellen könnte, daß es noch jede Menge Stoff für einen weiteren Thriller gäbe rund um Nicholas Meller und Nina Vonhoengen. Die letzte Passage des Buches könnte eventuell ein Hinweis darauf sein.
Für mich der beste Band der Trilogie und deshalb eine absolute Leseempfehlung für alle Thrillerfans!