Cover-Bild Ich bleibe hier
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 24.06.2020
  • ISBN: 9783257071214
Marco Balzano

Ich bleibe hier

Maja Pflug (Übersetzer)

Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol – doch die Zeiten sind hart. Die Leute werden vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina entscheidet sich für ihr Dorf, ihr Zuhause. Als die Faschisten ihr verbieten, als Lehrerin tätig zu sein, unterrichtet sie heimlich. Und als ein Energiekonzern für einen Stausee Felder und Häuser überfluten will, leistet sie Widerstand – mit Leib und Seele.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2023

Leider nicht mein Geschmack..

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Dieses Buch habe ich mir als kleines Andenken an meinen ersten Sommerurlaub im schönen Österreich mitgenommen.
Mit dem Wunsch, zu Hause nochmal mit der Geschichte ins Südtirol zu reisen.
Leider konnte ...

Dieses Buch habe ich mir als kleines Andenken an meinen ersten Sommerurlaub im schönen Österreich mitgenommen.
Mit dem Wunsch, zu Hause nochmal mit der Geschichte ins Südtirol zu reisen.
Leider konnte mich allerdings der Schreibstil nicht so überzeugen, wie ich erhofft hatte. Ich kann gar nicht sagen, woran genau es lag.
Ich habe es etwa ab der Hälfte abgebrochen.
Schade..!

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Klein aber fein

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Der versunkene Turm im Reschensee, das Wahrzeichen des Vinschgau. Aus dem klaren Reschensee ragt einsam ein versunkener Kirchturm...
Ein Wahrzeichen der Region Südtirols, an dem täglich tausende Autofahrer ...

Der versunkene Turm im Reschensee, das Wahrzeichen des Vinschgau. Aus dem klaren Reschensee ragt einsam ein versunkener Kirchturm...
Ein Wahrzeichen der Region Südtirols, an dem täglich tausende Autofahrer vorbeikommen.

Aber wahrscheinlich wissen nur wenige, was sich dahinter für eine Geschichte verbirgt.

Marco Balzano hat mit seinem Roman "Ich bleibe hier" ein wunderbares Buch geschrieben und diesem Turm eine Stimme gegeben.

Trina Hauser lebt im Dorf Graun und erzählt ihrer Tochter in einem langen Brief davon, wie sie die Zeit des zweiten Weltkrieg erlebt hat. Die Entscheidung mit ihrer Familie das Dorf zu verlassen oder unter den Faschisten zu leben, ihre deutsche Sprache nicht mehr zu sprechen, ihren Job aufgeben zu müssen...

Ein wunderbarer fiktiver an die Wirklichkeit angelehnter, emotionaler Roman, den man gelesen haben muss.

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Historische Fakten gut verpackt!

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„Ich bleibe hier“ ist ein Roman von Marco Balzano, der im Diogenes Verlag erschienen ist.
Zum Klappentext:
Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol – doch die Zeiten sind hart. Von 1939 bis 1943 werden die ...

„Ich bleibe hier“ ist ein Roman von Marco Balzano, der im Diogenes Verlag erschienen ist.
Zum Klappentext:
Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol – doch die Zeiten sind hart. Von 1939 bis 1943 werden die Leute vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina entscheidet sich für ihr Dorf, ihr Zuhause. Als die Faschisten ihr verbieten, als Lehrerin tätig zu sein, unterrichtet sie heimlich in Kellern und Scheunen. Und als ein Energiekonzern für einen Stausee Felder und Häuser überfluten will, leistet sie Widerstand – mit Leib und Seele.
Wer schon mal am Reschensee war, dem ist der Kirchturm, der aus dem See ragt, ein Begriff. Ich selbst habe mich bei diesem Anblick schon gefragt, wie es damals der Bevölkerung des Dorfes wohl zumute war, als sie erfahren mussten, dass ihr Zuhause einem Stausee geopfert werden soll.
Marco Balzano befasst sich mit dieser Fragestellung und den Hintergründen. Er nimmt uns mit in die Vergangenheit. Wir begleiten Protagonistin Trina durch deren Leben. Aufgewachsen in Reschen bzw. Graun, einem Dorf in Südtirol, erlebt Trina die politischen Schwierigkeiten dieser Region am eigenen Leib. Unter Musolinis Regime verlieren die Südtiroler als Italiener 2. Klasse ihre Arbeit und werden benachteiligt. Auch Protagonistin Trina, die Lehrerin werden wollte, darf nicht mehr unterrichten und verliert so ihre Existenz.
Trina ist eine fiktive Protagonistin, jedoch zeigt ihr Schicksal sehr plastisch, wie ungerecht und verzweifelt die Situation der Bevölkerung Südtirols während des 2. Weltkriegs war. Historische Fakten vermittelt durch eine spannende Geschichte.
Eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Bewegend von Anfang bis Ende

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Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol – doch die Zeiten sind hart. Von 1939 bis 1943 werden die Leute vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien ...

Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol – doch die Zeiten sind hart. Von 1939 bis 1943 werden die Leute vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina entscheidet sich für ihr Dorf, ihr Zuhause. Als die Faschisten ihr verbieten, als Lehrerin tätig zu sein, unterrichtet sie heimlich in Kellern und Scheunen. Und als ein Energiekonzern für einen Stausee Felder und Häuser überfluten will, leistet sie Widerstand – mit Leib und Seele.

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Deutsch oder iatlienisch?

