Cover-Bild Über die Grenze
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Urachhaus
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 01.2021
  • ISBN: 9783825151515
  • Empfohlenes Alter: ab 9 Jahren
Maja Lunde

Über die Grenze

Antje Subey-Cramer (Übersetzer), Regina Kehn (Illustrator)

Norwegen unter deutscher Besatzung 1942. Zwei jüdische Kinder müssen über die Grenze nach Schweden, wo ihr Vater wartet. Doch die erwachsenen Helfer werden verhaftet, und zwei norwegische Kinder springen ein …
Gerda ist zehn und hat gerade »Die drei Musketiere« gelesen. Naiv, abenteuerlustig und ausgestattet mit einem hitzigen Temperament, beschließt sie, Sarah und Daniel auf ihrer Flucht zu helfen. Ihr ängstlicher Bruder Otto geht zögernd mit. Es wird für die vier Kinder ein Abenteuer auf Leben und Tod.

Maja Lunde stellt die vier Protagonisten lebendig und authentisch in ihrem Kindsein dar: in geschwisterlichem Streit, in Trotz, Leichtsinn, Spieltrieb und Abenteuerlust.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2019

Mutig wie die Musketiere

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Die Geschichte beginnt im Nazi-besetzten Norwegen 1942 im Haus der Wilhelmsens. Neben den Eltern, die eine Arztpraxis betreiben, gehören Otto, zwölf, Gerda, zehn, und die Haushälterin Klara zur Familie. ...

Die Geschichte beginnt im Nazi-besetzten Norwegen 1942 im Haus der Wilhelmsens. Neben den Eltern, die eine Arztpraxis betreiben, gehören Otto, zwölf, Gerda, zehn, und die Haushälterin Klara zur Familie. Seit einigen Tagen schon gehen merkwürdige Dinge im Hause Wilhelmsen vor sich und plötzlich steht der Polizeiapparat der Besatzer vor der Tür. Viel zu spät erkennt Gerda, dass ihre Eltern zwei jüdische Kinder, Daniel und Sarah, im Haus versteckt hatten. Auf sich allein gestellt, flüchten die Kinder nach Schweden, wo der jüdische Vater wartet.

Wie bei den Abenteuern der drei Musketiere, dem Buch, das die Kinder gern und oft lesen, wird die Reise nach Schweden zwischenzeitlich extrem gefährlich. Überall lauern Kontrollen und Verräter. Wem soll man noch vertrauen? Doch die Kinder, die sich vielleicht anfänglich uneins waren über die richtige Vorgehensweise, halten zusammen, finden Verbündete und wachsen insgesamt über sich hinaus.

Ich mag Maja Lunde, weil sie es schafft, ernste Themen literarisch zu bearbeiten, ohne damit den Leser zu verschrecken. Wie schon bei der Geschichte der Bienen / des Wassers, berichtet sie auch hier von Fakten ohne einen zu arg anklagenden oder verurteilenden Ton anzuschlagen. Zudem lässt sie die Kinder trotz Krieg und Flucht weiterhin Kinder sein. Sie streiten sich, toben, sind leichtsinnig, manchmal frech. Sie macht es immer wieder spannend und führt die Geschichte haarscharf am Scheitern vorbei. Das Ende ist für den Erwachsenen etwas unglaubwürdig, aber für Kinder der empfohlenen Altersgruppe optimal, genau so wie es ist.

Fazit: An diesem historischen Kinderbuch „Über die Grenze“ gibt es überhaupt nichts zu meckern. Schon 9-Jährige können in ein bitteres Kapitel der europäischen Geschichte eintauchen, ohne in ihrem Gemütszustand zu stark erschüttert zu werden. Trotzdem ist nichts beschönigt oder verniedlicht, die Fakten sind sachgerecht, aber eben gleichzeitig kindgerecht aufbereitet. Ich kann die Lektüre nur empfehlen.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Lesenswert - für Kinder und Erwachsene!

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"Über die Grenze" heißt der neue Roman von Maja Lunde, mit dem die Autorin ein ganz besonders lesenswertes Buch für Kinder ab 9 Jahren erschaffen hat.

Ein Geschwisterpaar, das sich streitet und neckt ...

"Über die Grenze" heißt der neue Roman von Maja Lunde, mit dem die Autorin ein ganz besonders lesenswertes Buch für Kinder ab 9 Jahren erschaffen hat.

Ein Geschwisterpaar, das sich streitet und neckt und anstatt Hausaufgaben zu machen, lieber Verstecken spielt. Kinder erkennen sich hier wieder. Doch eine unbeschwerte Kindheit erleben Gerda und Otto in Norwegen im Jahr 1942 leider nicht.

Sie erleben die Auswirkungen des 2. Weltkrieges und die Verfolgung der Juden hautnah mit. In dieser Geschichte geht es auch um Mut, Vertrauen, Hilfsbereitschaft und Verständnis füreinander. Der Autorin ist es gelungen, dieses ernste Thema der Zeitgeschichte sehr einfühlsam und kindgerecht begreifbar zu machen.

Die kurzen Kapitel sind frisch und lebendig geschrieben, die Illustrationen sind sehr ansprechend. Spannung und Abenteuer kommen in diesem Buch nicht zu kurz.

Für mich ist dieses Kinderbuch ein richtiges Highlight! Ein Buch, das auch Erwachsene lesen sollten! Ein Buch, das im Unterricht gemeinsam gelesen und besprochen werden sollte!
Daher kommt von mir eine eindeutige Kauf- und Leseempfehlung für Jung und Alt!



Veröffentlicht am 06.09.2019

Schwieriges Thema kindgerecht aufbereitet

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Klappentext:

Norwegen unter deutscher Besatzung 1942. Zwei jüdische Kinder müssen über die Grenze nach Schweden, wo ihr Vater wartet. Doch die erwachsenen Helfer werden verhaftet, und zwei norwegische ...

Klappentext:

Norwegen unter deutscher Besatzung 1942. Zwei jüdische Kinder müssen über die Grenze nach Schweden, wo ihr Vater wartet. Doch die erwachsenen Helfer werden verhaftet, und zwei norwegische Kinder springen ein …
Gerda ist zehn und hat gerade ›Die drei Musketiere‹ gelesen. Naiv, abenteuerlustig und ausgestattet mit einem hitzigen Temperament, beschließt sie, Sarah und Daniel auf ihrer Flucht zu helfen. Ihr ängstlicher Bruder Otto geht zögernd mit. Es wird für die vier Kinder ein Abenteuer auf Leben und Tod.

Fazit:

Als ich dieses Buch entdeckte, wunderte ich mich über das sehr düstere Cover, welches meine Neugier weckte. Ich las dann erst mal den Klappentext, um zu wissen, um was es in diesem Buch geht und war schnell überzeugt, dass dieses Cover zum Inhalt passt. Kaum mit dem Lesen begonnen, war ich mitten in der Handlung und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Gerdas Eltern haben in ihrem Keller zwei jüdische Kinder versteckt, die sie zu ihrem Vater nach Schweden bringen wollen. Dort sind sie in Sicherheit vor den Nazis. Doch kurz vor der Flucht werden die Eltern verraten und verhaftet. Gerda und ihr Bruder Otto bleiben alleine im Haus und entdecken die jüdischen Kinder. Für die mutige Gerda, die von den Abenteuern der drei Musketiere träumt. Ist sofort klar, dass sie den Kindern helfen muss. Gerdas ängstlicher und besonnener Bruder schließt sich in der letzten Minute an und so beginnt ein gefährliches Abenteuer, da die Flucht extrem gefährlich ist.

Ohne den sonst üblichen erhobenen Zeigefinger wird von der Autorin in kindgerechter und eindrucksvoller Art ein sehr schwieriges Thema aufbereitet. Vier Kinder auf der Flucht vor den Nazis, und trotzdem bleiben die Kinder im gesamten Verlauf Kinder mit ihren Ideen und ihren normalen Verhaltensweisen. Alle Kinder werden mit ihren Gefühlen und Handlungen glaubwürdig dargestellt, so dass ich mich in sie hineinversetzen konnte. Sie sind mutig, ängstlich, fröhlich, manchmal leichtsinnig und für sie ist die Flucht erst einmal ein neues, abenteuerliches Spiel. Ganz normale Kinder, die es schaffen, Lesern den Wert von Mut, Aufrichtigkeit, Zusammenhalt und Rückgrat vor Augen zu führen. Sie wachsen über sich selbst hinaus und erleben teilweise völlig neue Seiten an sich.

Ich halte es für sehr wichtig, auch Kindern diese schlimme Zeit zu erklären und dieses Buch ist ein guter erster Schritt. Auf ehrliche und behutsame Weise werden Kinder an dieses Thema herangeführt und das Interesse für diese Zeit geweckt, gerade weil die Thematik in ein Abenteuer verpackt wurde, mit dem sich Kinder identifizieren können.

Mich hat dieses Buch begeistert und ich empfehle es allen Eltern, mit Kindern im passenden Alter, um es gemeinsam mit den Kindern zu lesen.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Eine Botschaft der Mitmenschlichkeit unter Kindern

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Das beste Kinderbuch, das ich seit langem gelesen habe!
Es befasst sich mit einem schwierigen Thema, ist aber dennoch ausgesprochen kindgerecht mit leichter Feder geschrieben.
Die Geschichte spielt in ...