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Der Roman des italienischen Autors Marco Balzano erzählt das Schicksal der Bewohner von Graun und Reschen in Südtirol. Vor dem ersten Weltkrieg noch Österreicher, begann im Jahre 1922 unter der Herrschaft ...

Der Roman des italienischen Autors Marco Balzano erzählt das Schicksal der Bewohner von Graun und Reschen in Südtirol. Vor dem ersten Weltkrieg noch Österreicher, begann im Jahre 1922 unter der Herrschaft von Mussolini eine gewaltsame Ausmerzung des altösterreichischen Charakteres der Region. Deutsche Vor- und Nachnamen wurden behördlich italienisiert, der Gebrauch der deutschen Sprache im Schulunterricht, sowie in allen öffentlichen Einrichtungen verboten. Was das für einen Menschen bedeutet, der plötzlich alles verliert und der italienischen Sprache gar nicht mächtig ist, möchte ich mir gar nicht vorstellen.
1939 ging aber das Grauen für die Bewohner von Graun und Reschen erst richtig los. Der Großkonzern "Montecatini" nahm das alte Projekt, einen Stausee zu errichten, wieder auf. Die Bevölkerung von Reschen und Graun wurde dabei völlig übergangen. Der Zweite Weltkrieg verzögerte zuerst den Bau bis im Jahre 1950 die Schleusen geschlossen und der Reschensee gestaut wurde. Beinahe 150 Familien wurden ihrer Existenz beraubt. Einige von ihnen wurden zur Auswanderung gezwungen, um deutsch zu bleiben. Diejenigen, die blieben, wurden Italiener 2. Klasse und am Ende in Barackenlagern untergebracht. Die Entschädigungen für die ehemaligen Bewohner dieser Dörfer war mehr als bescheiden.

Es ist traurig, wenn man am Beginn eines Buches bereits weiß, dass die Geschichte für diese Region nicht gut ausgehen wird. Wer schon einmal über den Reschenpass gefahren ist, hat sicherlich den aus dem Wasser ragenden Kirchturm gesehen.
Gemeinsam mit Trina Hauser, einer jungen Frau, die eben ihr Lehramtsstudium erfolgreich abgeschlossen hat, erleben wir "hautnah" diese Tragödie mit. Bevor Trina ihren ersten Job als Lehrerin antreten kann, wird der Südtiroler Bevölkerung untersagt die deutsche Sprache weiterhin zu verwenden. Der Unterricht soll nur mehr in Italienisch geführt werden. Doch wie soll das gehen, wenn die Einwohner des Vinschgaus dieser Sprache gar nicht mächtig sind? Kaum ist Italien mit dem Deutschen Reich verbündet, mitten im Krieg, schon müssen die Einwohner entscheiden, ob sie zu Nazi-Deutschland oder Mussolini-Italien gehören wollen.
Trina geht in den Untergrund und lehrt im Geheimen den Kindern lesen und schreiben...in deutscher Sprache natürlich.
Doch Trina ist nur zu Beginn eine mutige starke Frau und wird danach - entgegen des Klappentextes - eher zu einer Mitläuferin, die sich größtenteils der Meinung ihres Mann anschließt und für mich völlig blass wird. Dadurch konnte ich keine emotionale Bindung zu ihr aufbauen.

Balzano lässt seine Hauptprotagonistin Trina erzählen, die exemplarisch für die Dorfbewohner steht. Ihre fiktive Geschichte mischt sich mit den historischen Begebenheiten. Wir begleiten Trina von ihrer Kindheit an bis ins Alter und erleben hautnah diese Unbegreiflichkeit mit. Heimat ist dabei ein wichtiges Wort, das den Menschen dieser Region einfach genommen wurde. Auf den knapp 288 Seiten verbirgt sich jede Menge Inhalt, sowie Leid und Machtlosigkeit.

Schreibstil:
Die allgemeine Stimmung im Roman liegt zwischen nüchtern und völliger Resignation. Die Machtlosigkeit und die Ungerechtigkeit schreit förmlich aus jeder Zeile. Der Schreibstil von Marco Bolzano ist eher nüchtern, schnörkellos und klar.
Der Roman ist in drei Teile aufgeteilt. Im ersten Teil "Die Jahre" erzählen von Trinas Kindheit und Jugend bis zur Hochzeit und ihrer Arbeit als Bäuerin. Teil zwei "Auf der Flucht" behandelt die Zeit des Zweiten Weltkrieges, das sogenannte „Hitler-Mussolini-Abkommen“. Der abschließende dritte Teil "Das Wasser" erklärt dann die Stauungen zum heutigen Reschensee.
Besonders interessant sind die Anmerkungen des Autors über den Versuch beim Nachfolger der verantwortlichen Gesellschaft um Recherchematerial und um Einsicht in die Archive zu bekommen, die ihm verweigert wurden. Wahrhscheinlich schämt er sich wegen der lächerlichen Entschädigung für die Dorfbewohner - noch dazu, wo aus der Anlage noch nicht einmal genug Energie gewonnen werden kann.


Das Cover zeigt auf jedem der Bücher den Altgrauner Glockenturm der ehemaligen Pfarrkirche St. Katharina, der aus dem See ragt.

Fazit:
Ein Roman, der auf wahren Begebenheiten basiert und eine Geschichte erzählt, die berührt, aufwühlt und einem fassungslos zurücklässt. Gott sei Dank gibt es inzwischen ein Miteinander und zwei Amtssprachen in Südtirol.

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