Das beste Kinderbuch, das ich seit langem gelesen habe!
Es befasst sich mit einem schwierigen Thema, ist aber dennoch ausgesprochen kindgerecht mit leichter Feder geschrieben.
Die Geschichte spielt in Norwegen im Jahr 1942, das Land steht unter deutscher Besatzung. Da es für die zwei jüdischen Kinder Sarah und Daniel zu gefährlich wird, müssen sie das Land verlassen und über die Grenze nach Schweden gelangen, wo ihr Vater auf sie wartet. Doch die erwachsenen Helfer werden plötzlich verhaftet. Im Haus, in dem Sarah und Daniel versteckt gehalten werden, wohnen Gerda und Otto, zwei sehr unterschiedliche Kinder. Gerda ist zehn, hat gerade „Die drei Musketiere“ gelesen, ist abenteuerlustig und mutig. Ihr Bruder Otto dagegen wirkt eher ängstlich, zögerlich, überlegter als Gerda. Doch für Gerda steht sofort fest, dass sie zusammen mit Otto den beiden jüdischen Geschwistern bei der Flucht helfen müssen. Dass es sich um ein Abenteuer auf Leben und Tod handeln wird, ahnen sie nicht…
Der Autorin ist auf großartige Weise gelungen, Zeitgeschichte, schlimme Zeitgeschichte, auf eine kindgerechte Weise zu erzählen, spannend, eindringlich, aber eben so, dass Kinder einerseits Verständnis entwickeln für eine furchtbare, angstbesetzte Zeit, andererseits aber nicht von Albträumen geplagt werden. Sondern vielmehr eine Ahnung davon bekommen, dass Mut und Hilfsbereitschaft, Solidarität und Einsatz für andere die wertvollsten Zeichen für Mitmenschlichkeit sind und allemal erstrebenswert.
Sowohl Sarah und Daniel als auch Gerda und Otto werden in ihrem Kindsein absolut glaubwürdig dargestellt. Sie sind lebendig, fröhlich und ängstlich, abenteuerlustig, trotzig, leichtsinnig, immer verführbar zu Spielen, immer fähig, die harte Wirklichkeit im Spiel auszublenden. Und dennoch ernsthaft genug, um den Gefahren in einer bedrohlichen Zeit auf mutig-kreative Weise zu begegnen und das eine oder andere Mal zu erleben, wie man über sich selbst hinauswachsen kann.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Zwei kleine norwegische Helden in den Zeiten von Krieg

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Die 10-jährige Gerda und ihr älterer Bruder, der 12-jährige Otto, leben in Norwegen. Es ist das Jahr 1942 und richtig schlimmer Krieg in einigen Ländern. In Norwegen wird nicht so richtig gekämpft, aber ...

Die 10-jährige Gerda und ihr älterer Bruder, der 12-jährige Otto, leben in Norwegen. Es ist das Jahr 1942 und richtig schlimmer Krieg in einigen Ländern. In Norwegen wird nicht so richtig gekämpft, aber die entscheidende Macht, die Deutschen, sind hier eingezogen und bestimmen jetzt, was die Menschen zu tun haben und wer in 'Lager' gebracht wird, weil die Chefs aus Deutschland beschlossen haben, das z.B. Menschen mit jüdischer Religion, böse sind und man sie einsperren muss und mehr. Der Vater von Gerda und Otto ist der Arzt des Ortes und er und die Mutter der beiden verstecken zwei Geschwister, die eben Juden sind, in ihrem Keller. Sie sollen bald über die Grenze nach Schweden fliehen, denn dort wartet ihr Vater auf sie und dort ist es für sie sicher. Gerda und Otto wissen erst nichts von den beiden. Doch dann passiert etwas unvorhergesehenes. Die Eltern werden von der Polizei mitgenommen und nun ist an den Geschwistern, all ihren Mut zusammen zu nehmen und Sarah und Daniel, so heißen die beiden jüdischen Kinder nämlich, zu retten, indem sie versuchen, Erwachsene zu finden, die ihnen über die Grenze zu helfen. Oder vielleicht müssen sie es sogar selbst tun, wenn es gar nicht anders geht.
Es ist ein aufregendes Abenteuer, das die vier Kinder hier erwartet und es geht um sehr viel, um die Sicherheit von Gerdas und Ottos neuen jüdischen Freunden. Was sonst auf diese wartet, wissen sie nicht so genau, aber es kann etwas richtig schlimmes sein. Die Geschichte ist sehr realistisch, sozusagen auf Augenhöhe dessen, was die Kinder empfinden, geschrieben. Im Hintergrund schwingen stets die sehr gefährlichen Gegebenheiten der Verfolgung der durch die, von den Deutschen gesteuerten, Polizei mit, aber auch das Gefühl eines sehr spannenden Abenteuers aus Kindersicht bekommt hier genug Raum. Das Buch, für Kinder ab 9 Jahren gedacht, ist sehr passend auf diese Zielgruppe abgestimmt und ein guter Einstieg in das Thema Krieg und nationalistische Ideologien rund um die Zeit des zweiten Weltkriegs. Aber ganz vorne weg, die Geschichte bietet richtig gute spannende Unterhaltung und auch der Spaß kommt keinesfalls zu kurz.
Und die Fragen, die ja, durchaus auch gewünscht, bei den Kindern aufkommen, dafür sind Eltern oder Schule ja sicherlich nicht weit.